ronja – Ronja und Matze in Australien https://workntravel-australien.de Work and Travel Thu, 17 Mar 2016 14:26:56 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.4.2 Tauchen am Great Barrier Reef https://workntravel-australien.de/2013/08/tauchen-am-great-barrier-reef/ https://workntravel-australien.de/2013/08/tauchen-am-great-barrier-reef/#comments Mon, 05 Aug 2013 17:07:45 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=944 Halluhu!

Seit mehr als drei Wochen sind wir wieder zu Hause. Dieser Eintrag wird sich aber um unsere wunderschönen Erfahrungen beim Tauchen am Great Barrier Reef drehen.

PressluftflaschenNach unserem Tauchgang in Townsville sollte es direkt wieder ins Wasser gehen. Dafür suchten wir uns ein Unternehmen, das von Cairns aus mit seinen Tauchbooten ans äußere Riff hinaus fährt. Man hätte auch noch weiter nördlich tauchen können, jedoch sind die Trips in die abgeschiedenen Riffe unverschämt teuer und für uns somit noch nicht erschwinglich. Je weiter im Norden, desto abgeschiedener und unberührter ist die Unterwasserwelt. Immerhin ein guter Grund, noch einmal nach Australien zu kommen. Dieses Mal entschieden wir uns also für einen Drei-Tages-Trip mit Pro Dive Cairns.

Wir hatten großes Glück und konnten durch eine Rabattaktion 100 $ pro Person sparen. Trotzdem kostete der Spaß zusammen 1260 $. Insgesamt wurden 11 Tauchgänge angeboten, von denen zwei in der Nacht stattfinden sollten. Am ersten und zweiten Tag fanden 4 Tauchgänge statt und am dritten 3.Das war auch mehr als genug! Am Abend fielen Matze und ich immer hundemüde in die Koje.

Pumba durften wir auf dem Parkplatz der Buchungsagentur stehen lassen, dort war er außerhalb der Stadt und vor Einbrechern geschützt.

GorgonieDer Weg zum Riff bestand aus einer holprigen 3 ½-stündigen Fahrt, auf der leider nicht alle Mägen gefüllt blieben. Dieses Mal waren wir so schlau und besorgten uns vorher Reisetabletten. Es flogen sogar Stühle um und kurzzeitig rollten aus dem Kühlschrank geflogene Getränkedosen durch den Essbereich.

Unser Boot war sehr groß und für die insgesamt 34 Personen gab es genügend Platz. Matze und ich hatten eine eigene Schlafkabine, die auch super gemütlich war.

Der erste Tagtauchgang war, wie der erste Nachttauchgang auch, geführt. Also sollten wir 9 Tauchgänge allein herumdümpeln. Aus diesem Grund war ich schon ein wenig besorgt, dass wir verloren gehen würden. Auch wenn Matze einmal Navigation gelernt hatte, waren wir beide absolut planlos bei unserem ersten alleinigen Tauchgang. Wir meckerten uns förmlich unter Wasser an, weil wir beide in entgegengesetzte Richtungen schwimmen wollten. Da unsere Tauchgänge aber alle sehr flach waren, hatten wir die Möglichkeit, langsam aufzutauchen, um nach dem Boot zu sehen.

PilzMeistens bekam man aber bei der Einführung für jeden Tauchgang ein paar Anhaltspunkte, an denen man sich orientieren konnte. Diese Punkte waren zum Beispiel große Korallenfelsen in Form eines Pilzes oder einer Knoblauchzehe. Von Tauchgang zu Tauchgang wurden wir immer besser im Orientieren und Kommunizieren. Trotzdem konnte mir Matze manchmal nicht glauben, wenn ich ihm klar machte, dass wir schon um die Wand geschwommen waren. Aber wir haben es eigentlich immer geschafft, das Boot wiederzufinden. Selbst wenn man nicht dort entlang tauchte, wo es geplant war, konnte man trotzdem genügend Spannendes sehen. 😛

Taucher unter BootUnser Tauchboot hat versucht, uns zu so vielen unterschiedlichen Kulissen zu bringen wie möglich. Jeder Tauchgang war einzigartig. Manchmal konnte man gemütlich an einer Wand entlang schwimmen oder in kleinere Tunnel hineinschauen. Andere Tauchgänge waren sehr verwinkelt und die Korallenblöcke standen verstreut im flachen Wasser. Besonders schön war es, wenn man durch kleinere Höhlenkanäle schwimmen konnte, was auch ab und zu sehr eng und aufregend war. Häufig war an diesen Stellen das Wasser sehr ruhig, aber an manchen Ecken musste man gegen anstrengende Strömungen ankämpfen.

Oft hört man, dass alles schon viel zu übertaucht und kaputt ist, weshalb ich befürchtete, auf graues, zerstörtes Riff zu treffen wie auf den Whitsunday Islands. Es gab ein paar Stellen, an denen Korallen zerstört waren, jedoch war dieser Anteil so gering, dass man es kaum bemerkte. Erstaunlich ist jedoch, dass es dort trotzdem nicht leblos ist, weil sich viele Nacktschnecken und kleine Krabbeltiere anfinden. Auch Schildkröten kommen dort hin, weil sie total verrückt nach Korallenmatsch sind. Denn genau auf diesen abgestorbenen Stücken bilden sich Algen, die von den Schildkröten weggemampft werden.

Schildkröte von untenAuf so einem zerbrochenem Stück hatten wir eine Begegnung mit einer Schildkröte. Matze drehte sich mit einem Mal ganz aufgeregt um und wedelte mit seinen Armen und versuchte mir das Handzeichen für „Schildkröte“ zu geben. Da war ich schnell wie ein Blitz! Beim Annähern sahen wir eine Schildkröte, die sich genussvoll über die Korallenreste hermachte. Wir schossen viele Fotos und chillten fast 10 Minuten mit ihr und betrachteten sie von allen Seiten. Sie ließ sich gar nicht stören und als Matze seinen Finger in ihre Richtung streckte, schaute sie diesen interessiert an. Nach vermehrtem Wackeln mit dem Finger, streckte sie ihren Hals in seine Richtung und ließ sich daran streicheln. Dabei schloss sie ihre Augen, als ob sie es wirklich genoss. Mir kamen fast die Tränen vor Freude! Auch das Anknabbern konnte sie sich nicht verkneifen. 😀 Da bekam Matze dann doch kurz einen Schreck. Leider mussten wir aus dem Wasser, weil die Luft knapp wurde.

Aber es blieb nicht bei dieser einen Begegnung. Insgesamt haben wir mehr als 10 Schildkröten gesehen und mit einigen richtig gespielt unter Wasser. Der Wackelfinger ist inzwischen eine bewährte Flirttechnik für Schildkröten geworden!

Ronja und SchildkröteDas eine Mal zog ich Matze an der Flosse, weil hinter uns eine Schildkröte auftauchte. Als Matze um den Korallenblock bog, hinter dem sie verschwand, drehte er sich hektisch um und machte eine Bewegung für „groß!!“.

Da lag doch tatsächlich eine Schildkröte, die größer als mein eigener Oberkörper war! Sie schlief auf dem Sandboden und so hatten wir die Gelegenheit, sie von ganz Nahem zu beobachten. Das war unglaublich! Um ihre Größe zu vergleichen, haben wir ein Foto geschossen, bei dem ich über ihr schwebte. Ansonsten glaubt uns das doch keiner! 😛

Neben den vielen schönen Erfahrungen mit Schildkröten haben wir auch große Napoleonfische getroffen, die uns interessiert verfolgten. Sogar ein Schwarzpunkt-Stechrochen wurde von uns aufgeschreckt, der größer war als ich. Als er vor unseren Augen davonschwebte, wirbelte er weißen Sand auf. Fast fünf Minuten konnten wir ihn langsam vor uns her fliegen sehen.

ClownfischAuch Anemonenfische aller Arten konnten wir beobachten und jede Menge andere interessante Unterwasserlebewesen, wie Kugel- und Trompetenfische oder kleine Krabben. Sogar Nacktschneckenarten, die wir noch nicht kannten, fanden wir. Aber ich will gar nicht zu viel schreiben, weil die Fotos wirklich für sich sprechen! 😉

Die Nachttauchgänge waren leider nicht allzu spannend. Matze und ich waren eher damit beschäftigt, die kleinen Fische vor den Raubfischen zu retten, die unser Taschenlampenlicht als Jagdhilfe nutzten. Für mich war das der erste und auch definitiv der letzte Nachttauchgang. Auch als Matze das zweite Mal allein nachts tauchen war, hat er nichts Besonderes gesehen.

Großer RaubfischNeben den atemberaubenden Tauchgängen muss man auf jeden Fall noch das Essen erwähnen. Verdaaaaammt lecker! Besonders gut war es, dass Fleisch hier nicht als Hauptgericht diente, sondern als eine alternative Beilage. Nachmittags gab es immer einen selbstgemachten Kuchen. NOM NOM NOM! Nach den drei Tagen waren wir richtig traurig, dass es so schnell vorbei ging, aber auch froh wieder, an Land zu sein. Zum Glück kamen wir genau dienstags wieder in Cairns an und konnten uns abends eine Pizza bei Domino’s gönnen.

Am Ende noch mal ein ganz großes DANKESCHÖN an Matzes Eltern, die uns finanziell unterstützt haben. Wir sind richtig froh, dass wir uns diesen Ausflug so noch finanzieren konnten.

Dies ist nun auch der vorletzte Blogeintrag, den wir schreiben. Der nächste wird von unseren restlichen Tagen in Cairns, dem Autoverkauf und unserem Rückflug handeln, sowie eine kleine Zusammenfassung der Kosten für die Reise beinhalten.

Wir drei.

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Magnetic Island & Segeln in den Whitsundays https://workntravel-australien.de/2013/06/magnetic-island-segeln-in-den-whitsundays/ https://workntravel-australien.de/2013/06/magnetic-island-segeln-in-den-whitsundays/#comments Mon, 17 Jun 2013 08:42:10 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=860 Huhu!

Als wir wieder in Cairns ankamen, hatten wir nichts mehr zu erledigen. Nachdem wir ein paar Tage an der Uni verbrachten und das schnelle Internet genossen, machten wir uns auf den Weg nach Süden.

Der erste Stopp auf unserer Route lag an den Boulders. Dies sind Steine, die von einem reißenden Fluss seit tausenden Jahren geformt werden. An einer Stelle konnte man baden gehen. Ich hatte auf Grund der Kälte keine wirkliche Lust. Also musste Matze allein ins Wasser.

LangschwanztrieleEinige Meter von der Badestelle entfernt befand sich ein hübscher kleiner Campingplatz, wo man gratis übernachten konnte. Dort sahen wir am Morgen zwei Langschwanztriele. Diese Vögel schleichen sich im Dunkel der Nacht durchs Land und machen dabei ganz komische heulende Geräusche. Wenn man nicht gerade schlafen will, klingt es recht süß. Mit ihren großen Augen gucken sie einen am Tage immer ganz unschuldig und gleichzeitig traurig an und versuchen durch Stillstehen nicht im Laub aufzufallen.

Unseren zweiten Halt machten wir in Mission Beach. Wir hatten gehört, dass man dort mit großer Wahrscheinlichkeit Kasuare sehen kann. Leider hatten wir schlechtes Wetter und entschieden uns, auf dem Rückweg nach Cairns noch einmal vorbeizuschauen.

SeeroseWenige Kilometer entfernt hielten wir an einem künstlich angelegten Feuchtgebiet, um Vögel zu beobachten. Wir hofften, ein paar Eisvögel zu erspähen. Außerdem sind diese Wetlands auch bekannt für die vielen Wallabys, die in der Dämmerung auftauchen.

Neben den Eisvögeln haben wir auch Matzes Lieblingsvogelarten Australiens gesehen, die kleinen Staffelschwänze und ein paar Kookaburras. Auch ein paar Wallabys konnten wir beobachten. Viele Fotos wurden geschossen und wir blieben bis es dunkel wurde und die Mücken anfingen, uns zu zerstechen.

Die Mücken sind besonders hier in den Tropen wirklich schrecklich! Wenn man nicht mit Insektenschutzspray ausgestattet ist, kann man die ganzen Wanderwege überhaupt nicht genießen. Ich habe im Schneidersitz mal meine Beine untersucht und mehr als 70 Stiche gefunden. Noch dazu scheinen wir auf einige Stiche allergisch zu reagieren. Ich hatte schon wirklich üble angeschwollene Stellen. Angeblich soll sich das wieder ändern, wenn es kälter wird. Zumindest sind mir die vielen Mücken tausendmal lieber als die ekligen Fliegen im Outback!

Matze rutschtDas nächste Ziel befand sich im Paluma Range National Park. In einem seiner schönen Wasserlöcher waren wir baden. Danach ging es zu einer anderen Badestelle, die sich Rock Slides nannte. Dort ist eine Rutschstrecke vom Fluss ins Gestein geschliffen und andere Steinflächen sind von Algen übersäht, wodurch man teilweise unfreiwillig ins Wasser reinrutschte und kaum noch herauskam. Allein das Gleiten über die Algen hat Spaß gemacht! Auch die Rutschstrecke ging es nach kurzem Zweifeln mehrmals runter. Das war vielleicht ein Spaß! Da konnte man fast das kalte Wasser vergessen.

KookaburragruppeNach dem Rutschspaß ging es zum kleinen Nationalparkcampingplatz, wo wir kalt duschten. Als wir gerade weiter Richtung Townsville fahren wollten, tauchte eine Gruppe Kookaburras auf, woraufhin Matze die Kamera zückte und gefühlte tausend Fotos schoss.

Zwei Stunden später erreichten wir Townsville und besuchten dort das Postamt. Hier hatten wir uns das Weihnachtspaket meiner Eltern hinschicken lassen. Leider waren wir an einem Samstag dort und das Postamt öffnete erst wieder am Montag. Danach gings weiter zur Touri-Info, um eine Karte von Townsville zu bekommen und Informationen über Magnetic Island zu erhalten. Bevor es dunkel wurde, spazierten wir noch an der Strandesplanade und aßen als Abendbrot einen Burger.

Panorama Townsville

Sonntags fuhren wir auf den aus der Stadt herausragenden Berg. Dieser ist 286 Meter hoch und man hat von ihm aus einen wahnsinnig guten Blick über Townsville bis nach Magnetic Island und den Bergketten im Hinterland. Es war auch wieder erstaunlich, wie viele Jogger diesen Berg hinaufrannten. Gut, dass wir mit Pumba fahren konnten. 😛 Den Rest des Tages nutzten wir das schnelle Internet der Universität in Townsville.

Ronja freut sich über PuffreisAm Montag holten wir unser Weihnachtspaket ab. Es wog mehr als 4 Kilo. Darin waren Puffreistüten, Ketchupchips, Weihnachtsgebäck, Brausepulver und viele Leckereien mehr! Da haben wir uns tierisch gefreut. Matze hatte nun endlich seine Dominosteine und ich bekam auch noch eine schöne Eulenkette. :) Danke liebe Mami und lieber Papi! Ein Wunder, dass dieses Paket überhaupt nochmal aufgetaucht ist und sich die Australier nicht drüber her gemacht haben.

Dienstags früh ging es dann zur Fußgängerfähre, die uns in zwanzig Minuten nach Magnetic Island fuhr. Mir war ganz schlecht vom Schaukeln und als wir anschließend im Bus saßen, der uns durch hüglige kurvenreiche Straßen brachte, wurde es nicht besser.

Aufmerksam wurden wir auf Magnetic Island, weil wir gelesen hatten, dass sich dort die größte Koalakolonie Australiens befindet, jedoch haben wir nur einen einzigen sehen können, da diese auf der westlichen unerreichbaren Inselseite liegen. Deswegen wurden von nahezu keinem Touranbieter die Koalas beworben … wir hatten uns schon gewundert.

Panorama Magnetic Island FestungAuf Magnetic Island haben wir einen Wanderweg besucht, der sich an einem Hügel durch Buschland, vorbei an alten Militärbaracken, hinaufschlängelt. Magnetic Island besaß im zweiten Weltkrieg nämlich einen Stützpunkt der Arme. Man konnte sogar noch die Betoneinlassungen im Boden sehen, wo die Geschütze standen, die vom Hügel aus abgefeuert wurden. Auf der Spitze des Hügels kann man auf eine Baracke gehen und von dort aus hat man einen schönen Rundblick auf die Insel.

Magnetic Island Arthur BayAls wir wieder am Startpunkt des Weges ankamen, hatten wir noch ein paar Stunden Zeit bis Sonnenuntergang und beschlossen, einen nahen Strand zu besuchen. Dort sollte man gut schnorcheln können und wir hatten extra Flossen, Maske, Schnorchel und Badesachen mitgenommen. Angekommen, legte ich mich erst kurz zur Seite, um mich auszuruhen. Matze wollte stattdessen auf den Steinen am Wasser klettern gehen. Ich war so müde, dass ich einfach einschlief und gar nicht bemerkte, dass Matze eine ganze Weile weg war. Als ich erschrocken bemerkte, dass ich geschlafen hatte, stand die Sonne schon deutlich tiefer und Matze war immer noch nicht zurück. Ich entschloss, um mich zu beruhigen, erst mal eine Tüte Puffreis aufzumachen und als hätte er es gerochen, konnte ich ihn zurückkommen sehen. Er war lieber umgekehrt, weil er sich schon vorstellte, dass ich mir Sorgen mache.

Ganz kaputt vom Herumklettern, legte sich Matze zu mir und wir entschieden, nicht mehr schnorcheln zu gehen. Wenig später machten wir uns auf den Weg zum Bus, um die Fähre noch rechtzeitig zu erreichen. Weil wir ein wenig Geld sparen wollten, entschieden wir uns, auf die andere Fähre zu warten, bei der wir 20$ sparten. Jedoch mussten wir dadurch noch eine dreiviertel Stunde länger am Hafen bleiben. Ein Glück!

RockwallabygruppeUm die Zeit totzuschlagen, liefen wir zum Hafendamm. Von weitem konnte man dort einen Angler sehen, der auf den Steinen stand. Hätten sich die Rockwallabys nicht bewegt, hätten wir sie gar nicht bemerkt und wären sicher wieder gegangen. Nicht einmal zehn Meter von uns entfernt saßen die Kleinen auf den Steinen und schauten gelangweilt aufs Wasser. Sie wohnen dort in dem Damm und wenn jemand zu nah kam, verschwanden sie aufgeregt in die Löcher. Die waren so klein und niedlich, dass wir uns gar nicht satt sehen konnten und blieben dort, bis unsere Fähre kam.

Ganz erledigt vom Tag kamen wir dann bei Pumba an, der geduldig auf dem Parkplatz der Fährgesellschaft auf uns wartete. Glücklich, wieder bei ihm zu sein, fuhren wir los, um uns eine Pizza bei Domino’s zu holen. Es ist immer ganz komisch, wenn wir ihn mal ein Paar Stunden aus den Augen lassen müssen. Unser schöner Pumba! :)

Panorama Magnetic Island Bucht und Ruine

Langsam wird es uns schon mulmig im Magen, weil unsere Reise sich dem Ende neigt. Erst recht, als wir nach Townsville die Whitsunday Küste in Airlie Beach erreichten. Das Segeln zwischen den Inseln hatten wir immer als eines unserer letzten Wunschaktivitäten geplant. Nun waren wir dort und planten unsere Tour.

British DefenderWir entschieden uns nach langem Preis vergleichen für eine zweitägige Fahrt, mit zwei Übernachtungen auf unserem Segelboot, der British Defender. Im Preis enthalten war die Verwahrung von Wertsachen und ein überwachter Parkplatz für Pumba. Am nächsten Tag um zwei Uhr sollte das Abenteuer losgehen. Abends gingen wir von meinem restlichen Geburtstagsgeld von Matzes Eltern bei einem Thailänder essen.

Natürlich musste sich Matze dort das schärfste Gericht bestellen, welches es für Vegetarier gab. Selbst mein Curry war schon scharf und ich hatte die mildeste Stufe gewählt. Da saß er dann ganz angestrengt vor mir und aß langsam sein Essen. Er sah so schlimm aus, dass ich dieses Mal nicht schadenfroh sein konnte. Noch lang nach dem Essen tat ihm der Mund weh.

Abends versuchten wir unseren Flug zu buchen, aber leider konnten wir niemanden erreichen. Also schrieb Matze eine E-Mail an die Fluggesellschaft und wir hofften, dass unser Flug nicht ausgebucht sein würde, wenn wir vom Segeln wieder kämen.

Ronja beim SegelnAm nächsten Tag ging es um zwei Uhr aufs Boot. Wir hatten Glück und fuhren anstatt mit 28 Passagieren nur mit 11 anderen an Board.  Als erstes ging es nach unten in den Schlafbereich, wo alle ihren Betten zugeteilt wurden. Wir bekamen ein Doppelbett neben der Küche. Wieder an Deck stellten sich alle Gäste untereinander vor. Unser Boot hatte wieder einen großen Anteil an Deutschen und auch Leuten aus der Schweiz. Außerdem an Bord waren Mädchen aus Israel, Belgien und den Niederlanden, sowie ein Brite und die Crew aus Australien und Neuseeland. Danach mussten wir uns alle als Gegengewicht auf die rechte Seite des Bootes setzen und wir segelten das erste Mal.

Draußen an der frischen Luft ging es mir ganz gut, aber als ich zum Kekse holen beim Segeln unter Deck war, wurde mir sofort flau im Magen. Das Boot lag nicht nur unglaublich schräg, man konnte auch jede Welle spüren. Wenn man dann in der Kajüte nicht mal sehen kann, worauf man sich gefasst machen muss, fühlt man sich ganz anders. Nicht mehr Herr seiner eigenen Bewegungen zu sein, ist mehr als unangenehm.

Eine typische Insel in den WhitsundaysDie Inseln waren ganz anders als wir es uns vorstellten. Sie haben meist eine ganz felsige Küste und hohe Berge, die mit Nadelbäumen bewachsen sind. Auch die Strände sind eher mit Korallenstücken übersät als weiß und weich. Wenn man die typischen Fotos sieht, erwartet man eher ein paar flache Palmeninseln. Ganz anders, aber auch wunderschön. So gaben sie uns jedenfalls Schutz vor Wind und starkem Wellengang.

Angekommen am ersten Schlafplatz gab es einen kleinen Snack und wenig später auch das Abendessen. Das Wasser in unserer Schlafbucht war sehr ruhig, aber trotzdem war es komisch, beim Wippen zu essen. Wie sollten wir da nur schlafen?

Das Schlafen lief gut, aber zum Frühstück musste ich an Deck, um zu essen. Wir wollten uns eigentlich noch Reisetabletten für mich besorgen, hatten das aber zeitlich nicht geschafft.

Kaputte UnterwasserweltDann gings direkt nach dem Frühstücken ins Wasser zum Schnorcheln. Die Inseln sind hier alle von Korallen umgeben. Sie gehören zum Great Barrior Reef. Dementsprechend waren meine Erwartungen ziemlich hoch, etwas Tolles zu sehen. Als die Fische dann aber angefüttert wurden, sank meine Vorfreude. Im Wasser war der Anblick schon ziemlich erschreckend. Vieles war kaputt und eine Menge Fische waren auch nicht zu sehen, außer um die Stelle, wo ein Crewmitglied permanent Futter in Wasser warf. Um wohl nicht noch mehr Schaden anzurichten, haben wir auch keine Flossen bekommen. Dazu kam, dass die Sicht äußerst schlecht war und man kaum Farben erkannte. Viele Weichkorallen gab es auch nicht zu sehen. Dafür bissen mir silberne Fische in die Fingerkuppen und Ohrläppchen.

Eine lila MördermuschelEs ging noch weiter zu einem anderen Schnorchelplatz, der (mit Ausnahme der Sicht) auch nicht besser war. Wenigstens konnte man jetzt ein paar Farben erkennen. Aber etwas Besonderes gab es wieder nicht zu sehen.

Völlig durchgefroren machten wir uns daran, uns umzuziehen, damit wir weiter zum Whitehaven Beach segeln konnten. Bei dieser Fahrt wurde mir so schlecht, dass ich mich schon erwartend über den Bootsrand lehnte. Es ging gerade noch so glatt und da wir ja bald auf festem Boden waren, konnte sich mein Magen eine Pause gönnen.

Panorama Whitehaven Beach

Der Whitehaven Beach besteht aus ganz feinem weißen Sand, der wegen seiner Reinheit sogar als Mineral bezeichnet wird. Mit ihm kann man seinen Schmuck putzen und auch die Zähne reinigen. Nach dem Besuch waren meine Hände auch ganz glatt geschliffen. Der Strand wird stark von den Gezeiten beeinflusst. Die Muster und Farben, die durch dieses Wasser-Sonnenspiel entstehen, sehen von Tag zu Tag anders aus. In seinem seichtem Wasser befinden sich hunderte von Stachelrochen, die hier Schutz suchen und aufwachsen.

Fußspuren im weißen Sand vom Whitehaven BeachNach zwei Stunden ging es zurück an Board und wir schipperten im Schutz der Inseln durch ruhiges Wasser zu unserem nächsten Ankerpunkt. Es gab Spaghetti Bolognese mit Knoblauchbrot und Fetasalat. Für uns Vegetarier gab es anstatt Fleischsoße einfach noch eine Lasagne drauf. Nach dem Essen gönnten wir uns unseren billigen Sekt, den wir seit Monkey Mia noch mit uns rumfuhren und waren nach der geteilten 0,75 er Flasche ziemlich angeschwippst. Dann wurden mehrere Runden Mau-Mau mit einem deutschen Pärchen gespielt.

Matzes RiesenschildkröteAm letzten Tag ging es am Morgen nochmal zu einer kleinen Insel, wo wir entweder schnorcheln oder uns einfach zur Entspannung an den Strand legen konnten. Ich entschied mich für die wärmere Variante, weil ich eh nichts Besonderes erwartete und Matze ging schnorcheln. Als er dann manchmal vom Strand aus nicht mehr zu sehen war, machte ich mir schon Sorgen, dass er von der Strömung weggetragen wird. Es wirkte so, als ob er sich nicht einmal umschaute, wohin er eigentlich schnorchelte. So interessant konnte es jedenfalls nicht sein, was er da sah. Alle anderen „Schnorchler“ waren nach nicht mal zehn Minuten, gelangweilt und enttäuscht, aus dem Wasser gekommen.

Als wir Matze dann mit dem Boot wieder einluden, wussten wir, warum er so lang im kalten Wasser blieb. Er hatte eine Schildkröte verfolgt, die fast so groß war wie er selbst. SCHEIßEEEEEE! :( Ich hab bis jetzt noch nicht eine Schildkröte beim Schnorcheln oder Tauchen sehen können und er sieht eine, die über hundert Jahre alt ist.

Aber ich gönn es ihm! Die Videos von ihr sind wirklich toll!

Am Nachmittag kamen wir ganz geschafft wieder in Airlie Beach an und schleppten uns zu Pumbi. <3

Matze hinterm SteuerAls Matze dann seine Emails abholte, hatte uns Malaysia Airlines schon per Mail die Flugtickets geschickt. Wir haben jetzt also offiziell einen Rückflugtermin: Der Flieger geht am 10. Juli um 23 Uhr aus Brisbane nach Kuala Lumpur als Zwischenstopp. Weil die Flieger nach Deutschland immer nur zu einer bestimmten Zeit aus Kuala Lumpur abheben, haben wir dort einen schrecklichen Aufenthalt von 18 Stunden. Insgesamt sind wir mehr als zwei Tage unterwegs. Am 12. Juli landen wir dann um 6:50 Uhr in Frankfurt und haben noch 4 Stunden Zugfahrt vor uns, bis wir endlich in Berlin Spandau von meinem Papi oder Opili nach Haus gefahren werden. Trotz des langen Heimwegs freuen wir uns auch schon ein bisschen auf unser Zuhause. 😛 Aber nur ein bisschen!

Jetzt genießen wir jedoch noch unsere letzten Tage.

Eure Kuhsaftiker

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Das rote Zentrum Australiens https://workntravel-australien.de/2013/04/das-rote-zentrum-australiens/ https://workntravel-australien.de/2013/04/das-rote-zentrum-australiens/#comments Fri, 26 Apr 2013 08:07:19 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=695 Huhu!

Wie Matze schon angekündigt hatte, wird es in diesem Blogeintrag um die Tanami Road  und unsere Erlebnisse im roten Zentrum gehen.

VogelDie Tanami Straße ist eine unbefestigte Abkürzung, die hauptsächlich von Road Trains befahren wird. Sie wird von den großen Bergbaufirmen regelmäßig begradigt und führt ab dem kleinen Ort Halls Creek vorbei an Minen und Aborigines-Gemeinden bis ins Zentrum Australiens nach Alice Springs. Es gibt einen 700 Kilometer langen Abschnitt auf dem man nicht tanken kann, deswegen mussten wir uns noch einen weiteren Kanister für Pumba besorgen. Da Halls Creek die letzte Stadt vor der Tanami ist, sind die Preise für diese natürlich unverschämt teuer. Normalerweise würde man für einen 20 Liter Kanister etwa 20$ bezahlen, hier waren es 50$. Da wir aber nicht wieder einen Kanister wollten, der sich über den Tag aufbläht und zu explodieren droht, mussten wir 74$ für einen Metallkanister bezahlen. Außerdem kann man gerade nach der Regenzeit auf sehr schlechte Straßenverhältnisse treffen, sodass wir nun doch einmal übten, einen Reifen zu wechseln. Die Aborigine-Kinder haben uns dabei interessiert beobachtet.

Am späten Nachmittag haben wir uns dann auf die 1055 Kilometer lange Straße begeben, doch leider waren die Straßenverhältnisse alles andere als gut. Ständig musste man abbremsen, um Pumba nicht zu Schrott zu fahren, denn es gab mehrere große Löcher und tiefe Senken, die plötzlich auftauchten. Wir konnten die ersten 100 Kilometer nie schneller als 60 fahren. Neben und auf der Straße waren auch, zu Panis Freude, viele Kühe unterwegs und einige Kängurus. Durch die ewige Vibration des Autos auf den Bodenwellen lösten sich die Schrauben unserer Flutlichter und so entschieden wir, in einer Einbuchtung am Rande neben der Straße zu schlafen.

Panorama Wolfe Creek Meteorite Crater

Am nächsten Tag sind wir auf einen Abstecher zum Wolfe Creek Meteoriten Krater gefahren. Dieser ist der zweitgrößte Meteoritenkrater der Erde, bei dem jemals Bruchstücke des Meteoriten gefunden wurden. Ursprünglich war dieser 200 Meter tief, doch heute beträgt seine Tiefe durch Erosion und Sandablagerungen nur noch 20 Meter. Trotzdem sah er sehr beeindruckend aus. In seinem Inneren lagert sich Wasser ab und deswegen ist er dort bewachsen und bildet somit einen Zufluchtsort für viele Tiere.

Autowrack an der Tanami RoadWeiter auf der Tanami konnten wir vermehrt Autowracks sehen, die teilweise komplett ausgebrannt waren und aller noch brauchbaren Teile beraubt wurden. An diesem Tag haben wir die Grenze zum Northern Territory überquert. Es war schon ein komisches Gefühl, weil wir ja mittlerweile mehr als 4 Monate in Westaustralien waren. Du wirst und fehlen, Western Australia! <3

Um bis zur ersten Tankstelle zu kommen, mussten wir am Morgen schon Benzin aus unseren Kanistern in Pumba füllen. Das war vielleicht ein Scheiß! Es hat erstens ewig gedauert, weil Matze die Kanister auf Grund ihres Gewichts nicht ewig hochhalten konnte und dann haben unsere Aufsätze nicht gepasst und das Benzin ist über meine Hände gelaufen. Außerdem standen wir beide für eine ganze Weile in den Dämpfen und ich musste mich fragen, wie lang man das wohl machen kann, ohne high zu werden. Ich hatte sogar ein wenig Kopfschmerzen nach dem Einfüllen. Jedenfalls waren wir froh, dass wir es bis zur nächsten Tankstelle in einer Aborigine-Gemeinde schafften.

Neugieriger VogelEs war ein sehr schockierender Anblick, wie es dort aussah. Überall verbrannte Autos, Schrott und abgemagerte Hunde. Die Hütten aus Blech, ohne jegliche Isolierung und Müll, wo man hinsieht. Der Shop, an dem wir tanken waren, warnte sogar davor, dass dort Asbest verbaut sei. Außerdem kann man an den Tankstellen in und um das rote Zentrum Australiens kein richtiges Benzin mehr tanken, sondern nur noch Opal-Benzin. Das kann nämlich nicht von den Aborigines geschnüffelt werden. Man sollte Kleber, jeglichen Alkohol und Sprühdosen mit Gas gut verstecken, weil deswegen teilweise Autos aufgebrochen werden.

Solche krassen Erfahrungen haben wir zum Glück noch nicht machen müssen. Jedoch werden uns die Aborigines in nicht besonders guter Erinnerung bleiben. Dazu muss man sagen, dass wir aber auch nie einen direkten Kontakt zu ihnen hatten, außer zu einem. Dieser suchte gezielt uns aus, um sich Geld zu erbetteln. Andere konnten wir schreiend und manchmal auch pöbelnd auf der Straße sitzen sehen. Teilweise waren sie auch betrunken. Wir fanden es schade, dass dieses Klischee zu häufig immer noch zutrifft.

Gerade deshalb hatten wir uns bei unserem Besuch in der Gemeinde auf andere Zustände gefreut. Wir erhofften, ihre so hoch angepriesene Kultur einmal hautnah zu erleben. Denn eigentlich erwarteten wir, dass es den Aborigines in ihren eigenen Gemeinden besser ergeht. Nur hier gibt es einen sehr geringen „weißen“ Einfluss auf ihre Kultur. Doch was sie aus dieser Freiheit machen, konnten wir absolut nicht sehen. Dabei haben sie doch gerade hier die Chance, allen zu beweisen, wie wertvoll und stark ihre Kultur ist und dass sie diese auch immer noch leben. Jedoch war alles, was wir sahen, nur verwahrlost.

Eine weitere Sache, die mich sehr verwunderte, war ihre Verschlossenheit gegenüber Fremden. Man hatte oft das Gefühl, dass sie einem sehr feindselig gegenüber auftreten. Das kennen wir von den zugewanderten Australiern überhaupt nicht. Egal wer und woher, man wird immer freundlich und offen behandelt, solange man selber freundlich bleibt. Eine Ausnahme bilden dabei die Aborigine-Kinder. Kaum hatte man ihnen ein Lächeln zugeworfen, schon wurden sie neugierig. Sie wirkten auch viel lebensfroher und uns gegenüber nicht ansatzweise so verschlossen. Halt noch wie normale, glückliche Kinder, so wie man sich es vorstellt und es für sie wünscht.

Das ist natürlich alles nur unsere subjektive Meinung. Wir hoffen, dass es in den Gemeinden, wo man als Tourist nicht hinein darf, ganz anders ist! Ich würde es mir jedenfalls sehr wünschen.

Blick über Alice SpringsNach drei Tagen Fahrt auf der Tanami Road waren wir total geschafft und hatten die Schnauze gestrichen voll von unbefestigten Straßen. Endlich kamen wir in Alice Springs an und auf unserer Suche nach der Touri-Info fanden wir ein australisches Burger King (Hungry Jacks). Da musste Matze sofort anhalten! Leider gab es keine Kuhsaftshakes für 1$, weil deren Eismaschine kaputt war, doch leckere vegetarische Burger und ein paar Pommes aßen wir trotzdem. Seit Ewigkeiten wieder Fastfood! Herrlich, mal nicht die Teller abwaschen zu müssen! Das Touristen-Center war schon geschlossen, weil wir am Feiertag in Alice Springs ankamen, also suchten wir uns einen Campingplatz, denn in Alice Springs sollte man lieber auf einem geschützten Platz stehen – die Kriminalitätsrate ist ziemlich hoch.

Panorama Ormiston Gorge

Am darauffolgenden Tag haben wir unsere Wäsche gewaschen und während sie trocknete, sind wir zuerst zur Touri-Info und dann zu einer Mitsubishiwerkstatt gefahren, weil Pumba alle 10.000 Kilometer zum Service muss. Leider hatten sie nicht so kurzfristig Zeit für uns, also mussten wir ein paar Tage später einen Termin nehmen. Auf dem Weg dorthin haben wir jedoch ein Domino’s Pizza gefunden und zu unserem Glück war es genau Dienstag. Also gabs leckere billige Pizzen und einen Kuhsaftshake von Hungry Jacks, weil die Eismaschine wieder funktionierte. Am späten Nachmittag ging es zu den MacDonnell Ranges. In diesem Nationalpark gibt es rote Schluchten, Berge, vereinzelt Wasserlöcher und Flüsse zu sehen. Viele dieser Wasserlöcher bieten den einheimischen Tieren Zuflucht und Versorgung mit Wasser in den trockenen Monaten.

Eingang der Redbank GorgeMatze hatte schon im Voraus von einer engen Schlucht gelesen, die man bis zu ihrem Ende durchschwimmen kann. Als wir an der Redbank Gorge ankamen und ihren beeindruckenden Eingang sahen, hatten wir sofort Lust, diese zu durchqueren. Da gab es nur ein Problem. Matze wollte natürlich Fotos von diesem Abenteuer machen, doch schon das erste Wasserloch zum Eingang der Schlucht war zu tief, um die Kamera durchzutragen.

DingoAlso schnappten wir uns Matzes Bodyboard und übten mit einer Wasserflasche, wie man die Kamera transportieren könnte. Als die richtige Technik gefunden war, planten wir unsere Expedition für den nächsten Tag, da es schon sehr spät war. Abends gabs eine leckere Reispfanne, deren Rest wir für den nächsten Tag aufhoben. Beim Zähne putzten kamen unsere Campingnachbarn zu uns und warnten, dass Dingos in der Nähe seien und um sie herum schlichen. Nachts wurden wir von diesen auch besucht. Es machte rumms und auf einmal stand ein Dingo auf unserer Motorhaube und beschnüffelte das zum Trocknen noch draußen liegende Bodyboard. Ich bin mir sicher, dass er auf der Suche nach unsrer Salatschüssel war. Zum Glück war diese sicher in Pumba versteckt!

Unsere Nachbarn hatten es leider nicht so gut wie wir. Am Morgen, kurz nachdem sie mit dem Auto zu ihrem Tagesausflug losgefahren waren, hörten wir ein lautes Geräusch. Als Matze nachsah, stand ein Dingo noch neben ihrem aufgerissenen und durchwühlten Zelt. Jedoch scheinen die Dingos nicht gefährlich zu sein, denn es gab weder Warnungen, noch haben sie sich jemals uns gegenüber aggressiv verhalten. Diese frechen Dingos!

Matze vs. kaltes WasserNachdem wir unsere leckeren Cornflakes gegessen hatten, packten wir Matzes Rucksack  für die Schluchtdurchquerung. In diesem befanden sich neben dem ganzen Kameraequipment und der Verpflegung (Kekse, Reispfanne und 3 Liter Wasser) auch Handtücher und warme Sachen, denn die Wasserlöcher sind nahezu nie in der Sonne und entsprechend kalt. Den Rucksack steckten wir wiederrum in eine Tüte und nachdem wir uns eingecremt hatten, konnte es losgehen! Auf dem Weg zur Schlucht wurde ich mehrmals doof angeguckt, weil niemand verstehen konnte, warum ich ein Bodyboard mit mir umher trug. Als wir aber mit unserem Rucksack auf dem Bodyboard in die Schlucht schwammen, staunten einige ganz schön.

Man musste unsere Fracht immer sehr vorsichtig voran schieben, denn der Rucksack war ziemlich schwer. Dadurch lag das Board beängstigend tief im Wasser und es schwappten ab uns zu auch kleine Wellen darauf. Also ging es ganz langsam durchs kalte Wasser, denn eine neue Kamera wollten wir nun wirklich nicht kaufen!

Schmaler Pool in der Redbank GorgeDie Schlucht ist an manchen Stellen nur einen Meter breit und zwischen den Wasserlöchern gibt es immer wieder trockene Abschnitte, auf denen man sich aufwärmen und ausruhen kann. In dem Wasser bilden sich teilweise Algen, welche kleine Garnelen und Käfer anlocken. Die Pools liegen oft  auf einer anderen Höhe. Manchmal konnte man in diese hineinlaufen, während man sich, um sie zu verlassen, an anderen Stellen an steilen Wänden nur mit einem Seil herausziehen konnte. Nun konnten wir aber leider nicht einfach so dort hochklettern, da wir ja mit dem Bodyboard unterwegs waren. Also musste Matze vorklettern und ich reichte ihm, vom Wasser aus, den Rucksack und das Board entgegen. Das war vielleicht spannend!

Ausgetrockneter FroschAls ich an einer Kletterstelle nachkam, bemerkte ich direkt neben mir eine Bewegung und als ich hinschaute, sah ich ein Schlangenmuster. Eine Schlange bewegte sich in den Spalt, aus dem ich gerade hochkam. Blitzschnell war ich bei Matze und der konnte auch nicht glauben, dass er diese nicht gesehen hatte. Mir war zum Heulen zumute, denn diese Stelle mussten wir später wieder herunterklettern. Vor Schock kullerten die Tränen und weiter wollte ich danach auch nicht mehr. Doch bei der Schlange bleiben war auch keine gute Idee, so ging es wieder ins kalte Wasser, weiter in Richtung Schluchtende.

Zwischendurch sahen wir zwei tote Wallabys und einen toten Frosch, der nahezu konserviert an der Schluchtwand klebte. Wenn Tiere hier reinfallen, ist das ihr Todesurteil, besonders für Wechselwarme, die sich in den kalten Pools nicht mehr bewegen können.

Unsere Wertsachen auf dem Weg durch die grüne SuppeEs kamen noch zwei weitere schwierige Kletterstellen und meine Nerven waren am Ende. Die schönen lila-silber-farbenen Schluchtwände konnten mich auch nicht mehr ermutigen, weiter zugehen. Also ließ mich Matze mit dem ganzen Zeug zurück und ging allein die Schlucht hinauf. Als er aber nach nicht einmal 15 Minuten wieder zurückkam, konnte er mich doch noch überreden, bis zum Ende weiterzugehen. So kurz davor aufzugeben wäre im Nachhinein betrachtet wirklich blöd gewesen. Von den letzten Metern haben wir jedoch keine Fotos gemacht, weil wir unser ganzes Gepäck nicht mitschleppen wollten.

Als wir dem Schluchtende entgegen kamen, konnte man schon Vögel und das Zirpen der Grillen hören. Angekommen freute ich mich riesig über die wärmende Sonne. Ich habe in meinem Leben noch nie so lang gefroren! Nach einer kurzen Siegespause ging es wieder zurück zum Rucksack durch die kalten Pools.

Ronja in der Redbank GorgeDer Rückweg kam mir deutlich kürzer vor, das lag wahrscheinlich daran, dass ich schon auf alles vorbereitet war. Bei den Kletterstellen ging jetzt Matze voran und ich reichte ihm das Bodyboard und danach den Rucksack nach unten. Dabei musste er sogar einmal halb am Seil hängend den schweren Rucksack langsam aufs Board legen. Ich mit meinen schwachen Ärmchen hätte diesen locker fallen gelassen. Matze hat mächtig viel SpaßWas für ein starker MANN! 😀 Auch an der Schlangenstelle ging alles glatt. Wir haben sie nicht mehr gesehen. Angst hatte ich aber trotzdem, dass sie vielleicht doch noch in einem anderen Pool auf uns wartete! Doch jetzt im Nachhinein tut sie mir ganz schön leid. Ich wüsste nicht, wie sie dort lebend wieder herauskommen sollte.

Das war bisher mit Abstand unser größtes Abenteuer! Für die Durchquerung der Schlucht soll man normalerweise 2 Stunden einplanen. Wir haben mit unserem Board knappe 5 Stunden gebraucht. Am Abend waren wir auch unglaublich kaputt! Wir übernachteten noch einmal am Dingocamp und trafen dort auch wieder unsere Nachbarn, deren Zelt zerrissen wurde. Die beiden kamen ganz kaputt von einem 16 Kilometer langen Wanderweg zurück und wollten sich einfach nur in ihr Zelt legen – dementsprechend begeistert waren sie, als sie es zerrissen vorfanden. Wir erzählten ihnen von unserer Beobachtung. Trotz des riesigen Loches schliefen sie noch einmal darin.

Panorama Gosse Bluff

DromedareUnser nächstes Ziel war der Kings Canyon. Auf dem Weg dorthin mussten wir für eine Straße eine Erlaubnis kaufen, da diese von einer Aborigine-Gemeinde verwaltet wird. An dieser Strecke liegt ein riesiger Meteoritenkrater. Man kann dort mit dem Auto hereinfahren und von einem Aussichtspunkt den ganzen Krater auch von oben bestaunen. Dieser war noch großer als der Wolfe Creek Krater. Weiter auf der Straße sahen wir sogar ein paar Dromedare und Wildpferde.

Auf zum Kings Canyon!Selbst von weitem war der Kings Canyon schon beeindruckend und als man direkt neben ihm stand, konnte man seine Größe nur erahnen. Ursprünglich war der Canyon vor mehreren Millionen Jahren eine große Sanddüne. Diese wurde durch Wasser und Druck zusammengepresst und verhärtete sich zu einer Gesteinsplatte. Durch Bewegungen der Erdplatten wurde diese nach oben gedrückt. Mit der Zeit bildeten sich Risse und diese wurden zu Schluchten. In diesen Schluchten wird das Wasser aufgesaugt wie von einem Schwamm und so kommt es, dass dort noch Pflanzen wachsen können, die das trockene Klima eigentlich nicht überstehen könnten. Einige dieser Pflanzen sind bis zu 400 Jahre alt.

Panorama Kings Canyon Domes

Wir sind fast 4 Stunden auf dem Canyon gewandert und haben dort einige Aussichtspunkte und ein Wasserloch besucht. Am meisten gefielen uns die runden Domes (Gesteinskuppeln), die überall am Rande des Canyons verteilt sind.

Danach machten wir uns auf den Weg zum Uluru-Kata-Tjuta National Park. Leider schafften wir die Strecke nicht ganz und verbrachten die Nacht auf einem Rastplatz. Wir wollten dafür aber am nächsten Tag früh morgens den berühmten Sonnenaufgang am Uluru ansehen. Dafür mussten wir tatsächlich um 4:30 Uhr aufstehen. Es war auch wirklich ein harter Kampf, sich vom kuschligen Pani und Pumba zu trennen. Noch ganz müde machten wir uns auf den Weg zum Uluru.

Panorama Kings Canyon

An dieser Stelle muss ich mal sagen, dass es schon ein ziemlich komisches Gefühl war, den Uluru endlich zu besuchen. In unseren Planungen war er immer noch so weit weg. Als wir in der Dämmerung seine Umrisse sehen konnten, war mir ganz anders. Wir hatten sogar wieder lange Sachen an, weil es nachts mal kalt wurde. Selbst die dicken Decken haben wir wieder ausgepackt. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal bei 20°C frieren würde. Na da freue ich mich ja schon auf Deutschland. 😛

Uluru beim SonnenaufgangEs gibt am Uluru für den Sonnenauf- und Sonnenuntergang geeignete Beobachtungsplattformen. Wir waren ganz froh, dass wir uns an solch einer im Dunkeln verlaufen hatten, denn der Anblick der eigentlichen Aussichtsplattform war beängstigend! Viel zu viele Menschen, zusammengedrückt auf einer Plattform, kämpfend um einen guten Platz fürs beste Foto. Diese Massen sind wir seit Melbourne nicht mehr gewohnt.

Von weitem sah der Uluru ganz klein aus, aber wir waren auch noch 3 Kilometer entfernt. Bevor wir ihn näher betrachten wollten, gabs erst einmal Frühstück auf dem Parkplatz. Leider waren unsere Vorräte fast aufgebraucht und so machten wir uns als Lunchpaket einen Wrap gefüllt mit Asianudeln und Eiern. Auf dem Weg zum Uluru liegt das Kulturzentrum, was von den zuständigen Aborigines verwaltet wird. Wir wussten, dass zwei Freunde von Matze auf dem Uluru waren und wollten uns diesbezüglich erkundigen, ob man das noch machen kann. Doch richtige Informationen über den Weg konnte man nicht finden, außer einer Menge Gründe, warum man den Uluru nicht besteigen sollte.

Panorama Uluru

Leider konnten uns diese Argumente nicht überzeugen und da wir sowieso Kulturbanausen sind, entschlossen wir uns, einen Aufstieg zu machen. Also wurden die festen Schuhe und Fliegennetze angezogen, Essen, Trinken und natürlich die Kamera eingesteckt. Weil im Laufe der Zeit 35 Menschen bei diesem Aufstieg gestorben sind und Matze immer irgendwie rumturnen muss, machte ich mir schon Sorgen!

Verschaufpause beim Beisteigen des UluruDer Weg nach oben ist wirklich anstrengend. Es ist eine Stahlkette angebracht, an der man sich bei steilen Passagen festhalten kann. Während Matze unbesorgt von dieser weg ging, um Fotos zu machen, krallte ich mich die ganze Zeit an ihr fest. Man soll sich für den gesamten Aufstieg ca. zwei Stunden Zeit lassen. Mein Herz schlug vor Anstrengung so laut in meiner Brust! Ab der Hälfte des Weges gibt es keine Kette mehr und der Weg wird einfacher. Angekommen am höchsten Punkt waren wir beide total im Eimer. Aber für diesen unglaublichen Rundumblick hat es sich wirklich gelohnt! Nach einer Verschnaufpause gings wieder runter. Selbst der Weg zurück war nochmal enorm anstrengend!

Als wir fast unten waren, kamen wir an einem jungen Mann vorbei und als ich ihn grüßte, fragte er, ohne mich einmal anzusehen, ob ich deutsch sei. Er hatte es daran erkannt, dass ich Socken in meinen Sandalen trug… 😀 War mir das vielleicht unangenehm! Ich finde das bei meinen Eltern auch immer peinlich und trotzdem habe ich es getan. Ich bekomme halt Sonnenbrand an den Füßen! Außerdem scheuern meine Sandalen seit Kurzem! 😛

Panorama Uluru Abstieg

Nach unserem Abstieg haben wir ein Wasserloch am Uluru besucht und dort  Höhlenmalereien gesehen. Doch lange blieben wir nicht, obwohl ich den kleinen, unzähligen Kaulquappen noch ewig hätte zugucken können. Doch wir wollten natürlich nicht zu spät zum Sonnenuntergang am Uluru kommen. Als es dann dunkel war, ging es zurück zum Schlafplatz.

Uluru beim SonnenuntergangAm nächsten Tag schliefen wir deutlich länger und machten uns erst kurz vor 11 Uhr auf den Weg zum National Park. Am Vortag hatten wir im Besucherzentrum gelesen, dass man beim Fahren darauf achten solle, nicht die kleinen Dornteufel zu überfahren, die sich zum Aufwärmen auf die Straße legen. Wir waren schon traurig, dass wir diese wahrscheinlich gar nicht sehen würden. Doch nicht weit von unserem Schlafplatz stand einer von ihnen mitten auf der Straße. Wir hielten sofort an und trieben ihn zurück an die Seite, wo er sich sicher sonnen konnte. Wir konnten sogar live miterleben, wie er seine Hautfarbe änderte. Wirklich niedlich, wie er uns anstarrte!

DornteufelIm Nationalpark stellte Matze den letzten Blogeintrag online und so kam es, dass wir bis 15 Uhr noch immer nicht unser eigentliches Tagesziel besucht hatten. Wir wollten nämlich eigentlich zu den Olgas (Kata-Tjuta), der zweiten Attraktion des National Parks. Als wir mit Pumba so im Schatten standen und im Internet surften, parkte ein Geländewagen direkt neben uns. Die beiden Deutschen, mit denen wir eigentlich die Gibb River Road machen wollten, hatten sich auch entschieden, ins Zentrum zu fahren. Nach kurzem Plaudern machten wir uns dann aber wirklich auf den Weg zu Kata-Tjuta.

Kata Tjuta von innenWeil es schon zu spät war für den großen Wanderweg, beschlossen wir, nur einen kleinen Abschnitt davon zu laufen, ansonsten hätten wir den Sonnentergang an den Olgas verpasst. Im Nachhinein waren wir gar nicht allzu traurig, nur den kleinen Weg gegangen zu sein, denn wir hatten vom Vortag Muskelkater, aber auch die Kulisse war nicht sonderlich beeindruckend im Vergleich zum Uluru. Zum Schlafen ging es wieder zu unserem Rastplatz.

Nach all den Wanderungen und Abenteuern, die wir erlebt hatten, fuhren wir am nächsten Morgen zurück nach Alice Springs. Pumba musste zum Service und wir hatten noch immer nicht die Frage geklärt, ob wir nach Darwin oder direkt an die Ostküste fahren würden. Der Service kostete Matze 330$, jedoch waren wir beide mehr als unzufrieden mit dem Ergebnis. Die „Fachleute“ hatten nicht einmal das Quietschen bemerkt. Dafür sind wir jetzt extra zu einem Mitsubishi-Autohaus gefahren? Ich wünschte, wir hätten ein wenig mehr Ahnung von Autos. (Das Quietschen wurde inzwischen übrigens behoben. :))

Panorama Devils Marbles

Blick über die Devils MarblesWas die Entscheidung über unsere nächsten Ziele angeht, haben wir uns auf den Weg nach Cairns, also in Richtung Ostküste, gemacht. Die Regenzeit selbst scheint im Norden schon vorbei zu sein, jedoch sind viele Wege in den Nationalparks noch nicht befahrbar. So hätte es sich einfach nicht gelohnt, den weiten Weg hochzufahren. Also ging es von Alice Springs nach Tennant Creek, denn von da aus führt der Highway Richtung Osten. Eine Nacht blieben wir bei den Devils Marbles (Teufelsmurmeln), wo sich Matze mal so richtig kaputt klettern konnte. Diese „Murmeln“ sind vom Wetter geschliffene runde Steinkugeln. Besonders schön kam ihre rote Farbe beim Sonnenuntergang zur Geltung.

Das waren dann auch unsere Erlebnisse im Roten Zentrum von Australien. :)

Bis zum nächsten Mal! Eure drei Kuhsaftiker.

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Schnorcheln und Tauchen am Ningaloo Reef https://workntravel-australien.de/2013/03/schnorcheln-und-tauchen-am-ningaloo-reef/ https://workntravel-australien.de/2013/03/schnorcheln-und-tauchen-am-ningaloo-reef/#comments Fri, 29 Mar 2013 06:38:16 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=647 Halluuhuu!

Wir sind ja seit einer Weile wieder unterwegs. Unsere letzten zwei Tage in Monkey Mia haben wir mit dem Packen verbracht. Auch die wenigen kleinen, kaputten Dinge an und in Pumba wurden von Matze und einem unserer französischen Freunde repariert.

Der Abschied von der Arbeit war nicht besonders schwer. Wer hätte das auch gedacht? Doch die Landschaft und die Tiere in Shark Bay werden uns noch fehlen. Natürlich auch die Kollegen. 😉 Wenn auch nicht alle.

Perons rote DünenDas erste Ziel nach Monkey Mia war der nicht weit entfernte François Peron National Park. Dieser liegt am Zipfel der Halbinsel, etwa zwanzig Minuten Fahrzeit vom Resort entfernt. Der Weg dorthin ist nur für Allradwagen zugänglich. Das ist auch kein Wunder, denn dort gibt es einige sehr sandige Stellen. Die Landschaft ist durch rote Dünen, Salzpfannen, die kleinen grau-grünen Büsche und das türkise Wasser geprägt. Dort haben wir dann eine schrecklich heiße Nacht am Strand geschlafen. Am Ende der Halbinsel gibt es einen Aussichtspunkt auf das Meer. Von dort aus kann man auch regelmäßig Haie und Mantarochen beobachten.

Panorama Peron Skipjackpoint Westen

Stromatolithen Hamelin PoolBeim Verlassen von Shark Bay haben wir uns im Hamelin Pool Stromatolithen angesehen. Diese waren mit die ersten Lebewesen auf unserer Erde und haben einen großen Anteil an wichtigem Sauerstoff produziert. Aussehen tun sie wie normale Felsen im Wasser. Doch sie leben heute noch.

Unser nächstes großes Ziel war Carnarvon. Dort wollten wir unsere Vorräte auffrischen, bevor es zum Tauchen und Schnorcheln an die bekanntlich teure Coral Coast ging. Dort haben wir uns Schwimmflossen gekauft und unsere alten und kaputten Schuhe ersetzt.

Ronja beim Schorcheln in Coral BayAm nächsten Tag erreichten wir am frühen Nachmittag Coral Bay. Dieser kleine Ort liegt am südlichsten Ende des Ningaloo Riffes. Das besondere an diesem Riff ist, dass es wenige Flossenschläge von der Küste entfernt liegt und so schnappt man sich einfach seine Schnorchelausrüstung und genießt die Fische und Korallen. Dort sind wir, bis unsere Finger und Füße völlig verschrumpelt waren, umher gedümpelt.

Wir haben jetzt zwar eine Menge an Geld angespart, sodass wir uns auch ein paar Aktivitäten leisten können, das heißt aber noch lange nicht, dass wir von nun an für unsere Campinggebühren bezahlen werden! So sind wir abends noch einen Allradweg hineingefahren und haben dort übernachtet. Dort sind unglaublich kleine Wallabys umhergesprungen! Die waren vielleicht süß!

Panorama Von Coral Bay zum Cape Range NP

Blaue Mördermuschel vor gelber KoralleWeiter ging es auf dem Allradweg über Dünen, vorbei an tausenden Termitenhügeln, zum Cape Range National Park. Auf dem Weg mussten wir ein militärisches Übungsgelände durchfahren. Wir waren zur rechten Zeit dort, denn zwei Tage später sollte dieses Gebiet gesperrt werden. Angekommen im Nationalpark haben wir uns gleich auf die Suche nach guten Schnochelstellen gemacht.

Drei Tage lang sind wir dann im Nationalpark die verschiedenen Spots entlang geschnorchelt. Teilweise musste man bei Flut ins Wasser, weil man sonst die Korallen abgebrochen hätte. Es gibt nur Hartkorallen zu sehen und ein paar kleinere bunte Fische. Außerdem gibt es große Mördermuscheln in allen Farben. Wir konnten sogar einige Tintenfische, Rochen und Kugelfische entdecken. Zu meiner Freude gab es auch wieder viele schöne, bunte Papageienfische, die sich aber leider sehr schlecht fotografieren lassen. Doch wenn man die ganz großen Fische sehen möchte, muss man am äußeren Riff tauchen gehen!

BlaupunktstachelrochenDer schönste Spot war mit Abstand der gefährlichste! :O Dort sieht man vom Strand aus vier kleine Felsen aus dem Wasser herausragen. Beim näheren Heranschwimmen kann man aber sehen, dass diese komplett aus Austeransammlungen bestehen. In denen verstecken sich große und kleine Fische, die nur auf ein nichtwissendes Opfer warten, um sich an ihm zu vergreifen! OhrläppchenbeißerIm ersten Moment dachte ich, dass sie einfach nur zutraulich waren, doch in Wirklichkeit hatten sie Hunger und nur Ohren konnten sie zufrieden stellen! Nach mehreren Versuchen, meine Ohren von meinem Körper abzubeißen, flüchtete ich aus dem Wasser! Weil Matze einfach so charming war, haben sie ihn in Ruhe gelassen. Bei den nachfolgenden Schnorchelgängen habe ich mir vor Angst immer die Ohren festgehalten. 😀

Doch weil wir endlich die ganz großen Fische sehen wollten, beschlossen wir, nach Exmouth zu fahren. Diese Stadt liegt am nördlichsten Ende des Riffes und dort gibt es mehrere Tauchschulen, die für viel Geld Tauchgänge anbieten. Von März bis Juli kann man hier mit dem größten Fisch der Welt schwimmen, dem Walhai. Da die Saison gerade erst begonnen hatte, wollten wir unser Glück auch einmal probieren und buchten neben unseren zwei Doppeltauchgängen auch eine Whaleshark-Tour.

TeufelsschneckeDer Erste Tauchgang war an den Muiron Islands. Dort hofften wir auch ein paar Weichkorallen sehen zu können. Es gab nicht viele Fische zu sehen, aber die Formen und Strukturen der Korallen waren wirklich sehr schön. Leider gab es auch hier nicht viele Weichkorallen, dafür aber ein paar schöne, bunte Nacktschnecken. Wir hätten beinahe einen Auffrischungstauchgang machen müssen, weil unser letzter Tauchgang schon mehr als ein Jahr her war. Dementsprechend war ich mit meinen 12 Tauchgängen schon ziemlich aufgeregt. KorallenvorsprungAber alles lief glatt und so blieben wir mehr als eine Stunde unter Wasser. Nach einer Oberflächenpause mit leckerem Essen und Trinken konnte ich es kaum erwarten, wieder ins Wasser zu springen. Was zum Teil auch daran lag, dass ich das schwankende Boot endlich wieder verlassen wollte! Nach einer weiteren Stunde unter Wasser gabs dann noch einen kleinen Snack und dann ging es zum abschließenden Schnorcheln an eine andere Stelle.

Rot-blaue SchneckeAm späten Nachmittag kamen wir dann wieder ans Land und waren beide sehr kaputt. Leider kann man sich nicht einfach mal kurz hinlegen und ein Nickerchen halten, denn es ist immer heiß! Selbst wenn die Sonne schon lange untergegangen ist. Trotzdem kann man auch nicht draußen sitzen, denn dann kommen die Mücken und zerstechen einen von oben bis unten! Deswegen schmieren wir uns mehrmals am Tage mit irgendwelchen Salben ein. Sonnencreme tags und nachts Anti-Mückenspray. Echt nervig! Am schlimmsten ist es dann aber, wenn man nach einer beschissenen Nacht total verschwitzt aufwacht und einfach nur aus dem heißen Pumba raus will, doch dann sofort von den Fliegen angeflogen wird. Da wünscht man sich schon manchmal an die Ostküste zurück.

Den nächsten Tag haben wir an der Walhai-Tour teilgenommen. Am Morgen ging es ans Riff für ein Probeschnorcheln, um zu üben, wie wir mit dem Walhai schwimmen müssen. Beim Schnorcheln habe ich endlich meinen ersten Hai gesehen! Soo cool und überhaupt nicht gruselig! 😛

Walhai mit geöffnetem MundDie Walhai-Boote werden von einem Flugzeug informiert, wo sich die Walhaie befinden und kaum waren wir mit dem Schnorcheln fertig, hatte unser Suchflugzeug schon einen entdeckt. Das ganze Boot war aufgeregt, ob alles glatt laufen würde. Dann kamen wir an den Ort und konnten einen graubraunen Punkt an der Wasseroberfläche schwimmen sehen. Zuerst springt die Gruppenleiterin ins Wasser, um den Hai ausfindig zu machen und der Schwimmergruppe anzuzeigen, wo sie hinschwimmen muss. Walhai von hintenWir waren in der ersten Gruppe und standen schon ganz aufgeregt an der Bootskante. Mit einem großen Schritt in Wasser gings dann schnell in Richtung Gruppenleiterin und da war er, unser Walhai. Ein 3-4 Meter langes Männchen mit dem Mund geöffnet, langsam auf uns zuschwimmend. Ein unbeschreibliches Gefühl neben diesem Giganten zu schwimmen! Der größte je gesehene Walhai war 18 Meter groß. Im Ningaloo Riff kann man Haie bis zu 12 Metern beobachten, aber durchschnittlich sind männliche 4-5 Meter große Haie hier anzufinden.

Nach wenigen Minuten mussten wir ihn an uns vorbeiziehen lassen und die nächste Gruppe konnte ihn bestaunen.

Wenn man mit einem Hai schwimmt, bildet man eine Art Tunnel um ihn herum und muss immer einen Mindestabstand von 3 Metern von ihm entfernt bleiben. Nach mehreren Durchgängen waren wir alle eingespielt und es konnte eigentlich nichts mehr schief gehen!…Eigentlich…

Walhai taucht aufAls wir das vorletzte Mal ins Wasser sprangen, hatten zwei ältere deutsche Frauen nicht aufgepasst, was ihnen die Gruppenleiterin sagte. Sie versuchten im letzten Moment auf die andere Seite des Walhais zu schwimmen und guckten dabei aber nicht ins Wasser, wie weit er noch entfernt war. So kam es, dass sie dem Walhai mit ihren Flossen ins GESICHT traten!!!….
Als wäre das nicht schon dämlich genug, machte sich die eine noch einen Spaß draus und sagte belustigt „Feindkontakt“…Wie dämlich kann man sein? Zum großen Glück tauchte der Walhai nach kurzem Zögern wieder auf und wir konnten noch eine Weile mit ihm im Wasser bleiben.

Am Ende der Tour sind wir dann noch einmal schnorcheln gewesen und haben wieder ein paar Riffhaie gesehen. Als wir dann endlich wieder auf trockenem Boden waren, wollte ich einfach nur schlafen.

Am nächsten Tag sollten wir wieder früh aufstehen, um zum nahegelegenen Navy Pier zu fahren. Dies ist der sechstbeste Tauchspot der Welt, den man von der Küste aus erreichen kann. Das besondere ist, dass man an diesem Steg eine riesige Ansammlung an Unterwasserleben vorfinden kann. Man konnte schon leicht erahnen, wie es wird, wenn man bei der Befahrung des Piers ins umliegende Wasser schaute. Selbst von oben betrachtet waren schon Fischschwärme zu sehen.

FeuerfischAls wir dann im Wasser waren und der Tauchguide das Zeichen zum Abtauchen gab, war ich schon ziemlich aufgeregt. Es war einfach unglaublich, was dort los war! Riesige Fischschwärme, Haie, Muränen, Skorpionsfische, Feuerfische und noch vieles mehr! Am genialsten fand ich die großen Zackenbarsche, vor denen man sich schon ein bisschen fürchten kann. Bunte Korallen gab es nicht viele, dafür haben die kleinen Nacktschnecken für Farbe gesorgt. Das Einzige, was mich beim ersten Tauchgang störte, war ein Leck meines Atemreglers, sodass ich immer aufpassen musste, dass ich nicht zu viel Salzwasser schluckte. ZackenbarschAuch Luft ist durch den Atemregler verschwendet worden, aber wir waren trotzdem 50 Minuten unter Wasser. Auch die Sicht hätte besser sein können, aber trotzdem bin ich immer noch völlig begeistert von diesem Tauchgang. Beim zweiten Tauchgang verlor Matzes Atemregler viel Luft, woraufhin er ihn noch auswechseln musste, bevor es losgehen konnte. Doch auch der zweite Tauchgang war einfach toll!

Da kann man schon mal beide Augen zukneifen und nicht auf den Preis schauen. Schon komisch, dass wir an der Ostküste gemeckert haben, weil wir 160$ für einen unverschämten Preis hielten. Trotz Rabatt auf die Walhaitour haben wir in den 3 Tagen mehr als 1.400$ in Exmouth gelassen. Das mussten wir Sparfüchse leider hinnehmen. :/

Alles in allem hat sich die Fahrt ans Ningaloo Reef mehr als gelohnt! :)

Bis zum nächsten Mal!

Wir 3

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Unsere ersten Arbeitstage https://workntravel-australien.de/2013/01/unsere-ersten-arbeitstage/ Mon, 07 Jan 2013 06:53:19 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=593 Chips, ein kaltes Getränk, Musik und Schatten. Klingt gut, oder? Ich habe nämlich heute meinen ersten freien Tag. Matze hat seinen glücklicherweise erst morgen. Normalerweise würde ich mich ja freuen, aber heute ist der zweite Weihnachtsfeiertag und an öffentlichen Feiertagen verdienen wir den doppelten Lohn.

Aber dafür hatte ich heute endlich mal Zeit, ein leckeres Mittagessen zu machen. Denn für ein selbst gemachtes Essen ist in der 30-minütigen Pause leider nie Zeit. Also gabs heute Spagetti mit leckerer dicker Soße, die sogar „Würstchenstücke“ beinhaltete. Zum Nachtisch dann Schokofondue mit Bananen, Birnen und Äpfeln. Alles super lecker, meinte Matze. Aber ich glaube, am meisten hat er sich gefreut, dass er nicht abwaschen musste. 😛

Tagsüber ist es hier viel zu heiß, um irgendwas Anstrengendes zu machen. Leider können wir uns auch nach der Arbeit nicht hinlegen, da wir noch im Auto untergebracht sind. In diesem ist es durch die Sonne immer mindestens 10 Grad heißer als draußen.

Putzen der DuscheLeider wird sich das voraussichtlich nicht so schnell ändern, denn alle Personalschlafplätze sind zurzeit belegt. Also keine Klimaanlage und kein eigenes Bett. Obwohl sich das mit dem Bett noch verkraften lässt. Doch man kann deutlich spüren, dass es von Tag zu Tag heißer wird. Wenn Ende Januar Angestellte gehen, dann hoffen wir, in deren Unterkunft zu kommen. Aber das steht alles noch in den Sternen, denn wir wissen ja immer noch nicht, ob wir eine Verlängerung bekommen. Bei Matze jedenfalls sieht es ganz gut aus, denn der Job, den er macht, wird immer zu zweit erledigt und sein Kollege geht heute. Dabei würde Matze eigentlich viel lieber in einem anderen Bereich arbeiten wollen. Kein Wunder, denn Matze ist der neue Toilettensäuberer. Das bedeutet, er kümmert sich darum, dass die Toilettengebäude auf dem Campingplatz, in denen sich auch Duschkabinen befinden, sauber sind und immer genügend Klopapier und anderes vorhanden ist.

Keine besonders dankvolle Aufgabe, aber immerhin hat er damit seine knappen 5 Stunden am Tag sicher. Das ist nämlich das Wichtigste in unserem Fall. 😛 Matze sagt, dass die Frauenklos mit Abstand immer dreckiger sind als die Männertoiletten. Auch die zwei Jungs, mit denen er zusammen arbeitet, meinten zu ihm am ersten Tag: „Hier merkt man erst mal, wie Frauen wirklich sind: Dreckig!“ Auch eine weitere Lebensweisheit musste er schon lernen: Einer hat immer Durchfall.

An unserem ersten Arbeitstag fand eine Angestelltenweihnachtsfeier statt, auf der es freies Essen und freie Getränke gab. Wir haben uns sogar bei einem der vielen Spiele gegenseitig beschenkt. Dafür haben wir 3 Tage vorher einen Namen zugeteilt bekommen und mussten dann für diese Person ein Geschenk im Wert von 15$ besorgen. Da wir noch keinen kannten, war es schwer für unsere gezogenen Mitarbeiter ein Geschenk zu finden. Da aber niemand weiß, wer wen gezogen hat, konnten wir auch den größten Trash kaufen, den man für 15$ bekommen konnte. Ich war mir sicher, dass ich mit meinem Geschenk alles richtig gemacht hätte. Es war eine Tasse mit aufgedruckten Rosakakadus drauf. Dazu gab es noch einen Teebeutel und Seife in Form von Seesternen. Ich hatte ein Mädchen gezogen namens Tina. Matze hatte einen Jungen gezogen und weil wir beide komplett einfallslos waren, gab es für ihn eine Badenudel und ein Ballspiel.

Emu im WasserAls ich dann am Tag nach der Weihnachtsfeier zufällig mit Tina gearbeitet habe, konnte ich erfahren, dass sie ihr Geschenk ziemlich „altbacken“ fand. Aber da sie ja sowieso eine Tasse brauchte, kam es ihr gelegen. Sie wusste nicht mal den Namen der Vögel, die auf der Tasse aufgedruckt waren. 😀 Naja, immerhin brauchte sie eine Tasse! Matzes Beschenkter war dann auch noch sein Arbeitskollege und so trauten wir uns beide nicht zuzugeben, dass wir sie beschenkt hatten.

Wir haben bei der Feier auch ein paar leckere Stücken vegetarische Pizza abbekommen, denn wir sind hier diesmal nicht die einzigen, die kein Fleisch essen. Komischerweise sind es immer die Deutschen, die fleischlos leben. Aber auch die Delfinwissenschaftler und einige andere verzichten. Schon irgendwie auffällig, dass sich die Menschen, die sich mit Tieren beschäftigen, entscheiden, Vegetarier zu werden. War jedenfalls lecker!

Sehr sympathisch war die Tatsache, dass alle Mitarbeiter in kürzester Zeit total betrunken waren und heiter miteinander scherzten. Einige Mitarbeiter beschreiben es wie ihre zweite Familie. Das kann ich mir gut vorstellen, denn bis jetzt bin ich hier noch niemandem begegnet, der irgendwie unfreundlich war. So kam es auch, dass wir am Abend mehrmals drauf hingewiesen wurden, dass wir uns ruhig betrinken könnten, denn am nächsten Tag würde eh jeder durchhängen. Solange man zur Arbeit kommt, ist alles erlaubt. Und so wird hier jeden Abend gefeiert und am nächsten Morgen diszipliniert zur Arbeit gegangen.

Das lustigste Erlebnis war jedoch, wie Matze und die Shopchefin mit einer Wasserpistole durch die Menge gelaufen sind und alle bespritzt haben. 😀

Panorama Monkey Mia vom Strand aus

Den größten Teil der Angestellten machen tatsächlich die Backpacker aus, die hier in Monkey Mia aus den unterschiedlichsten Gründen stoppen und arbeiten gehen. Die Taiwaner gehen hier arbeiten, weil sie hier vierfach so viel wie in ihrem Land verdienen und Neuseeländer verdienen den dreifachen Lohn. Dann gibt es noch solche wie uns, die einen Stopp machen, um für die Weiterreise Geld zu stapeln. Einige von denen sind mittlerweile schon ihr zweites Jahr hier, obwohl sie eigentlich nur, wie wir, ein paar Monate bleiben wollten. Neben den Neuseeländern und Taiwanern arbeiten hier auch Japaner, Koreaner, Schweden, Briten, Deutsche, Franzosen und Kanadier.

Gut ist auch, dass hier alle den gleichen Lohn pro Stunde verdienen. Egal ob Toilettenputzer oder Chefkoch. In meinen Augen definitiv ein Konzept, was sich auszahlt. Jetzt müssen wir nur noch mehr Stunden arbeiten, denn im Moment haben Matze und ich nur knappe 6 Stunden Arbeit pro Tag. Aber das wird sich jetzt ändern, da die Sommerferien angefangen haben. Daher füllten sich der Campingplatz und die Zimmer in letzter Zeit sehr schnell. Aus diesem Grunde stehen wir jetzt auch nicht mehr auf unserem alten Stellplatz. Erst hatte der Manager uns direkt vor seinem Haus abgestellt. Da hatten wir weder Strom noch Schatten, aber das schlimmste war, dass wir dort in der Nähe der Bar standen und nachts kein Auge zumachten.

Jetzt stehen wir vor den Caravans der Delfinforscher, die zurzeit nicht hier wohnen. Deshalb dürfen wir auch deren schattigen Hof nutzen und haben somit endlich wieder ein wenig mehr Privatsphäre und einen Rückzugsraum vor der Sonne. Trotzdem hoffen wir auf einen klimatisierten Personalschlafplatz.

Ronja macht BettenAber nun endlich zu meinem Job. Ich bin jetzt ein offizielles Zimmermädchen. Also eine, die die Betten schön glatt bezieht und das Klo mit Toilettenpapier und Handtüchern verziert. In Moment beschränkt sich diese Arbeit auf den Hotelbereich. Denn es gibt hier mehrere Villen in unterschiedlichen Preisklassen, aber auch einen Block für Backpacker und Motelbesucher. Ich hätte nie gedacht, dass ich mir jemals merken müsste, wie viel Seife in eine Gartenvilla gehört und wie man ein Bett richtig bezieht, weil ich wahrscheinlich mit Abstand einer der unordentlichsten Menschen der Welt bin, jedenfalls was mein eigenes Zimmer angeht. Aber trotzdem macht es Spaß, denn man arbeitet nie allein und die Menschen sind hier alle sehr angenehm.

Ronja macht BettenAm 24. Dezember haben wir eine kleine Weihnachtsfeier besucht, wo alle unsere engsten Mitarbeiter Essen machten. Da gab es neben dem üblichen Kartoffelbrei zu Weihnachten auch Sushi und koreanisches Chili. Sogar Lebkuchen und Dominosteine lagen auf dem Tisch und da konnten Matze und ich natürlich nicht widerstehen. SUPER GEIL! Da wurde es dann doch ganz kurz weihnachtlich. Auch wenn wir mit kurzen Sachen unter bunt leuchtenden Palmen aßen. Und ich dachte schon, dass der Emu, der eine goldene Weihnachtskugel klaute, das einzige weihnachtliche Erlebnis in Australien bleibt.

Das solls aber für heute erstmal gewesen sein. :) Ich werde jetzt in meinen Keller gehen und unser Geld zählen…ganz schön viel.

Wir 3

P.S.: Ronja hat diesem Beitrag vor etwa zwei Wochen geschrieben. Wir sind nur nie so richtig dazu gekommen, den auch mal online zu stellen. Da inzwischen nicht mehr alles ganz aktuell ist, werden wir aus schlechtem Gewissen versuchen, einen aktuelleren Beitrag in einigen Tagen nachzureichen.

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Esperance, Cape le Grand & Albany https://workntravel-australien.de/2012/12/esperance-cape-le-grand-albany/ https://workntravel-australien.de/2012/12/esperance-cape-le-grand-albany/#comments Thu, 06 Dec 2012 14:16:49 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=529 Heute ist seit langem mal wieder ein komplett sonniger Tag. Wir sind beide immer noch erkältet und haben ein wenig Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. Aber mit unseren Eukalyptus-Taschentüchern lässt es sich ein wenig besser ertragen.

Das letzte Mal hatte Matze über die Nullarbor Plain geschrieben.

Nach der langen Fahrt durchs Nichts waren wir sau froh, endlich wieder in der Zivilisation angekommen zu sein. Der erste Ort, den wir in Western Australia besucht haben, war Esperance. Diese Stadt liegt in einer Bucht, in der sich 105 kleine und große Inseln befinden. Einige von ihnen kann man schon vom Festland aus sehen. Da wir aber relativ spät in Esperance ankamen, hatten wir keine Zeit, die Sehenswürdigkeiten abzuklappern.

Am zweiten Tag haben wir dann den berühmtesten Einwohner von Esperance besucht. Sammy, den dicken, faulen Seelöwen. Er liegt tagein tagaus immer an der gleichen Stelle am Pier und scheint sich nur dann zu bewegen, wenn die Einwohner ihm was zu Essen bringen. Nachdem wir ihn beim Faulenzen beobachtet hatten, sind wir noch auf dem Steg entlang gelaufen und konnten sogar ein paar Delphine vorbei schwimmen sehen.

Da es die nächsten Tage vom Wetter her schlechter werden sollte, haben wir am Nachmittag die Dünen von Esperance mit Pumba befahren. Das war ganz schön aufregend! Während ich beängstigt in Pumba saß und mich an meinen Gurt krallte, konnte Matze sein …wie nenn ich das jetzt?… ich sag mal „Abenteuer-Grinsen“ nicht unterdrücken. Dieses Grinsen bedeutet meistens nichts Gutes.

Aber alles ging gut und wir fuhren die Hügel auf und ab. Nur für einen Hügel, der auf der Runterfahrt nicht steil aussah, brauchten wir am Ende mehrere Anläufe, um ihn wieder rauf zu kommen… Da standen wir also wieder. Vor einem steilen Dünenhügel, den man diesmal nicht so schnell mit einem Spaten hätte abtragen können. Aber nachdem wir von Pumbas Reifen wieder genügend Luft abließen, kamen wir mit Untersetzung die steile Düne wieder hinauf. Dort haben wir dann auch unser nächstes Camp aufgeschlagen und die Nacht verbracht.

Am nächsten Tag sind wir dann schon früh los, weil für den Abend ein starkes Gewitter angekündigt war. Das erste Ziel des Tages war der Wylie Rock. Auf diesen Granitfelsen kann man nämlich auch mit Auto herauffahren. Touranbieter nehmen für eine Fahrt auf diesen Fels über 100$. Da dachten wir uns: „Das können wir auch!“

Da war es wieder, das Abenteuer-Grinsen! 😀

Das kann man sich nicht vorstellen, wie auf einmal mitten am Strand ein steiler Granitfels empor ragt. Und den sollten wir jetzt tatsächlich alleine befahren? Dank Pumba konnten wir den Fels ohne Schwierigkeiten herauffahren! Wir standen auf der Felsenspitze und genossen die geniale Aussicht auf die Inseln in der Bucht, den weißen Strand und die Sanddünen.

Nach einer ganzen Weile gings dann weiter am Strand entlang in Richtung Cape le Grand National Park, in dem sich Australiens weißester Strand befindet. Es sah wirklich so aus, als ob dort Schnee liegen würde und dementsprechend war auch das Wasser türkis-blau. Selbst die Konsistenz des Sandes erinnerte an Schnee. Denn er war sehr hart, klebte zusammen und beim Laufen knirschte er unter den Füßen. Fast ein bisschen winterlich! 😛 Und an dem weißesten Strand Australiens hat Matze dann trotz kaltem Wind endlich das Bodyboard eingeweiht. Es gibt keinen besseren Ort dafür! :)

Danach wollten wir den auch im Park liegenden Frenchmans Peak (einen großen Granitberg) besteigen. Doch auf dem Weg dorthin mussten wir plötzlich stoppen.

Zwei Kängurus mitten auf der Fahrbahn. Nach kurzem Beobachten, konnten wir sehen, dass das eine sich sein Bein gebrochen hatte und nicht mehr weglaufen konnte. Das zweite, deutlich größere Känguru, versuchte immer wieder, das Kleine aufzuheben und, so wie wir dachten, von der Straße zu bringen. Ich musste mich wirklich zusammenreißen, nicht gleich vor Traurigkeit und Wut anzufangen zu weinen. Welcher Idiot fährt in einem National Park wie eine Sau und erwischt am helllichten Tag ein Känguru? Und die noch viel bessere Frage ist: Wenn er das schon tut, warum verpisst er sich dann auch noch feige und hilft dem verwundeten Känguru nicht? Denn es war mehr als offensichtlich, dass es noch lebte, weil es vor Angst immer noch versuchte, mit seinem kaputten Bein aufzustehen. Da wir keinen Empfang auf beiden Handys hatten, beschloss Matze, loszufahren und den Ranger zu suchen. Ich blieb bei den Kängurus und versuchte, die vorbeifahrenden Autofahrer auf sie aufmerksam zu machen. Nicht, dass noch das andere erwischt wird! … Das hab ich jedenfalls anfangs gedacht.

Denn nach längerem Beobachten der Zwei konnte ich feststellen, dass das größere Känguru keinesfalls die sorgende Mutter war, die sich um ihr kleines Verwundetes kümmerte. Nein, es war ein von seinen Trieben geleiteter Kängurubulle. Ich wurde also tatsächlich Zeuge einer Vergewaltigung einer Kängurudame.

Am Ende habe ich den Bullen schon mit Steinen und Stöcken beworfen, damit er endlich von ihr ablässt … aber nichts zu machen. Sein Wille war stark und seine Krallen groß. Weil er bei diesem Akt dem verwundeten Känguru weh tat, wusste ich dann auch nicht mehr, auf wen ich mehr sauer sein sollte. Auf den Autofahrer oder den Bullen? Als Matze dann nach einer gefühlten Ewigkeit (15 Minuten) wiederkehrte, war ich erst mal richtig froh. Doch leider war der Ranger in der Stadt und so war nur seine Vertretung, ein altes Ehepaar vom Campingplatz, Matze gefolgt. Die beiden konnten gegen den Bullen auch nichts ausrichten und so mussten wir uns damit vertrösten, dass sie den Ranger benachrichtigen würden und dieser dann hoffentlich schnell kommen würde. Dort auf den Ranger zu warten wäre sinnlos gewesen, weil es sich hätte um Stunden handeln können und so führten wir unsere geplante Tour auf den Gipfel durch.

Der Aufstieg war sehr steil und windig, weil es diesmal keinen gemachten Weg gab. Oben angekommen ließen wir uns unsere mitgebrachten Chips so richtig bei der schönen Aussicht schmecken.

Nachdem wir wieder unten waren, wollten wir uns eigentlich auf den Rückweg nach Esperance machen. Aber mir ging das Känguru nicht aus dem Kopf und so fuhren wir noch einmal hin. Ich hatte die Stelle, wo die beiden waren, auch sofort erkannt, aber von den Kängurus keine Spur. Als wir anhielten und ich schnell aus dem Auto sprang, konnte ich hinter dem Graben ein Känguru im Gebüsch liegen sehen. Bei näherem Betrachten war klar, dass es tot war, denn die Fliegen erfreuten sich an ihm. Als wir gerade gehen wollten, tauchte dann auch der Bulle auf und als wäre das noch nicht genug gewesen, kam ein kleines Kängurubaby aus dem Gebüsch gehüpft. Es versuchte, an den Beutel seiner toten Mutter zu kommen. Mir war schon wieder zum Heulen zumute.

Später erfuhren wir, dass es der Ranger erschossen hatte.Das Kleine sollte jedenfalls allein klar kommen, meinte dieser, denn es war schon so groß, dass es eh bald von seiner Mutter abgestoßen worden wäre.

Als wir den Cape le Grand National Park verließen, wurde es schon dunkel und wir mussten uns ein wenig beeilen, sodass wir noch was essen konnten. Das haben wir auch gerade so noch geschafft, weil dann nämlich der angekündigte Sturm aufzog und sogar die Zugwarnblinkanlage der Stadt kaputt machte. Wir jedenfalls stellten uns an die Küste und beobachteten, wie die Blitze in die naheliegenden Inseln einschlugen. Es ist seit diesem Sturm auch tatsächlich bis gestern immer mal wieder am Regnen gewesen. Teilweise hatte es sogar gehagelt.

Am nächsten Tag haben wir Esperance verlassen und machten uns auf den Weg nach Albany. Ungefähr auf halber Strecke wollten wir einen kurzen Abstecher auf einen 4-Wheel-Drive machen und später unsere Vorräte in der Stadt auffrischen.

Matze hatte sich nämlich in Esperance ein Buch mit den 50 schönsten Allradwegen Westaustraliens gekauft. In der Beschreibung zu diesem Track stand, dass die Szenerie zum „Sterben schön“ sei. Das war sie wirklich, doch der Regen hatte einen Teil des Weges ausgewaschen und so mussten wir uns teilweise durch sehr schwierige Stellen manövrieren. Bei solchen Abschnitten muss ich mich dann rausstellen und Matze sagen, wie er fahren soll. Da ich aber seit unserer Nationalpark-Tor-Umfahrung das Gefühl habe, dass ich als Navigator ungeeignet bin, hatte ich schon ziemliches Herzklopfen. Umso weiter wir in den Track fuhren, umso mehr war uns auch klar, dass wir nicht mehr hätten umdrehen können.

Letztendlich hatten wir unseren Plan, nach Albany zu fahren, schon aufgegeben, weil es alles viel zu spät wurde. Nachdem wir die Strecke hinter uns gebracht hatten, fiel uns beim nachträglichen Lesen des Beitrags im Buch auf, dass man für diesen Track ca. einen halben Tag einplanen soll. Hätten wir das mal vorher gewusst. 😛

Erst am darauffolgenden Tag ging es nach Albany. Dort sind wir dann wegen der Hitze an den Strand gefahren und haben aufgrund des guten Wellengangs gleich noch unser Bodyboard ausgepackt. Das war für mich das erste Mal und es hat sau Spaß gemacht! Ich musste mir teilweise die Unterhose festhalten, weil sie drohte, durch die Geschwindigkeit wegzurutschen. Das müssen wir bald wieder machen!

In Albany sind wir dem westaustralischen Automobilclub beigetreten. Dieser ist vergleichbar mit dem deutschen ADAC. Da haben wir tatsächlich eine Vergünstigung bekommen, weil ich 18 Jahre bin und wir mussten nur ein 3/4 des fälligen Beitrags bezahlen.

Ich hoffe, ihr habt es bis hier ausgehalten! Aber so langsam müssen wir ja ein bisschen aufholen.

Liebe Grüße von Matze und Pani!

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Melbourne https://workntravel-australien.de/2012/11/melbourne/ Mon, 12 Nov 2012 08:21:33 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=447 Melbourne ist Australiens zweitgrößte Stadt und hat mehr als 4 Millionen Einwohner. Es wohnen also mehr als 20% der australischen Bevölkerung in Melbourne.

Kein Wunder, dass wir uns da Sorgen gemacht haben, wie wir wohl jemals einen geeigneten Schlafplatz finden sollen.

Nach längerem, unerfolgreichem Hin- und Herfahren in der Stadt haben wir uns mithilfe des Navis in einen riesigen Park bringen lassen, den Albert Park. In diesem gab es einen großen künstlich angelegten See, ein Schwimmbad, Wanderwege und mehrere mit Flutlicht beleuchtete Fußballfelder. Beim Umschauen fanden wir dann eine passende Schlafstelle. Sie war direkt neben einem Picknickplatz und ein öffentliches Klo war auch in der Nähe. Dieses war glücklicherweise sogar in der Nacht offen, weil das Schloss kaputt war. Also absolut Ideal für Backpacker wie uns. Nach der ersten Nacht beschlossen wir dort immer zu übernachten. Man musste auch nur vor 8 Uhr wieder weg sein, damit man die Parkgebühren nicht bezahlen muss. Nur einmal wurden wir morgens um 6 Uhr vom Rückwärtsgang-Piepton des Müllwagens geweckt.

Am zweiten Tag sind wir dann durch die Straßen von Melbourne gelaufen und teilweise auch mit den kostenlosen Touri-Bussen von einem Ort zum anderen gefahren. Ein Ziel war der Shrine of Rememberence. Dieser Schrein wurde zur Ehrung der australischen Soldaten gebaut und sollte an ihre tapferen Taten im zweiten Weltkrieg errinnern. Zufällig sind wir auch zur Zeit der täglichen Zeremonie dort gewesen, die auch auf unsere heutigen Helden in der Armee aufmerksam machen wollte. Joah…da mussten wir leider die Zeremonie frühzeit verlassen. Zumindest architektonisch gesehen war das Gebäude beeindruckend.

Danach ging es dann zum Queen Victoria Markt. Dort konnten wir zu meinem Missfallen leider kein Essen finden, dafür aber Kängurufelle betrachten und das typische hektische Marktgetreibe live erleben.
Der arme Matze musste sich dann also wieder meine Hungerlaune antun.

Das nächste Ziel waren dann die Fitzroy Gärten. In diesen befindet sich das Haus des bekanntesten Mannes Australiens, Captain Cook. Dieser hat Australien endeckt, die Ostküste kartographiert und den Standort für die erste Siedlung festgelegt, aus der später Sydney wurde. Und weil der gute Mann deswegen so wichtig für die australische Geschichte ist, haben die Australier sein Elternhaus in England abgebaut, überschifft und in diesen Gärten wieder aufgebaut.

Danach konnte sich mein Hunger und die allgemeine Liebe zur asiatischen Küche durchsetzen und wir sind nach Chinatown aufgebrochen/gelaufen. Auf dem Weg haben wir ein paar Gassen mit Wänden voller Streetart gefunden. Jetzt ist auf einer Wand Pani das neuste Kunstwerk. :)

Leider war es unmöglich, ein asiatisches Restaurant zu finden, in dem man auch als Vegetarier mal eine Wahl hat und so haben wir uns kurzerhand zu Knoblauchbrot und anderen leckeren Bäckereien umentschieden.

Abends gings dann wieder zurück zu unserem Park.

Am nächsten Tag haben wir den Eureka Tower besucht. Dieser Turm ist der größte Turm Australiens und das größte bewohnte Gebäude der Welt. Auf dem Skydeck konnte man diesmal sogar nach außen gehen und sich von dem kalten Wind wegblasen lassen. Da konnten wir deutlich sehen, dass Melbourne viel grüner ist als Sydney, mit all seinen Parks und den Bäumen, die sich um die Hauptstraßen schlängeln.

Auch der Vergleich der Skylines in der Nacht war ganz anders. Erstmal sind die Hochhäuser in Melbourne viel verstreuter als in Sydney und wenn es dunkel wird, sind sie gar nicht von innen beleuchtet. Das ist zwar nicht besonders fotogen, aber trotzdem fanden wir das irgendwie sympathisch. Warum auch Häuser beleuchten, wenn eh keiner drin ist?

Das aufregendste Erlebnis für mich war unser Besuch im Crown Casino. Neben unserem Rundgang an den Pokertischen und allen kleinen Automaten, der Empfangshalle mit Springbrunnen und einem großen Kronleuchter, haben Matze und ich auch die oben liegenden Etagen besucht. Wir hatten uns erhofft, auf das Dach des Hauptgebäudes zu kommen. Weit oben kamen wir aber nicht an, weil man nur mit einer Mitgliedskarte in die oberen Stockwerke mit dem Fahrstuhl fahren kann. Aber als wir im dritten Stockwerk ausgestiegen sind, haben wir es ganz unabsichtlich geschafft, uns in den Spa und Sportbereich zu begeben. Von da aus kommt man dann auf ein Dach wo man Basketball spielen kann und ein kleiner heruntergekommenner Garten gepflanzt ist. Sogar die Lüftung der Toiletten befand sich dort. Was deutlich zu riechen war. Der Ausblick war aber sehr schön, weil wir genau zur warmen Abendsonne dort oben standen. Spannend mal zu sehen, dass es auch unschöne Stellen in diesem nahezu perfekt wirkenden Gebäude gibt.

Als wir das Casino dann verlassen wollten, kamen wir an einem Restaurant vorbei und mussten uns wehmütig ein riesiges, leckeres Buffet ansehen. Ich glaube, wir standen fast eine halbe Stunde da und überlegten, wie wir uns unbemerkt daran bedienen könnten. Keine leichte Aufgabe mit dicker Kamera, zwei auffälligen Touri-Rucksäcken und einer nicht zur Abendgarderobe passenden Kleidung. Umso deprimierender war es, als wir am Empfang vorbei waren und nahezu sabbernd allen Leuten mit etwas zu Essen hinterher starrten. Die hatten Teller voll mit Kuchen, Jellybeans und Eiscreme!! Sogar einen Schokobrunnen gab es, in den man frische Früchte eintauchen konnte.

Da kam man sich schon ganz schön arm vor. Genau in diesem Moment hab ich versucht, an das Gute im Menschen zu glauben und gehofft, dass uns das Universum einen reichen Millionär schickt, der auf seine alten Tage ein paar Backpackern mit Freude ein Essen (und eine Unterkunft und Budget für die Weiterfahrt) spendieren mag.

Eine Stunde später haben wir uns dann für 2 Dollar ein Eis gegönnt.

Den letzten Abend haben wir uns mit einem Melbourner getroffen, den wir in den Jenolan Caves kennengelernt hatten. Wir sind zu dritt in ein vegetarisches Restaurant gegangen. Das Konzept dieses Restaurants ist wirklich ziemlich gut, denn man zahlt, was einem das Essen Wert ist. Man kann in diesem Restaurant freiwillig arbeiten und damit nützliche Erfahrungen in der Restaurantbranche erlangen. Damals hat es einigen Künstlern in Melbourne auch geholfen, die geldlosen Zeiten zu durchstehen, wenn sie mal keinen Käufer für ihre Arbeiten fanden.
Nach dem Essen sind wir zum Pier gegangen und haben dort wieder Zwergpinguine gesehen. Diese nisten dort zwischen den Steinen. :)

Am nächsten Tag ging es dann Richtung Great Ocean Road.

SEE YA!

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Von New South Wales nach Victoria https://workntravel-australien.de/2012/10/von-new-south-wales-nach-victoria/ https://workntravel-australien.de/2012/10/von-new-south-wales-nach-victoria/#comments Tue, 30 Oct 2012 23:42:40 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=406 Hey ho!

Heute Abend ist es so kalt, dass ich besonders froh bin, in unserem kuscheligen Pumba zu liegen. Matze und Pani bearbeiten gerade fleißig die Fotos und ich schreibe ganz altmodisch mit Füller auf dem Benzinverbrauch-Block unseren neuen Eintrag. Vor zwei Tagen haben wir New South Wales verlassen und tuckern jetzt mit Pumba durch den Bundesstaat Victoria.

Nach den Blauen Bergen hatten wir vor, auf direktem Weg zurück zur Küste und dann nach Jervis Bay zu fahren. Wir landeten auch in der Jervis Bucht, nur nicht in deren Hauptort, sondern in einem abgetrennten Nationalparkbereich, dem Boderee National Park. Weil wir nun aber schon die 11 Dollar teure Zweitagesgebühr zur Einfahrt bezahlt hatten, beschlossen wir, dort zu bleiben. Der Park besteht aus der Halbinsel, die Jervis Bay im Süden begrenzt. Aus diesem Grund gab es eine Menge schöne, strahlend weiße Strände, die man besuchen konnte. Teilweise so weiß, dass es blendete, wenn man die Sonnenbrille abnahm.

Von dem äußersten Zipfel des Parks konnte man auf eine kleine Insel, auf der Zwergpinguine leben, schauen. Und tatsächlich, mit angestrengtem Blick, konnte man kleine Pinguine an den Klippen stehen sehen. Leider reichte der Zoom vom kleinen Objektiv nicht, um die Pinguine zu fotografieren.

Am Murrays Beach waren wir dann auch im kalten Wasser schnorcheln. Das Einzige, was nach der nicht besonders erfolgreichen Suche nach Fischen nicht kalt war, waren unsere Füße, weil wir wenigstens unsere Neoprenfüßlinge getragen hatten. Sonderlich schlau war das im Nachhinein betrachtet aber auch nicht, denn die Füßlinge sind nach 6 Tagen immer noch nicht trocken gewesen.

Am selben Tag haben wir noch das alte Lighthouse besucht. Heute ist der Leuchtturm nur noch eine Ruine. Man hatte vor Jahren festgestellt, dass er auf der falschen Stelle stand und einen neuen erbaut. Weil dann aber zwei Leuchttürme zu Verwirrung und zu Navigationsfehlern führten, musste er leider abgerissen werden.

Nachdem wir seine Trümmer fotografiert hatten, meinte Matze zu mir: „Los, lass uns wieder zu Pumba gehen.“ Als er sich ein letztes Mal zum Ozean drehte, sagte er lachend: „Haha, wäre voll lustig, wenn wir jetzt Wale sehen würden… WALE, DA HINTEN!!!“

Neben den Walen haben wir auch eine Menge Kängurus, Wallabies, kleine bunte Vögel, elegante Weißbauchseeadler und viele Tiere mehr gesehen. Doch die Begegnung mit einem aufdringlichen Possum war die, die sich mir am meisten ins Gedächtnis gebrannt hat.

Am letzten Abend konnte ich mich endlich durchsetzen, meine lang ersehnten Eierkuchen zu machen. Wir waren spät dran und es wurde beim Essen dunkel. Kaum war der letzte Sonnenstrahl verschwunden, kam aus dem Gebüsch ein plüschiger Schwanz zügig in unsere Richtung. Es war schneller mit unseren Essensresten beschäftigt, als man „Possum“ sagen kann. Das Ding fühlte sich nicht einmal von unseren lauten Bellgeräuschen und dem grellen Licht unserer Stirnlampen gestört. Dass ich dann auch noch die Pancakepackung zum Wegscheuchen nahm, kam ihm gerade recht. Es nahm das andere Ende und schluckte den letzten Teig aus der Verpackung.

Am letzten Tag im Boderee National Park war es so windig, weshalb wir erfreut unseren Drachen auspackten. Leider es für die billige Schnur zu heftig: Nicht einmal fünf Minuten fliegen und das Band war gerissen. Wir müssen uns wohl mal Angelsehne besorgen. Angenehm wars eh nicht bei dem Wind. Kaum drehte man sich zur See, schon hatte man die geballte Ladung Sand im Gesicht.

Mal so zwischendurch eine kleine Feststellung: Egal wo wir sind, den Einwohnern fällt immer sofort auf, dass wir Deutsche sind. Sie meinen, dass man Deutsche an ihrem Aussehen und Gang erkennt. Ob uns das nur gesagt wird, um von unserem Akzent abzulenken, wissen wir nicht, aber ich glaube, sie hören das schon an der Art, wie wir „Hello“ sagen.

Nach dem Nationalpark suchten wir den Hauptort in Jervis Bay auf, um in der Tauchschule nach Jobs zu fragen. Wie schon so oft gab es für uns keine Arbeit.

Am nächsten Morgen hatte Matze, während ich noch schlummerte, über unser Reisetempo nachgedacht. Am Ende der Rechnung stellte er fest: Wenn wir so schnell wie bisher weiterfahren, brauchen wir gute zwei Jahre, um Australien zu umrunden. Nach diesem Schock landeten wir am Nachmittag im 300 km entfernten Mallacoota in Victoria. Dort haben wir uns dann einfach an den Campingplatzduschen aufgefrischt und danach die Touristeninformation aufgesucht. Unsere Haare waren kaum trocken, als wir das kleine Gebäude verließen. Als plötzlich platsch… ein riesiger Pelikan über uns sein Geschäft niederließ. Der Einheimische, der dieses Schauspiel aus erster Reihe beobachten durfte, meine nur lachend, dass wir jetzt besonders viel Glück haben würden. Matze und ich konnten es kaum fassen. Ein Pelikan hatte uns tatsächlich angeschissen. Ich meine, ein Taubenschiss ist ja schon widerlich, aber der geballte Fischverrottungsgestank eines Pelikans ist echt nicht mehr feierlich. Wir rannten zum Klo und waren uns nach dem Entfernen der weißen Flecken an Matzes Hals und meinem Shirt sicher, das Problem losgeworden zu sein. Beim Spaziergang rochen wir bei Windzügen aber, dass es noch irgendwo eine Gestanksquelle geben musste. Beim gegenseitigen Verdächtigen mussten wir leider feststellen, dass sich auf beiden gerade frisch gewaschenen Köpfen weitere weiße Flecken befanden. Na gut, dass gerade meine Haarspülung alle geworden war und die Handtücher (die wir gerade frisch gewaschen hatten) nass auf der Wäscheleine hingen.

Eigentlich hatten wir vor, Mallacoota noch am gleichen Tag zu verlassen. Doch wir wurden durch ein Buschfeuer aufgehalten, sodass wir noch eine Nacht länger bleiben mussten. Am nächsten Tag machten wir uns dann früh auf den Weg. Wir versuchen jetzt immer, unsere acht Stunden Schlaf nicht zu überschreiten. Sonst schafft man immer nichts! 😛 Ich bin tatsächlich zum ersten Mal durchgehend gefahren und habe mehr als 400 km zurückgelegt. Auf der Strecke sind wir noch an der Mündung des Snowy River vorbeigefahren, dieser entspringt in den Snowy Mountains, dem einzigen Hochgebirge Australiens. Dort kann man im Winter sogar Ski fahren. Die Berge mussten wir leider aus zeitlichen Gründen auslassen. Die Nacht haben wir hinter den Dünen des Ninety-Mile-Beach verbracht, umgerechnet ist der Strand also 140 km lang. Jetzt befinden wir uns im Wilson Promontory Küstennationalpark, wo sich der südlichste Punkt des australischen Festlands befindet. Bei der kurzen Fahrt durch sein Gelände haben wir schon beeindruckende Gesteinsgebilde und schöne Strände gesehen. Hier laufen sogar am Tage die süßen Wombats durch die Gegend.

Mal sehen, was uns der morgige Tag so bringt.

Matze, Ronja und Pani

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Auf dem Weg nach Sydney https://workntravel-australien.de/2012/10/auf-dem-weg-nach-sydney/ https://workntravel-australien.de/2012/10/auf-dem-weg-nach-sydney/#comments Tue, 02 Oct 2012 08:19:00 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=344 Es ist mal wieder eine Menge passiert, seit wir das letzte Mal geschrieben haben. Manchmal haben wir das Gefühl, dass wir uns schon selbst nicht mehr an alles erinnern können. Und das nach knapp einem Monat Australien. 😀

Nachdem wir also schweren Herzens aus Byron Bay losgefahren sind, hatten wir uns auf den Weg nach Angourie gemacht. Dort sollte es riesige künstliche Wasserbecken geben, die Blue Pools, die mit Wasser gefüllte alte Tagebaugruben sind. Daneben sollten Klippen sein, von denen nur die Wagemutigsten sich trauen, herunterzuspringen.
Als wir dort ankamen, waren die Becken erst gar nicht zu finden und wir sind am anliegenden Spooky Beach umhergeirrt. Als wir dann von einer netten Familie in die richtige Richtung geschickt wurden, sind wir über die Felsen am Rande der Bucht zu den Becken gelaufen. Beim Durchlaufen der Felsen ist uns aufgefallen, dass der Sand dazwischen eigentlich gar kein Sand war, sondern aus Unmengen an kaputten Muscheln bestand.

Angekommen waren wir ein wenig verwundert. Denn es gab nur ein einziges Becken und die anliegenden Klippen waren alles andere als riesig. Besonders wagemutig mussten nach unserem ersten Urteil die 6- bis 15-Jährigen Springer auch nicht sein und so wirklich gern wollten wir dort auch nicht baden, weil es mehr als windig und das Wasser eiskalt war.

Nach langem Überlegen sind wir dann aber doch ins Becken und haben uns die Klippen mal von unten angeschaut. Als ich wieder trocken am Rand saß, um Matze beim Herunterspringen der Klippen zu fotografieren, hatte ich keine Lust, noch einmal in dieses Eisbad zu gehen. Aber bereuen wollte ich es auch nicht, nicht wenigstens einmal gesprungen zu sein. Als ich dann oben stand, brauchte es doch einen kleinen Moment Überwindung und ich konnte sogar das Mädchen, das schon seit gefühlten Stunden überlegte zu springen, motivieren, sich endlich zu trauen. So nach dem Motto: „Wenn du springst (und nicht stirbst), spring ich auch“.
Jetzt hatten Matze und die Familie des Mädchens jeweils schöne Fotos von ihren Mädels, wie sie gesichtsverzerrt von den Klippen sprangen.
Matze hat die Springerei dann abgebrochen, als er eine nett anzuschauende Bruchlandung hingelegt hat. Aber der Looping musste ja unbedingt sein. Wir haben uns übrigens vor den Sprüngen vergewissert, dass das Wasser tief genug ist.
Trotz der ersten Enttäuschung war es doch ein kleines Abenteuer und die Natur um die Becken paradiesisch.

Danach sind wir weiter nach Coffs Harbour gefahren, um bei Domino’s Pizza zu essen. Diese Kette verkauft nämlich ihre Pizzen Dienstags immer zum halben Preis und bis jetzt haben wir noch nirgends eine billigere Pizza gesehen. Dienstag ist also offizieller Domino’s-Pizza-Tag.

Am Tag darauf haben wir uns dann auf zum Waterfall Way gemacht, eine Strecke, die über Berge an vielen Wasserfällen vorbeiführt. Die Gegenden auf dem Weg sind sehr einsam und von spannender Natur geprägt. Zu Panis Wohlgefallen gab es dort deutlich mehr Kühe als Menschen zu sehen.

Um Sprit zu sparen, haben wir die Strecke ab der Hälfte abgekürzt und sind über einen Schotterweg wieder an die Küste gefahren. Dieser Weg war so unglaublich cool, man kann sich das gar nicht vorstellen. Wir sind von Regenwaldnatur zu langen übersichtlichen Feldern durch so ziemlich jede Vegetation gefahren. Auf der Strecke haben wir dann unser erstes wildes Känguru, tausende direkt am Straßenrand stehende Kühe, 2 Wallabies und 2 Schlangen gesehen. Von der einen Schlange (Rotbäuchige Schwarzotter) wissen wir seit gestern auch, dass sie giftig ist.
So sehr wir uns über unser erstes Känguru gefreut hatten, ärgerten wir uns später umso mehr über seine Artgenossen, die im Dunkeln direkt am Straßenrand meinten, grasen zu müssen. Den gegenüberliegenden Rasen hat zum Glück kein Känguru während unserer Vorbeifahrt auf Geschmack untersuchen wollen.

Da wir in letzter Zeit ziemlich oft auf Rastplätzen direkt neben befahrenen Straßen geschlafen hatten, haben wir uns einen Tag darauf für einen Rastplatz an einem Fluss entschieden. Eine Nacht mal ohne Straßenlärm ist purer Luxus.
Als dann bei Einbruch der Dunkelheit, pünktlich um 6, tausende Flughunde über uns flogen, um auf Früchtejagd zu gehen, waren wir einfach nur begeistert.

Vorher und auch an diesem Rastplatz mussten wir feststellen, dass es immer wieder Australier gibt, die einfach so in ihrem Auto sitzen. Machen tun sie meistens nichts. Außer Menschen beobachten, die mehr mit sich anzufangen wissen. Diese Automenschen, die anscheinend in ihrem Wagen festgewachsen sind, gibt es bei Tag und bei Nacht, vorzüglich an Plätzen, wo Touristen unterwegs sind.
Ich fühl mich von solchen Leuten immer besonders stark gestört. Ich werd nämlich nicht gerne beobachtet.

Die letzten Tage haben wir dann in Newcastle verbracht. Das ist die zweitgrößte Stadt in New South Wales. Hier ist ein großer Umschlaghafen. In der Vergangenheit sind hier aufgrund schwierig zu befahrenden Gewässern so einige Schiffe verunglückt, so dass es auch noch ein Wrack zu bestaunen gibt. Ansonsten haben wir eigentlich nur mal ein paar Tage rumgechillt hier. Besonders erwähnen möchte ich die Duschen. Die bis jetzt einzigen, öffentlichen Duschen, die WARM WASSER hatten. Purer Luxus. Generell ist uns aufgefallen, dass wir schon darüber nachgedacht haben, dass wir hier ein Jahr campen, aber was das alles mit sich bringt, wurde teilweise gekonnt ausgeblendet. Das Abwaschen per Hand und auch der Nichtbesitz von Mikrowelle und Herd sind fatal. Wir brauchen beim Einkaufen auch immer die meiste Zeit dafür, dass wir an Produkten stehen bleiben und dann nach langem Schwärmen feststellen, dass wir sie nicht zubereiten können, weil wir keinen Ofen haben.

Etwas nördlich liegen die Worimi Conservations Lands, die zur Zeit leider wegen schlechtem Wetter mit viel Erosion in jüngster Vergangenheit zu großen Teilen gesperrt sind. So wurde aus einem eigentlich etwas länger geplantem Aufenthalt nur ein kurzer Besuch der dortigen Sanddünen, die die größten Wanderdünen in der südlichen Hemisphäre sind. Dort haben wir uns runtergerollt und hatten dabei herrlich viel Spaß. Leider gibt es die Dünen nun nicht mehr. Der dort ehemals vorhandene Sand ist jetzt komplett in unserem Bett.

Gestern waren wir dann noch im Hunter Wetland Center und haben uns dort ein Kanu ausgeliehen. Beim Paddeln habe ich meinen ersten Eisvogel gesehen und im Park hinter der Paddelstrecke haben wir zwei Schlangen beim Liebesakt erwischt. Uns ist auch keinesfalls klar, wie einige Menschen, die hier für ein Jahr waren, behaupten können, dass sie keine einzige Schlange gesehen haben. Wir sind seit einem Monat hier und haben schon 6 Stück gesehen. Das wirft jedenfalls kein gutes Licht auf diese Menschen. Das sind wahrscheinlich diejeniegen, die sich ein ganzes Jahr nur an der Ostküste von Stadt zu Stadt von den Busunternehmen umhertuckern lassen und zwischendurch nur zum Feiern oder Früchtepflücken aussteigen.

Übrigens: Pani hat heute seinen ersten Geburtstag!

Als Nächstes werden wir uns dann auf nach Sydney machen. Bis zum nächsten Mal! :)

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Sunshine Coast https://workntravel-australien.de/2012/09/sunshine-coast/ https://workntravel-australien.de/2012/09/sunshine-coast/#comments Sat, 15 Sep 2012 07:51:12 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=295 Ich sitze gerade wieder in Brisbane an der Steilküste, gegenüber von der Skyline. Matze wäscht sich die Haare an einem Wasserspender und ich mach mich über den Rest unserer Erdbeeren her und genieße die Abendsonne. Wir haben gerade den Rest unserer Reispfanne und jeweils zwei leckere vegetarische Schnitzel gegessen. Nom nom nom. Nach dem Kochen sieht es bei uns zwar immer wie auf einem Schlachtfeld aus, aber bis jetzt hat alles immer gut geschmeckt und satt gemacht. Die Angst, hier als Vegetarier zu verhungern, ist also unbegründet. 😛

Die letzten Tage sind wir viel an der Sunshine Coast unterwegs gewesen. Das ist der Bereich südlich von Fraser Island bis nach Brisbane heran.

Montag sind wir relativ früh aufgestanden, um gerade so dem Ranger zu entfliehen, damit er uns nicht beim Schwarzcampen erwischt. Wie alles hier sind die Strafen fürs ungenehmigte Campen unglaublich teuer. Dann sind wir in die Stadt gefahren und haben dort unsere Schmutzwäsche gewaschen. Auch unsere Kuscheltiere eingeschlossen Pani mussten dran glauben. Froh darüber war er nicht, aber jetzt riecht er nach Frühlingsblüten. Ein Bad in Kuhsaft wäre ihm lieber gewesen. Weil die in der Wäscherei ganz schön viel Geld für einmal Trocknen verlangen, haben wir dann unsere nassen Sachen eingepackt und sie in der Nähe einer Picknick-Area an einer grandiosen selfmade-Wäscheleinen-Konstruktion aufgehangen. Eigentlich jeder, der an uns vorbeigefahren ist, hat komisch geguckt, wie dort die Sachen im Wind, mitten an der Straße, rumflatterten. 😀 In Rainbow Beach selber gibt es nicht viel zu sehen, also haben wir uns nach unserer Waschsession dann noch die Sanddüne dort angeschaut. Das mit dem Runterrollen hatte leider nicht geklappt, auch die Sanddüne selber war relativ klein. Trotzdem war der Weg nach unten ziemlich lustig! Montag Abend sind wir dann noch nach Mooloolaba (ausgesprochen: Mäluleba) zum Hostel, wo wir dank unseres Arrival-Packages 2 Nächte frei hatten, gefahren.

Am Dienstag haben wir dann die kostenlosen Sportangebote ausgenutzt und sind im Fluss neben dem Hostel Stehpaddeln gegangen. Das kann man sich bildlich so vorstellen, dass man auf einem Surfbrett stehend mit einem Paddel in der Hand durch den Fluss fährt. Matze ist mehrmals ins Wasser gefallen und hat daraufhin auch versucht, mich zu Fall zu bringen, aber er hat es nicht geschafft, mich mächtigen standhaften Koloss vom Brett zu schubsen. 😛

Mittwoch waren wir im Australia Zoo und haben dort den ganzen Tag verbracht. Es gab dort einen Bereich, wo man Kängurus und Koalas streicheln konnte. Da hat sich Pani gleich wieder neue Freunde gemacht. Glücklicherweise (findet zumindest Matze) konnten wir dort auch eine Schlagenhäutung miterleben. Danach sind wir zum Nächtigen auf einen Campingplatz gefahren. Dort haben wir uns dann solange wohl gefühlt, bis wir wussten, dass die im Gebüsch reflektierenden Punkte die Augen einer riesigen Spinne waren.

Gestern sind wir dann zu einem Aussichtspunkt gefahren, um uns die Glasshouse Mountains anzusehen. Das sind 14 Gipfel mit vulkanischem Ursprung, die teilweise sehr steil aus dem Sunshine Coast Hinterland herausragen. Von dort aus haben wir uns auf den Weg zum Kondalilla National Park gemacht, der bekannt für seine Wasserfälle ist. Wir sind auf einem Wanderweg durch dichten Regenwald einem 80 Meter hohen Wasserfall von der Spitze bis zu seinem Aufprall gefolgt. Fast 4 Stunden waren wir im Gestrüpp aus Lianen, Baumriesen und Palmen unterwegs. Auf dem Weg zurück zum Parkplatz haben wir dann unsere erste Schlange in freier Wildbahn gesehen. Im Nachhinein, muss ich zugeben, war sie ziemlich klein. Aber im ersten Moment ist mir vor Angst fast das Herz stehen geblieben. Matze stört das ziemlich, dass ich immer gleich doppelt gucke, wenn es irgendwo raschelt, aber nach diesem Vorfall konnte ich mich erstmal schwer entspannen. Nicht ganz unbegründet, wenn man bedenkt, dass uns nicht mal eine halbe Stunde später beinahe ein herunterspringender Wasserdrachen erwischt hätte. Angekündigt hatte er sich durch ein lautes Rascheln herunterfallender Blätter. Eine Katze wäre nach so einem Aufprall Matsch, aber er kletterte rasend schnell wieder auf den nächsten Baum.

Noch zwei erfreuliche Infos zum Schluss: Unsere Zentralverriegelung geht wieder. Matze hat heute Morgen die Sicherung der funktionierenden Innenbeleuchtung herausgezogen und wieder eingesteckt und seitdem geht alles wieder. 😀 Keine Ahnung, wie das zusammenhängt, aber das kann uns auch egal sein, es geht schließlich. :)

Und wir haben jetzt eine Autoversicherung, die preislich in Ordnung ist und für uns beide gilt. Hat ja lang genug gedauert, aber jetzt waren wir erfolgreich und unsere lieben Eltern können nun wieder beruhigt schlafen. 😉

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