Queensland – Ronja und Matze in Australien https://workntravel-australien.de Work and Travel Thu, 17 Mar 2016 14:26:56 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.4.2 Tauchen am Great Barrier Reef https://workntravel-australien.de/2013/08/tauchen-am-great-barrier-reef/ https://workntravel-australien.de/2013/08/tauchen-am-great-barrier-reef/#comments Mon, 05 Aug 2013 17:07:45 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=944 Halluhu!

Seit mehr als drei Wochen sind wir wieder zu Hause. Dieser Eintrag wird sich aber um unsere wunderschönen Erfahrungen beim Tauchen am Great Barrier Reef drehen.

PressluftflaschenNach unserem Tauchgang in Townsville sollte es direkt wieder ins Wasser gehen. Dafür suchten wir uns ein Unternehmen, das von Cairns aus mit seinen Tauchbooten ans äußere Riff hinaus fährt. Man hätte auch noch weiter nördlich tauchen können, jedoch sind die Trips in die abgeschiedenen Riffe unverschämt teuer und für uns somit noch nicht erschwinglich. Je weiter im Norden, desto abgeschiedener und unberührter ist die Unterwasserwelt. Immerhin ein guter Grund, noch einmal nach Australien zu kommen. Dieses Mal entschieden wir uns also für einen Drei-Tages-Trip mit Pro Dive Cairns.

Wir hatten großes Glück und konnten durch eine Rabattaktion 100 $ pro Person sparen. Trotzdem kostete der Spaß zusammen 1260 $. Insgesamt wurden 11 Tauchgänge angeboten, von denen zwei in der Nacht stattfinden sollten. Am ersten und zweiten Tag fanden 4 Tauchgänge statt und am dritten 3.Das war auch mehr als genug! Am Abend fielen Matze und ich immer hundemüde in die Koje.

Pumba durften wir auf dem Parkplatz der Buchungsagentur stehen lassen, dort war er außerhalb der Stadt und vor Einbrechern geschützt.

GorgonieDer Weg zum Riff bestand aus einer holprigen 3 ½-stündigen Fahrt, auf der leider nicht alle Mägen gefüllt blieben. Dieses Mal waren wir so schlau und besorgten uns vorher Reisetabletten. Es flogen sogar Stühle um und kurzzeitig rollten aus dem Kühlschrank geflogene Getränkedosen durch den Essbereich.

Unser Boot war sehr groß und für die insgesamt 34 Personen gab es genügend Platz. Matze und ich hatten eine eigene Schlafkabine, die auch super gemütlich war.

Der erste Tagtauchgang war, wie der erste Nachttauchgang auch, geführt. Also sollten wir 9 Tauchgänge allein herumdümpeln. Aus diesem Grund war ich schon ein wenig besorgt, dass wir verloren gehen würden. Auch wenn Matze einmal Navigation gelernt hatte, waren wir beide absolut planlos bei unserem ersten alleinigen Tauchgang. Wir meckerten uns förmlich unter Wasser an, weil wir beide in entgegengesetzte Richtungen schwimmen wollten. Da unsere Tauchgänge aber alle sehr flach waren, hatten wir die Möglichkeit, langsam aufzutauchen, um nach dem Boot zu sehen.

PilzMeistens bekam man aber bei der Einführung für jeden Tauchgang ein paar Anhaltspunkte, an denen man sich orientieren konnte. Diese Punkte waren zum Beispiel große Korallenfelsen in Form eines Pilzes oder einer Knoblauchzehe. Von Tauchgang zu Tauchgang wurden wir immer besser im Orientieren und Kommunizieren. Trotzdem konnte mir Matze manchmal nicht glauben, wenn ich ihm klar machte, dass wir schon um die Wand geschwommen waren. Aber wir haben es eigentlich immer geschafft, das Boot wiederzufinden. Selbst wenn man nicht dort entlang tauchte, wo es geplant war, konnte man trotzdem genügend Spannendes sehen. 😛

Taucher unter BootUnser Tauchboot hat versucht, uns zu so vielen unterschiedlichen Kulissen zu bringen wie möglich. Jeder Tauchgang war einzigartig. Manchmal konnte man gemütlich an einer Wand entlang schwimmen oder in kleinere Tunnel hineinschauen. Andere Tauchgänge waren sehr verwinkelt und die Korallenblöcke standen verstreut im flachen Wasser. Besonders schön war es, wenn man durch kleinere Höhlenkanäle schwimmen konnte, was auch ab und zu sehr eng und aufregend war. Häufig war an diesen Stellen das Wasser sehr ruhig, aber an manchen Ecken musste man gegen anstrengende Strömungen ankämpfen.

Oft hört man, dass alles schon viel zu übertaucht und kaputt ist, weshalb ich befürchtete, auf graues, zerstörtes Riff zu treffen wie auf den Whitsunday Islands. Es gab ein paar Stellen, an denen Korallen zerstört waren, jedoch war dieser Anteil so gering, dass man es kaum bemerkte. Erstaunlich ist jedoch, dass es dort trotzdem nicht leblos ist, weil sich viele Nacktschnecken und kleine Krabbeltiere anfinden. Auch Schildkröten kommen dort hin, weil sie total verrückt nach Korallenmatsch sind. Denn genau auf diesen abgestorbenen Stücken bilden sich Algen, die von den Schildkröten weggemampft werden.

Schildkröte von untenAuf so einem zerbrochenem Stück hatten wir eine Begegnung mit einer Schildkröte. Matze drehte sich mit einem Mal ganz aufgeregt um und wedelte mit seinen Armen und versuchte mir das Handzeichen für „Schildkröte“ zu geben. Da war ich schnell wie ein Blitz! Beim Annähern sahen wir eine Schildkröte, die sich genussvoll über die Korallenreste hermachte. Wir schossen viele Fotos und chillten fast 10 Minuten mit ihr und betrachteten sie von allen Seiten. Sie ließ sich gar nicht stören und als Matze seinen Finger in ihre Richtung streckte, schaute sie diesen interessiert an. Nach vermehrtem Wackeln mit dem Finger, streckte sie ihren Hals in seine Richtung und ließ sich daran streicheln. Dabei schloss sie ihre Augen, als ob sie es wirklich genoss. Mir kamen fast die Tränen vor Freude! Auch das Anknabbern konnte sie sich nicht verkneifen. 😀 Da bekam Matze dann doch kurz einen Schreck. Leider mussten wir aus dem Wasser, weil die Luft knapp wurde.

Aber es blieb nicht bei dieser einen Begegnung. Insgesamt haben wir mehr als 10 Schildkröten gesehen und mit einigen richtig gespielt unter Wasser. Der Wackelfinger ist inzwischen eine bewährte Flirttechnik für Schildkröten geworden!

Ronja und SchildkröteDas eine Mal zog ich Matze an der Flosse, weil hinter uns eine Schildkröte auftauchte. Als Matze um den Korallenblock bog, hinter dem sie verschwand, drehte er sich hektisch um und machte eine Bewegung für „groß!!“.

Da lag doch tatsächlich eine Schildkröte, die größer als mein eigener Oberkörper war! Sie schlief auf dem Sandboden und so hatten wir die Gelegenheit, sie von ganz Nahem zu beobachten. Das war unglaublich! Um ihre Größe zu vergleichen, haben wir ein Foto geschossen, bei dem ich über ihr schwebte. Ansonsten glaubt uns das doch keiner! 😛

Neben den vielen schönen Erfahrungen mit Schildkröten haben wir auch große Napoleonfische getroffen, die uns interessiert verfolgten. Sogar ein Schwarzpunkt-Stechrochen wurde von uns aufgeschreckt, der größer war als ich. Als er vor unseren Augen davonschwebte, wirbelte er weißen Sand auf. Fast fünf Minuten konnten wir ihn langsam vor uns her fliegen sehen.

ClownfischAuch Anemonenfische aller Arten konnten wir beobachten und jede Menge andere interessante Unterwasserlebewesen, wie Kugel- und Trompetenfische oder kleine Krabben. Sogar Nacktschneckenarten, die wir noch nicht kannten, fanden wir. Aber ich will gar nicht zu viel schreiben, weil die Fotos wirklich für sich sprechen! 😉

Die Nachttauchgänge waren leider nicht allzu spannend. Matze und ich waren eher damit beschäftigt, die kleinen Fische vor den Raubfischen zu retten, die unser Taschenlampenlicht als Jagdhilfe nutzten. Für mich war das der erste und auch definitiv der letzte Nachttauchgang. Auch als Matze das zweite Mal allein nachts tauchen war, hat er nichts Besonderes gesehen.

Großer RaubfischNeben den atemberaubenden Tauchgängen muss man auf jeden Fall noch das Essen erwähnen. Verdaaaaammt lecker! Besonders gut war es, dass Fleisch hier nicht als Hauptgericht diente, sondern als eine alternative Beilage. Nachmittags gab es immer einen selbstgemachten Kuchen. NOM NOM NOM! Nach den drei Tagen waren wir richtig traurig, dass es so schnell vorbei ging, aber auch froh wieder, an Land zu sein. Zum Glück kamen wir genau dienstags wieder in Cairns an und konnten uns abends eine Pizza bei Domino’s gönnen.

Am Ende noch mal ein ganz großes DANKESCHÖN an Matzes Eltern, die uns finanziell unterstützt haben. Wir sind richtig froh, dass wir uns diesen Ausflug so noch finanzieren konnten.

Dies ist nun auch der vorletzte Blogeintrag, den wir schreiben. Der nächste wird von unseren restlichen Tagen in Cairns, dem Autoverkauf und unserem Rückflug handeln, sowie eine kleine Zusammenfassung der Kosten für die Reise beinhalten.

Wir drei.

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Carnarvon Gorge & Wracktauchen https://workntravel-australien.de/2013/07/carnarvon-gorge-wracktauchen/ Wed, 10 Jul 2013 12:48:46 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=891 Hallo ihr,

nachdem wir vom Segeln zurück waren, gings weiter Richtung Süden. Bis nach Hervey Bay sollte es gehen, um dort unsere Australienumrundung zu vervollständigen. Bis dahin waren es aber noch reichlich Kilometer und wir hatten nicht so wirklich Ahnung, was es dort noch zu sehen gab.

SüßwasserschildkroeteInteressant erschien uns der Eungella-Nationalpark. Dort fließt der Broken River hindurch, an dem die Chancen auf Schnabeltiersichtungen gut stehen. Als wir dort ankamen, paddelte auch schon das erste an der Oberfläche herum, tauchte aber schnell wieder ab. Während der folgenden Wartezeiten zwischen Ab- und Wiederauftauchen beobachteten wir die vielen Süßwasserschildkröten, etwas Aal-Ähnliches und den Eisvogel am anderen Ufer.  Dann wurde es auch schon dunkel. Am nächsten Morgen sind wir nochmals hingefahren, aber trotz Dämmerung sahen wir keine Schnabeltiere mehr. Keine Ahnung, ob wir abends einfach nur viel Glück hatten oder morgens Pech. Auf jeden Fall schön, noch einmal welche gesehen zu haben.

Nächster Stopp war der Byfield-Nationalpark, der an der Küste liegt. Wir sind eigentlich bloß hingefahren, weil man da mit seinem Allradwagen im Sand Spaß haben kann. Der Weg zum Strand hin ist anfangs weniger eine Straße als eine Verkettung von üblen Schlaglöchern. Dann wirds richtig schön sandig. Als wir am wenige Kilometer langen Strand ankamen, waren wir jedoch erst einmal ziemlich schockiert. Unglaubliche Mengen Müll breiteten sich auf dem Sand aus. Die Strömung steht sehr ungünstig und so kommt der ganze Abfall, den im Meer sonst keiner sieht, wieder ans Tageslicht. Abscheulich, wirklich. Unmengen an Plastik. Flaschen, Deckel, Spielzeug. Wer würde so was nicht ins Meer werfen?

SandboardingNachdem wir entsetzt wieder ins Auto gestiegen waren, fuhren wir den Strand bis zum Ende hinab, ließen uns den Wind um die Ohren sausen, aßen etwas und machten uns wieder am Strand entlang auf den Rückweg. Unterwegs hielten wir an einem kurzen Wanderweg, der zur Orange Bowl führt, einer Sanddüne. Ronja hatte sich vor ein paar Wochen darüber beklagt, dass ich mein Bodyboard, ein Geburtstagsgeschenk von ihr, gar nicht richtig nutze. Ich entgegnete, dass man in Zentralaustralien schwer Wellen findet und auch in Nordqueensland ist da nichts zu machen – zum einen der Krokos wegen und zum anderen wirkt das Great Barrier Reef wie ein Wellenbrecher. An der Düne hatten wir nun aber die gute Idee, das Bodyboard zu einem Sandboard zu machen, also auf ihm die Dünen hinunterzurutschen. :)

Dazu war jedoch erst etwas Vorbereitung nötig, weil die Dünen voller Glasscherben waren, hurra! Wir haben also am Fuß der Düne eine Art Ausfahrt von Scherben befreit, uns anschließend den Hang hinauf gekämpft und sind dann liegend, sitzend, bremsend, mehr oder weniger lenkend und uns überschlagend die Düne hinab. Die Ausfahrt haben wir sogar manchmal getroffen. Geschnitten haben wir uns nicht, das Bodyboard hat erstaunlicherweise kaum gelitten und wir hatten ziemlich viel Spaß.

Panorama Byfield NP Orange Bowl

Wir blieben auch über Nacht im Byfield-Nationalpark. Es regnete leider und die bereits angesprochenen Schlaglöcher füllten sich, der Sand wurde teils schlammig. Die Rückfahrt war also ein Kracher. Pumba war so unglaublich dreckig, so richtig mistig. Als die Sauerei erst einmal getrocknet war, sah es noch viel schlimmer aus. Wir fuhren anschließend nach Rockhampton, hatten aber an der Stadt kein Interesse, eher an der Uni wegen des Internetzugangs. Da hatten wir eine falsche Adresse und später funktionierte auch an der richtigen Adresse der Internetzugang nicht, aber die falsche Adresse war irgendeine Behörde, die wegen eines Feiertags geschlossen war. Die hatten Gartensprenganlagen. Wir parkten Pumba also über einem Gulli, schnappten uns einen Wasserschlauch, drehten den Hahn auf und entfernten den gröbsten Dreck von Pumba. Danach haben wir uns vorsichtshalber schnell aus dem Staub gemacht. 😉 Wenige Kilometer später gabs sogar noch eine kostenlose Unterbodenwäsche, von der sich die Australier erhoffen, die ungewollte Verbreitung bestimmter Pflanzensamen in den Griff zu bekommen. Wir spülten damit schließlich das Salzwasser ab und freuten uns, wieder ein paar Dollar gespart zu haben. Ich rechne sowas immer in Schokokekspackungen, die man sich davon kaufen kann, das ist irgendwie greifbarer. :)

PapageiDie nächsten Städte übersprangen wir auch und erreichten schließlich Hervey Bay, aber darüber haben wir ja schon geschrieben. Hinzufügen wollen wir aber doch noch eine Kuriosität: Wir hatten uns vorgenommen, die gleichen Fotos, die wir von Pumba in Hervey Bay gemacht haben, erneut zu schießen. Diese entstanden damals auf dem Parkplatz vor einem McDonald’s. Als wir da ankamen, waren alle Parkplätze belegt, bis auf einen, der gerade frei wurde. Wir stellten später fest, dass dieser exakt der gleiche wie damals war. Fanden wir schon beeindruckend. :)

Morgendlicher NebelDa wir Pumba in Cairns verkaufen, mussten wir leider wieder nach Norden zurück, 1400 km etwa. Um nicht dieselbe Strecke noch mal abzufahren, entschieden wir uns für eine Inlandroute, vorbei am Carnarvon Nationalpark. Der ist recht großflächig, hat verschiedene Abschnitte, wovon der populärste die Carnarvon Gorge ist. Kurz bevor wir sie erreichten, wurde es dunkel und wir schliefen mal wieder im Gebüsch. Wir sind früh aufgestanden und haben deshalb den Sonnenaufgang miterlebt. Es war noch sehr neblig und so sah es wirklich schön aus.

Die Carnarvon Gorge ist nur von einer Seite aus zugänglich, wenn man nicht gerade eine mehrtägige Wanderung unternehmen will. HuebschgesichtwallabyBis zum Ende des zugänglichen Bereiches sind es knapp 10 km, dort kann man campen, wenn man ein Zelt mitschleppt. Viele besonders sehenswerte Stellen liegen aber in kleinen Seitenschluchten, sodass der Weg deutlich länger wird. Wir entschieden uns, die Schlucht nicht bis zum Ende zu begehen und einigten uns auf einen 14 km langen Weg. Früh morgens aßen wir im Picknickbereich der Schlucht unser Frühstück, rundherum jede Menge Kängurus und Wallabys, teilweise mit gefüllten Beuteln. Dann machten wir uns auf dem Weg in die Schlucht. Diese ist so breit und dicht bewachsen, dass man die hohen und steilen Sandsteinwände meist gar nicht sieht. Die Vegetation ist ohnehin erstaunlich grün, wenn man sie mit Queenslands typisch trockener Landschaft rundherum vergleicht, die man überall findet, wenn man sich von der Küste entfernt. Während wir zügig den Weg entlang liefen, wurden wir von allen Seiten beschallt. So unglaublich viele Vögel, die in den Baumkronen ein Spektakel veranstalteten! War ein guter Start der Wanderung. Wir liefen zuerst bis zum entferntesten Punkt der Schlucht, den wir sehen wollten, wobei unser Weg mehrere Male einen Bach kreuzte. Dank großer Steine kamen wir aber immer trocken hinüber. Auf dem Rückweg sahen wir uns dann auch die Seitenschluchten an.

Art Gallery (1)Die erste nannte sich „Art Gallery“ und hatte jede Menge Zeichnungen von Aborigines zu bieten, tatsächlich auch die schönsten, die wir bislang gesehen haben. Ein Großteil der Kunst war mit Schablonen gefertigt worden. So wurden beispielsweise Hände, Arme und Bumerangs gehen die Felswand gehalten und dann rote Pigmente mit dem Mund rundherum gespritzt. Das Ergebnis sieht dann tatsächlich ganz gut aus, erinnert mich dennoch an ein Kindergartenkunstprojekt. 😉 Neben der Schablonenkunst wurden diverse Motive in den weichen Sandstein geritzt, z.B. die Spuren von Kängurus und Emus. Die mit Abstand am häufigsten vorzufindenden Ritzungen stellten jedoch Vulven dar.

Feuchter CanyonSeitenschlucht #2 hieß „Ward’s Canyon“ und war eine sehr feuchte, enge, dunkle, tiefgrüne und kalte Schlucht. #3 war das Amphitheatre, das eine Doline zu sein scheint. Der Eingang war sehr schmal, bei Regen ist also der Ausgang auch sehr eng. Bei wirklich schlechtem Wetter will man da nicht sein, die Spuren vom Wasser waren auch in einigen Metern Höhe noch an den Felswänden zu sehen. Seitenschlucht #4 war wieder sehr feucht, voller Moos und hieß passenderweise Moss Garden. Am Tag drauf schauten wir uns noch einige kurze Wanderwege abseits des Hauptweges an. Danach machten wir uns wieder auf den Weg nach Norden.

Kurz vorm Einbruch der Dunkelheit zog ein Gewitter auf. Die Landschaft war gerade sehr flach, wenig Bäume. Wir parkten also am Straßenrand und ich hatte schon die Fotos vor Augen, die mir nun endlich mal gelingen würden. Perfekte Sicht auf die Gewitterzelle ohne schon selber drin zu sein, kein Regen – da warte ich schon lange drauf. Dummerweise sprangen die Blitze nicht zum Boden über, blieben also in den Wolken und außer Wetterleuchten war nichts zu sehen. Ich muss mich also weiterhin gedulden. :(

Der Tag drauf war auch bloß Fahrerei, nachts musste ich kurz aufs Klo. Der Kälte wegen wäre ich am liebsten auch sofort wieder ins warme Bett gesprungen, wenn denn nicht der Sternenhimmel so fantastisch gewesen wäre. Zu Ronjas Ärger habe ich mich also angezogen und angefangen zu fotografieren. Wohnwagen unter KuhsaftstrasseNur zufällig fand ich einen kleinen Skorpion, der sich unter unserem Auto versteckte. Auch einige interessante Spinnen waren dort, die eine Röhre in der Erde bewohnten, sich bei Gefahren dorthin zurückzogen und sogar einen Deckel auf ihre Röhre schoben. Bei der ganzen Krabbelei war ich also etwas vorsichtig beim Fotografieren. Einer der Wohnwagen neben uns reflektierte leicht das Bremslicht eines LKWs, in der Langzeitbelichtung wurde daraus ein schön rot leuchtender Wohnwagen und darüber die funkelnde Kuhsaftstraße. So ein Bild wollte ich mit Pumba auch! Dummerweise hatten wir ungünstig geparkt und der Fahrersitz war ohnehin voll bepackt mit Koffern usw. Also hab ich den frei geräumt, die Sachen neben eine vor Wut schäumende Ronja gepackt und umgeparkt. Der LKW war inzwischen weg, sodass ich mir selbst buntes Licht beschaffen musste. Als Lichtquelle diente die Stirnlampe, als Farbe der darüber gezogene rosa Bezug von Ronjas Kissen. Ihr ahnt es sicher schon… fand sie jetzt nicht soooo gut, dass ich ihr das Kissen klaue. Aber das Rosa war nicht so der Burner, ein sattes Rot wäre besser. Unsere Abwaschschüssel ist rot. :) Wenn die Wühlerei in der Geschirrbox nicht so laut wäre, hätte Ronja vielleicht schlafen können. Die Beleuchtung von außen war aber letztlich auch doof. Nach diversen Platzierungen der roten Belichtung innerhalb des Autos hatte ich einige gute Fotos im Kasten, war zufrieden, parkte und packte abermals um und wollte wieder schlafen gehen. Aber da wurde es auch schon hell. Habt alle mal ein bisschen Mitleid mit Ronja. :)

Am nächsten Tag erreichten wir wieder Townsville. Von dort aus starten einmal pro Woche Tauchtouren zum Wrack der SS Yongala. Hin- und Rückfahrt dauern je drei Stunden. Wenn man aber mit dem Auto noch eine Stunde nach Süden fährt, kommt man nach Ayr und dann nach Alva Beach, von wo aus täglich Touren starten, die bloß eine halbe Stunde bis zum Wrack benötigen. Das haben wir dann natürlich bevorzugt. Am Abend davor wollte ich noch Geld abheben, aber der Automat hatte Probleme mit der minimalen Krümmung meiner EC-Karte – und behielt sie ein. Gut, dass ich noch eine zweite Karte hatte, sonst hätten wir unseren Tauchtrip um einen Tag verschieben müssen.

Taucher über SS YongalaDie SS Yongala sank vor über 100 Jahren und wurde damit das Grab für 122 Menschen. Rundherum ist für viele Kilometer nichts als Sand, weshalb das Wrack nun eine Art Oase für maritimes Leben darstellt. Viele Leute sagen, der Tauchgang dort sei der beste Australiens, manche meinen sogar, er gehöre zu den besten auf der Welt. Wir waren also schon recht neugierig. Die Yongala liegt auf der Seite, die höchste Stelle ragt bis 14 m Tiefe hinauf, die tiefste liegt bei 27 Metern. Die Tauchschule war nun pingelig und wollte Ronja ohne zusätzlichen Tieftauchlehrgang nicht erlauben mitzukommen. Dabei hatte sie schon tiefe Tauchgänge während der normalen Tauchausbildung gemacht. Nun ja, wir hatten keine Wahl uns so hat Ronja noch 25 Dollar drauflegen müssen.

Um 8 Uhr morgens war Treffpunkt an der Tauchschule, dann Anmeldung und Papierkram, Briefing und dann gings zum Strand. Von dort aus fuhren wir 30 Minuten mit dem Schlauchboot.

Unsere Tauchgänge waren geführt, wir mussten also bloß brav dem Guide hinterherschwimmen und konnten staunen. Zu Beginn des Tauchgangs hat Ronja ihren Tiefenlehrgang bekommen: Ihr wurde auf dem Grund eine Karte gezeigt, die an der Oberfläche rot war, in der Tiefe jedoch blaugrau. Das wars. Herzlichen Glückwünsch, Ronja, du bist jetzt qualifizierte Tieftaucherin! Na ja, wärst du eigentlich, leider gibt es dafür keine Bescheinigung, du hättest einen kompletten Kurs buchen muss. Viel Spaß also beim nächsten Tieftauchlehrgang!

Ronja beim TauchenDas Schiff ist noch erstaunlich intakt, man hätte wohl auch Toiletten und den Maschinenraum sehen können, aber das haben wir irgendwie nicht erkannt. Ich wäre ja gerne ins Wrack hinein geschwommen, aber das ist auch nicht mehr möglich, seit es unter Schutz steht. Dieser wurde nötig, weil sich Taucher Erinnerungsstücke wie z.B. Knochen aus dem Wrack mitnahmen. Wenn Atemluft im Wrack zurückbleibt, treten außerdem Rostschäden schneller auf. Heute ist die Yongala ein künstliches Riff, sehr bewachsen und von vielen Fischen und anderen Tieren bewohnt. Am spektakulärsten waren wohl die Seeschlangen. SeeschlangeWir hatten vorher bereits von ihnen gehört und Ronja war als Schlangenfeind gar nicht begeistert, nach dem Tauchgang aber doch sehr angetan von ihnen. Als eine der Seeschlangen an uns langsam vorbeischwamm, Griff der Tauchguide nach ihr und hielt sie sachte fest. Als sie sich nicht wehrte, gab er sie mir. Hey, wann kommt man schon mal dazu, eine Seeschlange zu halten? 😉 Dieser Tauchgang war unser erster seit der Westküste, wo wir die Weichkorallen vermissten. Von diesen gab es hier zum Glück reichlich. Durch die Länge des Wracks von etwa 100 Metern waren wir etwas in Eile und so war der erste Tauchgang für mich ein wenig stressig, weil ich nicht genug Zeit hatte, alles so zu fotografieren, wie ich es gern gemacht hätte.

FischschwarmDer zweite Tauchgang war entspannter. Bei diesem tauchte aus dem Blau plötzliche eine Schildkröte auf und schwamm genau in unsere Richtung. Leider erregte dann ein anderer Taucher ihre Aufmerksamkeit und sie glitt zu ihm. Trotzdem war der Anblick wirklich schön, mit welcher Eleganz sich die Schildkröte bewegte. Für Ronja war es die erste Schildkröte beim Tauchen und sie war entsprechend begeistert und sagt, dass sie hätte heulen können. :)

Uns haben beide Tauchgänge sehr gefallen. Ob sie nun zur Weltklasse zählen, können wir schwer einschätzen. Wir haben zumindest schon größere Fischschwärme gesehen, sind aber zugegebenermaßen auch etwas verwöhnt. Schön wars nichtsdestotrotz, keine Frage! Mehr will ich dazu auch gar nicht schreiben, die Fotos sind eh aussagekräftiger. :)

Danach gings wieder an Land, es gab Mittag und dann fuhren wir zurück nach Cairns. Unser dortiges Ziel: Tauchen am Great Barrier Reef! Aber darüber schreiben wir erst im nächsten Blogeintrag.

Machts gut,

wir

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Magnetic Island & Segeln in den Whitsundays https://workntravel-australien.de/2013/06/magnetic-island-segeln-in-den-whitsundays/ https://workntravel-australien.de/2013/06/magnetic-island-segeln-in-den-whitsundays/#comments Mon, 17 Jun 2013 08:42:10 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=860 Huhu!

Als wir wieder in Cairns ankamen, hatten wir nichts mehr zu erledigen. Nachdem wir ein paar Tage an der Uni verbrachten und das schnelle Internet genossen, machten wir uns auf den Weg nach Süden.

Der erste Stopp auf unserer Route lag an den Boulders. Dies sind Steine, die von einem reißenden Fluss seit tausenden Jahren geformt werden. An einer Stelle konnte man baden gehen. Ich hatte auf Grund der Kälte keine wirkliche Lust. Also musste Matze allein ins Wasser.

LangschwanztrieleEinige Meter von der Badestelle entfernt befand sich ein hübscher kleiner Campingplatz, wo man gratis übernachten konnte. Dort sahen wir am Morgen zwei Langschwanztriele. Diese Vögel schleichen sich im Dunkel der Nacht durchs Land und machen dabei ganz komische heulende Geräusche. Wenn man nicht gerade schlafen will, klingt es recht süß. Mit ihren großen Augen gucken sie einen am Tage immer ganz unschuldig und gleichzeitig traurig an und versuchen durch Stillstehen nicht im Laub aufzufallen.

Unseren zweiten Halt machten wir in Mission Beach. Wir hatten gehört, dass man dort mit großer Wahrscheinlichkeit Kasuare sehen kann. Leider hatten wir schlechtes Wetter und entschieden uns, auf dem Rückweg nach Cairns noch einmal vorbeizuschauen.

SeeroseWenige Kilometer entfernt hielten wir an einem künstlich angelegten Feuchtgebiet, um Vögel zu beobachten. Wir hofften, ein paar Eisvögel zu erspähen. Außerdem sind diese Wetlands auch bekannt für die vielen Wallabys, die in der Dämmerung auftauchen.

Neben den Eisvögeln haben wir auch Matzes Lieblingsvogelarten Australiens gesehen, die kleinen Staffelschwänze und ein paar Kookaburras. Auch ein paar Wallabys konnten wir beobachten. Viele Fotos wurden geschossen und wir blieben bis es dunkel wurde und die Mücken anfingen, uns zu zerstechen.

Die Mücken sind besonders hier in den Tropen wirklich schrecklich! Wenn man nicht mit Insektenschutzspray ausgestattet ist, kann man die ganzen Wanderwege überhaupt nicht genießen. Ich habe im Schneidersitz mal meine Beine untersucht und mehr als 70 Stiche gefunden. Noch dazu scheinen wir auf einige Stiche allergisch zu reagieren. Ich hatte schon wirklich üble angeschwollene Stellen. Angeblich soll sich das wieder ändern, wenn es kälter wird. Zumindest sind mir die vielen Mücken tausendmal lieber als die ekligen Fliegen im Outback!

Matze rutschtDas nächste Ziel befand sich im Paluma Range National Park. In einem seiner schönen Wasserlöcher waren wir baden. Danach ging es zu einer anderen Badestelle, die sich Rock Slides nannte. Dort ist eine Rutschstrecke vom Fluss ins Gestein geschliffen und andere Steinflächen sind von Algen übersäht, wodurch man teilweise unfreiwillig ins Wasser reinrutschte und kaum noch herauskam. Allein das Gleiten über die Algen hat Spaß gemacht! Auch die Rutschstrecke ging es nach kurzem Zweifeln mehrmals runter. Das war vielleicht ein Spaß! Da konnte man fast das kalte Wasser vergessen.

KookaburragruppeNach dem Rutschspaß ging es zum kleinen Nationalparkcampingplatz, wo wir kalt duschten. Als wir gerade weiter Richtung Townsville fahren wollten, tauchte eine Gruppe Kookaburras auf, woraufhin Matze die Kamera zückte und gefühlte tausend Fotos schoss.

Zwei Stunden später erreichten wir Townsville und besuchten dort das Postamt. Hier hatten wir uns das Weihnachtspaket meiner Eltern hinschicken lassen. Leider waren wir an einem Samstag dort und das Postamt öffnete erst wieder am Montag. Danach gings weiter zur Touri-Info, um eine Karte von Townsville zu bekommen und Informationen über Magnetic Island zu erhalten. Bevor es dunkel wurde, spazierten wir noch an der Strandesplanade und aßen als Abendbrot einen Burger.

Panorama Townsville

Sonntags fuhren wir auf den aus der Stadt herausragenden Berg. Dieser ist 286 Meter hoch und man hat von ihm aus einen wahnsinnig guten Blick über Townsville bis nach Magnetic Island und den Bergketten im Hinterland. Es war auch wieder erstaunlich, wie viele Jogger diesen Berg hinaufrannten. Gut, dass wir mit Pumba fahren konnten. 😛 Den Rest des Tages nutzten wir das schnelle Internet der Universität in Townsville.

Ronja freut sich über PuffreisAm Montag holten wir unser Weihnachtspaket ab. Es wog mehr als 4 Kilo. Darin waren Puffreistüten, Ketchupchips, Weihnachtsgebäck, Brausepulver und viele Leckereien mehr! Da haben wir uns tierisch gefreut. Matze hatte nun endlich seine Dominosteine und ich bekam auch noch eine schöne Eulenkette. :) Danke liebe Mami und lieber Papi! Ein Wunder, dass dieses Paket überhaupt nochmal aufgetaucht ist und sich die Australier nicht drüber her gemacht haben.

Dienstags früh ging es dann zur Fußgängerfähre, die uns in zwanzig Minuten nach Magnetic Island fuhr. Mir war ganz schlecht vom Schaukeln und als wir anschließend im Bus saßen, der uns durch hüglige kurvenreiche Straßen brachte, wurde es nicht besser.

Aufmerksam wurden wir auf Magnetic Island, weil wir gelesen hatten, dass sich dort die größte Koalakolonie Australiens befindet, jedoch haben wir nur einen einzigen sehen können, da diese auf der westlichen unerreichbaren Inselseite liegen. Deswegen wurden von nahezu keinem Touranbieter die Koalas beworben … wir hatten uns schon gewundert.

Panorama Magnetic Island FestungAuf Magnetic Island haben wir einen Wanderweg besucht, der sich an einem Hügel durch Buschland, vorbei an alten Militärbaracken, hinaufschlängelt. Magnetic Island besaß im zweiten Weltkrieg nämlich einen Stützpunkt der Arme. Man konnte sogar noch die Betoneinlassungen im Boden sehen, wo die Geschütze standen, die vom Hügel aus abgefeuert wurden. Auf der Spitze des Hügels kann man auf eine Baracke gehen und von dort aus hat man einen schönen Rundblick auf die Insel.

Magnetic Island Arthur BayAls wir wieder am Startpunkt des Weges ankamen, hatten wir noch ein paar Stunden Zeit bis Sonnenuntergang und beschlossen, einen nahen Strand zu besuchen. Dort sollte man gut schnorcheln können und wir hatten extra Flossen, Maske, Schnorchel und Badesachen mitgenommen. Angekommen, legte ich mich erst kurz zur Seite, um mich auszuruhen. Matze wollte stattdessen auf den Steinen am Wasser klettern gehen. Ich war so müde, dass ich einfach einschlief und gar nicht bemerkte, dass Matze eine ganze Weile weg war. Als ich erschrocken bemerkte, dass ich geschlafen hatte, stand die Sonne schon deutlich tiefer und Matze war immer noch nicht zurück. Ich entschloss, um mich zu beruhigen, erst mal eine Tüte Puffreis aufzumachen und als hätte er es gerochen, konnte ich ihn zurückkommen sehen. Er war lieber umgekehrt, weil er sich schon vorstellte, dass ich mir Sorgen mache.

Ganz kaputt vom Herumklettern, legte sich Matze zu mir und wir entschieden, nicht mehr schnorcheln zu gehen. Wenig später machten wir uns auf den Weg zum Bus, um die Fähre noch rechtzeitig zu erreichen. Weil wir ein wenig Geld sparen wollten, entschieden wir uns, auf die andere Fähre zu warten, bei der wir 20$ sparten. Jedoch mussten wir dadurch noch eine dreiviertel Stunde länger am Hafen bleiben. Ein Glück!

RockwallabygruppeUm die Zeit totzuschlagen, liefen wir zum Hafendamm. Von weitem konnte man dort einen Angler sehen, der auf den Steinen stand. Hätten sich die Rockwallabys nicht bewegt, hätten wir sie gar nicht bemerkt und wären sicher wieder gegangen. Nicht einmal zehn Meter von uns entfernt saßen die Kleinen auf den Steinen und schauten gelangweilt aufs Wasser. Sie wohnen dort in dem Damm und wenn jemand zu nah kam, verschwanden sie aufgeregt in die Löcher. Die waren so klein und niedlich, dass wir uns gar nicht satt sehen konnten und blieben dort, bis unsere Fähre kam.

Ganz erledigt vom Tag kamen wir dann bei Pumba an, der geduldig auf dem Parkplatz der Fährgesellschaft auf uns wartete. Glücklich, wieder bei ihm zu sein, fuhren wir los, um uns eine Pizza bei Domino’s zu holen. Es ist immer ganz komisch, wenn wir ihn mal ein Paar Stunden aus den Augen lassen müssen. Unser schöner Pumba! :)

Panorama Magnetic Island Bucht und Ruine

Langsam wird es uns schon mulmig im Magen, weil unsere Reise sich dem Ende neigt. Erst recht, als wir nach Townsville die Whitsunday Küste in Airlie Beach erreichten. Das Segeln zwischen den Inseln hatten wir immer als eines unserer letzten Wunschaktivitäten geplant. Nun waren wir dort und planten unsere Tour.

British DefenderWir entschieden uns nach langem Preis vergleichen für eine zweitägige Fahrt, mit zwei Übernachtungen auf unserem Segelboot, der British Defender. Im Preis enthalten war die Verwahrung von Wertsachen und ein überwachter Parkplatz für Pumba. Am nächsten Tag um zwei Uhr sollte das Abenteuer losgehen. Abends gingen wir von meinem restlichen Geburtstagsgeld von Matzes Eltern bei einem Thailänder essen.

Natürlich musste sich Matze dort das schärfste Gericht bestellen, welches es für Vegetarier gab. Selbst mein Curry war schon scharf und ich hatte die mildeste Stufe gewählt. Da saß er dann ganz angestrengt vor mir und aß langsam sein Essen. Er sah so schlimm aus, dass ich dieses Mal nicht schadenfroh sein konnte. Noch lang nach dem Essen tat ihm der Mund weh.

Abends versuchten wir unseren Flug zu buchen, aber leider konnten wir niemanden erreichen. Also schrieb Matze eine E-Mail an die Fluggesellschaft und wir hofften, dass unser Flug nicht ausgebucht sein würde, wenn wir vom Segeln wieder kämen.

Ronja beim SegelnAm nächsten Tag ging es um zwei Uhr aufs Boot. Wir hatten Glück und fuhren anstatt mit 28 Passagieren nur mit 11 anderen an Board.  Als erstes ging es nach unten in den Schlafbereich, wo alle ihren Betten zugeteilt wurden. Wir bekamen ein Doppelbett neben der Küche. Wieder an Deck stellten sich alle Gäste untereinander vor. Unser Boot hatte wieder einen großen Anteil an Deutschen und auch Leuten aus der Schweiz. Außerdem an Bord waren Mädchen aus Israel, Belgien und den Niederlanden, sowie ein Brite und die Crew aus Australien und Neuseeland. Danach mussten wir uns alle als Gegengewicht auf die rechte Seite des Bootes setzen und wir segelten das erste Mal.

Draußen an der frischen Luft ging es mir ganz gut, aber als ich zum Kekse holen beim Segeln unter Deck war, wurde mir sofort flau im Magen. Das Boot lag nicht nur unglaublich schräg, man konnte auch jede Welle spüren. Wenn man dann in der Kajüte nicht mal sehen kann, worauf man sich gefasst machen muss, fühlt man sich ganz anders. Nicht mehr Herr seiner eigenen Bewegungen zu sein, ist mehr als unangenehm.

Eine typische Insel in den WhitsundaysDie Inseln waren ganz anders als wir es uns vorstellten. Sie haben meist eine ganz felsige Küste und hohe Berge, die mit Nadelbäumen bewachsen sind. Auch die Strände sind eher mit Korallenstücken übersät als weiß und weich. Wenn man die typischen Fotos sieht, erwartet man eher ein paar flache Palmeninseln. Ganz anders, aber auch wunderschön. So gaben sie uns jedenfalls Schutz vor Wind und starkem Wellengang.

Angekommen am ersten Schlafplatz gab es einen kleinen Snack und wenig später auch das Abendessen. Das Wasser in unserer Schlafbucht war sehr ruhig, aber trotzdem war es komisch, beim Wippen zu essen. Wie sollten wir da nur schlafen?

Das Schlafen lief gut, aber zum Frühstück musste ich an Deck, um zu essen. Wir wollten uns eigentlich noch Reisetabletten für mich besorgen, hatten das aber zeitlich nicht geschafft.

Kaputte UnterwasserweltDann gings direkt nach dem Frühstücken ins Wasser zum Schnorcheln. Die Inseln sind hier alle von Korallen umgeben. Sie gehören zum Great Barrior Reef. Dementsprechend waren meine Erwartungen ziemlich hoch, etwas Tolles zu sehen. Als die Fische dann aber angefüttert wurden, sank meine Vorfreude. Im Wasser war der Anblick schon ziemlich erschreckend. Vieles war kaputt und eine Menge Fische waren auch nicht zu sehen, außer um die Stelle, wo ein Crewmitglied permanent Futter in Wasser warf. Um wohl nicht noch mehr Schaden anzurichten, haben wir auch keine Flossen bekommen. Dazu kam, dass die Sicht äußerst schlecht war und man kaum Farben erkannte. Viele Weichkorallen gab es auch nicht zu sehen. Dafür bissen mir silberne Fische in die Fingerkuppen und Ohrläppchen.

Eine lila MördermuschelEs ging noch weiter zu einem anderen Schnorchelplatz, der (mit Ausnahme der Sicht) auch nicht besser war. Wenigstens konnte man jetzt ein paar Farben erkennen. Aber etwas Besonderes gab es wieder nicht zu sehen.

Völlig durchgefroren machten wir uns daran, uns umzuziehen, damit wir weiter zum Whitehaven Beach segeln konnten. Bei dieser Fahrt wurde mir so schlecht, dass ich mich schon erwartend über den Bootsrand lehnte. Es ging gerade noch so glatt und da wir ja bald auf festem Boden waren, konnte sich mein Magen eine Pause gönnen.

Panorama Whitehaven Beach

Der Whitehaven Beach besteht aus ganz feinem weißen Sand, der wegen seiner Reinheit sogar als Mineral bezeichnet wird. Mit ihm kann man seinen Schmuck putzen und auch die Zähne reinigen. Nach dem Besuch waren meine Hände auch ganz glatt geschliffen. Der Strand wird stark von den Gezeiten beeinflusst. Die Muster und Farben, die durch dieses Wasser-Sonnenspiel entstehen, sehen von Tag zu Tag anders aus. In seinem seichtem Wasser befinden sich hunderte von Stachelrochen, die hier Schutz suchen und aufwachsen.

Fußspuren im weißen Sand vom Whitehaven BeachNach zwei Stunden ging es zurück an Board und wir schipperten im Schutz der Inseln durch ruhiges Wasser zu unserem nächsten Ankerpunkt. Es gab Spaghetti Bolognese mit Knoblauchbrot und Fetasalat. Für uns Vegetarier gab es anstatt Fleischsoße einfach noch eine Lasagne drauf. Nach dem Essen gönnten wir uns unseren billigen Sekt, den wir seit Monkey Mia noch mit uns rumfuhren und waren nach der geteilten 0,75 er Flasche ziemlich angeschwippst. Dann wurden mehrere Runden Mau-Mau mit einem deutschen Pärchen gespielt.

Matzes RiesenschildkröteAm letzten Tag ging es am Morgen nochmal zu einer kleinen Insel, wo wir entweder schnorcheln oder uns einfach zur Entspannung an den Strand legen konnten. Ich entschied mich für die wärmere Variante, weil ich eh nichts Besonderes erwartete und Matze ging schnorcheln. Als er dann manchmal vom Strand aus nicht mehr zu sehen war, machte ich mir schon Sorgen, dass er von der Strömung weggetragen wird. Es wirkte so, als ob er sich nicht einmal umschaute, wohin er eigentlich schnorchelte. So interessant konnte es jedenfalls nicht sein, was er da sah. Alle anderen „Schnorchler“ waren nach nicht mal zehn Minuten, gelangweilt und enttäuscht, aus dem Wasser gekommen.

Als wir Matze dann mit dem Boot wieder einluden, wussten wir, warum er so lang im kalten Wasser blieb. Er hatte eine Schildkröte verfolgt, die fast so groß war wie er selbst. SCHEIßEEEEEE! :( Ich hab bis jetzt noch nicht eine Schildkröte beim Schnorcheln oder Tauchen sehen können und er sieht eine, die über hundert Jahre alt ist.

Aber ich gönn es ihm! Die Videos von ihr sind wirklich toll!

Am Nachmittag kamen wir ganz geschafft wieder in Airlie Beach an und schleppten uns zu Pumbi. <3

Matze hinterm SteuerAls Matze dann seine Emails abholte, hatte uns Malaysia Airlines schon per Mail die Flugtickets geschickt. Wir haben jetzt also offiziell einen Rückflugtermin: Der Flieger geht am 10. Juli um 23 Uhr aus Brisbane nach Kuala Lumpur als Zwischenstopp. Weil die Flieger nach Deutschland immer nur zu einer bestimmten Zeit aus Kuala Lumpur abheben, haben wir dort einen schrecklichen Aufenthalt von 18 Stunden. Insgesamt sind wir mehr als zwei Tage unterwegs. Am 12. Juli landen wir dann um 6:50 Uhr in Frankfurt und haben noch 4 Stunden Zugfahrt vor uns, bis wir endlich in Berlin Spandau von meinem Papi oder Opili nach Haus gefahren werden. Trotz des langen Heimwegs freuen wir uns auch schon ein bisschen auf unser Zuhause. 😛 Aber nur ein bisschen!

Jetzt genießen wir jedoch noch unsere letzten Tage.

Eure Kuhsaftiker

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Von Cairns durch Daintree nach Cooktown https://workntravel-australien.de/2013/06/von-cairns-durch-daintree-nach-cooktown/ Sun, 09 Jun 2013 09:12:12 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=831 Huhu,

so schön Cairns auch ist: Wir hatten irgendwann die Nase voll. Ständig nur Stadt ist nicht mehr so unser Ding, insbesondere, wenn die Natur rundherum so einmalig ist. Deshalb fuhren wir Richtung Norden in den Daintree National Park, der auch Teil des Welterbes ist.

Mitten durch den Regenwald fließt dort der Daintree River, in dem, wie in so ziemlich allen Flüssen dort, Krokodile leben. Nicht nur die harmlosen Süßwasserkrokos, sondern auch die für Menschen gefährlichen Salzwasserkrokos, die übrigens auch im Süßwasser vorkommen.

Junges KrokodilNormalerweise sieht man die Krokodile gar nicht, wenn sie sich irgendwo zwischen den Mangroven verstecken oder gerade im Wasser unterwegs sind. Und wenn doch, ist man ihnen wahrscheinlich schon zu nahe. Auf dem Daintree River werden jedoch Bootstouren angeboten, um sich die Tierchen anschauen zu können. Abgelenkt durch das von vielem Grün umgebene ruhige Wasser und dem Gezwitscher versteckter Vögel hätten wir Passagiere wohl die meisten Krokos nicht entdeckt, wenn der Kapitän nicht so ein geübtes Auge gehabt hätte. Die jüngeren und vor allem kleineren Tiere begegneten uns eher in den Seitenarmen des Flusses. Schlange im BaumAuch die in den Ästen hängenden Schlangen hätten wir selbst wohl nicht entdeckt. Die großen Kroko-Exemplare lagen eher auf sandigen Stellen am Ufer des Hauptflusses. Einige Krokodile waren etwa 4 Meter lang… denen will man beim Baden nicht begegnen. Aber selbst wir Touristen in den Booten waren nicht vollkommen sicher: Wir durften uns nicht über den Rand des Bootes lehnen, auch keinen Arm über die Reling hängen lassen, weil Krokodile ein ganzes Stückchen aus dem Wasser springen können. Vor einiger Zeit ist bei solch einer Tour sogar jemand umgekommen: Eine Familie war mit ihrem Hund an Bord, als dieser ins Wasser sprang. Der Sohn lehnte sich über Bord, um dem Hund aus dem Wasser zu helfen. Er wusste jedoch nicht, dass ganz in der Nähe ein Krokodil lauerte. Der Sohn wurde ins Wasser gezogen und starb, der Hund lebt noch heute.

SchmetterlingNachdem wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, überquerten wir den Daintree River mit der Fähre und besuchten ein Regenwalderkundungszentrum. Da gabs allerhand Wissenswertes zu den Pflanzen, Tieren usw., auch ein Turm war vorhanden, der bis in die Gipfel der Bäume führte und zu jeder Vegetationsetage Infos bereit hielt. Wir fanden es dort so interessant, dass wir schließlich gegangen wurden, als das Zentrum abends schloss. Die Nacht verbrachten wir anschließend ein paar Meter vom Strand entfernt. Da wir dort wie so oft schwarz campten, machten wir uns schon früh morgens auf die Socken. Nach nur wenigen Hundert Metern Fahrt stoppten wir abrupt, weil in einiger Entfernung etwas auf der Straße war. Wir hatten Kasuare im Verdacht. Das sind große, flugunfähige Vögel, die hier in den Tropen leben und vom Aussterben bedroht sind, weil ihnen unter anderem die Autos zu schaffen machen. Besonders auffällig ist ihr Horn auf dem blauen Kopf, das zusammen mit dem roten Geschlabbel am Hals in Kontrast zum schwarz gefiederten Rest des Körpers steht. Kann man sich in etwa wie ein Emu vorstellen, nur cooler. :) Während Ronja das Teleobjektiv auf die Kamera schraubte, verschwand der große Vogel mit seinem kleinen Begleiter im dichten Gestrüpp neben der Straße. Ich bin noch hinterher, habe sie in dem Dickicht aber nicht mehr gefunden. Etwas Abstand halten wollte ich lieber auch, weil Kasuare mit ihren Krallen wohl böse Verletzungen verursachen können. Auch wenn wir kein Foto machen konnten, sind wir uns sicher, einen ausgewachsenen Vogel und sein Küken gesehen zu haben.

Panorama Daintree NP

Danach wollten wir duschen gehen. Also fuhren wir zu einem Campingplatz und überlegten, entweder einfach schnell unter deren Gästedusche zu springen oder brav um Erlaubnis zu bitten. Weil wir einen nicht ganz so dreisten Tag hatten, gingen wir die Duschräume erst einmal inspizieren. Eklig, aber immerhin eine Dusche. KasuarAls wir gerade zum Auto zurück wollten, um Shampoo und so zu holen, stand abermals ein Kasuar mit seinem Küken vor uns, mitten auf dem Rasen, genau in der Sonne. Hätte die Kamera nicht im Auto gelegen, wäre das sicherlich ein tolles Foto geworden. Als ich schließlich vom Auto mit der Kamera im Gepäck zurück gerannt kam, waren die beiden schon im Gebüsch verschwunden. Wir fanden aber einige Trampelpfade und sind in die Richtung geschlichen, in der wir sie vermuteten. Schließlich entdeckten wir das Küken und einige Meter weiter auch den Papa, der bei den Kasuaren für die Erziehung zuständig und zugleich kleiner als das Weibchen ist. Fotografieren war hier schwieriger, weil überall Gestrüpp vor der Linse war, aber ein paar Bilder sind uns doch gelungen. Während ich so in der Hocke saß, wurde das Küken durch das Geräusch des wegklappenden Kameraspiegels neugierig und kam auf uns zu gerannt. Wir befürchteten, dass der Papi unsere Nähe zu seinem Nachwuchs nicht so schön finden würde und traten deshalb den Rückzug an. Das Küken aber war hartnäckig und schließlich mussten wir vor ihm flüchten. War sicherlich ein komischer Anblick. Das wiederholte sich noch einige Male, bis wir letztlich von den Mücken völlig zerstochen waren. Gewaschen haben wir uns danach in einem Bach, weil wir Blödis freundlich um Duscherlaubnis fragten, aber nicht gewillt waren, dafür pro Person 13 Dollar zu bezahlen.

BlätterdachNächstes Tagesziel waren einige kurze Wanderungen. Es gibt dort oben einige sehr schöne Plankenwege, vorbei an viel Grün, das kaum Licht auf den Boden durchlässt und dazu kommt die laute Beschallung durch permanentes Vogelgezwitscher und das Zirpen der Grillen. War ausgesprochen schön, ist aber textuell schwer in Worte zu fassen und auch nicht leicht zu fotografieren, ich hätte einen Kamerawürfel oder Ähnliches gebraucht, da auf einem einzelnen Foto überhaupt nicht die Atmosphäre herauskommt. Das Video unter diesem Absatz ist dennoch der Versuch, euch die Stimmung bei einem der Wege etwas greifbarer zu machen. Auf einem der Wege sahen wir jemanden fotografieren und entdeckten dann sein Motiv: Kasuar #5. Dafür, dass die Tiere inzwischen so selten sind, hatten wir an einem einzigen Tag ziemliches Glück – im Gegensatz zu den vielen Tourteilnehmern, die wenige Minuten später ankamen. Bei dem Krach, den solche Menschenmengen machen, sieht man natürlich keine Kasuare. Da läuft man eher griesgrämig dem Guide hinterher, verpasst erst den Kasuar, hat dann nur Zeit für das obligatorische „Jo, guck mal, ick war hier!!!“-Foto, trottet dann zurück zum Bus und redet sich dann ein, was man da nicht wieder für eine tolle Tour hatte. Das sind diese Momente, in denen wir sehr glücklich sind, dank Pumba einfach unser Ding machen zu können.

Würgefeige bei der ArbeitDanach sind wir zum Cape Tribulation gefahren. Das ist hier ein gängiger Name, steht für Regenwald usw. Das Kap selber ist relativ unspektakulär. Eine Art kleine Halbinsel, leicht hügelig, auf beiden Seiten Strände. Vermutlich steht der Name des Kaps stellvertretend für die ganze Region. Cape Tribulation ist der nördlichste Punkt, der regelmäßig von Touristen bevölkert wird. Direkt danach ist die Straße deshalb nicht mehr geteert. Dort beginnt der Bloomfield Track, auch das ist hier ein bekannter Name. Der Track ist gute 30 km lang und verkürzt den Weg nach Norden seit seiner Fertigstellung erheblich. Dafür musste leider Regenwald weichen, weshalb es damals heftige Proteste gegen den Track gab. Diese konnten zwar das Vorhaben letztlich nicht aufhalten, spielten aber eine wesentliche Rolle bei der späteren Vergabe des Titels „Welterbe“ für eine deutlich größere Region. Der Weg selber führt durch mehrere Bäche und Flüsse, teilweise unangenehm tief und hat außerdem einige der steilsten Straßen Australiens. Wo nun in wenigen Wochen der Verkauf von Pumba ansteht, wollten wir diese Route nicht befahren. Jetzt noch irgendwas kaputt machen muss einfach nicht sein.

Unsere Hütte im RegenwaldAus Interesse haben wir uns jedoch eine Informationsbroschüre gekauft und einen Ortsansässigen gefragt, ob er meine, dass Pumba den Weg packen würde. Der hat sich unser treues Auto angeschaut und meinte: „This old beast will take you everywhere.“ Ronja war über meine anschließende Entscheidung, den Weg nun doch zu fahren, überhaupt nicht begeistert. Für unsere Übernachtung bezahlten wir (hört, hört!), weil Ronja seit ihrem Geburtstag noch eine Art Gutschein dafür hatte. Die Unterkunft war wunderschön gelegen, mitten im Regenwald und doch nahe am Strand. Wir schliefen in einer Holzhütte, die zwar ganz einfach eingerichtet war, aber das machte irgendwie den Reiz aus. Da bereiteten wir uns auf den Weg vor, genossen zur Abwechslung mal warmes Duschwasser, ließen uns abends bekochen und schliefen schön aus. Nachts ließen wir extra die Fenster weit offen, um all die Geräusche des Waldes hören zu können. War wirklich schön!

Am nächsten Morgen fuhren wir nochmals kurz zum Cape Tribulation, um ein Foto zu machen – am Tag zuvor war das Licht ungünstig… Danach gings aber wirklich auf den Bloomfield Track. Der Großteil des Weges ist problemlos: Schotterstraße, ein paar Schlaglöcher, manchmal etwas wenig Bodenhaftung. Die wirklich steilen Hügel sind auch locker zu packen, weil diese inzwischen asphaltiert sind. Das eigentliche Problem sind die Flussdurchquerungen.

Emmagen Creek CrossingSchon in den Blue Mountains hatten wir aus einer solchen eine Wissenschaft gemacht, weil wir darauf nicht vorbereitet waren. Jetzt wirkt die damalige Durchquerung wie das Rollen durch eine Pfütze. Wir hatten uns vor der Fahrt auf den Bloomfield Track zeigen lassen, wie hoch das Wasser nicht sein darf: Die Luftansaugvorrichtung für den Motor darf kein Wasser ziehen, sonst verschluckt sich der Motor. Glücklicherweise befindet sich diese Vorrichtung weit oben im Motorraum. Erst wenn das Wasser über die bei uns recht hohe Motorhaube schwappt, sollten wir uns ernsthaft Sorgen machen. Und in einem Fluss liegen bleiben, in dem Krokodile wohnen könnten, will man nicht. Die potentiellen Krokos stellten uns noch vor weitere Probleme: Normalerweise läuft man einen Fluss vor der Durchfahrt ab, um die optimale Strecke zu finden. Bei Krokogefahr spart man sich diese Testbegehung besser. Unsere erste Durchfahrt war dann auch gleich die zweittiefste. Allrad, Untersetzung und los gings mit nicht zu wenig Gas. Durch das Tempo schiebt man eine Art Welle vor sich her, zwischen dieser und dem Motor bleibt ein Luftraum bestehen, sodass er hoffentlich kein Wasser zieht. Alles ging gut. Auch wenn das Wasser hoch genug war, um bis über die Türschlitze zu reichen, lief aufgrund des Luftdrucks im Auto kein Wasser hinein. Das funktioniert aber nur für begrenzte Zeit, wie man uns sagte. Weil wir von unserer Durchfahrt noch Fotos brauchten, stieg Ronja aus und ich fuhr zwei weitere Male durch den Fluss.

Es folgten einige kleinere Bäche und schließlich der tiefste Fluss. Inzwischen recht abgebrüht fuhren wir ins Wasser und merkten schnell, dass dieser wirklich unangenehm tief war. Als das Wasser einmal kurz über die Motorhaube schwappte, weil wir in eine Art Schlagloch fuhren, fanden wir das überhaupt nicht cool und sahen zu, dass wir aus dem Fluss rauskamen. Pumba hat sich nicht beschwert, aber wir wollten auf keinen Fall zwei weitere Durchfahrten riskieren, nur um noch tollere Fotos zu haben. :)

Panorama Archer Point

Nachdem wir den Bloomfield Track erleichtert hinter uns gelassen hatten, war das nächste Ziel die Stadt Cooktown. Ein paar Kilometer davor verließen wir den Highway und fuhren über Schotter – was sonst – an die Küste. Wir haben ja schon wirklich viele Schlafplätze hier in Australien gesehen. Da muss man unterscheiden zwischen legalen und weniger legalen. Die legalen kosten häufig und sind damit für uns eine absolute Ausnahme. Bei den legalen kostenlosen gibts mitunter gute, ruhige und schöne Schlafplätze, häufig gibt es aber einen Haken wie Überfüllung oder Straßenlärm. Bei den illegalen sind jene in den Städten am schlimmsten: Häufig steht man in Wohngebieten und hofft nicht aufzufallen. Nervig wirds, wenn morgens vorbeifahrende Autofahrer hupen und man fotografiert wird. Meist schlafen wir aber irgendwo außerhalb der Städte, irgendwo im Busch und gut ist. Und manchmal gibts Schlafplätze, die sind einfach nur der Wahnsinn. An einem solchen verbrachten wir dort, nahe Cooktown, die Nacht. Hoch oben auf einem Hügel, ganz nah der Küste, mit einem unglaublichen Blick aufs Meer, die Berge dahinter und den menschleeren Strand ganz in der Nähe. Nachts dann das Rauschen des Meeres und zum Aufstehen wieder dieser Anblick. Wirklich toll! Abends wurden wir von zwei älteren Leuten eingeladen, uns zu ihnen zu setzen und erfuhren, dass die Frau sich nichts sehnlicher wünschte, als einmal weiße Weihnachten zu erleben. Von uns erwartete sie nun, dass wir ihr sagen könnten, wo sie denn in Österreich ganz sicher weiße Weihnachten erleben könnte. Das größte Problem schien ihr das Beschaffen passender Kleidung zu sein. In einem Ort wie Cairns, wo man zu Weihnachten Hochsommer hat und im Winter mal die Klimaanlage ausstellt, ist das tatsächlich nicht einfach.

Panorama Archer Point

Der nächste Morgen brachte uns nach Cooktown, nichts besonderes, lohnt die Fahrt nicht wirklich. Schön war aber der Aussichtspunkt, von dem aus man die Stadt, Berge, das Meer, einen Leuchtturm und einen sich ins Land schlängelnden Fluss sieht. Cooktown stellt nun den nördlichsten Punkt unserer Reise dar. Nachdem wir den östlichsten Punkt des Festlands in Byron Bay besucht haben, den südlichsten an der Great Ocean Road und den westlichsten am Steep Point, werden wir die Spitze der Cape York Halbinsel zumindest auf dieser Reise nicht erreichen. Der Weg dorthin gilt als sehr anspruchsvoller Allradweg und noch ist alles zu feucht, um dorthin zu gelangen.

Panorama Cooktown

Der Weg nach Süden zurück nach Cairns führte uns über die deutlich längere Inlandstrecke. Wir stoppten an der Mossman Gorge, einer Schlucht also. Während wir schon so einige Schluchten aus den trockenen Regionen Australiens kennen, war diese ganz anders: Wasserdrachen am BaumMan merkt gar nicht, dass man sich in einer Schlucht befindet, da man durch die dichte Vegetation bloß einig Meter weit schauen und so keine Steilwände, Hügel oder Ähnliches wahrnehmen kann. Schön wars dennoch. Charakteristisch für die Mossman Gorge ist der Fluss mit den vielen großen Steinen drin. Während ich dort von Stein zu Stein sprang und Fotos machte, verlor ich einen Objektivdeckel. Nicht tragisch, aber ärgerlich. (Cairns hat zwei Fotoläden, die beide keinen Deckel mit dem benötigten Durchmesser hatten, erst 300 km weiter südlich in Townsville sollte ich später einen bekommen, aber das nur nebenbei, zur Sache:) In der Mossman Gorge war es durch das regnerische Wetter so feucht, das mein Kameraobjektiv ständig beschlug und ich kaum Fotos machen konnte. :(

Danach fuhren wir zurück nach Cairns. Sooo, normalerweise seid ihr nach dem Schreiben eines Blogeintrags wieder auf ziemlich aktuellem Stand. Diesmal nicht. Das würde den Rahmen sprengen und lesen würde das auch keiner mehr. Wir werden also versuchen, den nächsten Eintrag in nicht allzu ferner Zukunft nachzureichen. :)

Liebe Grüße aus einem Schlafplatz in den Dünen (weniger legal, aber sehr schön) 1000 km südlich von Cairns!

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Zurück an die Ostküste, auf ins tropische Cairns https://workntravel-australien.de/2013/05/zuruck-an-die-ostkuste-auf-ins-tropische-cairns/ https://workntravel-australien.de/2013/05/zuruck-an-die-ostkuste-auf-ins-tropische-cairns/#comments Tue, 21 May 2013 09:13:20 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=777 Halloho! :)

Nachdem wir die Highlights des Outbacks hinter uns gebracht hatten, machten wir uns auf in Richtung Osten und überquerten die Grenze nach Queensland. Die Bevölkerungsdichte nahm merklich zu und so gab es sogar schon alle 100km mal eine Siedlung.

Die erste nennenswerte Stadt war Mount Isa. Wir kamen mit nicht allzu hohen Erwartungen an, gibt es doch dort eigentlich nur Bergbau. Zusätzlich hatten wir von einer zweifelhaften Kampagne der Stadt gehört, um Frauen in die Gegend zu locken. Diese sind dort nämlich anscheinend unzureichend vorhanden, da Bergbau doch eher Männerarbeit ist. Jedenfalls nutzte man in der Kampagne den Slogan, dass in Mount Isa selbst ein hässliches Entlein zum Schwan werden könne… Leider wissen wir nicht, wie sich die Kampagne auf den Frauenanteil ausgewirkt hat.

Wir haben dort an einer Führung durch eine unterirdische Mine teilgenommen. Ronja sagte das alles nicht sonderlich zu, weil der Guide entsetzlich nuschelte, aber ich fands hochinteressant, wenn ich mal etwas verstand. Wir haben einige fürchterlich laute, schwere und riesengroße Maschinen bei der Arbeit gesehen und teilweise auch bedient. War sehr beeindruckend, auch die zugehörige Ausstellung war toll, und das soll was heißen, wenn ich mir für so etwas Zeit nehme. Ronja fand den Ausstellungsraum auch gut, die Couch war anscheinend sehr bequem und einschläfernd… :) Kameras durften leider nicht mit unter Tage genommen werden, und dabei hätten wir euch gern gezeigt, wie gut uns die gelben Overalls, Helme und Lampen standen. 😉

Einzelner Greifvogel in Mt. IsaDanach ließen wir den Tag mit einer Pizza ausklingen, war schließlich Dienstag. Während wir also auf dem Aussichtspunkt über der Stadt gierig unser Abendmahl verschlangen, bewunderten wir die unzähligen Greifvögel, die über uns kreisten. Die wollten bestimmt unsere Pizzen!

Mary Kathleen Uranium MineNachdem mein Schwan und ich Mount Isa verlassen hatten, fuhren wir zu einem stillgelegten Urantagebau, der offen gelassen worden war. Während sie nachts bestimmt grün leuchten, erstrahlten die Felswände tagsüber in allen möglichen Farben. Noch beeindruckender war aber die Größe des Tagebaus. Auf den Fotos kommt es leider nicht ganz zur Geltung, aber der kleinste Abstand zwischen zwei Ebenen dürfte rund 6 Meter betragen. Wirklich riesig! Am Boden des Tagebaus ist inzwischen ein kleiner See mit sehr ungewöhnlich blauem Wasser, in dem wir lieber nicht baden gingen.

Offener MinenschachtDa auch in Australien der Bergbauboom lange vorbei ist, gibt es in der Region viele stillgelegte Minen mit teilweise offenen Schächten. Einige und die zugehörigen Ruinen schauten wir uns auf einem Allradweg an, der sich als recht anspruchsvoll herausstellte. In den einen offenen Schacht hätte ich mich ja gerne abgeseilt. Das ist sicher furchtbar interessant und spannend dort unten. Aber wir haben kein Kletterequipment und daher musste ich das auf unbestimmte Zeit verschieben.

Ein MuschelfossilWeiter östlich gibt es ein Gebiet, in dem zahlreiche gut erhaltene Fossilien gefunden wurden. Das vermarkten die ansässigen Gemeinden fleißig. Wir waren aber zu geizig, um uns eine der Ausstellungen anzusehen und sind lieber selbst buddeln gegangen. Ausgerüstet mit Schaufel und … äh, unseren Händen, sonst nichts, haben wir uns auf die Suche begeben. Ich dachte, das wäre mit den Kreideklippen auf Rügen zu vergleichen. Also schön am Wasser ein paar Steine umdrehen und ein paar schicke Kleinigkeiten mitnehmen. Weit gefehlt, dort war kein Wasser, auch wenn es vor langer Zeit mal Meeresboden war, sondern nichts als staubtrockene Erde. Auch keine Steine, sondern ebener Boden und zusammengekarrte Haufen Schutt, in denen man nach Fossilien Ausschau halten konnte. In der Tat fanden wir viele Muscheln, eigentlich war alles voller Muscheln. Deren Abdrücke sind leider nicht auf festem Stein, sondern auf etwas Lehmartigem. Man zerbricht die uralten Fossilien also bei der kleinsten Unachtsamkeit. Eine gute Stunde taten wir uns dieses Trauerspiel an und haben es dann abgebrochen, auf Rügen ists schöner. 😉

Panorama Mining Heritage Trail

Später verließen wir den Highway Richtung Norden, um nach Cairns zu fahren. Mit jedem Kilometer wurde die Landschaft grüner, Pani mit jeder grasenden Kuh glücklicher. Auch die lästigen Fliegen waren irgendwann verschwunden, herrlich!!! Wir haben ja schon mehrmals von Road Trains erzählt. Ich hab bei einem besonders langen Exemplar mal die Räder gezählt: 82 Stück plus 6 Ersatzräder.

MIllstream FallsSchließlich erreichten wir das bergige Hinterland von Cairns. Die Vegetation ist dort tiefgrün und wir waren schwer begeistert. So viel Grün hatten wir seit Monaten nicht mehr gesehen. Wir bestaunten allerhand tosende Wasserfälle, waren an einem auch baden. Nachts wird es sehr nebelig, wovon wir auch angetan waren. PossumsAls dann noch die Sonne über den Bergen unterging und der Nebel anfing, orangerot zu leuchten, wurde es sogar noch besser. An unserem Schlafplatz wurden wir von zwei neugierigen Possums überrascht, die gern was von unserem Abendbrot abbekommen hätten.

Panorama Cathedral FigNächstes Ziel war die Curtain Fig, eine außergewöhnliche Würgefeige. Diese Pflanzen hatten uns schon beeindruckt, als wir unsere Reise gerade erst begonnen hatten. Normalerweise beginnen sie ihr Leben als Vogelschiss auf einem Baum. Der dort landende Samen fängt an zu sprießen und schickt Wurzeln Richtung Boden, immer am Stamm des Wirtbaums entlang. Wenn sie angekommen sind, wächst die Feige auch nach oben, umschlingt den Wirt immer weiter, raubt ihm später sogar das Sonnenlicht. Der Wirt stirbt ab. Darum sind die großen Würgefeigen innen häufig auch hohl, weil der Wirt bereits verrottet ist und der entstehende Freiraum nie geschlossen wurde. Bei der Curtain Fig ist der Wirt jedoch umgekippt und landete in einem anderen Baum. Die sich noch im Wachstum befindende Würgefeige schickte wie gewohnt ihre Wurzeln Richtung Boden – der Schräge des Wirts wegen jedoch geradewegs durch die Luft. Dadurch entsteht der Eindruck, als handele es sich bei den Wurzeln um einen Vorhang, daher der Name.

Anschließend gings zum Lake Tinaroo, einem Stausee, der als Süßwasservorrat für Cairns dient. Ganz schick und so, wir wollten jedoch eher zum Rundweg um den See, der durch Regenwald führt. Dort stand die nächste beeindruckende Würgefeige, die Cathedral Fig, die sogar noch größer ist. Der Stammumfang von 44 Metern ist so groß, dass ein Rundweg um die Feige führt. Die Krone wiederum ist so ausladend, dass sie die Fläche zweier olympischer Schwimmbecken einnimmt. Gleichzeitig finden viele andere Pflanzen in der Baumkrone ein Zuhause. Ein wirklich beeindruckender Baum!

SchnabeltierDanach wollten wir Schnabeltiere sehen. Das sollte in Yungaburra möglich sein. Wir informierten uns also an der Touriinfo, wo und wann die besten Chancen bestünden. Weil wir uns zeitlich verkalkulierten, mussten wir unser warmes Abendessen einpacken und gingen hungrig auf Schnabeltierjagd. Neben uns gab es eine ganze Reihe weiterer Schaulustiger, die sich still am kleinen Fluss neben der Stadt auf die Lauer gelegt hatten. Aber die Schnabeltiere wollten nicht herauskommen, im Gegensatz zu den Mücken. Kurz vor der absoluten Dunkelheit sahen wir doch noch kurz eines schemenhaft auf- und wieder abtauchen, zufrieden stellte uns das aber nicht. So kamen wir am nächsten Tag kurz vor der Weiterfahrt um die Mittagszeit herum nochmals zum Fluss. Könnte ja klappen. Tat es auch. Kaum sahen wir den Fluss, tauchte schon das erste Schnabeltier auf. Ich war angesichts des Glücks völlig perplex und fuchtelte bloß blöde mit dem Arm herum, ohne ein Wort herauszubekommen. Wir verfolgten das Schnabeltier schließlich, immer am Fluss entlang in die Richtung, in die es abtauchte. Auch einige Artgenossen ließen sich blicken und einmal, als ich gerade direkt am Ufer Ausschau hielt, tauchte eines nur einen Meter vor mir auf. Sehr zufrieden, nochmals am Fluss angehalten zu haben, obwohl die Schnabeltiere laut Touriinfo bloß in der Dämmerung aktiv sind, machten wir uns auf nach Cairns.

Cairns ist schön. Grün, jung und dynamisch. Schöne Esplanade mit Picknickbänken, Fitnessgeräten, Beachvolleyballfeldern, einem Skatepark und einem Boulderbereich. Nachts ist alles toll beleuchtet. Mit 120.000 Einwohnern ist es für uns die mit Abstand größte Stadt seit Perth, dennoch ist sie angenehm übersichtlich und selbst die Parkgebühren sind noch bezahlbar. Wenn die Sonne untergeht, fliegen tausende Flughunde lärmend über die City. Einen Strand hat Cairns zwar nicht, dafür aber eine schöne künstliche Lagune. Nur ein paar Kilometer nördlich gibts mehrere Strände.

SchmetterlingIn Cairns sind wir nun schon seit etwa 3 Wochen. Was haben wir also die ganze Zeit gemacht? Zuerst einmal haben wir uns um Pumba gekümmert. Da unsere Reise ja in wenigen Wochen zu Ende geht, müssen wir uns langsam um den Verkauf kümmern. Daher haben wir alle Mängel beheben lassen, die in der Vergangenheit gefunden wurden, haben währenddessen wegen mangelnder Kompetenz die Werkstatt gewechselt und haben fleißig Verkaufsanzeigen geschrieben. Das hat deutlich mehr Zeit beansprucht als gedacht. Aber immerhin hatten wir schnelles und kostenloses Internet über die Uni in Cairns, voll gut.

Cairns liegt in der reizvollen Lage zwischen tropischem Regenwald, der zum Welterbe gehört, und dem Great Barrier Reef, dem größten Korallenriff dieser Erde, das ebenfalls zum Welterbe gehört. Tauchen ist hier also ein Muss. Deshalb haben wir mit mehrtägigen Tauchtouren geliebäugelt. Die gehen zwar ins Geld, aber wann kann man schon mal am Great Barrier Reef tauchen gehen? Einen Strich durch die Rechnung machte uns das Wetter. Zwar ist die Regenzeit längst vorbei, aber es regnete zwei Wochen lang täglich, was uns ziemlich frustrierte. Freilich bleibt man beim Tauchen auch nicht trocken, aber mit dem Regen kam auch Wind und hoher Wellengang. Das verschlechtert die Sicht unter Wasser und trägt nicht gerade zum Wohlbefinden an Bord bei. Wir wollten also besseres Wetter abwarten und dann tauchen gehen.

Bungee #1Während der Warterei war ich einen Nachmittag endlich mal Bungee-Springen. Wollte ich schon lange mal machen, aber auf der Abifahrt damals ist es an meinem Vertrauen in ungarische Sicherheitsstandards gescheitert. Die Anlage hier liegt am Hang eines mit Regenwald bewachsenen Berges mit Blick über die Stadt. Mit 50 Metern Höhe fällt man zwar nicht allzu tief, aber was solls. Nachdem ich mich angemeldet hatte, ging es die vielen Stufen hinauf zur Plattform. Während ich bei der Vorbereitung keinerlei Aufregung verspürte, änderte sich dies, als ich dann tatsächlich springen durfte. Die 50 Meter waren auf einmal doch ganz schön tief und überhaupt… Ich habs dann einfach getan, Kopf voran, Blick nach unten ging es dem Wasser entgegen. Kurz vor dem Aufprall straffte sich dann das Seil, jedoch spät genug, um noch mit Händen und Gesicht baden zu gehen. Danach schleuderte das Gummi mich wieder weit empor und es ging erneut nach unten. Dieser Vorgang wiederholte sich noch einige Male, bis ich auf ein bereits wartendes Schlauchboot auf dem Teich abgelassen wurde. Hat wirklich Spaß gemach, mein erster Bungee-Sprung.

Bungee #2Nun ist es aber so, dass nur der erste Sprung richtig teuer ist. Also habe ich noch für einen zweiten bezahlt. :) Ronja musste ein weiteres Mal um meine Gesundheit bangen. Um etwas Abwechslung in die Sache zu bringen, stieg ich mit dem Personal aufs Dach der Plattform, von der ich zuvor noch gesprungen war. Dort rannte ich dann das Dach entlang bis zur Kante und sprang. War gut, wirklich. Der Anlauf hatte mich gereizt. Schade war, dass man bei dieser Art Sprung nicht an den Füßen festgemacht wird, sondern an der Taille mit einem Gurt, ganz ähnlich den Klettergurten. Dadurch hängt man nicht kopfüber, sondern schwingt nach dem Sprung sitzend auf und ab.

Na ja, ein dritter Sprung ist noch günstiger, ein vierter fast geschenkt und der fünfte gar kostenlos. Also buchte ich die nächsten drei Sprünge. Nummer drei war wie eben beschrieben, aber mit Looping. Nummer 4 war wie der erste, aber rückwärts. Das war ziemlich spannend, ist zu empfehlen! Der letzte Sprung wurde mir vom Personal nahe gelegt. Da springt man rückwärts, mit den Füßen voran und mit dem Kopf nach oben schauend, sieht daher nicht, wohin man fällt und wie weit es noch bis zum Boden ist. Durch die Befestigung des Seils an den Füßen gibt es da diesen unschönen Moment, wenn das Seil sich strafft: Die Füße werden gestoppt, der Rest des Körpers will weiter nach unten, weshalb man schlagartig nach unten umklappt.

Letztlich muss ich sagen, dass es sich gelohnt hat, gerade auch die verschiedenen Sprungarten! Das Personal fotografiert und filmt jeden Sprung und vertickt die Aufnahmen für viel Schotter. Nach etwas Rumgeheule gabs dann auch die Aufnahmen aller 5 Sprünge zum Preis der Aufnahmen eines einzelnen Sprungs. :) Ich musste übrigens feststellen, dass ich vor jedem Sprung immer wieder reichlich Bammel hatte, während damals beim Fallschirmspringen der zweite Sprung mit deutlich weniger Aufregung verbunden war als der erste. Für meinen Körper war das alles jedoch etwas viel. Durch das viele Kopfüberhängen und den Ruck, wenn das Seil sich strafft, schoss das Blut einige Male in meinen Kopf, sodass mir schummrig vor Augen wurde. Abends quälte ich mich dann mit Kopfschmerzen und entging nur knapp einem Migräneanfall.

Rafting auf dem Tully RiverWährend Ronja fürs Bungeejumping nicht zu begeistern war, hatte auch sie Lust auf Wildwasser-Rafting. Ein Stückchen südlich von Cairns liegt der Tully River, der sich dazu bestens eignet. Wir buchten also eine Tour und fuhren früh morgens mit dem Bus dorthin. Auf meinen Wunsch hin hatten wir die XTREME-Variante gebucht. 😉 Diese sollte sich durch besonders kleine Gruppen und einige Extras auszeichnen. Ausgerüstet mit Paddel, Schwimmweste, Helm und Sonnencreme starteten wir an einem wolkenverhangenen Tag unseren Trip auf dem Tully. Ronja und ich hatten uns im Bus mit 4 weiteren Extremisten zu einer Gruppe zusammengefunden und gemeinsam mit einem Steuermann bestiegen wir unser Schlauchboot. Wir waren eine Mischung aus 3 Deutschen, 2 Australiern, einem in Schweden lebenden Portugiesen und einer Kanadierin. Nach einer Sicherheitsunterweisung gings los. Der Tully ist nun keinesfalls eine niemals endende Aneinanderreihung von Stromschnellen. Von diesen gibt es durchaus so einige, aber es gibt auch viele entspannte Abschnitte, auf denen man ruhig dahin paddelt. Dann kann man die Landschaft genießen, weil der Fluss mitten durch den Regenwald führt, der ebenfalls zum Welterbe gehört. Bei den Stromschnellen hingegen gehts zur Sache. Die wichtigste Aufgabe übernimmt der Steuermann, die anderen Insassen dienen nur als Motor. Wirklich sicher sitzt man auf dem Rand des Bootes nicht: Als Halt dient nur der im Luftpolster verschränkte Fuß. Die Hände hat man im Idealfall auch nicht zur Verfügung, weil ja das Paddel gehalten werden muss. Da dieses allerdings zu häufig nicht unter Kontrolle ist, gehören ausgeschlagene Zähne zu den häufigsten Verletzungen. Kam bei uns aber zum Glück nicht vor.

Rafting auf dem Tully RiverBeim Manövrieren durch die vielen Steine in den Stromschnellen krachten wir so manches Mal gegen einen Felsbrocken, das Boot drohte zu kippen und lief bis zum Anschlag voll. Wir hatten alle sehr viel Spaß. Anfangs saßen wir beide ganz hinten, später bin ich nach vorne gegangen und da war es gleich noch besser. Dafür bin ich dort aber auch dreimal unfreiwillig baden gegangen, was bei der Strömung und den Felsen immer etwas spannend ist.

Da wir mehrere Stunden auf dem Wasser waren, gabs zwischendurch sogar Mittag. Brötchen, (vegetarischer) Burger, Salat, Soßen, fertig war unser schmackhafter Snack. Einige Leute fütterten die Fische an, die wenig später von mehreren Schildkröten und einem riesigen, zwei Meter langen und etwa 15 cm dicken Aal Gesellschaft bekamen.

Die Extras unserer XTREME-Variante waren zum Beispiel das Springen von hohen Felsen, das Schwimmen durch weniger schlimme Stromschnellen, bei denen man dennoch unfreiwillig tauchen geht und auch das Hinunterrutschen eines Wasserfalls. Die Verwirbelungen des Wassers am Fuße des Wasserfalls ziehen einen etwas in die Tiefe und es kann auch ein paar Sekunden dauern, bis man (trotz Schwimmweste) wieder auftaucht. Wegen des Untertauchens ist ein Druckausgleich auf den Ohren unter Wasser unerlässlich. Das können wir als Taucher ja auch gut und rutschten erwartungsvoll den Wasserfall hinunter. Beim Tauchen hat man alle Zeit der Welt, einen Druckausgleich zu machen, wenn die Ohren schmerzen. Am Wasserfall aber wurde man schnell in die Tiefe gezogen, der Druckausgleich musste also auch schnell erfolgen. Das wurde uns zum Verhängnis. Wir hatten in all dem Durcheinander unter Wasser Probleme und tauchten dann schon mit Ohrenschmerzen wieder auf. Im Bus wurde es später deutlich schlimmer und ohne Schmerztabletten wars nicht mehr auszuhalten. Da wir aus den Bergen wieder an die Küste fuhren, nahm der Luftdruck ohnehin zu, was die Schmerzen weiter verschlimmerte. Wie von den Angestellten der Rafting-Firma vorhergesagt, verschwanden meine Probleme innerhalb eines Tages. Ronja hat nach über zwei Wochen noch immer Ärger.

Nachdem es eine Woche nach dem Rafting noch schmerzte, gingen wir zum HNO-Arzt, der ein abschwellendes Nasenspray verschrieb. Wirklich glücklich waren wir damit nicht, da wir nicht den Eindruck hatten, dass er sich ernsthaft um Ronja gekümmert hatte. Für die maximal 10 Minuten dauernde Untersuchung durfte Ronja dann aber 350 Dollar blechen – die sie aber hoffentlich dank der Auslandskrankenversicherung wiederbekommt, ebenso wie die weiteren 50 Dollar für das Nasenspray.

Inzwischen hat Ronja das Spray eine Woche lang genommen, sollte danach aber damit aufhören. Die Schmerzen sind nun weg, eine gewisse Taubheit ist auf einem Ohr jedoch noch vorhanden, die aber in den letzten Tagen auch nachgelassen hat. Bevor aber nicht alles wieder völlig ok ist, werden wir nicht tauchen gehen.

Panorama Weg nach Kuranda

Zwischen all der Action haben wir auch einen ruhigen Tag in Kuranda eingelegt. Das ist ein kleines Hippie-Dorf in den Bergen, wo jeden Tag die Touristen einfallen, um über den Markt zu schlendern. Neben normalen Klamotten, Lebensmittel usw. gibts dort einige Kuriositäten. Wer sein Bier schon immer mal mit einem Känguruhodenflaschenöffner aufmachen wollte, sich schon immer Kängurufelle an die Wand hängen, einen Bikini aus Kängurufell am Strand präsentieren wollte, ausgestopfte Kröten als Portemonnaie benutzen oder eine Kängurupfote zum Rückenkratzen kaufen wollte, wird dort fündig.

Was wir nördlich von Cairns im Regenwald angestellt haben, wie wir Pumba durch tosende Fluten* manövriert haben und was danach noch so geschehen ist, erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag.

Matze, Ronja und Pani

* Maßlose Übertreibung, nichts als Werbung

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Gold Coast https://workntravel-australien.de/2012/09/gold-coast/ https://workntravel-australien.de/2012/09/gold-coast/#comments Thu, 20 Sep 2012 11:04:10 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=309 Huhu,

wir haben Brisbane wieder verlassen. Nun endlich auch in die eigentliche Reiserichtung – nach Süden. Schließlich wollen wir ja im Uhrzeigersinn um Australien herum fahren.

Brisbane hat uns diesmal nur 2 Tage lang gehalten, wir kannten ja auch schon alles Wesentliche und haben dort diesmal zwei Leute aus Ronjas Jahrgang getroffen und allerhand nützliche Infos ausgetauscht. Mein persönliches Highlight ist ja, dass man Essen nicht nur nach Masse je Preis einkaufen kann, so wie wir es tun, sondern auch nach Kalorien je Preis…

Da wir nun unser Auto in Brisbane hatten und somit nicht auf ein Hostel angewiesen waren, hatten wir aber auch einige Probleme. Parkplätze. Das ist richtig schwierig! In der City selbst ausgeschlossen. Ach doch, ein 7-stöckiges, unterirdisches Parkhaus. Für 10 Dollar je 30 Minuten etwa. Genau das, was wir suchen. Und selbst, wenn ein Parkplatz gefunden ist, muss man ja auch irgendwo schlafen. Idealerweise länger als 2 oder 4 Stunden. So sind nämlich die maximalen Parkzeiten. Und Falschparken ist hier richtig teuer, das ist nicht mit 15 Euro getan. So haben wir also die erste Nacht in einer Straße in einem Wohngebiet verbracht. Doof nur, dass die Straße nicht etwa eben, sondern an einem Berg war. Schon mal bergab geschlafen? Richtig blöde, also haben wir mit den Köpfen am Fußende gelegen. Alle nächtlichen Passanten durften also den Anblick unserer Gesichter an der Rückscheibe genießen. Hauptsache die Polizei sieht uns nicht. Sehr spannend, relativ viel Verkehr und somit laut und nicht richtig erholsam. Die zweite Nacht standen wir in irgendeiner kleinen sandigen Gasse, da wars schön ruhig.

Gut ausgeruht wollten wir noch Sushi essen gehen. Vegetarisch natürlich. Mit Gurken, Avokado, echt lecker. Nur hatten irgendwie alle Sushiläden geschlossen. Könnte am Sonntag gelegen haben…

Mit einer Packung Chips im Bauch sind wir dann also nach Süden aufgebrochen, Richtung Gold Coast. Das ist der Abschnitt zwischen Brisbane bis hin zur Grenze des nächsten Bundesstaates, New South Wales, in dem auch Sydney liegt. Dort haben wir uns erst einmal ins Hinterland begeben und sind zu einem „Skywalk“ gefahren, einem Pfad auf Höhe der Baumgipfel im subtropischen Regenwald. Viel Neues gesehen haben wir dort zwar nicht, aber es gab allerhand interessante Infos zu Planzen, die wir bisher nur vom Sehen kannten. Diese supercoolen Bäume, mit dem beeindruckenden, verzweigten Stamm kurz über dem Boden sind eine Feigenart, die nicht etwa vom Boden aus nach oben wächst, sondern ihr Leben oben im Baum beginnt. Wenn so ein Vögelchen nämlich eine Feige nascht, dann kommt der Rest ja auch irgendwann wieder raus. Wenn dieser dann auf einem anderen Baum landet, dann geht es diesem Baum echt beschissen. Die Feige ist nämlich ein Parasit und rankelt den Baum hinab, um ihn herum und irgendwann geht der Wirt wegen Lichtmangel ein. Und tatsächlich waren die meisten dieser gigantischen Würgefeigen innen hohl. Da war also überall mal ein anderer Baum drin.

Abends haben wir uns in den Springbrook National Park begeben, genauer gesagt zur Natural Bridge. Dort hat ein Wasserfall eine große Höhle in den Fels gegraben und diesen unterspült, sodass eine Felsbrücke übrig geblieben ist. Der Blick aus der Höhle heraus und auf den Wasserfall ist schon tagsüber genial, richtig cool wirds aber erst im Dunkeln. In der Höhle wohnt nämlich die größte Glühwürmchenpopulation in Südqueensland. Wenn also gerade mal keiner unserer asiatischen Mitmenschen die in der Höhle verbotenen Taschenlampen auf die Wände gerichtet hielt, waren diese übersäht mit tausenden kleinen grünen Punkten. Beim Blick nach oben wirkte das wie ein Sternhimmel. Wirklich beeindruckend, richtig schön und lächerlich auf meinen Fotos.

Nun war es wie gesagt schon dunkel und in Australien vermeidet man es, bei Dunkelheit zu fahren, weil die Kängurus so gerne in die Lichter hüpfen, die ihnen auf der Straße entgegen kommen. Nachdem wir also die beiden Nächte zuvor auf einem günstigen Campingplatz verbracht hatten, sind wir nach den Glühwürmchen zu einem Rastplatz gefahren, den uns ein Ranger empfohlen hatte. Natürlich ist Camping dort verboten, aber das macht ja auch nichts, der Ranger wird schon wissen, wo kontrolliert wird und wo nicht. So hatten wir dort eine recht ruhige, kostenlose Nacht. :) Am nächsten Morgen wurden wir von allerhand Papageiengezwitscher geweckt. Die Vogelvielfalt dort war wirklich beachtlich, neben den verschiedenen Papageienarten haben wir auch Eis- und weitere Singvögel gesehen. Dummerweise auch welche, die gerade brüten. Als Ronja also nichts ahnend aufs Klo gehen wollte, wurde sie von einem dieser Biester attackiert, von hinten kommend, direkt gegen den Kopf. Übrig blieb ein kleiner blutiger Kratzer. Die folgenden hinterhältigen Attacken blieben dank unseres beherzten Stockeinsatzes folgenlos. :)

Nach dem dortigen Frühstück sind wir einen Berg hinauf (gefahren, nicht gelaufen, wo denkt ihr hin?!) und haben dort den Ausblick genossen.
Da die Region nun aber Gold Coast heißt, wollten wir auch einmal an die Küste. Hier gibt es viele Ortschaften. Von Partyhochburgen wie Surfers Paradise bis hin zu eher entspannteren Bade- und Surforten wie Coolangatta. Wir haben uns für Letzteren entschieden und waren hier zum ersten Mal richtig im Pazifik baden. Es war recht windig und so hatten wir viel Spaß mit den Wellen. Weniger spaßig war die anschließende Suche nach einem nächtlichen Parkplatz. Nach einigem Umhergeirre blieben wir in einer abgelegen wirkenden Straße neben einer hohen Mauer, sodass uns die Anwohner nicht sehen konnten. Morgens wussten wir dann, dass es sich um eine Schallschutzmauer handelte. Das örtliche Busunternehmen hat dort seine Zentrale und der Flughafen ist auch bloß einen Katzensprung entfernt. Wirklich super Nacht hatten wir da. Als dann um halb 6 die Security uns gegenüber stehen blieb, haben wir uns aus dem Staub gemacht.

Heute noch werden wir Queensland verlassen. Coolangatta liegt bereits ganz im Südosten, es sind nur noch ein paar Meter bis nach New South Wales. Dort wird unser erstes Ziel das recht alternative Örtchen Byron Bay sein. Aber dazu mehr, wenn wir da sind.

Machts gut! :)

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Sunshine Coast https://workntravel-australien.de/2012/09/sunshine-coast/ https://workntravel-australien.de/2012/09/sunshine-coast/#comments Sat, 15 Sep 2012 07:51:12 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=295 Ich sitze gerade wieder in Brisbane an der Steilküste, gegenüber von der Skyline. Matze wäscht sich die Haare an einem Wasserspender und ich mach mich über den Rest unserer Erdbeeren her und genieße die Abendsonne. Wir haben gerade den Rest unserer Reispfanne und jeweils zwei leckere vegetarische Schnitzel gegessen. Nom nom nom. Nach dem Kochen sieht es bei uns zwar immer wie auf einem Schlachtfeld aus, aber bis jetzt hat alles immer gut geschmeckt und satt gemacht. Die Angst, hier als Vegetarier zu verhungern, ist also unbegründet. 😛

Die letzten Tage sind wir viel an der Sunshine Coast unterwegs gewesen. Das ist der Bereich südlich von Fraser Island bis nach Brisbane heran.

Montag sind wir relativ früh aufgestanden, um gerade so dem Ranger zu entfliehen, damit er uns nicht beim Schwarzcampen erwischt. Wie alles hier sind die Strafen fürs ungenehmigte Campen unglaublich teuer. Dann sind wir in die Stadt gefahren und haben dort unsere Schmutzwäsche gewaschen. Auch unsere Kuscheltiere eingeschlossen Pani mussten dran glauben. Froh darüber war er nicht, aber jetzt riecht er nach Frühlingsblüten. Ein Bad in Kuhsaft wäre ihm lieber gewesen. Weil die in der Wäscherei ganz schön viel Geld für einmal Trocknen verlangen, haben wir dann unsere nassen Sachen eingepackt und sie in der Nähe einer Picknick-Area an einer grandiosen selfmade-Wäscheleinen-Konstruktion aufgehangen. Eigentlich jeder, der an uns vorbeigefahren ist, hat komisch geguckt, wie dort die Sachen im Wind, mitten an der Straße, rumflatterten. 😀 In Rainbow Beach selber gibt es nicht viel zu sehen, also haben wir uns nach unserer Waschsession dann noch die Sanddüne dort angeschaut. Das mit dem Runterrollen hatte leider nicht geklappt, auch die Sanddüne selber war relativ klein. Trotzdem war der Weg nach unten ziemlich lustig! Montag Abend sind wir dann noch nach Mooloolaba (ausgesprochen: Mäluleba) zum Hostel, wo wir dank unseres Arrival-Packages 2 Nächte frei hatten, gefahren.

Am Dienstag haben wir dann die kostenlosen Sportangebote ausgenutzt und sind im Fluss neben dem Hostel Stehpaddeln gegangen. Das kann man sich bildlich so vorstellen, dass man auf einem Surfbrett stehend mit einem Paddel in der Hand durch den Fluss fährt. Matze ist mehrmals ins Wasser gefallen und hat daraufhin auch versucht, mich zu Fall zu bringen, aber er hat es nicht geschafft, mich mächtigen standhaften Koloss vom Brett zu schubsen. 😛

Mittwoch waren wir im Australia Zoo und haben dort den ganzen Tag verbracht. Es gab dort einen Bereich, wo man Kängurus und Koalas streicheln konnte. Da hat sich Pani gleich wieder neue Freunde gemacht. Glücklicherweise (findet zumindest Matze) konnten wir dort auch eine Schlagenhäutung miterleben. Danach sind wir zum Nächtigen auf einen Campingplatz gefahren. Dort haben wir uns dann solange wohl gefühlt, bis wir wussten, dass die im Gebüsch reflektierenden Punkte die Augen einer riesigen Spinne waren.

Gestern sind wir dann zu einem Aussichtspunkt gefahren, um uns die Glasshouse Mountains anzusehen. Das sind 14 Gipfel mit vulkanischem Ursprung, die teilweise sehr steil aus dem Sunshine Coast Hinterland herausragen. Von dort aus haben wir uns auf den Weg zum Kondalilla National Park gemacht, der bekannt für seine Wasserfälle ist. Wir sind auf einem Wanderweg durch dichten Regenwald einem 80 Meter hohen Wasserfall von der Spitze bis zu seinem Aufprall gefolgt. Fast 4 Stunden waren wir im Gestrüpp aus Lianen, Baumriesen und Palmen unterwegs. Auf dem Weg zurück zum Parkplatz haben wir dann unsere erste Schlange in freier Wildbahn gesehen. Im Nachhinein, muss ich zugeben, war sie ziemlich klein. Aber im ersten Moment ist mir vor Angst fast das Herz stehen geblieben. Matze stört das ziemlich, dass ich immer gleich doppelt gucke, wenn es irgendwo raschelt, aber nach diesem Vorfall konnte ich mich erstmal schwer entspannen. Nicht ganz unbegründet, wenn man bedenkt, dass uns nicht mal eine halbe Stunde später beinahe ein herunterspringender Wasserdrachen erwischt hätte. Angekündigt hatte er sich durch ein lautes Rascheln herunterfallender Blätter. Eine Katze wäre nach so einem Aufprall Matsch, aber er kletterte rasend schnell wieder auf den nächsten Baum.

Noch zwei erfreuliche Infos zum Schluss: Unsere Zentralverriegelung geht wieder. Matze hat heute Morgen die Sicherung der funktionierenden Innenbeleuchtung herausgezogen und wieder eingesteckt und seitdem geht alles wieder. 😀 Keine Ahnung, wie das zusammenhängt, aber das kann uns auch egal sein, es geht schließlich. :)

Und wir haben jetzt eine Autoversicherung, die preislich in Ordnung ist und für uns beide gilt. Hat ja lang genug gedauert, aber jetzt waren wir erfolgreich und unsere lieben Eltern können nun wieder beruhigt schlafen. 😉

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Fraser Island – Tag 4&5 https://workntravel-australien.de/2012/09/fraser-island-tag-45/ https://workntravel-australien.de/2012/09/fraser-island-tag-45/#comments Tue, 11 Sep 2012 11:13:59 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=282 Tag 4:

Hey ho!

Wir hatten tatsächlich eine ruhige Nacht und sind dementsprechend spät aufgestanden, um 9. Das klingt sicher unglaublich für die, die unsere Schlafgewohnheten kennen (Grüße an unsere Eltern :D), aber wir fangen wohl langsam an, nach unserer inneren Uhr zu leben. Dafür sind wir aber auch immer spätestens um 10 im Bett und schlafen.

Heute sind wir weiter Richtung Norden gefahren um DEN Aussichtspunkt auf Fraser zu besuchen, Indian Head genannt. Das ist eine hochgelegene Felszunge, von der aus man einen kleinen Überblick über Fraser hat. Aber viel schöner ist es, dort oben zu stehen und einen Blick in den klaren blauen Pazifik zu werfen. Wir haben von dort oben aus einige Rochen, Schildkröten und zu unserem Glück sogar eine Gruppe Delphine schimmen sehen. Da hab ich gleich noch mehr Lust bekommen, endlich wieder tauchen zu gehen.

Weiter gings dann zu den Champagne Pools. Das ist die einzige Stelle an der Ostküste (abgesehen vom Eli Creek), an der man baden kann. Das sind riesige Badewannen aus Fels, in die bei Flut Meerwasser hineinschwappt. Zum Baden war es dort leider viel zu kalt, weil man dem Küstenwind nicht ausweichen konnte. Also hatten wir uns weiter auf den Weg nach Wathumba an die Westküste gemacht. Nachdem der Weg deutlich mehr Zeit beanspruchte als geplant, fanden wir nicht das vor, was wir erwarteten. Eigentlich sind wir dort hingefahren, um auf einen Aussichtspunkt zu kommen, von dem wir uns Telefonempfang erhofften. Aber letztendlich kamen wir an einem Campingplatz an der Westküste wieder raus. Mir gefiel es dort nicht besonders. Empfang hatten wir nicht, ich hatte Hunger und zu guter Letzt gab es dort jede Menge Sandbugs. Das sind kleine, nervige, stechende Käfer, die nicht einmal größer als eine Obstfliege sind. Da konnten mich nicht einmal die Mangroven aufmuntern, die Matze so schön findet. Nachdem wir dort eilig gegessen hatten, einerseits wegen der Käfer, anderseits weil die Sonne drohte wieder unterzugehen, sind wir wieder zur Ostküste gefahren, um dort einen Schlafplatz zu suchen.

Im Dunkeln haben wir uns dann zum ersten Mal den australischen Nachthimmel angesehen und seine Sternzeichen gesucht. Ich war schon doll müde und bin vor Matze ins Bett/ Auto gegangen. Er hatte nämlich noch versucht, schöne Fotos von dem Sternenhimmel zu machen, bevor er sich dazulegte.

 

Tag 5:

Der letzte Tag auf Fraser.

Heute sind wir schon etwas früher aufgestanden und haben uns in Richtung Süden gemacht. Wir hatten vor, noch einmal die Pinnacles anzufahren, um die dort nahe gelegene Knifeblade Sandblow (Sanddüne) zu besuchen. Nach langem Suchen eines Weges zu der Düne sind wir leider wieder nur an einem Lookout gelandet. Unglaublich schade!! Denn wir hatten extra unsere Sarongs mitgenommen zum Runterkullern von den Sandbergen. Die nächste Sanddüne jedoch lag sicher eine Stunde Fahrt von der Knifeblade entfernt, sodass wir uns nicht sicher waren, ob wir sie anfahren würden. Denn heute waren die Strandverhältnisse wirklich sehr schlecht und man kam im Sand nur sehr langsam voran. Als wir dann in der Nähe der Sanndüne 2 waren, mussten wir unseren Plan, sie zu besuchen, leider verwerfen, denn so wie die Verhältnisse waren, befurchteten wir, dass wir unsere Fähre an der Südküste nicht mehr bekommen würden.

Also fuhren wir immer weiter den Seventy-Five Mile Beach hinunter. Am Ende waren Matze und ich genervt vom Sandfahren und freuten uns dann sehr über die befestigte Strecke, die direkt zu unserer Fähre führen sollte. Die Strecke stellte sich aber auch mehr als Schotterpiste dar und war fast eine größere Qual für den Wagen als der Sand. Angekommen am untersten Zipfel von Fraser waren wir beide ratlos. Die Fähre war am anderen Ufer zu sehen, nur macht sie keine Anstalten, uns abzuholen. Erst als dann eine Gruppe anderer Fraserbesucher ankam, konnten wir uns sicher sein, dass wir auch richtig standen. Die Fährencrew machte sich halt nur nicht auf den Weg für ein einziges Auto. So gegen 4e waren wir dann wieder auf dem Festland.

Der Ort, an dem wir uns jetzt befinden, heißt Rainbow Beach. 5 Tage auf Fraser Island und nicht einmal stecken geblieben! Einen riesen Applaus an unser rotes Auto, das wir auf Pumba getauft haben, und natürlich an seinen Fahrer, der überzeugt ist, dass das Offroadtrainig eine gute Investition war! Als wir hier waren, wurde es dann auch bald dunkel und da reichte es nur noch fürs Tanken und Schlafplatz suchen.

Hoffen wir auf eine ruhige Nacht und dass der Ranger nicht herausfindet, dass wir keine Camping-Erlaubnis haben :P. Gute Nacht auch von Pani!

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Fraser Island – Tag 3 https://workntravel-australien.de/2012/09/fraser-island-tag-3/ https://workntravel-australien.de/2012/09/fraser-island-tag-3/#comments Mon, 10 Sep 2012 13:10:42 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=263 Tag 3:

Hallo Fans der Salatschüssel,

ihr frag euch sicherlich, wie es der Schüssel ergangen ist und wie wir die Nacht überstanden haben. Die Schüssel ist weg. Möge sie in Frieden ruhen. Im Gegensatz zu ihr hatten wir eine ruhige Nacht. Es waren keine Dingos mehr da oder zumindest haben wir davon nichts mitbekommen oder sie haben keine Spuren hinterlassen. Alles Geschirr lag am bereits bekannten Platz. Nur unser Kochlöffel wies einige Knabberspuren auf. Aber immerhin war er noch da und wir wollen ihn auch weiterhin benutzen.

So ruhiger die Nacht (zumindest nach dem Dingo), desto lauter und hektischer der Morgen. Ich bin um halb 6 von wirklich heftigem Lärm geweckt worden. Also kurz vor Sonnenaufgang, aber schon halbwegs hell. Blöderweise hörte der auch nicht einfach wieder auf. Hilfesuchend wand ich mich an Ronja. Die hatte eine sehr angenehme Lösung parat: „Das ist das Hupen der Fähre.“, sagte sie im Halbschlaf. Dafür war es aber ganz schön laut und hörte auch einfach nicht wieder auf. Erschwerend kommt hinzu, dass es in der Nähe unseres Schlafplatzes keine Fähre gibt. Mit der Gewissheit, dass Ronjas Vorschlag leider nicht richtig sein kann und der Angst, dass es vielmehr aus unserem Auto kommt, habe ich das Bett verlassen und mir das Auto angeschaut.

Der Krach kam tatsächlich aus der Motorhaube. Als ich Ronja diese neue tragische Erkenntnis mitteilte, war es mit ihrem Halbschlaf vorbei. Mechanisch begabt wie wir beide halt so sind, habe ich die Motorhaube geöffnet und mein Ohr versicherte mir, dass das Geräusch aus der Nähe einer der beiden Autobatterien kam. Kurzer Einschub dazu: Unser Auto hat ein Dual-Battery-System. Cool, wa? Soll heißen, dass wir eine davon komplett leersaugen können für Handy-Laptop usw. und die zweite zum Starten gedachte Batterie davon aber unberührt bleibt, beim Fahren aber beide geladen werden.
Lösungsstragie 1: Warten… Ja, hat natürlich nicht geklappt und unsere Nerven nur weiter strapaziert.
Lösungsstrategie 2: Stephan anrufen und um Hilfe fragen. Handynetz auf ner Insel, wo es keine Asphaltstraßen gibt?
Lösungsstrategie 3: Alle im Auto angeschlossenen elektrischen Geräte vom Strom trennen. Leider erfolglos, weil nichts angeschlossen war.
Lösungsstrategie 4: Motor anmachen. Ja, erscheint sinnlos, oder? Wars auch.
Lösungsstrategie 5: Lärmende Batterie vom Stromkreislauf trennen. Während ich fest mit Erfolg gerechnet hatte, wurde ich enttäuscht und es drohnte weiterhin aus der Nähe dieser Batterie.
Lösungsstrategie 6: Einfach mal die Starterbatterie ebenfalls vom Netz nehmen. Beim Lösen der Mutter funkte es zwischen dem Batteriepol und meinem Werkzeug, aber der Lärm hörte auf. Obwohl die Batterie noch Kontakt hatte. Nach dem wieder festziehen und erneutem Anschließen der Entertainmentbatterie blieb der Lärm aus. Wir haben also keine Ahnung, was ihn verursacht hat. Das Auto fährt nach wie vor gut, aber die Zentralverriegelung geht nicht mehr. Nicht sonderlich tragisch, aber wenig komfortabel. Wer einen Zusammenhang sieht, darf und diesen gerne mitteilen!

Nach diesem morgendlichen Stress waren wir natürlich ermüdet und mussten uns erst einmal ausruhen. Um 9 sind wir dann tatsächlich aufgestanden. Da wurde es dann im Auto zu warm. Nach leckeren Cornflakes mit Kuhsaft sind wir den Strand an der Ostküste Richtung Norden hinaufgeheizt. Dabei haben wir aber die erlaubten 80 km/h nur einmal mit MÜhe erreicht. Ansonsten muss man vorher schon wieder bremsen, weil sich kleine Flüsschen aus dem Inselinneren über den Strand ins Meer schlägeln. Dabei formen sie teilweise böse Absätze, die man dem Auto nur sehr langsam zumuten sollte.

Ein solches Flüsschen ist etwas größer, genannt Eli Creek. Dort haben wir uns frisch gemacht. Während wir also gerade im Wasser planschten, raschelte es im Gebüsch. Nein, kein Dingo. Auch keine Schlange. Ein kleiner Waran. Er hatte nicht vor, unsere Schüssel zu klauen und zog weiter zum Trinken.

Wenig später haben wir am Wrack der Maheno angehalten. Viel übrig ist davon nicht, immerhin liegt es dort auch schon seit 1936. Sieht trotzdem beeindruckend aus. Später haben wir an den Pinnacles angehalten, farbige Sandformationen. Doof zu beschreiben, aber schick.

Bereits um 15 Uhr haben wir unsere Tagestour beendet und uns ans Essen gemacht. Die Tomaten mussten weg und darum gabs Nudeln mit Tomatensoße und Tomaten. War leckerer als es klingt. Wir hatten uns nur etwas in der Menge verschätzt. Das Kilo Spaghetti sah nicht nach so sonderlich viel aus. Es passte aber letztlich nicht einmal vollständig in den Topf. Dennoch ist reichlich übrig geblieben, wir haben bestimmt nicht einmal die Hälfte geschafft. Nächstes Mal also kein Kilo Nudeln. :)

Hoffen wir auf eine ruhige Nacht ohne Dingos und Lärm aus dem Motorraum.

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Fraser Island – Tag 1&2 https://workntravel-australien.de/2012/09/fraser-island-tag-12/ Mon, 10 Sep 2012 13:10:31 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=252 Tag 1:
Wir haben vormittags das Auto weitgehend eingeräumt und alles verstaut. Nach der Verabschiedung von Stephan und Christina waren wir bei Aldi (ja, das gibts hier auch) für die nächsten Tage einkaufen. Eine Karte von Fraser Island haben wir uns auch noch besorgt.

Um einen Platz auf der Fähre sicher zu haben, wollten wir gerne reservieren. Das schlug leider halbwegs fehl, weil die Zahlung per Kreditkarte nicht klappte. Ich hatte schon befürchtet, dass diese nach dem Autokauf leer ist, aber es lag an Ronjas Buchstabierung meines Namens. Matthyas. Ronja nennt das „interkulterelle Missverständnisse“. Euphemismus, würde ich behaupten. Auf die Fähre gekommen sind wir aber trotzdem.

Zuvor haben wir noch den Druck auf unseren Reifen reduziert, um im Sand auf Fraser Island mehr Grip zu haben. Nach einer knappen Stunde Überfahrt haben wir uns auf den Weg zu unserem ersten Nachtquartier gemacht. Zwischen uns und unserem Ziel lag jedoch jede Menge feiner Sand. Trotz unserer Zweifel und bangen Momenten sind wir nicht stecken geblieben. Wäre auch doof gewesen, schließlich waren wir unter Zeitdruck. Wir wollten nämlich noch vorm Einbrechen der Dunkelheit ankommen und auch noch Abendbrot essen. Ersteres haben wir geschafft. Bei Letzterem brauchten wir unsere Taschenlampen. Während wir uns also die Stullen schmecken ließen, genossen die angelockten Mücken unser Blut. Hat gut gejuckt. Und dabei sind die so klein hier. Aber immernoch nervige Biester.

Auffällig waren die immmer wieder zu sehenden Warnungen vor Dingos, einer wilden Hunderasse, die in Ausnahmefällen Menschen angreifen. Solange man nichts Dummes anstellt und sie nicht füttert, ist aber alles ok.

Um 19 Uhr waren wir schließlich mit Essen, Abwaschen und Zähne putzen fertig und es war stockdunkel. Wir sind schließlich ins Bett gegangen, aus Mangel an Alternativen. Dafür war unser „Campingplatz“ aber umso schöner. „Central Station“ nannte er sich und liegt in der Mitte der Insel. Diese ist dort mit Regenwald bewachsen. Und so haben wir also im Regenwald gecampt. Zwar ist der Regenwald nicht ganz so wie im Geounterricht, also nur große Bäume statt Baumriesen, keine bemerkenswerte Dunkelheit am Boden durch das ganze Gestrüpp, aber beeindruckend war die Vegation dennoch. Ebenso wie die nächtlichen Geräusche der Tiere. Ganz verschiedenartiges Gezwitscher, regelrechtes Kreischen und viele andere Geräusche durchdrangen den Wald. Besser als Musik. Mit derartiger Geräuschkulisse sind wir dann eingeschlafen.

Tag 2:
Die Nacht selber war nicht so super. Es war unsere erste im Auto. Und damit auch irgendwie unsere erste auf unser eigentlichen Australienreise. Vor dem Auto war alles nur Vorbereitung, jetzt gehts richtig los. Wir hatten beide das Gefühl, lange Zeit wach gelegen und wenig geschlafen zu haben. Das mag täuschen, immerhin sind von 19 Uhr bis zum nächsten Morgen einige Stunden zu überbrücken. Da kann man schon vorm Sonnenaufgang ausgeschlafen haben.

Nachdem wir also eigentlich schon munter und auch schon auf den Beinen waren, sind wir doch erst um kurz vor 10 aufgestanden. Nach dem Frühstück haben wir uns wieder auf die Huckelpiste begeben. Heute hatte ich schon mehr Vertrauen in das Auto und meinen Umgang mit ihm, sodass wir etwas schneller auf den sandigen Wegen voran kamen. Ich muss auch sagen, dass es eine gute Entscheidung war, vor der Reise am Offroadtraining des ADAC
teilzunehmen.

Unser erstes Ziel der Reise war Lake McKenzie. Dieser liegt im Inselinneren und besteht einzig und allein aus Regenwasser. Er hat weder Zu- noch Abfluss und wird von keiner Quelle gespeist. Dennoch ist er sehr klar. Dem pH-Wert zufolge jedoch relativ sauer, sodass es nur wenige Tierarten dort aushalten. Wir haben beim Baden und Schnorcheln auch nur sehr wenige kleine Fische gesehen. Nach etwas Sonnentanken haben wir uns dann auf die Weiterreise gemacht. Unser Mittag haben wir verschoben und wollten dafür das Abendbrot etwas früher zu uns nehmen.

Nächstes Ziel war die Ostküste von Fraser Island. Dort kann man direkt am Strand fahren, bis zu 80 km/h sind dort erlaubt. Man kommt also deutlich schneller voran als im Inselinneren mit maximal 30 km/h, die man häufig aufgrund der „Straßen“verhältnisse nicht erreicht. Dort angekommen saß uns schon wieder die Zeit im Rücken. Es drohte bald dunkel zu werden und wir mussten nicht nur noch einen Schlafensplatz finden, sondern wollten ja auch noch etwas Warmes essen. Direkt am Strand campen ist leider nicht erlaubt und wird auch kontrolliert. Wir haben dann schließlich ein schönes, einsames Plätzchen hinter der Düne gefunden. Dort haben wir uns schnell ans Essen gemacht. Ich habe mich um den Reis gekümmert, den ich erfolgreich hab anbrennen lassen und Ronja hat Gemüse fertig gemacht. Am Ende haben wir uns dann also unsere erste gemeinsame Reispfanne schmecken lassen – war super! Gegessen haben wir aber leider doch wieder im Dunkeln. Anschließend haben wir abgewaschen und dann aber alles stehen lassen. Danach sind wir ins Bettchen gehüpft. Folgende Anekdote hat dort ihren Ursprung und wir wollen sie euch nicht vorenthalten:

 

Wir liegen im Bett, es ist ist dunkel – und erst dreiviertel 9. Wir wollen diese Nacht erst etwas später schlafen gehen, um nicht so dolle früh wieder wach zu werden. Also machen wir noch einige Notizen am Rechner, zum Beispiel was wir noch kaufen müssen, insbesondere an Küchenutensilien. Die Fenster des Autos sind halbwegs offen.

Es raschelt. Wieder einmal. Dann klirrt etwas. Direkt neben dem Auto. Ich schnapp mir meine Stirnlampe, mach das Licht im Auto aus, leuchte nach draußen. Nichts. Immernoch nichts. Halt, das Klopapier, das eigentlich auf dem Tisch stand, liegt am dem Boden. Aber mehr ist da nicht. Urplötzlich taucht im blauen Lichtkegel der Lampe etwas orangenes auf 4 Beinen auf.
„EIN DINGO!!!!!“, schreie ich. Ronja bleibt erst liegen, kommt dann aber doch zur Scheibe. „Der klaut unsere Schüssel!!!!“, stelle ich entgeistert fest. „Ey!“, brüllt Ronja, um ihn von dieser Schandtat abzuhalten. Der Dingo lässt sich nicht stören und wir trauen uns auch nicht aus dem Auto. Unser Lichtkegel folgt dem verschwindenen Dingo. So viel zu unserer Schüssel. Aber wir hatten sie ja auch schon seit 2 Tagen. Da kann sowas schon mal passieren. Wir werden unsere Einkaufsliste also noch einmal ergänzen müssen. Die schöne Schüssel.
Der Dingo hat also allen Ernstes unsere schöne große Salatschüssel geklaut. Nur dass dort kein leckerer Salat drin war, sondern die letzen nassen Reste unseres Abwaschwasser. Nom nom nom. Unser erstes Känguru – tot am Straßenrand. Unser erster Dingo – zieht mit unserer Schüssel im Maul davon. Ich glaubs nicht. Und Ronja kriegt sich vor lachen nicht wieder ein. Dummerweise steht draußen noch ein Topf mit noch viel mehr Spülwasser – zum Einweichen. Wir dürfen also gespannt sein. Solange wir nicht auf Klo müssen, verlassen wir dieses Auto aber vorerst nicht. Sehr spannend, das alles. Und der gackernden Ronja neben mir zu urteilen nach, auch sehr erheiterned.
Ob der Dingo wohl auch mit dem ganzen Rest des draußen stehenden Geschirrs etwas anzufangen weiß? Das ist zumindest schon abgewaschen. Hoffen wir für ihn, dass er sich nicht an den Messern vergreift. Und hoffen wir für uns, dass wir morgen früh die Salatschüssel wieder finden. Am Strand irgendwo.
Ach ja, die Essensreste haben wir – vorausschauend wie wir halt so sind – schon mit ins Auto genommen. Damit keine Tiere angelockt werden und so. Nun heizen aber 2 Personen so ein Auto ziemlich auf, darum sind die Fenster offen. Inzwischen nicht mehr ganz so weit. Wir hoffen, dass bei den jetzigen Öffnungen keine Dingeschnauze durchpasst. Aber auch die Pfoten waren ärgerlich. Die schönen Fliegengitter vor den Fenstern.

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