South Australia – Ronja und Matze in Australien https://workntravel-australien.de Work and Travel Thu, 17 Mar 2016 14:26:56 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.4.2 Durch die Nullarbor Plain nach Western Australia https://workntravel-australien.de/2012/12/durch-die-nullarbor-plain-nach-western-australia/ https://workntravel-australien.de/2012/12/durch-die-nullarbor-plain-nach-western-australia/#comments Sat, 01 Dec 2012 12:30:35 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=518 Hallo zusammen,

wir sind in Western Australia angekommen! Aber der Weg dahin war jetzt nicht soo super.

Nachdem Pumba also in Port Augusta zum Service war, machten wir uns auf den Weg Richtung Westen. Das australische Festland hat mit der Eyre Halbinsel zwar noch einen deutlichen Abzweig Richtung Süden, da diese sich jedoch vor allem als Paradies für Freunde von Meeresfrüchten darstellt, haben wir uns diesen Abstecher und somit 2 volle Benzintanks gespart.

Der im Inland verlaufende Highway war schrecklich langweilig. Die Natur war vor allem gelb und trocken. Selbst der Verkehr hielt sich in noch engeren Grenzen als sonst. Die Autofahrer grüßen sich in diesen Regionen fast alle. Man sieht hier halt nicht mehr so viele Menschen.

Kurz nach dem westlichen Ende der Halbinsel erreichten wir den letzten Vorort der Zivilisation für die nächsten 2000 km, Ceduna. Auffällig war hier der hohe Anteil an Aborigines, das kam uns wie fast 50% vor. Weil uns auf dem Weg hierhin bereits wieder die Fliegen auf den Wecker gingen, kauften wir uns dort ein Fliegennetz fürs Gesicht. Probeweise aber nur 1. Hat sich voll gelohnt. Jetzt gibt es hoffentlich nie wieder Situationen, in denen ich fluchend und fuchtelnd durch die Gegend renne, hinter mir ein Schwarm Fliegen und noch weiter hinten die grinsende Ronja. Mit diesem Netz können einem die Fliegen sogar direkt vor den Augen rumkrabbeln und damit lässt sich ganz gut leben.

Nach Ceduna begann dann der eigentlich lange Weg durch die Nullarbor Plain, eine unglaublich abwechslungslose Ebene, die zu großen Teilen frei von Bäumen ist und nichts als Gestrüpp zu sehen bietet. Und wo nichts ist, brauch man auch nicht lenken. Passenderweise ist hier auch Australiens längste gerade Straße – 145 km. Wenn wir wegen des Sprits also nicht nur 80-90 km/h fahren würden, hätte man da mal richtig aufs Gas drücken können. Während man also ewig lange einfach geradeaus fährt und gelegentlich den Tempomat lobt, kommen einem lange Laster entgegen, der Größe wegen auch Roadtrain genannt, immer wieder Wohnwagen und selbst ein paar Radfahrer haben wir gesehen. Wir hätten sie mal fragen sollen, warum zur Hölle sie sich diese Strecke antun.

Wenn uns nicht der Geruch so abgeschreckt hätte, hätten wir auch Studien über Kängurukadaver in allen Verwesungsstufen anstellen können. Ich weiß nicht, an wie vielen hundert toten Tieren wir vorbei gefahren sind, aber es war wirklich übel. Und dabei warnen doch Straßenschilder vor Kängurus, Wombats, Kamelen und Kühen. Man vergisst diese zugegebener Maßen wieder. Vielleicht, weil diese Schilder immer gleich für die nächsten 92, 96 oder 340 km warnen. Kamele haben wir übrigens nicht gesehen. Zumindest keine lebendigen.
Dafür aber eine Schlange. Mitten auf der Straße. Nachdem ich dann aus sicherer Entfernung Fotos gemacht hatte, bemühte ich mich, sie von der Straße durch das Werfen von Plastikflaschen und Getränkedosen zu vertreiben. Die liegen da nämlich überall am Straßenrand. Was sich halt so über die Jahre sammelt, wenns keiner wegräumt. Jedenfalls war die Schlange, wir vermuten übrigens eine hochgifte Brownsnake, davon unbeeindruckt und wurde schließlich vor unseren Augen von einem Roadtrain überfahren. Aber die zahlreichen Raben und vereinzelten gigantischen Greifvögel werden damit schon was anzufangen gewusst haben.

Was also tut man so, wenn man tagelang durchs Nichts fährt? Wir wollten zum Beispiel am Blog weiterschreiben. Und sehr, sehr viele Fotos bearbeiten, da häng ich nämlich auch einen Monat hinterher. Blöderweise gings Ronja gesundheitlich noch nicht wieder so gut, dass ich dann relativ viel gefahren bin. Und wenn ich dann nicht mehr konnte, war mir auch nicht nach einem Bildschirm zumute. Dann bin ich auch noch selbst krank geworden, das hat sich mittlerweile zu einer Erkältung entwickelt, und so ist letztlich nicht viel passiert.

Um euch einen Eindruck von der Weite der Landschaft, der langen Straßen, dem wenigen Verkehr und einfach allem zu geben, haben wir die Kamera für etwa eine Stunde lang auf dem Dach befestigt und jede Sekunde ein Foto geschossen. Nachdem die Fotos zu einem Video zusammengesetzt sind, sieht das recht beeindruckend aus, wie wir finden:

Bitterer Beigeschmack an der langen Fahrt und der Abgeschiedenheit: Das Benzin wird teuer. Während es in den Großstädten für etwa 1,35$ zu haben ist, wirds in der Nullarbor Plain bis zu 1,93$. Und da die Tankstellen mitunter 200 km auseinander liegen, haben viele nicht die Wahl, bis zur nächsten, hoffentlich billigeren, Tankstelle weiterzufahren. Da man beim Tanken schon mal schlechte Laune bekommen kann, gibt es in der Region auch relativ viele Leute, die ohne zu bezahlen losfahren und wieder andere lassen ihre Wut an der Kasse aus. So warnen dann Hinweisschilder beim Betreten der Tankstelle, dass Aggressionen gegen den Kassierer nicht geduldet werden.

Bei einer dieser Tankstellen hatten wir uns übrigens vor einer Weile beworben. An diesen Roadhouses gibts auch immer Unterkunft und eine Kneipe. Also durchaus auch was zu tun. Leider hat sich der potentielle Arbeitgeber nie bei uns gemeldet. Wir sind da also mal rangefahren und haben dann erfahren, dass es wohl so viele Bewerber gegeben habe, dass es nicht möglich war, allen abzusagen. Naja. So schön wars da eh nicht.

Während die Straße also einfach langweilig ist, verläuft nur wenige Kilometer südlich die Küste. Schon komisch, dass es dann trotzdem so warm und trocken dort ist. Einmal gabs sogar einen Abstecher zur Steilküste, den wir uns natürlich nicht entgehen haben lassen. Eine solche Aussicht hätten wir gern öfter gehabt.

Als wir die Grenze von South Australia nach Western Australia überfuhren, wurden wir angehalten, weil diverse Früchte, einige Gemüsearten und Honig nicht mit über die Grenze genommen werden dürfen. Die Australier haben hier einfach zu viele schlechte Erfahrungen mit eingeschlepptem Ungeziefer gemacht. Wir waren natürlich gut ausgestattet und auch nicht bereit, unsere schönen Früchte wegzuschmeißen. Nach ausgiebiger Obstpause durften wir dann die Grenze passieren.

Immerhin war es hier einfach zu campen. Gelegentlich, also etwa alle 250 km, gibts große Parkplätze, die teilweise weit ins Buschland hineinführen. Aber auch die haben uns dort nicht halten können und so waren wir froh, als wir nach 3 Tagen die Nullarbor Plain hinter uns gelassen hatten. Am letzten Tag merkten wir dann, dass wir offensichtlich Glück mit dem Wetter gehabt hatten: Es wurde richtig heiß. Da konnte nur noch ein Eis an der Tankstelle helfen. :)

Nun haben wir schon wieder so viel geschrieben, obwohls doch eigentlich gar nichts zu sehen gab. Und dabei wollten wir hier noch über unsere ersten Erlebnisse in Western Australia berichten, aber das würde wohl zu viel Text werden. Das machen wir dann im nächsten Beitrag. Wir versuchen auch, uns zu beeilen. Meine Eltern drängeln schon. Da gibts dann übrigens auch wieder deutlich mehr Fotos. :)

Machts gut! :)

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Limestone Coast, Adelaide und Flinders Ranges https://workntravel-australien.de/2012/11/limestone-coast-adelaide-und-flinders-ranges/ https://workntravel-australien.de/2012/11/limestone-coast-adelaide-und-flinders-ranges/#comments Tue, 27 Nov 2012 08:46:51 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=495 Huhu ihr,

letztes Mal gings um die Great Ocean Road. Das ist, nun ja, vor über 3000 Kilometern gewesen. Wir standen nun also vor der Entscheidung, wie bisher relativ detailliert weiterzubloggen oder heute den Inhalt mal etwas zusammenzustreichen. Da es während unserer zukünftigen Arbeitszeit, wann auch immer das sein wird, nicht viel zu berichten geben wird, hätte die erste Variante dort für nicht ganz so viel Ruhe auf dem Blog gesorgt, weil wir einfach noch so viel nachzuholen gehabt hätten. Wir haben uns aber dagegen entschieden, weil wir glauben, dass die Erinnerungen noch relativ frisch sein sollten, wenn wir über unsere Erlebnisse schreiben. Darum werden wir heute über einen vergleichsweise langen Zeitraum berichten.

Nachdem wir nach der Great Ocean Road die Grenze nach South Australia überschritten hatten, sind wir zuerst einmal dem Highway eine ganze Weile gefolgt. Deutlich machte sich dabei zunehmend die Änderung der Vegetation zu bemerken. Die Landschaft sah wesentlich trockener und gelber aus, statt Wäldern fuhren wir vor allem an Buschland vorbei und die Böden wurden immer rötlicher. Spätestens da machte sich auch zu bemerken, dass wir nicht mehr an der verhältnismäßig dicht bevölkerten Ostküste sind. Ein Ort mit über 1000 Einwohnern ist hier wirklich schon recht groß. Die meisten der sehr wenigen Orte habe deutlich weniger Einwohner. Kein Wunder also, dass Australien trotz der 20-fachen Fläche Deutschlands bloß ein Viertel der Einwohner hat.
Unser Ziel war der Coorong National Park. Dieser erstreckt sich auf einer Länge von etwa 140 km und schützt die Küste. Direkt hinter dem Strand türmen sich höhe Dünen auf. Hinter diesen wiederum folgt ein schmaler, geschützter Streifen von Salzwasserbecken und -seen, die teilweise bereits ausgetrocknet sind.

An einem Roadhouse besorgten wir uns Infos über Zugänge zum Nationalpark und was man da eigentlich so tun kann. Gut informiert machten wir uns zum Strand auf, fuhren diesen ein paar Kilometer entlang, zogen zwischendurch noch eine australische Familie aus dem tiefen Sand, deren Auto sich festgefressen hatte, bis wir schließlich den Zugang zu den Dünen erreichten. Dank einiger Wege waren auch diese für Geländewagen zugänglich. Der Blick von oben war super: Unmengen an Sand, auf der einen Seite das Meer und auf der anderen die von viel Grün umgebenen Salzwasserseen. Da einer dieser Seen gerade etwas voller als gewöhnlich war, trauten wir uns nicht, ihn zu durchqueren und fuhren daher den gleichen Weg zurück.

Weil wir bis zum Sonnenuntergang noch etwas Zeit hatten, entschieden wir uns, eine weitere Route zu befahren, die uns vom Personal im Roadhouse empfohlen worden war. Dort sollte es in der Dämmerung viele Wombats zu sehen geben. Nach ausgiebigem Abendbrot machten wir uns also auf den Weg. Die vom Personal aufgemalte Route war tatsächlich nicht schlecht, aber auch nicht gut genug. So irrten wir also auf irgendeinem grauenhaft zu befahrenden Weg in der Wildnis umher. Erst als es schon lange dunkel war und wir die Wombats schon fast vergessen hatten, bekamen wir doch noch welche zu Gesicht. Nachdem wir den Ausgang endlich gefunden hatten, gingen wir schließlich völlig ermüdet und schlecht gelaunt schlafen. Mehr will ich dazu auch gar nicht schreiben, ich krieg schon wieder schlechte Laune, wenn ich nur an diesen Trip denke.

Der nächste Tag führte uns weiter nach Norden. Dabei legten wir einen unplanmäßigen Stopp am Pink Lake ein. Dabei handelt es sich um einen rosa schimmernden Salzsee. Von Wasser keine Spur, dafür aber eine dicke Salzkruste. Im darunter wohl noch vorhandenen Wasser lebt eine Algenart, die das rosa schimmernde Carotin produziert, um sich vor der Sonneneinstrahlung zu schützen. Je weiter man in die Mitte des Sees lief, desto matschiger wurde die Salzkruste, sodass ich meine Schuhe auszog. Irgendwann war ich dann offensichtlich zu weit gegangen und brach ein. Unter der unschuldig rosaweißen Salzkruste war dann leider nichts als dreckiger brauner Schlamm. Nun gibt es da halt ein paar braune Löcher im See, wo ich immer wieder eingebrochen bin. Um den Dreck, der bis zum Knie ging, abzuwaschen, nahm ich das irgendwo doch noch vorhandene Salzwasser. Aber letztlich tauschte ich dadurch nur Dreck gegen Salz und hatte nach dem Trocknen recht weiße Beine. Geschnitten habe ich mich an den teilweise recht scharfen Salzkristallen natürlich auch noch. Aber immerhin heilt das ja dank des Salzes sehr schnell.

Vor der Küste liegt die Insel Kangaroo Island. Dort hält es sich mit der Zivilisation in Grenzen und es wimmelt nur so vor wilden Tieren. Zumindest falls man den Beschreibungen Glauben schenken darf. Wir waren nämlich aufgrund der absolut lächerlichen Preise für die Fähre nicht dort. Zum Fährunternehmen gibts abgesehen vom Flugzeug keine Alternative und die nutzen ihr Monopol kräftig aus. Aus älteren Berichten von Reisenden wissen wir, dass es damals schon teuer war, aber jetzt haben sie die Preise nochmal deftig angezogen. Aber immerhin können wir die so eingesparte Zeit nun woanders verbringen.

Kurz bevor wir Adelaide, die Hauptstadt South Australias, erreichten, begaben wir uns in die östlich der Stadt liegenden Hügel. Uns erschien South Australia vergleichbar mit Italien zu sein. So gibt es rund um Adelaide Unmengen an Weingütern, aber auch auf Oliven und Käse stehen die Leute dort. Unser Interesse galt eher einer Schokoladenfabrik. Im dazugehörigen Laden strahlten uns Schokoladen in allen Farben, Schokokugeln mit allen möglichen Früchten im Inneren und Schokokuhfladen an. Unsere Hoffnung, dass es direkt beim Hersteller besonders günstig sein könnte, ging zunächst nicht ganz auf, allerdings gabs ein Regal mit Tüten voller zerbrochener Schokofiguren, die daher günstiger verkauft wurden. Diese waren tatsächlich erschwinglich und so nahmen wir eine Tüte Schoki mit. Diese ist noch immer nicht aufgegessen. Könnte am Inhalt von 1 kg liegen. Und daran, dass mein Paps keinen Zugriff auf sie hat… Die Schokolade hat sich als recht vielseitig herausgestellt: Nachdem wir sie bereits ausgiebig genossen hatten, lag die Tüte für eine Weile auf dem Netzteil meines Rechners. Als wir das bemerkten, hatten wir bereits Schokosuppe. Glücklicherweise waren die Äpfel und Bananen nicht weit, sodass es erst mal Schokofondue gab. Nom nom nom. Inzwischen ist die Suppe wieder ausgehärtet, schmeckt aber nach wie vor gut. :)

Adelaide selbst war nicht sonderlich spektakulär. Das kam uns gelegen, da wir eh keine Lust auf Großstadt hatten und so nur einen Nachmittag dort verbrachten. Nachdem wir am Strand Gebrauch von den dortigen Duschen gemacht hatten, schauten wir uns die botanischen Gärten an. Diese waren die schönsten bisher, die wir in Australien gesehen haben. Während wir auch hier viele Blumen, kleine Büsche und so erwartet hatten, bot dieser Garten regelrechtes Dickicht. Sehr angenehm, um den über 30 Grad zu entfliehen. Im Sommer können es in Adelaide auch schon mal über 40 Grad werden… In den Gärten gab es auch einen Springbrunnen. Kennt ihr diese Unart, dort Geld hineinzuwerfen? Das soll ja auch fürs Wasser überhaupt nicht gut sein. Höflich, wie wir halt so sind, haben wir dann das Geld aus dem Springbrunnen gesammelt. Wir haben uns diese Arbeit mit 1,85 $ entlohnt. Wenn wir das noch 100 mal machen, kann schon einer von uns Tauchen gehen… Abschließend tuckerten wir noch mit dem Touristenbus durch die Stadt, schauten uns den Markt an und haben uns dann wieder verkrümelt.

Wir folgten anschließend der Küste Richtung Norden bis nach Port Augusta. Dort entschieden wir uns, einen Abstecher ins Landesinnere zu machen, in die Flinders Ranges. Dabei handelt es sich um eine Gebirgskette, die fast bis ins Outback hineinreicht. Dementsprechend trocken ist es dort. Fast alle Bäche, an denen wir vorbei gefahren sind, waren ausgetrocknet. In einer der Ortschaften, Hawker, gibt es eine Wasserquelle, leider salzig. Aber immerhin lässt sich dadurch ein öffentlicher Pool betreiben. Während wir darin herumplantschten, erzählten uns die Einwohner, dass es dort bereits seit 6 Monaten keinen Regen mehr gegeben habe. Und wenn das eigene Trinkwasser ( = Regenwasser) knapp wird, dann wird der Inhalt des Wassertanks des Nachbarn, der gerade im Urlaub ist, schon mal umverteilt.
Da zu Pionierzeiten das Leben dort noch deutlich schwieriger und damals die Nachbarn wohl nicht im Urlaub waren, gibt es in der Region jede Menge Ruinen von verlassenen Siedlungen zu besichtigen. Kängurus scheint es hier jedoch gut zu gefallen und so sahen wir besonders viele Kadaver am Straßenrand.

Aber noch besser gehts hier den Fliegen. Meine Fresse, was sind uns die Viecher aufn Keks gegangen! Das sind keine deutschen Stubenfliegen, die immer um die Lampe herumkreisen oder auf dem Lande die Kühe ärgern, die australische Fliege in trockenen Regionen hats auf dich abgesehen! In die Augen, in den Mund, in die Nase, überall wo es feucht ist, da will sie hin. Ronjas Ohrlöcher fanden sie auch gut. Wi-der-lich. Es hat nicht einmal Sinn, sie umzubringen, es gibt einfach zu viele. Man hälts kaum aus. Aber immerhin gehen sie schlafen, sobald die Sonne untergegangen ist. Im wirklichen Outback solls ja noch schlimmer sein… Scheint so, als ob wir mit diesen Biestern noch mehr zu tun haben werden.

Auffällig war übrigens, dass der Bevölkerungsanteil von Aborigines deutlich zunimmt, wenn man sich von der Küste wegbewegt. Waren sie an der Ostküste kaum zu sehen, sind sie hier schon deutlich häufiger in den Ortschaften vertreten. Überrascht waren wir im Übrigen, dass sehr große Gebiete der Flinders Ranges in Privatbesitz und somit ohne Genehmigung nicht zugänglich sind. Unglaublich, wie viel Land einige Leute in diesen entlegenen Regionen besitzen.

Auf einer der hier inzwischen ziemlichen roten Schotterpisten habe ich einen kurzen Abstecher zu einem Teich gemacht, um zu prüfen, ob es sich um Salzwasser handelt. Die 30 Meter dahin hätte man natürlich laufen können. Muss man aber nicht. Und so fuhr ich etwas zu dicht heran, als der scheinbar trockene Boden dann unter den Vorderrädern nachgab und diese im Schlamm steckten. Immerhin habe ich sofort angehalten, sodass die Hinterräder noch halbwegs im Trockenen standen. Wir sind sofort aus dem Auto gesprungen, haben Luft aus den Reifen gelassen, Allrad und Untersetzung eingestellt und uns leider nur noch tiefer eingegraben. Also haben wir mal wieder den Spaten vom Dach gezaubert und die Räder ausgegraben und unterm Auto Matsch weggeschaufelt. Nachdem dadurch erste Anzeigen von Erfolg zu sehen waren, haben wir schließlich noch Steine unter die Räder gepackt, deren Profil mühsam vom Schlamm befreit und sind dadurch schließlich rausgekommen. Wie das in Stresssituationen bei uns immer so ist, haben wir vergessen, davon Fotos zu machen. Aber wir hatten ja auch Wichtigeres zu tun. :) Meine Schuhe hätte ich ja fast auch noch verloren, als ich im Matsch eingesackt bin. Sie waren ja vorher schon nicht sauber, aber jetzt, haha.

Im Flinders Ranges National Park war unser erstes Ziel Wilpena Pound. Das ist eine Ebene, die von Bergen eingekreist ist und dadurch wie ein Krater eines Meteoriteneinschlags wirkt. Allerdings entstand sie durch tektonische Senkung, was sie nicht minder beeindruckend macht. Wir hätten die Wanderung dorthin fast abblasen müssen, weil es Ronja dank Fieber und schlechtem Schlaf nicht gerade gut ging. Aber im Nachhinein war sie glücklich, die Wanderung zum Wilpena Pound doch mitgemacht zu haben.

Am Tag darauf haben wir die Flinders Ranges verlassen und sind zurück nach Port Augusta gefahren. Dort wurde es Zeit, Pumba mal zum planmäßigen Service in die Werkstatt zu bringen. Dabei wurden noch zwei Verschleißteile an der Lichtmaschine ausgetauscht und unser Portemonnaie erleichtert. Aber uns war dieser Check recht wichtig, um für unsere anschließende Fahrt durch die Nullabor Plain gewappnet zu sein. Dort will man wirklich nicht mit seinem Auto liegen bleiben. Aber darum und um unsere ersten Erlebnisse in Western Australia geht es erst im nächsten Blogeintrag. :)

Bis zum nächsten Mal! :)

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