Western Australia – Ronja und Matze in Australien https://workntravel-australien.de Work and Travel Thu, 17 Mar 2016 14:26:56 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.4.2 Das rote Zentrum Australiens https://workntravel-australien.de/2013/04/das-rote-zentrum-australiens/ https://workntravel-australien.de/2013/04/das-rote-zentrum-australiens/#comments Fri, 26 Apr 2013 08:07:19 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=695 Huhu!

Wie Matze schon angekündigt hatte, wird es in diesem Blogeintrag um die Tanami Road  und unsere Erlebnisse im roten Zentrum gehen.

VogelDie Tanami Straße ist eine unbefestigte Abkürzung, die hauptsächlich von Road Trains befahren wird. Sie wird von den großen Bergbaufirmen regelmäßig begradigt und führt ab dem kleinen Ort Halls Creek vorbei an Minen und Aborigines-Gemeinden bis ins Zentrum Australiens nach Alice Springs. Es gibt einen 700 Kilometer langen Abschnitt auf dem man nicht tanken kann, deswegen mussten wir uns noch einen weiteren Kanister für Pumba besorgen. Da Halls Creek die letzte Stadt vor der Tanami ist, sind die Preise für diese natürlich unverschämt teuer. Normalerweise würde man für einen 20 Liter Kanister etwa 20$ bezahlen, hier waren es 50$. Da wir aber nicht wieder einen Kanister wollten, der sich über den Tag aufbläht und zu explodieren droht, mussten wir 74$ für einen Metallkanister bezahlen. Außerdem kann man gerade nach der Regenzeit auf sehr schlechte Straßenverhältnisse treffen, sodass wir nun doch einmal übten, einen Reifen zu wechseln. Die Aborigine-Kinder haben uns dabei interessiert beobachtet.

Am späten Nachmittag haben wir uns dann auf die 1055 Kilometer lange Straße begeben, doch leider waren die Straßenverhältnisse alles andere als gut. Ständig musste man abbremsen, um Pumba nicht zu Schrott zu fahren, denn es gab mehrere große Löcher und tiefe Senken, die plötzlich auftauchten. Wir konnten die ersten 100 Kilometer nie schneller als 60 fahren. Neben und auf der Straße waren auch, zu Panis Freude, viele Kühe unterwegs und einige Kängurus. Durch die ewige Vibration des Autos auf den Bodenwellen lösten sich die Schrauben unserer Flutlichter und so entschieden wir, in einer Einbuchtung am Rande neben der Straße zu schlafen.

Panorama Wolfe Creek Meteorite Crater

Am nächsten Tag sind wir auf einen Abstecher zum Wolfe Creek Meteoriten Krater gefahren. Dieser ist der zweitgrößte Meteoritenkrater der Erde, bei dem jemals Bruchstücke des Meteoriten gefunden wurden. Ursprünglich war dieser 200 Meter tief, doch heute beträgt seine Tiefe durch Erosion und Sandablagerungen nur noch 20 Meter. Trotzdem sah er sehr beeindruckend aus. In seinem Inneren lagert sich Wasser ab und deswegen ist er dort bewachsen und bildet somit einen Zufluchtsort für viele Tiere.

Autowrack an der Tanami RoadWeiter auf der Tanami konnten wir vermehrt Autowracks sehen, die teilweise komplett ausgebrannt waren und aller noch brauchbaren Teile beraubt wurden. An diesem Tag haben wir die Grenze zum Northern Territory überquert. Es war schon ein komisches Gefühl, weil wir ja mittlerweile mehr als 4 Monate in Westaustralien waren. Du wirst und fehlen, Western Australia! <3

Um bis zur ersten Tankstelle zu kommen, mussten wir am Morgen schon Benzin aus unseren Kanistern in Pumba füllen. Das war vielleicht ein Scheiß! Es hat erstens ewig gedauert, weil Matze die Kanister auf Grund ihres Gewichts nicht ewig hochhalten konnte und dann haben unsere Aufsätze nicht gepasst und das Benzin ist über meine Hände gelaufen. Außerdem standen wir beide für eine ganze Weile in den Dämpfen und ich musste mich fragen, wie lang man das wohl machen kann, ohne high zu werden. Ich hatte sogar ein wenig Kopfschmerzen nach dem Einfüllen. Jedenfalls waren wir froh, dass wir es bis zur nächsten Tankstelle in einer Aborigine-Gemeinde schafften.

Neugieriger VogelEs war ein sehr schockierender Anblick, wie es dort aussah. Überall verbrannte Autos, Schrott und abgemagerte Hunde. Die Hütten aus Blech, ohne jegliche Isolierung und Müll, wo man hinsieht. Der Shop, an dem wir tanken waren, warnte sogar davor, dass dort Asbest verbaut sei. Außerdem kann man an den Tankstellen in und um das rote Zentrum Australiens kein richtiges Benzin mehr tanken, sondern nur noch Opal-Benzin. Das kann nämlich nicht von den Aborigines geschnüffelt werden. Man sollte Kleber, jeglichen Alkohol und Sprühdosen mit Gas gut verstecken, weil deswegen teilweise Autos aufgebrochen werden.

Solche krassen Erfahrungen haben wir zum Glück noch nicht machen müssen. Jedoch werden uns die Aborigines in nicht besonders guter Erinnerung bleiben. Dazu muss man sagen, dass wir aber auch nie einen direkten Kontakt zu ihnen hatten, außer zu einem. Dieser suchte gezielt uns aus, um sich Geld zu erbetteln. Andere konnten wir schreiend und manchmal auch pöbelnd auf der Straße sitzen sehen. Teilweise waren sie auch betrunken. Wir fanden es schade, dass dieses Klischee zu häufig immer noch zutrifft.

Gerade deshalb hatten wir uns bei unserem Besuch in der Gemeinde auf andere Zustände gefreut. Wir erhofften, ihre so hoch angepriesene Kultur einmal hautnah zu erleben. Denn eigentlich erwarteten wir, dass es den Aborigines in ihren eigenen Gemeinden besser ergeht. Nur hier gibt es einen sehr geringen „weißen“ Einfluss auf ihre Kultur. Doch was sie aus dieser Freiheit machen, konnten wir absolut nicht sehen. Dabei haben sie doch gerade hier die Chance, allen zu beweisen, wie wertvoll und stark ihre Kultur ist und dass sie diese auch immer noch leben. Jedoch war alles, was wir sahen, nur verwahrlost.

Eine weitere Sache, die mich sehr verwunderte, war ihre Verschlossenheit gegenüber Fremden. Man hatte oft das Gefühl, dass sie einem sehr feindselig gegenüber auftreten. Das kennen wir von den zugewanderten Australiern überhaupt nicht. Egal wer und woher, man wird immer freundlich und offen behandelt, solange man selber freundlich bleibt. Eine Ausnahme bilden dabei die Aborigine-Kinder. Kaum hatte man ihnen ein Lächeln zugeworfen, schon wurden sie neugierig. Sie wirkten auch viel lebensfroher und uns gegenüber nicht ansatzweise so verschlossen. Halt noch wie normale, glückliche Kinder, so wie man sich es vorstellt und es für sie wünscht.

Das ist natürlich alles nur unsere subjektive Meinung. Wir hoffen, dass es in den Gemeinden, wo man als Tourist nicht hinein darf, ganz anders ist! Ich würde es mir jedenfalls sehr wünschen.

Blick über Alice SpringsNach drei Tagen Fahrt auf der Tanami Road waren wir total geschafft und hatten die Schnauze gestrichen voll von unbefestigten Straßen. Endlich kamen wir in Alice Springs an und auf unserer Suche nach der Touri-Info fanden wir ein australisches Burger King (Hungry Jacks). Da musste Matze sofort anhalten! Leider gab es keine Kuhsaftshakes für 1$, weil deren Eismaschine kaputt war, doch leckere vegetarische Burger und ein paar Pommes aßen wir trotzdem. Seit Ewigkeiten wieder Fastfood! Herrlich, mal nicht die Teller abwaschen zu müssen! Das Touristen-Center war schon geschlossen, weil wir am Feiertag in Alice Springs ankamen, also suchten wir uns einen Campingplatz, denn in Alice Springs sollte man lieber auf einem geschützten Platz stehen – die Kriminalitätsrate ist ziemlich hoch.

Panorama Ormiston Gorge

Am darauffolgenden Tag haben wir unsere Wäsche gewaschen und während sie trocknete, sind wir zuerst zur Touri-Info und dann zu einer Mitsubishiwerkstatt gefahren, weil Pumba alle 10.000 Kilometer zum Service muss. Leider hatten sie nicht so kurzfristig Zeit für uns, also mussten wir ein paar Tage später einen Termin nehmen. Auf dem Weg dorthin haben wir jedoch ein Domino’s Pizza gefunden und zu unserem Glück war es genau Dienstag. Also gabs leckere billige Pizzen und einen Kuhsaftshake von Hungry Jacks, weil die Eismaschine wieder funktionierte. Am späten Nachmittag ging es zu den MacDonnell Ranges. In diesem Nationalpark gibt es rote Schluchten, Berge, vereinzelt Wasserlöcher und Flüsse zu sehen. Viele dieser Wasserlöcher bieten den einheimischen Tieren Zuflucht und Versorgung mit Wasser in den trockenen Monaten.

Eingang der Redbank GorgeMatze hatte schon im Voraus von einer engen Schlucht gelesen, die man bis zu ihrem Ende durchschwimmen kann. Als wir an der Redbank Gorge ankamen und ihren beeindruckenden Eingang sahen, hatten wir sofort Lust, diese zu durchqueren. Da gab es nur ein Problem. Matze wollte natürlich Fotos von diesem Abenteuer machen, doch schon das erste Wasserloch zum Eingang der Schlucht war zu tief, um die Kamera durchzutragen.

DingoAlso schnappten wir uns Matzes Bodyboard und übten mit einer Wasserflasche, wie man die Kamera transportieren könnte. Als die richtige Technik gefunden war, planten wir unsere Expedition für den nächsten Tag, da es schon sehr spät war. Abends gabs eine leckere Reispfanne, deren Rest wir für den nächsten Tag aufhoben. Beim Zähne putzten kamen unsere Campingnachbarn zu uns und warnten, dass Dingos in der Nähe seien und um sie herum schlichen. Nachts wurden wir von diesen auch besucht. Es machte rumms und auf einmal stand ein Dingo auf unserer Motorhaube und beschnüffelte das zum Trocknen noch draußen liegende Bodyboard. Ich bin mir sicher, dass er auf der Suche nach unsrer Salatschüssel war. Zum Glück war diese sicher in Pumba versteckt!

Unsere Nachbarn hatten es leider nicht so gut wie wir. Am Morgen, kurz nachdem sie mit dem Auto zu ihrem Tagesausflug losgefahren waren, hörten wir ein lautes Geräusch. Als Matze nachsah, stand ein Dingo noch neben ihrem aufgerissenen und durchwühlten Zelt. Jedoch scheinen die Dingos nicht gefährlich zu sein, denn es gab weder Warnungen, noch haben sie sich jemals uns gegenüber aggressiv verhalten. Diese frechen Dingos!

Matze vs. kaltes WasserNachdem wir unsere leckeren Cornflakes gegessen hatten, packten wir Matzes Rucksack  für die Schluchtdurchquerung. In diesem befanden sich neben dem ganzen Kameraequipment und der Verpflegung (Kekse, Reispfanne und 3 Liter Wasser) auch Handtücher und warme Sachen, denn die Wasserlöcher sind nahezu nie in der Sonne und entsprechend kalt. Den Rucksack steckten wir wiederrum in eine Tüte und nachdem wir uns eingecremt hatten, konnte es losgehen! Auf dem Weg zur Schlucht wurde ich mehrmals doof angeguckt, weil niemand verstehen konnte, warum ich ein Bodyboard mit mir umher trug. Als wir aber mit unserem Rucksack auf dem Bodyboard in die Schlucht schwammen, staunten einige ganz schön.

Man musste unsere Fracht immer sehr vorsichtig voran schieben, denn der Rucksack war ziemlich schwer. Dadurch lag das Board beängstigend tief im Wasser und es schwappten ab uns zu auch kleine Wellen darauf. Also ging es ganz langsam durchs kalte Wasser, denn eine neue Kamera wollten wir nun wirklich nicht kaufen!

Schmaler Pool in der Redbank GorgeDie Schlucht ist an manchen Stellen nur einen Meter breit und zwischen den Wasserlöchern gibt es immer wieder trockene Abschnitte, auf denen man sich aufwärmen und ausruhen kann. In dem Wasser bilden sich teilweise Algen, welche kleine Garnelen und Käfer anlocken. Die Pools liegen oft  auf einer anderen Höhe. Manchmal konnte man in diese hineinlaufen, während man sich, um sie zu verlassen, an anderen Stellen an steilen Wänden nur mit einem Seil herausziehen konnte. Nun konnten wir aber leider nicht einfach so dort hochklettern, da wir ja mit dem Bodyboard unterwegs waren. Also musste Matze vorklettern und ich reichte ihm, vom Wasser aus, den Rucksack und das Board entgegen. Das war vielleicht spannend!

Ausgetrockneter FroschAls ich an einer Kletterstelle nachkam, bemerkte ich direkt neben mir eine Bewegung und als ich hinschaute, sah ich ein Schlangenmuster. Eine Schlange bewegte sich in den Spalt, aus dem ich gerade hochkam. Blitzschnell war ich bei Matze und der konnte auch nicht glauben, dass er diese nicht gesehen hatte. Mir war zum Heulen zumute, denn diese Stelle mussten wir später wieder herunterklettern. Vor Schock kullerten die Tränen und weiter wollte ich danach auch nicht mehr. Doch bei der Schlange bleiben war auch keine gute Idee, so ging es wieder ins kalte Wasser, weiter in Richtung Schluchtende.

Zwischendurch sahen wir zwei tote Wallabys und einen toten Frosch, der nahezu konserviert an der Schluchtwand klebte. Wenn Tiere hier reinfallen, ist das ihr Todesurteil, besonders für Wechselwarme, die sich in den kalten Pools nicht mehr bewegen können.

Unsere Wertsachen auf dem Weg durch die grüne SuppeEs kamen noch zwei weitere schwierige Kletterstellen und meine Nerven waren am Ende. Die schönen lila-silber-farbenen Schluchtwände konnten mich auch nicht mehr ermutigen, weiter zugehen. Also ließ mich Matze mit dem ganzen Zeug zurück und ging allein die Schlucht hinauf. Als er aber nach nicht einmal 15 Minuten wieder zurückkam, konnte er mich doch noch überreden, bis zum Ende weiterzugehen. So kurz davor aufzugeben wäre im Nachhinein betrachtet wirklich blöd gewesen. Von den letzten Metern haben wir jedoch keine Fotos gemacht, weil wir unser ganzes Gepäck nicht mitschleppen wollten.

Als wir dem Schluchtende entgegen kamen, konnte man schon Vögel und das Zirpen der Grillen hören. Angekommen freute ich mich riesig über die wärmende Sonne. Ich habe in meinem Leben noch nie so lang gefroren! Nach einer kurzen Siegespause ging es wieder zurück zum Rucksack durch die kalten Pools.

Ronja in der Redbank GorgeDer Rückweg kam mir deutlich kürzer vor, das lag wahrscheinlich daran, dass ich schon auf alles vorbereitet war. Bei den Kletterstellen ging jetzt Matze voran und ich reichte ihm das Bodyboard und danach den Rucksack nach unten. Dabei musste er sogar einmal halb am Seil hängend den schweren Rucksack langsam aufs Board legen. Ich mit meinen schwachen Ärmchen hätte diesen locker fallen gelassen. Matze hat mächtig viel SpaßWas für ein starker MANN! 😀 Auch an der Schlangenstelle ging alles glatt. Wir haben sie nicht mehr gesehen. Angst hatte ich aber trotzdem, dass sie vielleicht doch noch in einem anderen Pool auf uns wartete! Doch jetzt im Nachhinein tut sie mir ganz schön leid. Ich wüsste nicht, wie sie dort lebend wieder herauskommen sollte.

Das war bisher mit Abstand unser größtes Abenteuer! Für die Durchquerung der Schlucht soll man normalerweise 2 Stunden einplanen. Wir haben mit unserem Board knappe 5 Stunden gebraucht. Am Abend waren wir auch unglaublich kaputt! Wir übernachteten noch einmal am Dingocamp und trafen dort auch wieder unsere Nachbarn, deren Zelt zerrissen wurde. Die beiden kamen ganz kaputt von einem 16 Kilometer langen Wanderweg zurück und wollten sich einfach nur in ihr Zelt legen – dementsprechend begeistert waren sie, als sie es zerrissen vorfanden. Wir erzählten ihnen von unserer Beobachtung. Trotz des riesigen Loches schliefen sie noch einmal darin.

Panorama Gosse Bluff

DromedareUnser nächstes Ziel war der Kings Canyon. Auf dem Weg dorthin mussten wir für eine Straße eine Erlaubnis kaufen, da diese von einer Aborigine-Gemeinde verwaltet wird. An dieser Strecke liegt ein riesiger Meteoritenkrater. Man kann dort mit dem Auto hereinfahren und von einem Aussichtspunkt den ganzen Krater auch von oben bestaunen. Dieser war noch großer als der Wolfe Creek Krater. Weiter auf der Straße sahen wir sogar ein paar Dromedare und Wildpferde.

Auf zum Kings Canyon!Selbst von weitem war der Kings Canyon schon beeindruckend und als man direkt neben ihm stand, konnte man seine Größe nur erahnen. Ursprünglich war der Canyon vor mehreren Millionen Jahren eine große Sanddüne. Diese wurde durch Wasser und Druck zusammengepresst und verhärtete sich zu einer Gesteinsplatte. Durch Bewegungen der Erdplatten wurde diese nach oben gedrückt. Mit der Zeit bildeten sich Risse und diese wurden zu Schluchten. In diesen Schluchten wird das Wasser aufgesaugt wie von einem Schwamm und so kommt es, dass dort noch Pflanzen wachsen können, die das trockene Klima eigentlich nicht überstehen könnten. Einige dieser Pflanzen sind bis zu 400 Jahre alt.

Panorama Kings Canyon Domes

Wir sind fast 4 Stunden auf dem Canyon gewandert und haben dort einige Aussichtspunkte und ein Wasserloch besucht. Am meisten gefielen uns die runden Domes (Gesteinskuppeln), die überall am Rande des Canyons verteilt sind.

Danach machten wir uns auf den Weg zum Uluru-Kata-Tjuta National Park. Leider schafften wir die Strecke nicht ganz und verbrachten die Nacht auf einem Rastplatz. Wir wollten dafür aber am nächsten Tag früh morgens den berühmten Sonnenaufgang am Uluru ansehen. Dafür mussten wir tatsächlich um 4:30 Uhr aufstehen. Es war auch wirklich ein harter Kampf, sich vom kuschligen Pani und Pumba zu trennen. Noch ganz müde machten wir uns auf den Weg zum Uluru.

Panorama Kings Canyon

An dieser Stelle muss ich mal sagen, dass es schon ein ziemlich komisches Gefühl war, den Uluru endlich zu besuchen. In unseren Planungen war er immer noch so weit weg. Als wir in der Dämmerung seine Umrisse sehen konnten, war mir ganz anders. Wir hatten sogar wieder lange Sachen an, weil es nachts mal kalt wurde. Selbst die dicken Decken haben wir wieder ausgepackt. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal bei 20°C frieren würde. Na da freue ich mich ja schon auf Deutschland. 😛

Uluru beim SonnenaufgangEs gibt am Uluru für den Sonnenauf- und Sonnenuntergang geeignete Beobachtungsplattformen. Wir waren ganz froh, dass wir uns an solch einer im Dunkeln verlaufen hatten, denn der Anblick der eigentlichen Aussichtsplattform war beängstigend! Viel zu viele Menschen, zusammengedrückt auf einer Plattform, kämpfend um einen guten Platz fürs beste Foto. Diese Massen sind wir seit Melbourne nicht mehr gewohnt.

Von weitem sah der Uluru ganz klein aus, aber wir waren auch noch 3 Kilometer entfernt. Bevor wir ihn näher betrachten wollten, gabs erst einmal Frühstück auf dem Parkplatz. Leider waren unsere Vorräte fast aufgebraucht und so machten wir uns als Lunchpaket einen Wrap gefüllt mit Asianudeln und Eiern. Auf dem Weg zum Uluru liegt das Kulturzentrum, was von den zuständigen Aborigines verwaltet wird. Wir wussten, dass zwei Freunde von Matze auf dem Uluru waren und wollten uns diesbezüglich erkundigen, ob man das noch machen kann. Doch richtige Informationen über den Weg konnte man nicht finden, außer einer Menge Gründe, warum man den Uluru nicht besteigen sollte.

Panorama Uluru

Leider konnten uns diese Argumente nicht überzeugen und da wir sowieso Kulturbanausen sind, entschlossen wir uns, einen Aufstieg zu machen. Also wurden die festen Schuhe und Fliegennetze angezogen, Essen, Trinken und natürlich die Kamera eingesteckt. Weil im Laufe der Zeit 35 Menschen bei diesem Aufstieg gestorben sind und Matze immer irgendwie rumturnen muss, machte ich mir schon Sorgen!

Verschaufpause beim Beisteigen des UluruDer Weg nach oben ist wirklich anstrengend. Es ist eine Stahlkette angebracht, an der man sich bei steilen Passagen festhalten kann. Während Matze unbesorgt von dieser weg ging, um Fotos zu machen, krallte ich mich die ganze Zeit an ihr fest. Man soll sich für den gesamten Aufstieg ca. zwei Stunden Zeit lassen. Mein Herz schlug vor Anstrengung so laut in meiner Brust! Ab der Hälfte des Weges gibt es keine Kette mehr und der Weg wird einfacher. Angekommen am höchsten Punkt waren wir beide total im Eimer. Aber für diesen unglaublichen Rundumblick hat es sich wirklich gelohnt! Nach einer Verschnaufpause gings wieder runter. Selbst der Weg zurück war nochmal enorm anstrengend!

Als wir fast unten waren, kamen wir an einem jungen Mann vorbei und als ich ihn grüßte, fragte er, ohne mich einmal anzusehen, ob ich deutsch sei. Er hatte es daran erkannt, dass ich Socken in meinen Sandalen trug… 😀 War mir das vielleicht unangenehm! Ich finde das bei meinen Eltern auch immer peinlich und trotzdem habe ich es getan. Ich bekomme halt Sonnenbrand an den Füßen! Außerdem scheuern meine Sandalen seit Kurzem! 😛

Panorama Uluru Abstieg

Nach unserem Abstieg haben wir ein Wasserloch am Uluru besucht und dort  Höhlenmalereien gesehen. Doch lange blieben wir nicht, obwohl ich den kleinen, unzähligen Kaulquappen noch ewig hätte zugucken können. Doch wir wollten natürlich nicht zu spät zum Sonnenuntergang am Uluru kommen. Als es dann dunkel war, ging es zurück zum Schlafplatz.

Uluru beim SonnenuntergangAm nächsten Tag schliefen wir deutlich länger und machten uns erst kurz vor 11 Uhr auf den Weg zum National Park. Am Vortag hatten wir im Besucherzentrum gelesen, dass man beim Fahren darauf achten solle, nicht die kleinen Dornteufel zu überfahren, die sich zum Aufwärmen auf die Straße legen. Wir waren schon traurig, dass wir diese wahrscheinlich gar nicht sehen würden. Doch nicht weit von unserem Schlafplatz stand einer von ihnen mitten auf der Straße. Wir hielten sofort an und trieben ihn zurück an die Seite, wo er sich sicher sonnen konnte. Wir konnten sogar live miterleben, wie er seine Hautfarbe änderte. Wirklich niedlich, wie er uns anstarrte!

DornteufelIm Nationalpark stellte Matze den letzten Blogeintrag online und so kam es, dass wir bis 15 Uhr noch immer nicht unser eigentliches Tagesziel besucht hatten. Wir wollten nämlich eigentlich zu den Olgas (Kata-Tjuta), der zweiten Attraktion des National Parks. Als wir mit Pumba so im Schatten standen und im Internet surften, parkte ein Geländewagen direkt neben uns. Die beiden Deutschen, mit denen wir eigentlich die Gibb River Road machen wollten, hatten sich auch entschieden, ins Zentrum zu fahren. Nach kurzem Plaudern machten wir uns dann aber wirklich auf den Weg zu Kata-Tjuta.

Kata Tjuta von innenWeil es schon zu spät war für den großen Wanderweg, beschlossen wir, nur einen kleinen Abschnitt davon zu laufen, ansonsten hätten wir den Sonnentergang an den Olgas verpasst. Im Nachhinein waren wir gar nicht allzu traurig, nur den kleinen Weg gegangen zu sein, denn wir hatten vom Vortag Muskelkater, aber auch die Kulisse war nicht sonderlich beeindruckend im Vergleich zum Uluru. Zum Schlafen ging es wieder zu unserem Rastplatz.

Nach all den Wanderungen und Abenteuern, die wir erlebt hatten, fuhren wir am nächsten Morgen zurück nach Alice Springs. Pumba musste zum Service und wir hatten noch immer nicht die Frage geklärt, ob wir nach Darwin oder direkt an die Ostküste fahren würden. Der Service kostete Matze 330$, jedoch waren wir beide mehr als unzufrieden mit dem Ergebnis. Die „Fachleute“ hatten nicht einmal das Quietschen bemerkt. Dafür sind wir jetzt extra zu einem Mitsubishi-Autohaus gefahren? Ich wünschte, wir hätten ein wenig mehr Ahnung von Autos. (Das Quietschen wurde inzwischen übrigens behoben. :))

Panorama Devils Marbles

Blick über die Devils MarblesWas die Entscheidung über unsere nächsten Ziele angeht, haben wir uns auf den Weg nach Cairns, also in Richtung Ostküste, gemacht. Die Regenzeit selbst scheint im Norden schon vorbei zu sein, jedoch sind viele Wege in den Nationalparks noch nicht befahrbar. So hätte es sich einfach nicht gelohnt, den weiten Weg hochzufahren. Also ging es von Alice Springs nach Tennant Creek, denn von da aus führt der Highway Richtung Osten. Eine Nacht blieben wir bei den Devils Marbles (Teufelsmurmeln), wo sich Matze mal so richtig kaputt klettern konnte. Diese „Murmeln“ sind vom Wetter geschliffene runde Steinkugeln. Besonders schön kam ihre rote Farbe beim Sonnenuntergang zur Geltung.

Das waren dann auch unsere Erlebnisse im Roten Zentrum von Australien. :)

Bis zum nächsten Mal! Eure drei Kuhsaftiker.

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Karijini und Kimberleys https://workntravel-australien.de/2013/04/karijini-und-kimberleys/ https://workntravel-australien.de/2013/04/karijini-und-kimberleys/#comments Mon, 08 Apr 2013 03:32:59 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=671 Huhu,

nachdem wir das Ningaloo Reef und Exmouth verlassen hatten, führte uns die Straße mal wieder durch die flache und ausgetrocknete Landschaft Westaustraliens. Die Straßen sind hier wirklich sehr langweilig und man kann so endlos weit schauen. Dabei könnte, passendes Wetter vorausgesetzt, richtig was los sein: Es gibt wirklich viele Flüsse und Bäche. Nur sind die fast alle komplett ausgetrocknet. Als wir einmal über eine besonders lange Brücke fuhren, hielten wir an, um uns das Flussbett anzusehen.

Panorama Brücke über ausgetrocknetem Fluss

Es ist schon komisch, in der Mitte eines trockenen Flusses zu stehen. Schließlich sollte da eigentlich Wasser sein. Zwischen all dem Sand wuchsen bereits kleine Pflanzen und sogar Bäume. Etwas weiter entfernt fanden wir doch noch ein paar Wasserlöcher. Um diese herum versammelte sich scheinbar das gesamte noch vorhandene Leben der Region: Reiher und andere Vögel, wild herum laufende Kühe und sogar Fische in jeder Pfütze. Fisch möchte man da eher nicht sein, da ihr baldiges Ableben durch das Austrocknen der Pfützen schon absehbar erschien.

Roter FlussUnser nächstes Ziel lag zur Abwechslung nicht an der Küste, sondern etwa 800 km im Inland. Der Karijini-Nationalpark wurde uns von vielen Leuten empfohlen und so wollten wir uns diesen mal anschauen. Bereits die letzten 100 km vor der dem Nationalpark nahegelegenen Stadt Tom Price wurde die Landschaft abwechslungsreicher. Es wurde hügelig, selbst einzelne grün bewachsene Berge waren zu sehen! Ihr wisst nicht, wie toll das war! Wir haben seit Monaten fast nur trockenes und absolut ebenes Flachland gesehen, da war der Anblick der Berge wirklich ein Genuss. Selbst einen nicht ausgetrockneten Fluss überquerten wir. Zum Baden lud er zwar mit seinem roten Wasser nicht gerade ein, aber immerhin überhaupt mal etwas mehr Wasser.

In Tom Price frischten wir unsere Vorräte auf und plauderten mit einem vor 30 Jahren ausgewanderten Deutschen, der uns durch sein Kreuzberg-Shirt aufgefallen war, als es doch tatsächlich anfing zu regnen. Auch das haben wir schon recht lange nicht mehr erlebt. Wie schön die Luft danach roch! :) Der Ex-Berliner erzählte uns von seinem Deutschlandaufenthalt vor zwei Jahren und dass er überhaupt nicht drauf klar kam, dass es die Mauer nicht mehr gibt. Schon komisch für uns, jemanden zu treffen, für den das noch immer nicht völlig normal ist. Wie jung wir doch sind. 😉

Panorama Vom Gipfel des Mt Nameless

Die vielen Berge der Region sehen nicht nur schön aus, sondern beherbergen jede Menge Rohstoffe. So ist Tom Price wie so viele Städte dort eine Bergarbeiterstadt, in der die meisten Menschen mit dem Abbau von Eisenerz beschäftigt sind. Ein vom Abbau noch verschont gebliebener Berg mit dem kreativen Namen Mount Nameless liegt direkt neben der Stadt und ist mit einem Allradfahrzeug befahrbar. Das haben wir uns nicht entgehen lassen und den Ausblick vom Gipfel auf das hügelige Umland und die nahegelegene Mine genossen. Weniger schön waren die riesigen Spinnen mit den noch viel riesigeren Netzen dort oben. Der Weg rauf und runter war ausgesprochen steinig, es war also eine relativ langsame und äußert holprige Fahrt. Für mehr Haftung und zum Schutz der Reifen hatten wir vorher natürlich etwas Luft aus ihnen gelassen. Während wir nach der Fahrt auf den Gipfel in Tom Price die Reifen bei einem Reifenhändler wieder aufpumpten, fragten wir diesen, was er von dem nicht zu kleinen Kratzer samt lockerem Gummi an einem unserer Reifen hielte. Er antwortete, dass er damit auf gar keinen Fall fahren würde, der Reifen könnte jederzeit einfach so platzen und wenn das bei voller Fahrt passiere, würden wir durch die Scheibe segeln. Nicht so schön also. Dennoch sind wir mit diesem Reifen bereits 6000 km in diesem Zustand gefahren, noch in South Australia hatten wir einen Fachmann nach seiner Meinung gefragt und dieser meinte, das wäre nicht ideal, aber ok.

Spinifex-TaubeFünf Minuten nach dem Verlassen des Reifenhändlers zischte dann heftig viel Luft aus besagtem Reifen. Wir sind also ganz vorsichtig und mit Warnblinkanlange zurück zum Händler geschlichen. Inzwischen war Mittagspause und so durfte uns dann der Reifenhändler auf der anderen Straßenseite behilflich sein, unseren inzwischen fast komplett platten Reifen zu entsorgen und das Ersatzrad zu montieren. Dazu wären wir auch gar nicht in der Lage gewesen, ohne uns noch etwas zu belesen, das hätte also dauern können. Dafür hat uns der Chef aber auch getadelt, da es einfach nicht sein könne, dass wir in solch abgelegenen Regionen unterwegs seien und dann nicht mal auf Anhieb ein Rad wechseln könnten. Recht hat er. Leider gab es gerade keinen passenden neuen Reifen in unserer Größe und so ließen wir das kaputte Rad zurück und machten uns ohne weiteres Ersatzrad auf zum Karijini-Nationalpark.

Ich möchte an der Stelle betonen, was wir für ein unverschämtes Glück hatten, dass der Reifen mitten in einer Stadt den Geist aufgegeben hat! Den deutlich größeren Teil unserer Zeit verbringen wir auf irgendwelchen einsamen Straßen, wo Hilfe immer etwas weiter weg ist. Gut also, dass wir den Mt Nameless befahren haben und dieser dem angeschlagenen Reifen den Rest gegeben hat.

IMG_5869Am schönsten in Karijini sind die Schluchten. Es gibt dort so einige und wir haben uns auch mehrere angeschaut. Die erste, in die wir auch hinein gegangen sind, war am besten. Die Hancock-Schlucht ist stellenweise ausgesprochen eng, sodass man etwas klettern muss, wenn man nicht durch den Bach am Boden der Schlucht schwimmen will. Aber ganz trocken blieben wir trotzdem nicht. Am Ende der Engstelle strahlten dann die Felswände in allen Farbtönen zwischen rot, lila und braun und ein natürlicher, angenehm erfrischender Pool, der von einem kleinen Wasserfall gespeist wurde, wartete schon auf uns. Dort war es so schön, dass wir recht lange blieben. Durch die Enge der Schlucht war es sehr schattig, sodass wir teilweise fast etwas froren. Auch ein Gefühl, das wir schon lange nicht mehr hatten. Meist finden wir es nur zu heiß. Als wir die Schlucht verließen, wäre Ronja fast auf eine Schlange oder etwas zumindest sehr ähnlich Aussehendes getreten … da war die Überraschung aber kurzzeitig groß. 😉

Panorama Karijini Oxer Lookout

Die nächste nennenswerte Schlucht war die touristisch deutlich frequentierte Dales-Schlucht. Dort liefen wir erst oberhalb entlang, bevor wir in die Schlucht hinabstiegen, am Fuße der Wasserfälle badeten und dann in der Schlucht den Rückweg antraten. Auch da blieben die Füße nicht trocken, aber die Schlucht war viel breiter als die Hancock-Schlucht, dicht bewachsenen und doch sonnig. Zwischen all dem Grün flogen viele Libellen, auf dem Fluss paddelten die Wasserläufer und überall flogen Vögel durchs Schilf. Diese Vielfalt an Leben haben wir schon lange nicht mehr gesehen, wenn man von unseren Tauchgängen vor Kurzem absieht. Wir sind sonst eher die verrottenden Kadaver am Straßenrand gewohnt. In Monkey Mia gabs zwar auch Vögel, aber das waren vor allem Möwen und Krähen, die nun beide nicht für ihren schönen Gesang bekannt sind. Am Ende unserer Wanderung durch die Schlucht nahmen wir ein Bad im Circular Pool, einem natürlichen Schwimmbecken, das von hohen und sehr bunten Felsklippen umgeben ist. Erschöpft schleppten wir uns die Treppen aus der Schlucht hinauf und verließen Karijini schließlich sehr zufrieden.

Panorama Karijini Circular Pool

Danach führte uns die Straße weiter Richtung Norden zurück an die Küste nach Port Hedland. Als Bergarbeiterstadt ist diese für Touristen nicht sonderlich attraktiv und wir wollten bloß abermals die Vorräte auffüllen und einen neuen Reifen besorgen. Letzteres gestalte sich zunächst schwierig, da wir Helden nicht nur den kaputten Reifen in Tom Price gelassen hatten, sondern auch die Felge. Genial, wirklich. Nachdem der Ladenbesitzer sich erkundigt hatte, woher wir denn kämen, kramte er etwas in seinem Notizheft und las dann in gebrochenem Deutsch vor: „Sei nicht so dumm und wirf die Felge weg.“ … Wir waren offensichtlich nicht die Ersten, die sich so doof angestellt hatten. Bis eine passende Felge gefunden war, dauerte es etwas. Letztlich fanden die Arbeiter sogar zwei. Passenderweise gab es auch genau zwei Reifen in unserer Größe. Nach einiger Überlegung haben wir beide Reifen und Felgen gekauft, da wir anpeilten, in naher Zukunft die Gibb River Road zu fahren, auf der platte Reifen völlig normal sind und daher zwei Ersatzräder dringend empfohlen werden.

Katze auf dem AutodachBevor wir Port Hedland verließen, gönnten wir uns noch den Luxus einer öffentlichen Dusche am Strand. Dort flirtete ich mit einer Miezekatze, die es sich ganz frech, wie Katzen halt so sind, auf unserem Autodach gemütlich gemacht hatte. Hach, ich vermisse meinen Mohrle.

600 km lang fuhren wir anschließend mal wieder durchs Nichts. Dann erreichten wir Broome, mit 14.000 Einwohnern eine recht große Stadt. Sie liegt im Norden Westaustraliens, einer Region, die Kimberleys genannt wird. Auffällig war der vergleichsweise hohe Anteil von Aborigines an der Bevölkerung. In den Kimberleys ist man dem Äquator bereits nahe genug, dass es Regen- und Trockenzeit gibt. Die Regenzeit endet meist Ende März, wir waren also genau zum Wechsel dort. Aber nicht nur das Wetter ist dort bereits tropisch, auch die Vegetation wird nochmals deutlich grüner. Zu Ronjas Freude waren viele Straßen in Broome mit Frangipanibäumen gesäumt.

Sich aufwärmende EchseWir trafen ein anderes deutsches Pärchen, das ebenfalls beabsichtigte, die Gibb River Road zu fahren. Das ist ein knapp 700 km langer Allradweg durch das Outback der Kimberleys. Die Straße führt vorbei an vielen Schluchten, Wasserfällen, Bächen und Flüssen, von denen auch mehrere durchquert werden müssen. Klingt also äußerst einladend. Wir besorgten uns allerhand Infos über die Route, da bei einer solch langen Allradstrecke schon etwas Vorbereitung nötig ist. Schnell wurde klar, dass die sich dem Ende neigende Regenzeit problematisch ist. Aufgrund der Feuchtigkeit waren Abschnitte der Gibb noch gesperrt, die gesamte Strecke war noch nicht begradigt worden (wie es vor der kompletten Öffnung für die Öffentlichkeit immer geschieht) und alle Zugänge zu Seitenwegen zu Schluchten usw. waren komplett gesperrt. Damit war für uns der Traum der Gibb geplatzt. Wir hatten uns während der Vorbereitung wirklich schon drauf gefreut und es wäre sicher auch interessant gewesen, eine solche Strecke zu viert zu befahren, aber wir waren einfach ein paar Wochen zu früh. Jetzt haben wir das zweite Ersatzrad vorerst umsonst gekauft. Aber abwarten, mit etwas Pech brauchen wir es irgendwann doch noch einmal.

Bevor wir weiterfuhren, statteten wir dem angeblich weltberühmten Cable Beach in Broome noch einen Besuch ab – mit dem Auto, versteht sich. Aber der angepriesene, für Autos so tolle harte Sand war leider relativ weich und das Tempolimit von 10 km/h auch lächerlich. Wir hatten uns das eher so vorgestellt wie auf Fraser Island, wo man 80 am Strand fährt und bloß aufpassen muss, dass man nicht einem landenden Flugzeug in die Quere kommt.

Frecher VogelMit einem Falafel im Bauch (nom nom nom :) ) und einer elektrischen Fliegenklatsche im Gepäck verließen wir Broome schließlich in Richtung Osten, auf ins Herz der Kimberleys. Viel gesehen haben wir von dieser Region leider nicht. Auch zwei Nationalparks, die wir uns ansehen wollten, waren aufgrund des Wetters noch geschlossen. Der eine davon wäre ein Höhlensystem mit einem langen, natürlichen Tunnel gewesen und der andere zählt zum Welterbe mit der Bergkette der „Bungle Bungles“. Aber auch sonst gibts sicherlich vieles zu sehen in den Kimberleys, der Großteil davon dürfte aber noch unentdeckt sein. Die ganze Region ist riesig und nahezu unerschlossen. Irgendwo hab ich gelesen, dass die Kimberleys größer als Westeuropa und Skandinavien zusammen sind. Es gibt hier aber keine 10 Städte.

Greifvogel an PfützeDie Gezeitenunterschiede in den Kimberleys sind enorm, die Differenz der Höhe des Meeresspiegels zwischen Ebbe und Flut erreicht bis zu 11,5 Meter! Das erzeugt dann Phänomene wie die sogenannten „Horizontal Falls“. Dabei schießt das Wasser bei einsetzender Ebbe durch zwei Engstellen und erzeugt den Eindruck, als handele es sich um horizontale Wasserfälle. Hätten wir uns gerne angeschaut, aber Straßen dahin gibts nicht. Nur Flugzeug oder Boot wären in Frage gekommen. Aber dafür waren wir zu geizig. Letztlich hätten wir wirklich gern viel mehr in den Kimberleys gesehen, aber wir waren einfach zu früh dort. Immerhin haben wir jede Menge Greifvögel gesehen. Die sitzen in Horden auf dem Highway, auf städtischen Zäunen, zu dritt auf Laternen und in der Luft sind ganze Schwärme. Vielleicht fressen sie Fliegen, das würde ihre Anzahl erklären…

Wir mussten uns schließlich entscheiden, wie unsere Reise nun weitergehen sollte. Eigentlich war geplant, ins Northern Territory nach Darwin und Umgebung zu fahren. Dort regnet es jedoch zur Zeit noch ständig, einige Sachen sind deswegen auch gesperrt. Da wir nachts zur Zeit sowieso schlecht schlafen (schlaf mal bei knapp 30°C ohne Wind zu zweit in einem Auto!), wollten wir zusätzlich zur Hitze nicht auch noch Feuchtigkeit haben. Erst recht nicht, wenn dann wieder alles nicht zugänglich ist, was uns interessiert. Unangenehmer Nebeneffekt der Hitze waren die beinahe täglichen Gewitter, bei denen ständig unser Kuhsaft sauer wurde. Pani entschied daher, ins deutlich kühlere Zentrum Australiens zu fahren. Wenns um Kuhsaft geht, kann Pani sehr überzeugend sein und so willigten wir ein. Praktischerweise gibts eine direkte Verbindung von den Kimberleys dorthin. Über unsere Reise ins Zentrum und das dort Erlebte berichten wir im nächsten Blogeintrag.

Bis dahin,

Ronja, Pani und Matze

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Schnorcheln und Tauchen am Ningaloo Reef https://workntravel-australien.de/2013/03/schnorcheln-und-tauchen-am-ningaloo-reef/ https://workntravel-australien.de/2013/03/schnorcheln-und-tauchen-am-ningaloo-reef/#comments Fri, 29 Mar 2013 06:38:16 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=647 Halluuhuu!

Wir sind ja seit einer Weile wieder unterwegs. Unsere letzten zwei Tage in Monkey Mia haben wir mit dem Packen verbracht. Auch die wenigen kleinen, kaputten Dinge an und in Pumba wurden von Matze und einem unserer französischen Freunde repariert.

Der Abschied von der Arbeit war nicht besonders schwer. Wer hätte das auch gedacht? Doch die Landschaft und die Tiere in Shark Bay werden uns noch fehlen. Natürlich auch die Kollegen. 😉 Wenn auch nicht alle.

Perons rote DünenDas erste Ziel nach Monkey Mia war der nicht weit entfernte François Peron National Park. Dieser liegt am Zipfel der Halbinsel, etwa zwanzig Minuten Fahrzeit vom Resort entfernt. Der Weg dorthin ist nur für Allradwagen zugänglich. Das ist auch kein Wunder, denn dort gibt es einige sehr sandige Stellen. Die Landschaft ist durch rote Dünen, Salzpfannen, die kleinen grau-grünen Büsche und das türkise Wasser geprägt. Dort haben wir dann eine schrecklich heiße Nacht am Strand geschlafen. Am Ende der Halbinsel gibt es einen Aussichtspunkt auf das Meer. Von dort aus kann man auch regelmäßig Haie und Mantarochen beobachten.

Panorama Peron Skipjackpoint Westen

Stromatolithen Hamelin PoolBeim Verlassen von Shark Bay haben wir uns im Hamelin Pool Stromatolithen angesehen. Diese waren mit die ersten Lebewesen auf unserer Erde und haben einen großen Anteil an wichtigem Sauerstoff produziert. Aussehen tun sie wie normale Felsen im Wasser. Doch sie leben heute noch.

Unser nächstes großes Ziel war Carnarvon. Dort wollten wir unsere Vorräte auffrischen, bevor es zum Tauchen und Schnorcheln an die bekanntlich teure Coral Coast ging. Dort haben wir uns Schwimmflossen gekauft und unsere alten und kaputten Schuhe ersetzt.

Ronja beim Schorcheln in Coral BayAm nächsten Tag erreichten wir am frühen Nachmittag Coral Bay. Dieser kleine Ort liegt am südlichsten Ende des Ningaloo Riffes. Das besondere an diesem Riff ist, dass es wenige Flossenschläge von der Küste entfernt liegt und so schnappt man sich einfach seine Schnorchelausrüstung und genießt die Fische und Korallen. Dort sind wir, bis unsere Finger und Füße völlig verschrumpelt waren, umher gedümpelt.

Wir haben jetzt zwar eine Menge an Geld angespart, sodass wir uns auch ein paar Aktivitäten leisten können, das heißt aber noch lange nicht, dass wir von nun an für unsere Campinggebühren bezahlen werden! So sind wir abends noch einen Allradweg hineingefahren und haben dort übernachtet. Dort sind unglaublich kleine Wallabys umhergesprungen! Die waren vielleicht süß!

Panorama Von Coral Bay zum Cape Range NP

Blaue Mördermuschel vor gelber KoralleWeiter ging es auf dem Allradweg über Dünen, vorbei an tausenden Termitenhügeln, zum Cape Range National Park. Auf dem Weg mussten wir ein militärisches Übungsgelände durchfahren. Wir waren zur rechten Zeit dort, denn zwei Tage später sollte dieses Gebiet gesperrt werden. Angekommen im Nationalpark haben wir uns gleich auf die Suche nach guten Schnochelstellen gemacht.

Drei Tage lang sind wir dann im Nationalpark die verschiedenen Spots entlang geschnorchelt. Teilweise musste man bei Flut ins Wasser, weil man sonst die Korallen abgebrochen hätte. Es gibt nur Hartkorallen zu sehen und ein paar kleinere bunte Fische. Außerdem gibt es große Mördermuscheln in allen Farben. Wir konnten sogar einige Tintenfische, Rochen und Kugelfische entdecken. Zu meiner Freude gab es auch wieder viele schöne, bunte Papageienfische, die sich aber leider sehr schlecht fotografieren lassen. Doch wenn man die ganz großen Fische sehen möchte, muss man am äußeren Riff tauchen gehen!

BlaupunktstachelrochenDer schönste Spot war mit Abstand der gefährlichste! :O Dort sieht man vom Strand aus vier kleine Felsen aus dem Wasser herausragen. Beim näheren Heranschwimmen kann man aber sehen, dass diese komplett aus Austeransammlungen bestehen. In denen verstecken sich große und kleine Fische, die nur auf ein nichtwissendes Opfer warten, um sich an ihm zu vergreifen! OhrläppchenbeißerIm ersten Moment dachte ich, dass sie einfach nur zutraulich waren, doch in Wirklichkeit hatten sie Hunger und nur Ohren konnten sie zufrieden stellen! Nach mehreren Versuchen, meine Ohren von meinem Körper abzubeißen, flüchtete ich aus dem Wasser! Weil Matze einfach so charming war, haben sie ihn in Ruhe gelassen. Bei den nachfolgenden Schnorchelgängen habe ich mir vor Angst immer die Ohren festgehalten. 😀

Doch weil wir endlich die ganz großen Fische sehen wollten, beschlossen wir, nach Exmouth zu fahren. Diese Stadt liegt am nördlichsten Ende des Riffes und dort gibt es mehrere Tauchschulen, die für viel Geld Tauchgänge anbieten. Von März bis Juli kann man hier mit dem größten Fisch der Welt schwimmen, dem Walhai. Da die Saison gerade erst begonnen hatte, wollten wir unser Glück auch einmal probieren und buchten neben unseren zwei Doppeltauchgängen auch eine Whaleshark-Tour.

TeufelsschneckeDer Erste Tauchgang war an den Muiron Islands. Dort hofften wir auch ein paar Weichkorallen sehen zu können. Es gab nicht viele Fische zu sehen, aber die Formen und Strukturen der Korallen waren wirklich sehr schön. Leider gab es auch hier nicht viele Weichkorallen, dafür aber ein paar schöne, bunte Nacktschnecken. Wir hätten beinahe einen Auffrischungstauchgang machen müssen, weil unser letzter Tauchgang schon mehr als ein Jahr her war. Dementsprechend war ich mit meinen 12 Tauchgängen schon ziemlich aufgeregt. KorallenvorsprungAber alles lief glatt und so blieben wir mehr als eine Stunde unter Wasser. Nach einer Oberflächenpause mit leckerem Essen und Trinken konnte ich es kaum erwarten, wieder ins Wasser zu springen. Was zum Teil auch daran lag, dass ich das schwankende Boot endlich wieder verlassen wollte! Nach einer weiteren Stunde unter Wasser gabs dann noch einen kleinen Snack und dann ging es zum abschließenden Schnorcheln an eine andere Stelle.

Rot-blaue SchneckeAm späten Nachmittag kamen wir dann wieder ans Land und waren beide sehr kaputt. Leider kann man sich nicht einfach mal kurz hinlegen und ein Nickerchen halten, denn es ist immer heiß! Selbst wenn die Sonne schon lange untergegangen ist. Trotzdem kann man auch nicht draußen sitzen, denn dann kommen die Mücken und zerstechen einen von oben bis unten! Deswegen schmieren wir uns mehrmals am Tage mit irgendwelchen Salben ein. Sonnencreme tags und nachts Anti-Mückenspray. Echt nervig! Am schlimmsten ist es dann aber, wenn man nach einer beschissenen Nacht total verschwitzt aufwacht und einfach nur aus dem heißen Pumba raus will, doch dann sofort von den Fliegen angeflogen wird. Da wünscht man sich schon manchmal an die Ostküste zurück.

Den nächsten Tag haben wir an der Walhai-Tour teilgenommen. Am Morgen ging es ans Riff für ein Probeschnorcheln, um zu üben, wie wir mit dem Walhai schwimmen müssen. Beim Schnorcheln habe ich endlich meinen ersten Hai gesehen! Soo cool und überhaupt nicht gruselig! 😛

Walhai mit geöffnetem MundDie Walhai-Boote werden von einem Flugzeug informiert, wo sich die Walhaie befinden und kaum waren wir mit dem Schnorcheln fertig, hatte unser Suchflugzeug schon einen entdeckt. Das ganze Boot war aufgeregt, ob alles glatt laufen würde. Dann kamen wir an den Ort und konnten einen graubraunen Punkt an der Wasseroberfläche schwimmen sehen. Zuerst springt die Gruppenleiterin ins Wasser, um den Hai ausfindig zu machen und der Schwimmergruppe anzuzeigen, wo sie hinschwimmen muss. Walhai von hintenWir waren in der ersten Gruppe und standen schon ganz aufgeregt an der Bootskante. Mit einem großen Schritt in Wasser gings dann schnell in Richtung Gruppenleiterin und da war er, unser Walhai. Ein 3-4 Meter langes Männchen mit dem Mund geöffnet, langsam auf uns zuschwimmend. Ein unbeschreibliches Gefühl neben diesem Giganten zu schwimmen! Der größte je gesehene Walhai war 18 Meter groß. Im Ningaloo Riff kann man Haie bis zu 12 Metern beobachten, aber durchschnittlich sind männliche 4-5 Meter große Haie hier anzufinden.

Nach wenigen Minuten mussten wir ihn an uns vorbeiziehen lassen und die nächste Gruppe konnte ihn bestaunen.

Wenn man mit einem Hai schwimmt, bildet man eine Art Tunnel um ihn herum und muss immer einen Mindestabstand von 3 Metern von ihm entfernt bleiben. Nach mehreren Durchgängen waren wir alle eingespielt und es konnte eigentlich nichts mehr schief gehen!…Eigentlich…

Walhai taucht aufAls wir das vorletzte Mal ins Wasser sprangen, hatten zwei ältere deutsche Frauen nicht aufgepasst, was ihnen die Gruppenleiterin sagte. Sie versuchten im letzten Moment auf die andere Seite des Walhais zu schwimmen und guckten dabei aber nicht ins Wasser, wie weit er noch entfernt war. So kam es, dass sie dem Walhai mit ihren Flossen ins GESICHT traten!!!….
Als wäre das nicht schon dämlich genug, machte sich die eine noch einen Spaß draus und sagte belustigt „Feindkontakt“…Wie dämlich kann man sein? Zum großen Glück tauchte der Walhai nach kurzem Zögern wieder auf und wir konnten noch eine Weile mit ihm im Wasser bleiben.

Am Ende der Tour sind wir dann noch einmal schnorcheln gewesen und haben wieder ein paar Riffhaie gesehen. Als wir dann endlich wieder auf trockenem Boden waren, wollte ich einfach nur schlafen.

Am nächsten Tag sollten wir wieder früh aufstehen, um zum nahegelegenen Navy Pier zu fahren. Dies ist der sechstbeste Tauchspot der Welt, den man von der Küste aus erreichen kann. Das besondere ist, dass man an diesem Steg eine riesige Ansammlung an Unterwasserleben vorfinden kann. Man konnte schon leicht erahnen, wie es wird, wenn man bei der Befahrung des Piers ins umliegende Wasser schaute. Selbst von oben betrachtet waren schon Fischschwärme zu sehen.

FeuerfischAls wir dann im Wasser waren und der Tauchguide das Zeichen zum Abtauchen gab, war ich schon ziemlich aufgeregt. Es war einfach unglaublich, was dort los war! Riesige Fischschwärme, Haie, Muränen, Skorpionsfische, Feuerfische und noch vieles mehr! Am genialsten fand ich die großen Zackenbarsche, vor denen man sich schon ein bisschen fürchten kann. Bunte Korallen gab es nicht viele, dafür haben die kleinen Nacktschnecken für Farbe gesorgt. Das Einzige, was mich beim ersten Tauchgang störte, war ein Leck meines Atemreglers, sodass ich immer aufpassen musste, dass ich nicht zu viel Salzwasser schluckte. ZackenbarschAuch Luft ist durch den Atemregler verschwendet worden, aber wir waren trotzdem 50 Minuten unter Wasser. Auch die Sicht hätte besser sein können, aber trotzdem bin ich immer noch völlig begeistert von diesem Tauchgang. Beim zweiten Tauchgang verlor Matzes Atemregler viel Luft, woraufhin er ihn noch auswechseln musste, bevor es losgehen konnte. Doch auch der zweite Tauchgang war einfach toll!

Da kann man schon mal beide Augen zukneifen und nicht auf den Preis schauen. Schon komisch, dass wir an der Ostküste gemeckert haben, weil wir 160$ für einen unverschämten Preis hielten. Trotz Rabatt auf die Walhaitour haben wir in den 3 Tagen mehr als 1.400$ in Exmouth gelassen. Das mussten wir Sparfüchse leider hinnehmen. :/

Alles in allem hat sich die Fahrt ans Ningaloo Reef mehr als gelohnt! :)

Bis zum nächsten Mal!

Wir 3

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Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! https://workntravel-australien.de/2013/03/ich-bin-ein-star-holt-mich-hier-raus/ https://workntravel-australien.de/2013/03/ich-bin-ein-star-holt-mich-hier-raus/#comments Fri, 08 Mar 2013 15:43:02 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=619 Halloho,

es wird Zeit für ein Update, der letzte Blogeintrag ist von Mitte Januar…

Karge LandschaftWir arbeiten noch immer in Monkey Mia, daher ist der Alltag nicht übermäßig spannend. Es ist sehr ruhig geworden hier, die Weihnachtsferien sind inzwischen lange vorbei und die Hitze dürfte auch ein Grund für die Ruhe sein. Wir hatten hier in letzter Zeit häufig über 40°C, da macht die Arbeit noch weniger Spaß als sonst. Da es weniger zu tun gibt, arbeiten wir auch weniger und verdienen nicht mehr ganz so viel Geld, aber immer noch ganz ordentlich. Aber ein Ende der Schufterei ist in Sicht: Am 9. März haben wir unseren letzten Arbeitstag und am 11. fahren wir endlich weiter. Wir können es kaum noch erwarten! Zwar werden uns der Kühlschrank, die Duschen etc. sehr fehlen, aber wir wollen hier weg. Das Reisen fehlt uns.

Das wurde vor einigen Wochen besonders deutlich, als wir uns mal vier Tage frei genommen hatten und uns auf den Weg zum westlichsten Punkt des australischen Festlands gemacht haben: Steep Point. Auf der Karte ist das gar nicht weit weg von uns, da wir aber um die ganze Shark Bay herum fahren müssen, waren es noch einmal über 200 km bis dorthin, davon über die Hälfte Schotterweg und später Allradtrack. Aber für Profis wie uns ein Kinderspiel. 😉 Die Vegetation dort ist nicht gerade üppig: Außer Büschen und Sträuchern hält sich dort nicht viel, man findet weder Bäume noch Schatten. Während wir bislang die Klimaanlage im Auto weitestgehend unbenutzt ließen (zur Abhärtung/Anpassung), war es dort nur mit größtmöglicher Kälteeinstellung im Auto auszuhalten. Spannender als die Vegetation ist die Landschaft: Während an der Ostküste der Halbinsel das Wasser sehr ruhig ist und wir eine entspannte Nacht am Strand verbrachten (mit im Meer gekühltem Sekt), ist die Westküste steil abfallend, an vielen Stellen geht es knappe 100 Meter nach unten, Wikipedia spricht gar von 250 Metern an der höchsten Stelle. Wer da runterfällt, braucht etwas Ausdauer und kommt dann in Afrika an. Oder auch nicht.

Panorama Zuytdorp Cliffs mit Pumba

Guter FangDie Spitze der Halbinsel gilt als bester Ort zum Angeln in ganz Australien. Es war schon beeindruckend, was die Angler für große, unglückliche Fische aus dem Wasser ziehen. Durch die hohe Lage konnten wir mehrere große Fischschwärme sehen, an denen sich die Möwen bedienten. Ein paar Delphine schwammen auch vorbei. Letztlich konnten wir uns das Massaker der Angler aber nicht lange anschauen und sind entlang der Steilküste weitergefahren. Da gabs einige wirklich spektakuläre Aussichten. Achtet auf den Fotos auf den kleinen roten Punkt nahe dem Abgrund: Das ist Pumba!

Panorama Zuytdorp Cliffs mit Ronja

BlowholesEin ziemliches Highlight dort waren außerdem die Blowholes. Als wir dort ankamen, hatten wir keine Ahnung, worum es sich dabei handelt. Wir sahen große Löcher im Kalkstein und haben uns die mal angeschaut. Diese gingen ziemlich tief hinab, ohne dass ein Ende zu sehen war. Plötzlich dröhnte es im Boden unter uns, aus den Löchern dröhnte es noch viel mehr und der Boden vibrierte sogar. Unter uns war offensichtlich alles hohl. Wenn die Wellen des in einiger Entfernung zu sehenden indischen Ozeans hineinschwappen, dann erreicht das Wasser offensichtlich auch die Höhle, auf der standen. Bei hohem Meeresspiegel kann das Wasser aus den Löchern einige Meter emporspritzen. So viel Glück hatten wir nicht, wir sahen nur gelegentlich fein zerstäubte Wassertropfen. Ich muss nochmals betonen, wir sehr wir uns erschrocken haben, als es unter uns grummelte. Wir standen da am Rand der Löcher und haben uns ziemlich schnell aus dem Staub gemacht.

Irgendein Scherzkeks hatte dort auch ein ganz kleines Blowhole gefunden. Um deutlich zu machen, wie viel Luft aus dem Loch bei hereinbrechenden Wellen kommt, opferte er oder sie eine Sandale, die sich nun bei hinausströmender Luft vom Loch hebt und anschließend wieder angesaugt wird.

Weil wir es dort so beeindruckend fanden, haben wir von dem ganzen Spektakel ein Video gemacht und wollen euch das nicht vorenthalten. Ich möchte anmerken, dass es sich um Full HD handelt und der Upload sich sehr problematisch gestaltete. Aber was tun wir nicht alles für euch. 😉 Zum Thema Videos: Wir haben außerdem ein Video von einem putzigen Koala hochgeladen und auch das Zeitraffervideo von unserer Fahrt durch die Nullarbor Plain. Beide sind in die zugehörigen Artikel eingefügt worden: Great Ocean Road und Nullarbor Plain, alles in Full HD. Weil es außerhalb von Monkey Mia mit den Fliegen sofort wieder schlimm wird, haben wir auch davon ein Video hochgeladen.

FruehstueckUnsere freien Tage beginnen wir inzwischen häufig mit dem Frühstücksbuffet im Restaurant, einmal pro Woche können wir uns das schon leisten. Das kostet uns nämlich nicht mehr als ein australischer Döner. Was nicht heißt, dass das Frühstück 2,50 € kostet. 😉 Jedenfalls brachten wir an einem dieser Tage unser Essen auf die dortige Terrasse und gingen noch einmal zurück zum Buffet, um noch etwas zu holen. Das war der Moment der Möwen: Als wir zurückkamen, räumte das Personal unser Essen, beziehungsweise dessen Reste ab und war damit beschäftigt, die Sauerei rund um den Tisch herum zu beseitigen. Danach fielen uns dann die zahlreichen Schilder auf, die genau vor diesem Ereignis warnten… oops. Nachdem wir uns einen neuen Teller geholt hatten, beobachteten wir beim Essen die Delphine, Emus und Pelikane. Das war schon ein ziemlich entspannter Start in den Tag. Durstiger PelikanNeulich war es ganz ähnlich, abgesehen von den Möwen natürlich, aber es waren so viele Delphine im Wasser, dass wir schnell aufgegessen haben und zum Strand gegangen sind. Während normalerweise nur die Weibchen mit den Kälbern kommen, waren an diesem Morgen auch die Männchen am Strand. Weil diese Menge an Delphinen recht beeindruckend war, gibts auch hier von ein Full HD-Video. Mir ist übrigens ein Schnappschuss gelungen, während die Delphinmännchen spielten: Einer schwamm gerade auf dem Rücken und enthüllte dabei seine Männlichkeit. Die Naturschutzbehörde bat um eine Kopie des Fotos für Forschungszwecke… Nun haben sie ein Bild mehr in ihrer Sammlung von Delphinpimmeln. Schon irgendwie komisch. 😉 Als wir den Strand verließen, erheiterten uns die Pelikane, die am Rasensprenger standen und versuchten, das Wasser mit ihren riesigen Schnäbeln aufzufangen. Toller Anblick.

An manchen Tagen fühlen sich die Delphine besonders wohl. Meist ist dann nahezu windstill, das Wasser sehr ruhig, der Himmel wolkenfrei und der Wasserstand sehr hoch. Dann kommen sie nicht nur vormittags zur Fütterung, sondern verbringen den ganzen Tag nahe am Ufer, zur Freude der Besucher natürlich. Einmal haben wir uns das nicht entgehen lassen. Wir sind etwas am Strand entlang gelaufen und dann ins Wasser gegangen, als wir sie sahen. Das war schon irgendwie ein tolles Gefühl, wie drei Delphine nur eine Armlänge entfernt vorbeiglitten. Mitunter hat man sie auch dicht am Ufer entlang pesen sehen. Dabei treiben sie Fische vor sich her und schieben sie somit ins immer flachere Wasser, bis die Fische festsitzen und die Delphine bloß noch den Mund aufmachen müssen.

Spotting WildlifeWir hatten im letzten Beitrag bereits davon berichtet, dass wir eigentlich gerne segeln gefahren wären. Dieser Plan schlug auch noch ein weiteres Mal fehl, weil der Mast des Bootes brach. Letztlich sind wir dann aber doch noch gefahren, nur leider ohne Segel, sondern mit Motor. Ziel der Fahrt waren die Seegraswiesen, wo sich allerhand Meerestiere aufhalten. So sahen wir auf Fahrt wieder einmal Delphine, aber auch Schildkröten (die sogar immer am Steg abhängen), Dugongs, einen Hai und Seeschlangen. Mit Letzteren ist nicht zu spaßen: Vor Kurzem wurde eine unserer Kolleginnen beim Baden in die Hand gebissen und daraufhin ins 800 km entfernte Perth ins Krankenhaus geflogen. Die Seeschlangen geben nicht bei jedem Biss Gift ab, so war das eine reine Vorsichtsmaßnahme. Sie hatte letztlich Glück und außer dem Biss selbst keine weiteren Probleme. Wo wir gerade bei Schlangen sind: Vor ein paar Tagen wurden zwei Stück auf dem Resortgelände gesehen. Das kommt nicht allzu oft vor. Eine Entdeckerin befand sich dabei in einer besonders ungünstigen Situation. Sie saß gerade auf einer durchaus beengten Toilette, als die Schlange hinter dem Mülleimer hervor kam. Enger Raum, abgeschlossene, nach innen zu öffnende Tür, Hose runter, ja, die Situation ist suboptimal. Passiert ist aber auch hier nichts.

Wir sind übrigens mal wieder umgezogen. Nachdem wir ja anfangs schon mit dem Auto verschiedene Stellplätze hatten, sind wir nun inzwischen in der dritten Wohnung. Diese ist mehr als doppelt so groß wie die vorherige, ich schätze 20 qm, hier haben wir zu zweit nun endlich genug Platz. Tatsächlich ist es hier auch richtig gemütlich. Wir haben ein großes Doppelbett, Kühlschrank, zwei Klimaanlagen, Toaster, Wasserkocher, einen Schrank, Wäscheleine und, ganz wichtig, einen Tisch. Dieses Zimmer wird uns fehlen, wenn wir wieder auf Reisen sind.

Unser Zimmer in Chinatown

Neulich waren wir auf einem Allradtrack nur ein paar Kilometer entfernt von hier unterwegs. Das war der erste Weg, den wir nicht alleine gefahren sind. Begleitet wurden wir vom Chef des Hausmeisterteams, der seinen Wagen voller Backpacker hatte, die noch nicht in den Genuss des Allradfahrens gekommen waren. Ziel war eine Art Oase inmitten dieser trockenen Gegend. War ganz schön, besonders, nicht immer alleine zu fahren.

Panorama Dubaut Creek

Zu Ronjas Geburtstag hatten wir beide frei. Sie hat den Tag genutzt, um zum Friseur zu gehen. Resultat ist wie immer: Kopf und vor allem Portemonnaie sind leichter und Ronja ist unzufrieden. Sie meint, ihre eigentlich blonden Haare seien jetzt orange. Konsequenterweise hat sie den heutigen Tag mit Recherchen über ihre nächste Frisur verbracht…
Aber egal. Uns war oftmals so langweilig hier, dass wir angefangen haben, zu lesen. Unser erstes Buch war Wolkenatlas, die Verfilmung Cloud Atlas lief vor Kurzem im Kino. Das zweite Buch, Beweiskette, liest Ronja allein. Ich hab jetzt mein Internet, jetzt brauch ich keine Bücher mehr. 😉 Abends haben wir in letzter Zeit oftmals Volleyball gespielt, was aber inzwischen aufgrund fehlenden Interesses weiterer Mitspieler wieder eingeschlafen ist. Aber es war eine willkommene Abwechslung.

SpinneZum Abschluss noch was zur Arbeit. Das Verhältnis zu unserer Chefin hatte sich etwas entspannt, jetzt gabs aber wieder Ärger. Sie behauptet, ich würde bei der Abrechnung zu bescheißen versuchen, konkret habe ich angeblich versucht, mir 15 Minuten mehr anzuschreiben, als ich tatsächlich gearbeitet habe. Das konnte ich so nicht auf mir sitzen lassen. Wenn ich schon diese beschissene Arbeit mache, dann lass ich mir nicht noch 15 Minuten davon ungerechtfertigt. Ich habe also drauf bestanden, dass diese Viertelstunde bezahlt wird. Ich hatte sogar Zeugen, die mich zur fraglichen Zeit noch arbeiten gesehen haben. Nun ja, die Chefin zeigte sich überaus großzügig und willigte ein. Dafür hat sie mir nun meine morgendliche Extrastunde gestrichen und ich fang erst um 8 an statt um 7. Und ich bin nicht mehr so richtiger Toilettenputzer, sondern Junge für alles. Mal helfe ich bei den Klos, mal mach ich Betten. Ich weiß nicht, ob das eigentlich ein Abstieg in der Hierarchie sein sollte, aber mir gefällt das jetzt viel besser, seit ich nicht mehr so viel Zeit auf den Klos verbringe. Immerhin die letzten 1,5 Wochen eine Besserung. 😉

Ein walisisches Pärchen sollte unseren Platz nach unserer Abreise hier einnehmen. Sie sollte im Restaurant arbeiten, er der neue Klojunge werden. An seinem zweiten Tag kam er nicht pünktlich zur Arbeit und so ging ich an deren Raum klopfen. Als mehrfach keine Reaktion zu vernehmen war, hab ich die Tür aufgemacht und fand ein leeres Zimmer vor. Nur die Schlüssel lagen auf dem Tisch. Die zwei haben sie also nach ihrem ersten Tag über Nacht aus dem Staub gemacht. 😀 Kann ich ja irgendwie verstehen. Wenn die Bezahlung nicht so gut wäre, wären wir auch schon lange weg. Nun scheint mein Putzkollege in Zukunft die Klos allein reinigen zu dürfen. Er tut mir tatsächlich leid. Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde mich auch die gute Bezahlung nicht hier halten.

Aber wie gesagt, wie haben es ja fast geschafft. Pumba will auch schon weiter. Neulich morgen hat er 15 Minuten lang durchgehend gehupt. Ganz von allein. Wir werten das als Aufmerksamkeitsdefizit.

Im nächsten Blogeintrag hoffen wir euch von unseren Tauchgängen am Ningaloo Reef berichten zu können. Und alle so: „Yeah!“

Reisevorfreudige Grüße,

die 3 Reisevorfreudigen

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Kalbarri & Shark Bay https://workntravel-australien.de/2012/12/kalbarri-shark-bay/ https://workntravel-australien.de/2012/12/kalbarri-shark-bay/#comments Mon, 17 Dec 2012 06:03:58 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=573 Hallo allerseits,

der heutige Blogeintrag wird in besonders entspannter Atmosphäre geschrieben: Auf einer Liege am Pool, im Schatten der Palmen und zwischen deren Stämmen hindurch leuchtet der hellblaue Ozean. Natürlich sollte man den Sandstrand nicht unerwähnt lassen. Wenn es jetzt noch früh am Morgen wäre, könnte ich mit hoher Wahrscheinlichkeit noch von vorbeischwimmenden Delphinen schwärmen. Aber es ist schon nachmittags.

Pani schnuppert am FrangipaniAber erst mal ganz langsam. Letzter Stand der Dinge war unser Aufenthalt in Geraldton. Weil im Norden jetzt die Regenzeit beginnt, es dazu auch noch unerträglich heiß ist und wegen all der Feuchtigkeit viele Wege und Nationalparks gesperrt sind, wurde uns klar, dass wir nicht mehr sooo viel weiter fahren können. Es wäre also mal langsam an der Zeit zu arbeiten.

Und tatsächlich sind wir auch immer davon ausgegangen, gute 500 km weiter nördlich in Monkey Mia in einem Touristenresort Arbeit zu finden. Wie kommen wir eigentlich auf diese Idee? Nun ja, ich habe ja vor der Abreise nach Australien nach Autos Ausschau gehalten. Dabei stand ich in Kontakt mit einem deutschen Pärchen. Deren Auto haben wir zwar letztlich nicht gekauft, aber die beiden hatten in Monkey Mia gearbeitet und es sehr empfohlen.

Für uns stand auch tatsächlich immer fest, dass wir da arbeiten. In Geraldton beschlossen wir schließlich, auch mal das Resort von unseren Plänen zu unterrichten. Besser spät, als gar nicht. 😉

Da natürlich nicht sofort eine Antwort zurückkam, machten wir uns auf in Richtung Norden. Wenig später erreichten wir Kalbarri. Der sich dort befindende Kalbarri National Park mit seinen schroffen Schluchten aus rotem Sandstein und dem sich hindurch schlängelnden Fluss gilt als recht schön und so wollten wir da auch mal einen Blick drauf werfen.

Panorama Loop

Ich hatte auf Schluchten wie im Film 127 Hours gehofft und wollte darum dort auch wandern gehen. Erster Stopp in Kalbarri war also das Touristenbüro. Bei der Gelegenheit fragte ich auch gleich, ob es denn irgendwo öffentliche Duschen gäbe. Prompte Antwort: „Nein, und Camping ist hier auch verboten!“ Toller Service, keine Frage.

Nachdem wir also die Nacht irgendwo gecampt hatten, haben wir morgens die durchaus vorhandenen öffentlichen Duschen genutzt und mal geschaut, ob vielleicht schon eine Antwort auf unsere Bewerbungsemail angekommen ist. Natürlich nicht. Da es in Australien bei Bewerbungen aber zum guten Ton gehört, den potentiellen Arbeitgeber richtig zu nerven (so wirkt es zumindest auf uns), haben wir da mal angerufen, ob denn unsere Bewerbung angekommen sei. Mehr als ein „Wird schon, war gestern nicht da.“ war leider nicht zu erhalten. Mhh.

Panorama Nature's Window und Loop

Anschließend sind wir in den Nationalpark gefahren. Erster Stopp war der Aussichtspunkt an einer Schlucht namens Z-Bend. Man hätte auch in die Schlucht hinab steigen können, aber dann hätten wir es nicht mehr bis zum Sonnenuntergang zum wohl bekanntesten Teil des Nationalparks geschafft: Nature’s Window. Dabei handelt es sich um eine Felsstruktur, die in der Mitte ein großes Loch hat. Direkt dahinter sieht man, wie sich der Fluss durchs Tal windet. Bei Sonnenuntergang wirkt der Stein noch viel roter als tagsüber. Nachdem die Fotos im Kasten waren, haben wir die Nacht auf dem benachbarten Parkplatz verbracht.

Panorama Loop am Fluss

Ganz früh am nächsten Morgen, noch vorm Sonnenaufgang, sind wir aufgestanden. Ist ja mal so gar nicht meine Zeit. 😉 Aber wir wollten wandern gehen und da will man noch vorm Mittag möglichst zurück sein. An heißen Tagen kann es in den Schluchten auch mal 50°C heiß werden. Hitzetote hats dort auch schon gegeben. Aber wir haben ja nicht umsonst die Gemütlichkeit unseres Bettchens so früh verlassen. Mit einer Länge von 9 Kilometern war der Wanderweg schon ganz ordentlich für unsere Verhältnisse. Er führte erst oberhalb der Schlucht entlang und nach einem Abstieg dann durch sie hindurch, bevor er am Ende wieder zum Ausgangspunkt zurückführte. Da der Fluss dort nahezu im Kreis fließt, hatten wir ihn während des ganzen Weges an all den schönen roten Felswänden vorbei immer neben uns. Vor der ganz schlimmen Hitze waren wir dann auch wieder zurück. Durchnässt waren wir dennoch, aber uns hats gefallen.

PelikaneDen Rest des Tages sind wir am Küstenteil des Nationalparks entlang gefahren und haben uns dort ein paar Sachen angeschaut. Der nächste Morgen begann für uns mit der täglich stattfindenden Pelikanfütterung. Da bis dahin noch immer keine Reaktion auf unsere Bewerbung eingetroffen war, haben wir sie nochmal abgeschickt, jedoch an eine alternative Email-Adresse. Zusätzlich dazu haben wir noch in Kalbarri bei drei Unterkünften nach Jobs gefragt und jeweils Kontaktdetails hinterlassen.

Anschließend gings noch einmal in einen anderen Teil des Nationalparks. Auf dem dortigen Parkplatz traute ich ja meinen Augen kaum. Da stand ein Auto, dessen Nummernschild mir recht bekannt vorkam. Es erinnerte mich stark an das Auto, das wir damals fast gekauft hätten, dessen Besitzer uns von Monkey Mia erzählt hatten. Ich wollte gerade das Nummernschild mit den Fotos auf meinem Rechner vergleichen, als der jetzige Besitzer aufkreuzte. Und tatsächlich: Irgendwo auf einem Parkplatz im einsamen Westaustralien treffen wir unser fast gekauftes Auto. Unglaublich.

Shell BeachNach einem Pläuschchen mit dem Besitzer fuhren wir weiter Richtung Norden, ab nach Shark Bay, wo auch Monkey Mia liegt. Fast die komplette Shark Bay Region gehört zum Weltkulturerbe, entsprechend hoch waren unsere Erwartungen. Die Straße zumindest war schrecklich langweilig. Nahezu kein Verkehr und ich musste Ronja als Fahrer ablösen, weil sie kurz vorm Einschlafen war. Aufgewacht ist sie, als wir am Shell Beach gestoppt haben. Das ist der Strand in einer Bucht, der nicht etwa aus Sand besteht, sondern aus gigantischen Mengen kleiner Muscheln. Diese sind klein genug, dass man diese Besonderheit zuerst gar nicht sieht, aber wenn man sich dessen erst einmal bewusst ist, kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr raus. An einigen Stellen soll die Muschelschicht ganze 10 Meter dick sein.

Nachdem wir uns vom Shell Beach mit Mühe getrennt hatten, haben wir noch einige Aussichtspunkte angesteuert und von dort aus auch mehrere Rochen im seichten Wasser gesehen und haben abends schließlich Monkey Mia erreicht. Von den nun schon so oft angesprochenen ehemaligen Besitzern des Autos hatten wir auch den Namen einer Managerin, die wir nach einem Job fragen sollten. Diese war tatsächlich auch gerade in der Rezeption anwesend, hatte aber leider keine sonderlich gute Laune. Unsere Bewerbung hatte natürlich niemand bekommen, wir sollten sie doch lieber noch mal an eine andere Emailadresse schicken. Aber sowieso bräuchten sie gerade keine Leute, erst in zehn Tagen würden zwei Stellen frei werden. Naja, dachten wir uns, wer 3 Monate arbeiten will, kann auch ruhig 10 Tage warten. Da 10 Übernachtungen aber ganz böse ins Geld gehen, haben wir gefragt, ob wir vielleicht wwoofen könnten. Wwoofen? Ja, wwoof ist eine Abkürzung für willing workers on organic farms. Dabei arbeitet man für einige wenige Stunden pro Tag irgendwo in der Landwirtschaft, kriegt dafür kein Geld, aber kostenlos Unterkunft und Verpflegung.

Boote im Nichts

Nun ist so ein Resort natürlich kein landwirtschaftlicher Betrieb, wwoofen nennen die das hier trotzdem. Auch dazu konnte uns die Managerin noch nichts versprechen, aber wir sollten doch mal am nächsten Morgen wiederkommen. Wir haben also investiert und die Nacht auf dem zum Resort gehörenden Caravanpark verbracht. 30 Dollar hat uns das gekostet. Wir haben für eine Übernachtung bezahlt! Das haben wir seit über drei Monaten nicht mehr gemacht. War sehr komisch.

Wir sind also am nächsten Morgen zurück in die Rezeption. Leider hatte die Managerin nichts für uns finden können, sie könnten grad wirklich keine Leute gebrauchen, nicht mal zum Wwoofen. Als wir gerade enttäuscht gehen wollten, konnte der sich ebenfalls in der Rezeption befindende weitere Mitarbeiter, Adam, diese Tragödie nicht mehr ertragen. Wir sollten etwas später noch einmal wiederkommen und bis dahin würde er was für uns gefunden haben. Woohoo, Adam mag uns. 😉

Delphin

Die verbleibenden 10 Tage bis zum Beginn des richtigen Jobs sollten wir den Hausmeistern helfen. Für schlappe 1,5 Stunden pro Tag bekommen wir freie Unterkunft, leider aber keine Verpflegung. Die Villen direkt am Strand standen zwar nicht zur Auswahl, aber wir konnten uns zwischen Caravanplatz mit Strom und Hostel entscheiden. Seitdem stehen wir also auf dem Caravanpark, arbeiten gelegentlich mal etwas und lassen uns es gut gehen.

Vielversprechend war schon der erste „Arbeitstag“. Wir wurden von den Hausmeistern strahlend empfangen, was für ein „easy life“ wir doch hier nun haben und dann auch eindringlich darauf hingewiesen, dass wir uns auch überall Zeit lassen sollen. Ja, das können wir gut. Seitdem sind sie aber immer wieder sehr zufrieden damit, wie viel wir geschafft haben. 😀

Einen Tag haben wir mal mit einem französischen Pärchen zusammen gearbeitet, das hier auch bald anfängt, und waren deshalb besonders schnell. Wir wollten eigentlich 3 Stunden arbeiten und dann den nächsten Tag frei haben, aber nach 1,5 waren wir schon fertig. Frei hatten wir trotzdem. Heute haben wir wieder 3 Stunden gearbeitet, aus schlechtem Gewissen sogar noch etwas länger. Dafür haben wir die nächsten drei Tage frei. Also alles sehr entspannt.

Nachdem wir also fleißig trockene Blätter geharkt, Wege gefegt, Zigarettenstummel gesammelt und beim Beschneiden der Palmen geholfen haben, gehts kommenden Donnerstag hoffentlich mit der eigentlichen Arbeit los. Dabei werden wir zum Housekeepingteam gehören, also Zimmer putzen, Betten beziehen und so weiter. Also alles Dinge, die ich schon Zuhause voller Inbrunst getan habe.

Pani mit Frangipaniblüte im Gefieder

Wir haben heute mal mit einigen anderen Housekeepern gesprochen und dabei trat dann schon das erste potentielle Problem zutage: Wir arbeiten, obwohl so ausgeschrieben, eventuell nicht Vollzeit. Es gibt einfach zu viele Housekeeper für momentan noch zu wenige Gäste. Aber über Weihnachten soll hier die Hölle los sein, wir haben also Hoffnung. Auch danach sollte es noch betriebsam bleiben, weil in drei Tagen die Sommerferien beginnen, die bis Anfang Februar gehen.

Unser Job ist übrigens nicht für 3 Monate eingeplant, sondern nur für 3 Wochen. Ob wir diesen irgendwie verlängert kriegen, müssen wir mal schauen. Vielleicht sollte ich ihnen was von den wirklich gravierenden Sicherheitsrisiken in ihren Computernetzwerken erzählen, das könnte mir einen Vollzeitjob verschaffen…

Aber bis Donnerstag warten wir erst einmal ab und genießen bis dahin das schöne Wetter, was mittags schon unangenehm heiß ist. Aber viele Fliegen gibts hier auch nicht und es ist nicht ganz sooo heiß, weil wir ja auf einer Halbinsel sind. Und wenns doch zu unerträglich wird, springen wir halt mal in den Pool oder, wenn die Sonne nicht mehr ganz so ballert, ins Meer. Ansonsten genießen wir die täglichen warmen Duschen, scherzen mit den Hausmeistern, verscheuchen den neugierigen Emu, schauen den jeden Morgen zur Fütterung kommenden Delphinen zu, nutzen ausgiebig vermisste Gerätschaften wie Herd, Backofen und Mikrowelle, spielen vielleicht mal Tennis und schauen viele Filme.

Aber auch hier ist nicht alles super, weil es wegen der Abgeschiedenheit unsere relativ billigen Supermarktketten nicht mehr gibt. Inzwischen kostet uns ein normaler Einkauf halt nicht mehr 30 Dollar, sondern 80, der Sprit nicht mehr 1,35$, sondern 1,57$. Internet haben wir hier auch nicht so wirklich, sodass wir für eine nutzbare Verbindung etwa 28 Kilometer in den nächsten Ort fahren müssen. Aber wir werdens wohl überleben. 😉

Machts gut! :)

Wir 3

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Perth und 500 Kilometer drum herum https://workntravel-australien.de/2012/12/perth-und-500-kilometer-drum-herum/ https://workntravel-australien.de/2012/12/perth-und-500-kilometer-drum-herum/#comments Wed, 12 Dec 2012 11:11:59 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=550 Moin moin,

… am Strand mit Laptop Blog schreiben, während im Wasser Pelikane schwimmen, Ronja Bleistiftgemälde erschafft und die Sonne kurz vorm Untergehen ist… ja, das hat was. 😉

Nachdem wir Albany verlassen hatten, war unser nächstes Ziel das Valley of the Giants, also das Tal der Giganten. Die Giganten sind riesig große Eukalyptusbäume. Eukalyptus ist nämlich nicht gleich Eukalyptus, da gibt es jede Menge Unterarten. Und einige werden eben auch verdammt hoch, bis zu 90 Meter meinen wir irgendwo gelesen zu haben.

Letztlich war das aber alles gar nicht so einfach. Uns verfolgte das schlechte Wetter und so hatten wir schon nachts Probleme, vernünftig zu schlafen. Während das Geräusch des Regens auf dem Autodach an sich zwar angenehm ist, können wir aber die Fenster nicht offen lassen. Und dann wirds warm, durch die Atemluft feucht und ungemütlich im Auto. Zusätzlich haben wir noch auf einem Parkplatz gestanden, an dessen Einfahrt das „No Camping“-Schild nicht zu übersehen war. Das trägt meistens nicht zu erholsamen Nächten bei. Als die Sonne schließlich irgendwann aufging und wir ein paar trockene Minuten zum Frühstücken gefunden hatten, machten wir uns ins Tal. Dort gab es einen kostenpflichtigen Brückenweg durch die Baumkronen, aber so etwas Ähnliches haben wir bereits vor einer ganzen Weile in Queensland gemacht. So haben wir uns mit dem kostenlosen Rundgang am Boden begnügt. Das war nicht minder beeindruckend, weil die Stämme der Bäume einen wirklich riesigen Umfang hatten.

Auf den Tipp eines anderes Reisenden hin begaben wir uns noch ein paar Kilometer weiter, 100 oder so, weil es da „ganz in der Nähe“ einen Kletterbaum geben sollte. Und was soll das sein? Wussten wir auch nicht. Wir sind da also hingefahren und ich wollte da unbedingt rauf: Ein knapp 60 Meter hoher Baum, in dessen Stamm Metallstangen als Griffe und Tritte geschlagen wurden und in dessen Gipfel dann eine Aussichtsplattform ist. Blöderweise war er geschlossen. Wegen des Wetters. Sturmgefahr. Ich hätte einfach hochgehen soll, war aber so brav, vorher nochmal bei der Aufsicht habenden Dame vom Nationalpark nachzufragen, ob ich als Kletterer da nicht hoch darf. Nichts zu machen, wackelt ja alles ganz schrecklich und so. Diese Memmen. 😉 Wir sind also weitergefahren zum Dave Evans Bicentennial Tree. Genau so ein Kletterbaum wie der vorige, aber 10 Meter höher und keine Aufsichtsperson. Hähä. 😛

Ronja war leider nicht zu überreden, da mit mir gemeinsam hinaufzuklettern. So musste ich dann die tolle Aussicht aus 68 Meter Höhe allein genießen. Es hat da oben übrigens tatsächlich ziemlich gewackelt, wenn der Wind wehte. Nur hat man davon absolut nichts gemerkt. Von unten sieht man es zwar, aber oben wackelt man halt mit. In Relation zur Aussichtsplattform habe ich mich ja auch nicht bewegt. Das Bezugssystem ist also entscheidend. Und so. Grüße an Onkelchen. 😉

Der nächste Tag führte uns weiter zur Westküste. Dort entschieden wir uns mal wieder für einen Allradweg und haben später ziemlich drüber geflucht. Da hätte man schon als Mensch zu tun gehabt, nicht ständig Äste ins Gesicht zu kriegen und wir mussten da mit dem Auto durch. Wir waren also im Nachhinein nicht nur genervt, auch unsere außen an den Fenstern angebrachten Fliegennetze waren durch die Äste kaputt gegangen. Das macht die Lüftung nachts nicht einfacher…

An der südlichen Westküste gibts viel Kalkstein, daher auch wieder eine Menge Höhlen. Eine davon, die Lake Cave, war unser eigentliches Tagesziel. Da kamen wir dann leider 5 Minuten nach der letzten Führung an. Auch da haben wir wieder auf den Allradtrack geschimpft. 😉 Am nächsten Morgen haben wir schließlich die erste Führung mitgemacht. Die Höhle war wirklich schön, aber bei weitem nicht so groß wie die Jenolan Caves in den Blue Mountains.

Weiter nördlich in Busselton haben wir unsere Lebensmittelvorräte aufgestockt und dort zum ersten Mal vegetarisches Hackfleisch gegessen. Super lecker! Kaufen wir bald wieder. Zumindest falls wir in den nächsten Wochen einen derartigen Supermarkt sehen. Und die Chancen stehen eher schlecht. Nun ja. Würden wir gern mal wieder essen. 😉 Der Pier in Busselton war recht beeindruckend, weil er 1,8 km weit ins Meer hineinragt. Nachdem wir am Eintritt vorbeigehuscht waren, sind wir ihn auch komplett abgelaufen. Ziiiiemlich langer Pier, wirklich.

Danach ging es weiter Richtung Perth. Wir konnten dem Reiseführer zuvor nichts viel Interessantes entnehmen und die Hitze machte uns auch zu schaffen, sodass wir nur einen Tag blieben. Um etwas Schatten zu finden, sind wir in den Kings Park gegangen. Die überall gepriesene kostenlos zugängliche Glasbrücke dort durch die Gipfel von Eukalyptusbäumen war zwar ganz nett, mehr aber auch nicht. Ansonsten sind wir noch etwas durch die City geschlendert, haben uns über das Nichtvorhandensein der Fliegen gefreut und uns dann wieder auf den Weg Richtung Norden gemacht.

Nachdem wir die Nacht auf einer Raststätte am Highway verbracht hatten, merkten wir morgens dann, was uns bereits am Abend zuvor angekrabbelt hatte: Unmengen an Zecken, vor allem richtig große Exemplare. Die hatten in „leerem“ Zustand bereits die Größe, wie in Deutschland die vollgesaugten. Ich musste beim Frühstück die Füße hochnehmen, um nicht ständig neue Zecken an den Beinen zu haben. Ronja ist lieber ins heiße Auto verschwunden. Selbst da fanden wir später noch zwei dieser Biester. Aber immerhin waren sie ihrer Größe wegen leicht zu bemerken und so hat uns keine angezapft.

Nördlich von Perth werden die Entfernungen zwischen allem mal wieder etwas größer, sodass es jetzt recht leicht fällt, täglich 200 km zu fahren. So hatten wir uns das auch erhofft, dass wir in Western Australia etwas zügiger voran kommen. Es ist schließlich noch ein Stückchen bis Brisbane. Nächster Stopp war bei den Pinnacles. Inmitten einer von langweiligem Buschland dominierten Landschaft gibt es ein kleines Wüstchen, in dem Unmengen an Steinsäulen emporragen. Das sieht schon ziemlich bizarr aus, wenn man da entlang läuft oder auch fährt. Ronja hatte am Tag zuvor leichten Sonnenbrand im Gesicht bekommen und traute sich deshalb inmitten der Pinnacles kaum aus dem Auto. Schön fanden wirs beide trotzdem. Mit etwas weniger Hitze wärs auch nicht verkehrt gewesen, aber daran werden wir uns wohl gewöhnen müssen. Im Norden wirds ja nur noch schlimmer. Wir versuchen auch, unsere Klimaanlage im Auto nicht zu benutzen, damit wir uns schneller anpassen. Übrigens: Du weißt, dass es heißt ist, wenn der Asphalt Blasen bekommt.

Nächstes Ziel war ein weiterer Allradweg, der zu einer nicht touristisch vermarkteten Höhle führt. Dementsprechend geht da ohne Stirnlampen gar nichts. Danke an der Stelle an meinen Bruder; ich habe deine Stirnlampe nahezu täglich im Einsatz. :) Die Höhle war eigentlich eher ein Tunnel, war aber durch ihre Länge und Kurven im Inneren komplett duster. Spektakulär war sie eigentlich nicht, es gab keine großen Tropfsteine oder ähnliches, aber durch totale Dunkelheit zu laufen, nur im Lichtkegel was zu sehen, das war super. Ronja würde da nicht bedingungslos zustimmen, aber diesen Blogeintrag schreibe ja ich. 😉 Besonders reizend war ein Loch in der Wand. Ich bin da hochgeklettert und von da aus führte tatsächlich ein Weg weiter. Ein paar Meter später warnte dann ein Schild davor, weiterzugehen, weil der kommende Teil der Höhle noch nicht erkundet und womöglich instabil sei. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie mich das gereizt hat, da weiterzugehen. Was da noch alles hätte kommen können! Wer weiß, was sich da für Höhlensysteme befinden. Selbst in den Jenolan Caves finden sie jedes Jahr neue Höhlen, häufig durch Taucher, die dort in den unterirdischen engen Gängen teilweise ihr Tauchequipment ausziehen mussten, um dort durchzupassen. Wie ich diese Leute beneide, die als allererste Menschen in einer Höhle waren! Sehr ärgerlich. Ich wäre wirklich gern weitergegangen, aber Ronja hat (vielleicht zurecht) schon rumgequengelt, dass ich endlich zurückkommen solle.

Am Ausgang der Höhle konnten wir, wie am Eingang übrigens auch schon, mehrere Bienenschwärme und ihre am Kalkstein befestigen Waben beobachten. Dort trafen wir ein Ehepaar aus Perth, das wegen fehlender Lampen die Höhle nicht besichtigen konnte. Auf dem Rückweg durch den Tunnel haben wir also den Mann mitgenommen, seine Frau hingegen war absolut nicht dazu zu bewegen, uns zu folgen und ging lieber wieder im Hellen zurück. Mit den beiden verstanden wir uns wirklich gut uns falls wir unerwartet nach Perth zurück müssen, dürfen wir bei ihnen wohnen. 😉

Was mir gerade noch einfällt: In der Höhle war es komplett ruhig, wirklich kein Geräusch war zu hören. Irgendwann wurde die Stille dann aber von einem „Schuhu“ durchbrochen. Das war nicht der gelegentlich zu spürende Windhauch, sondern eine Eule, die wir später sogar noch fanden. Wäre Pani nicht im Auto geblieben, hätten sie sich bestimmt gut verstanden. 😉 Tolle Höhle jedenfalls. :)

Das Ende des Allradtracks gestaltete sich schwierig. Erst mussten wir stoppen, weil sich auf dem Weg irgendetwas Kleines im Sand bewegte. Bei näherer Betrachtung stelle sich das als eine Art Röhre heraus, in deren Innerem ein Wurm lebte. Wenn er sich darin verkroch, waren von außen bloß kleine Stöcke zu sehen, die sich um die Röhre herum befanden. Sehr komisches Tier. Der Allradweg selbst war sehr steinig, die ewige Ruckelei anstrengend und so fahren wir froh, als wir einen alternativen Abzweig entlang der Stromleitungen nehmen konnten. Dabei tauschten wir aber schließlich bloß die Steine gegen jede Menge Sand und hatten zu tun, einen sehr sandigen Hügel hinaufzukommen. Aber mit viel Anlauf ging das ganz gut. Gravierender waren dann schon die anschließenden Salzpfannen. Da sind wir nun immer etwas vorsichtig, seit wir in den Flinders Ranges eingebrochen sind. Als Bestätigung unserer Befürchtungen steckten auch nur ein paar Meter weiter die rostigen Reste eines Autos, das den Schlamm nach dem Einsinken offensichtlich nie wieder verlassen hatte. Mit sehr genauer Wegplanung haben wir es jedoch hindurch geschafft und später noch eine Umgehung zurück auf den Highway gefunden. Glück gehabt. :)

Weiter Richtung Norden waren die paar Dörfer dort alle nicht wirklich Backpacker-freundlich. Alles voller „No Camping“-Schilder, teilweise mit ausufernden Definitionen, was alles unter Camping verstanden werden muss. Echt unsympathisch. In der nächsten großen Stadt, Geraldton, war es ganz anders. Dort war es regelrecht schwierig, Plätze zu finden, an denen Camping explizit verboten war. Es hat uns da so gut gefallen, dass wir gleich zwei Nächte dort verbracht haben. Große Stadt bedeutet übrigens gute 30.000 Einwohner. Damit ist es die größte Stadt zwischen Perth und Darwin. Das sagt eigentlich schon alles über die Bevölkerungsdichte hier.

Wäsche gewaschen haben wir dort auch wieder. Weil das doch aber mit dem Trocknen immer so eine Sache ist, haben wir die letzten Male auf Campingplätzen gewaschen und dann dort deren Wäscheständer genutzt. Natürlich ohne als Gäste registriert zu sein. Diesmal wären wir damit ja fast auf die Schnauze geflogen. Erst wurden wir angesprochen, warum unser Auto einfach so in der Gegend herumsteht. Die Antwort, dass wir gerade waschen und nachher aber einchecken, war zufriedenstellend.

Während die Wäsche trocknete, waren wir in der Stadt und haben neue Fliegengitter für unsere Fenster besorgt. Das war alles andere als einfach, da es nur Fliegengitter und nicht -netze gab. Damit funktionierte aber die bisherige Klettbefestigung nicht mehr. Am Ende haben wir etwa vier Stunden für den Mist gebraucht und ich bin währenddessen zur wirklichen Freude der Kassiererin und der Kundenberaterin 5 Mal im Baumarkt gewesen. Die hatten ihren Spaß mit unserer handwerklichen Begabung. Nun ja, jedenfalls können wir jetzt sogar nachts unser Fenster im Dach aufmachen, ohne dass fiese Krabbelei sich zu uns gesellt.

Als wir abends zum Campingplatz mit unserer Wäsche zurückkehrten und nach dem Abnehmen dieser gerade gehen wollten, wurden wir gefragt, ob wir denn nun eingecheckt hätten. „Klar, auf Nummer 36.“ Auch diese Antwort war ausreichend. Die nächste Person ein paar Meter weiter war schon kritischer und wollte dann auch noch wissen, wo Nummer 36 eigentlich sei. Gut vorbereitet habe ich auch diesen Test bestanden und unter dem Vorwand, zum Abendbrot noch in die Stadt zu fahren, haben wir uns ganz ganz schnell aus dem Staub gemacht. Hoffentlich wirds nächstes Mal nicht so schwierig. 😉

In Geraldton haben wir bei einer der Fastfoodketten Kuhsaftshakes für nur 1 Dollar gefunden! Das ist total super! Was haben wir uns darüber gefreut, unglaublich. Ernüchternd war dann die Feststellung, dass in absehbarer Zukunft keine Stadt mehr kommt, die groß genug ist, um dort auf eine Filiale dieser Kette hoffen zu können. Nicht einmal unser 50ct-Eis von McDonald’s werden wir demnächst essen können. Ja, uns gehts schon wirklich schlecht hier, bitte bemitleidet uns jetzt. 😉

Liebe Grüße aus der Wärme in die kalte Heimat :)

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Esperance, Cape le Grand & Albany https://workntravel-australien.de/2012/12/esperance-cape-le-grand-albany/ https://workntravel-australien.de/2012/12/esperance-cape-le-grand-albany/#comments Thu, 06 Dec 2012 14:16:49 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=529 Heute ist seit langem mal wieder ein komplett sonniger Tag. Wir sind beide immer noch erkältet und haben ein wenig Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. Aber mit unseren Eukalyptus-Taschentüchern lässt es sich ein wenig besser ertragen.

Das letzte Mal hatte Matze über die Nullarbor Plain geschrieben.

Nach der langen Fahrt durchs Nichts waren wir sau froh, endlich wieder in der Zivilisation angekommen zu sein. Der erste Ort, den wir in Western Australia besucht haben, war Esperance. Diese Stadt liegt in einer Bucht, in der sich 105 kleine und große Inseln befinden. Einige von ihnen kann man schon vom Festland aus sehen. Da wir aber relativ spät in Esperance ankamen, hatten wir keine Zeit, die Sehenswürdigkeiten abzuklappern.

Am zweiten Tag haben wir dann den berühmtesten Einwohner von Esperance besucht. Sammy, den dicken, faulen Seelöwen. Er liegt tagein tagaus immer an der gleichen Stelle am Pier und scheint sich nur dann zu bewegen, wenn die Einwohner ihm was zu Essen bringen. Nachdem wir ihn beim Faulenzen beobachtet hatten, sind wir noch auf dem Steg entlang gelaufen und konnten sogar ein paar Delphine vorbei schwimmen sehen.

Da es die nächsten Tage vom Wetter her schlechter werden sollte, haben wir am Nachmittag die Dünen von Esperance mit Pumba befahren. Das war ganz schön aufregend! Während ich beängstigt in Pumba saß und mich an meinen Gurt krallte, konnte Matze sein …wie nenn ich das jetzt?… ich sag mal „Abenteuer-Grinsen“ nicht unterdrücken. Dieses Grinsen bedeutet meistens nichts Gutes.

Aber alles ging gut und wir fuhren die Hügel auf und ab. Nur für einen Hügel, der auf der Runterfahrt nicht steil aussah, brauchten wir am Ende mehrere Anläufe, um ihn wieder rauf zu kommen… Da standen wir also wieder. Vor einem steilen Dünenhügel, den man diesmal nicht so schnell mit einem Spaten hätte abtragen können. Aber nachdem wir von Pumbas Reifen wieder genügend Luft abließen, kamen wir mit Untersetzung die steile Düne wieder hinauf. Dort haben wir dann auch unser nächstes Camp aufgeschlagen und die Nacht verbracht.

Am nächsten Tag sind wir dann schon früh los, weil für den Abend ein starkes Gewitter angekündigt war. Das erste Ziel des Tages war der Wylie Rock. Auf diesen Granitfelsen kann man nämlich auch mit Auto herauffahren. Touranbieter nehmen für eine Fahrt auf diesen Fels über 100$. Da dachten wir uns: „Das können wir auch!“

Da war es wieder, das Abenteuer-Grinsen! 😀

Das kann man sich nicht vorstellen, wie auf einmal mitten am Strand ein steiler Granitfels empor ragt. Und den sollten wir jetzt tatsächlich alleine befahren? Dank Pumba konnten wir den Fels ohne Schwierigkeiten herauffahren! Wir standen auf der Felsenspitze und genossen die geniale Aussicht auf die Inseln in der Bucht, den weißen Strand und die Sanddünen.

Nach einer ganzen Weile gings dann weiter am Strand entlang in Richtung Cape le Grand National Park, in dem sich Australiens weißester Strand befindet. Es sah wirklich so aus, als ob dort Schnee liegen würde und dementsprechend war auch das Wasser türkis-blau. Selbst die Konsistenz des Sandes erinnerte an Schnee. Denn er war sehr hart, klebte zusammen und beim Laufen knirschte er unter den Füßen. Fast ein bisschen winterlich! 😛 Und an dem weißesten Strand Australiens hat Matze dann trotz kaltem Wind endlich das Bodyboard eingeweiht. Es gibt keinen besseren Ort dafür! :)

Danach wollten wir den auch im Park liegenden Frenchmans Peak (einen großen Granitberg) besteigen. Doch auf dem Weg dorthin mussten wir plötzlich stoppen.

Zwei Kängurus mitten auf der Fahrbahn. Nach kurzem Beobachten, konnten wir sehen, dass das eine sich sein Bein gebrochen hatte und nicht mehr weglaufen konnte. Das zweite, deutlich größere Känguru, versuchte immer wieder, das Kleine aufzuheben und, so wie wir dachten, von der Straße zu bringen. Ich musste mich wirklich zusammenreißen, nicht gleich vor Traurigkeit und Wut anzufangen zu weinen. Welcher Idiot fährt in einem National Park wie eine Sau und erwischt am helllichten Tag ein Känguru? Und die noch viel bessere Frage ist: Wenn er das schon tut, warum verpisst er sich dann auch noch feige und hilft dem verwundeten Känguru nicht? Denn es war mehr als offensichtlich, dass es noch lebte, weil es vor Angst immer noch versuchte, mit seinem kaputten Bein aufzustehen. Da wir keinen Empfang auf beiden Handys hatten, beschloss Matze, loszufahren und den Ranger zu suchen. Ich blieb bei den Kängurus und versuchte, die vorbeifahrenden Autofahrer auf sie aufmerksam zu machen. Nicht, dass noch das andere erwischt wird! … Das hab ich jedenfalls anfangs gedacht.

Denn nach längerem Beobachten der Zwei konnte ich feststellen, dass das größere Känguru keinesfalls die sorgende Mutter war, die sich um ihr kleines Verwundetes kümmerte. Nein, es war ein von seinen Trieben geleiteter Kängurubulle. Ich wurde also tatsächlich Zeuge einer Vergewaltigung einer Kängurudame.

Am Ende habe ich den Bullen schon mit Steinen und Stöcken beworfen, damit er endlich von ihr ablässt … aber nichts zu machen. Sein Wille war stark und seine Krallen groß. Weil er bei diesem Akt dem verwundeten Känguru weh tat, wusste ich dann auch nicht mehr, auf wen ich mehr sauer sein sollte. Auf den Autofahrer oder den Bullen? Als Matze dann nach einer gefühlten Ewigkeit (15 Minuten) wiederkehrte, war ich erst mal richtig froh. Doch leider war der Ranger in der Stadt und so war nur seine Vertretung, ein altes Ehepaar vom Campingplatz, Matze gefolgt. Die beiden konnten gegen den Bullen auch nichts ausrichten und so mussten wir uns damit vertrösten, dass sie den Ranger benachrichtigen würden und dieser dann hoffentlich schnell kommen würde. Dort auf den Ranger zu warten wäre sinnlos gewesen, weil es sich hätte um Stunden handeln können und so führten wir unsere geplante Tour auf den Gipfel durch.

Der Aufstieg war sehr steil und windig, weil es diesmal keinen gemachten Weg gab. Oben angekommen ließen wir uns unsere mitgebrachten Chips so richtig bei der schönen Aussicht schmecken.

Nachdem wir wieder unten waren, wollten wir uns eigentlich auf den Rückweg nach Esperance machen. Aber mir ging das Känguru nicht aus dem Kopf und so fuhren wir noch einmal hin. Ich hatte die Stelle, wo die beiden waren, auch sofort erkannt, aber von den Kängurus keine Spur. Als wir anhielten und ich schnell aus dem Auto sprang, konnte ich hinter dem Graben ein Känguru im Gebüsch liegen sehen. Bei näherem Betrachten war klar, dass es tot war, denn die Fliegen erfreuten sich an ihm. Als wir gerade gehen wollten, tauchte dann auch der Bulle auf und als wäre das noch nicht genug gewesen, kam ein kleines Kängurubaby aus dem Gebüsch gehüpft. Es versuchte, an den Beutel seiner toten Mutter zu kommen. Mir war schon wieder zum Heulen zumute.

Später erfuhren wir, dass es der Ranger erschossen hatte.Das Kleine sollte jedenfalls allein klar kommen, meinte dieser, denn es war schon so groß, dass es eh bald von seiner Mutter abgestoßen worden wäre.

Als wir den Cape le Grand National Park verließen, wurde es schon dunkel und wir mussten uns ein wenig beeilen, sodass wir noch was essen konnten. Das haben wir auch gerade so noch geschafft, weil dann nämlich der angekündigte Sturm aufzog und sogar die Zugwarnblinkanlage der Stadt kaputt machte. Wir jedenfalls stellten uns an die Küste und beobachteten, wie die Blitze in die naheliegenden Inseln einschlugen. Es ist seit diesem Sturm auch tatsächlich bis gestern immer mal wieder am Regnen gewesen. Teilweise hatte es sogar gehagelt.

Am nächsten Tag haben wir Esperance verlassen und machten uns auf den Weg nach Albany. Ungefähr auf halber Strecke wollten wir einen kurzen Abstecher auf einen 4-Wheel-Drive machen und später unsere Vorräte in der Stadt auffrischen.

Matze hatte sich nämlich in Esperance ein Buch mit den 50 schönsten Allradwegen Westaustraliens gekauft. In der Beschreibung zu diesem Track stand, dass die Szenerie zum „Sterben schön“ sei. Das war sie wirklich, doch der Regen hatte einen Teil des Weges ausgewaschen und so mussten wir uns teilweise durch sehr schwierige Stellen manövrieren. Bei solchen Abschnitten muss ich mich dann rausstellen und Matze sagen, wie er fahren soll. Da ich aber seit unserer Nationalpark-Tor-Umfahrung das Gefühl habe, dass ich als Navigator ungeeignet bin, hatte ich schon ziemliches Herzklopfen. Umso weiter wir in den Track fuhren, umso mehr war uns auch klar, dass wir nicht mehr hätten umdrehen können.

Letztendlich hatten wir unseren Plan, nach Albany zu fahren, schon aufgegeben, weil es alles viel zu spät wurde. Nachdem wir die Strecke hinter uns gebracht hatten, fiel uns beim nachträglichen Lesen des Beitrags im Buch auf, dass man für diesen Track ca. einen halben Tag einplanen soll. Hätten wir das mal vorher gewusst. 😛

Erst am darauffolgenden Tag ging es nach Albany. Dort sind wir dann wegen der Hitze an den Strand gefahren und haben aufgrund des guten Wellengangs gleich noch unser Bodyboard ausgepackt. Das war für mich das erste Mal und es hat sau Spaß gemacht! Ich musste mir teilweise die Unterhose festhalten, weil sie drohte, durch die Geschwindigkeit wegzurutschen. Das müssen wir bald wieder machen!

In Albany sind wir dem westaustralischen Automobilclub beigetreten. Dieser ist vergleichbar mit dem deutschen ADAC. Da haben wir tatsächlich eine Vergünstigung bekommen, weil ich 18 Jahre bin und wir mussten nur ein 3/4 des fälligen Beitrags bezahlen.

Ich hoffe, ihr habt es bis hier ausgehalten! Aber so langsam müssen wir ja ein bisschen aufholen.

Liebe Grüße von Matze und Pani!

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Durch die Nullarbor Plain nach Western Australia https://workntravel-australien.de/2012/12/durch-die-nullarbor-plain-nach-western-australia/ https://workntravel-australien.de/2012/12/durch-die-nullarbor-plain-nach-western-australia/#comments Sat, 01 Dec 2012 12:30:35 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=518 Hallo zusammen,

wir sind in Western Australia angekommen! Aber der Weg dahin war jetzt nicht soo super.

Nachdem Pumba also in Port Augusta zum Service war, machten wir uns auf den Weg Richtung Westen. Das australische Festland hat mit der Eyre Halbinsel zwar noch einen deutlichen Abzweig Richtung Süden, da diese sich jedoch vor allem als Paradies für Freunde von Meeresfrüchten darstellt, haben wir uns diesen Abstecher und somit 2 volle Benzintanks gespart.

Der im Inland verlaufende Highway war schrecklich langweilig. Die Natur war vor allem gelb und trocken. Selbst der Verkehr hielt sich in noch engeren Grenzen als sonst. Die Autofahrer grüßen sich in diesen Regionen fast alle. Man sieht hier halt nicht mehr so viele Menschen.

Kurz nach dem westlichen Ende der Halbinsel erreichten wir den letzten Vorort der Zivilisation für die nächsten 2000 km, Ceduna. Auffällig war hier der hohe Anteil an Aborigines, das kam uns wie fast 50% vor. Weil uns auf dem Weg hierhin bereits wieder die Fliegen auf den Wecker gingen, kauften wir uns dort ein Fliegennetz fürs Gesicht. Probeweise aber nur 1. Hat sich voll gelohnt. Jetzt gibt es hoffentlich nie wieder Situationen, in denen ich fluchend und fuchtelnd durch die Gegend renne, hinter mir ein Schwarm Fliegen und noch weiter hinten die grinsende Ronja. Mit diesem Netz können einem die Fliegen sogar direkt vor den Augen rumkrabbeln und damit lässt sich ganz gut leben.

Nach Ceduna begann dann der eigentlich lange Weg durch die Nullarbor Plain, eine unglaublich abwechslungslose Ebene, die zu großen Teilen frei von Bäumen ist und nichts als Gestrüpp zu sehen bietet. Und wo nichts ist, brauch man auch nicht lenken. Passenderweise ist hier auch Australiens längste gerade Straße – 145 km. Wenn wir wegen des Sprits also nicht nur 80-90 km/h fahren würden, hätte man da mal richtig aufs Gas drücken können. Während man also ewig lange einfach geradeaus fährt und gelegentlich den Tempomat lobt, kommen einem lange Laster entgegen, der Größe wegen auch Roadtrain genannt, immer wieder Wohnwagen und selbst ein paar Radfahrer haben wir gesehen. Wir hätten sie mal fragen sollen, warum zur Hölle sie sich diese Strecke antun.

Wenn uns nicht der Geruch so abgeschreckt hätte, hätten wir auch Studien über Kängurukadaver in allen Verwesungsstufen anstellen können. Ich weiß nicht, an wie vielen hundert toten Tieren wir vorbei gefahren sind, aber es war wirklich übel. Und dabei warnen doch Straßenschilder vor Kängurus, Wombats, Kamelen und Kühen. Man vergisst diese zugegebener Maßen wieder. Vielleicht, weil diese Schilder immer gleich für die nächsten 92, 96 oder 340 km warnen. Kamele haben wir übrigens nicht gesehen. Zumindest keine lebendigen.
Dafür aber eine Schlange. Mitten auf der Straße. Nachdem ich dann aus sicherer Entfernung Fotos gemacht hatte, bemühte ich mich, sie von der Straße durch das Werfen von Plastikflaschen und Getränkedosen zu vertreiben. Die liegen da nämlich überall am Straßenrand. Was sich halt so über die Jahre sammelt, wenns keiner wegräumt. Jedenfalls war die Schlange, wir vermuten übrigens eine hochgifte Brownsnake, davon unbeeindruckt und wurde schließlich vor unseren Augen von einem Roadtrain überfahren. Aber die zahlreichen Raben und vereinzelten gigantischen Greifvögel werden damit schon was anzufangen gewusst haben.

Was also tut man so, wenn man tagelang durchs Nichts fährt? Wir wollten zum Beispiel am Blog weiterschreiben. Und sehr, sehr viele Fotos bearbeiten, da häng ich nämlich auch einen Monat hinterher. Blöderweise gings Ronja gesundheitlich noch nicht wieder so gut, dass ich dann relativ viel gefahren bin. Und wenn ich dann nicht mehr konnte, war mir auch nicht nach einem Bildschirm zumute. Dann bin ich auch noch selbst krank geworden, das hat sich mittlerweile zu einer Erkältung entwickelt, und so ist letztlich nicht viel passiert.

Um euch einen Eindruck von der Weite der Landschaft, der langen Straßen, dem wenigen Verkehr und einfach allem zu geben, haben wir die Kamera für etwa eine Stunde lang auf dem Dach befestigt und jede Sekunde ein Foto geschossen. Nachdem die Fotos zu einem Video zusammengesetzt sind, sieht das recht beeindruckend aus, wie wir finden:

Bitterer Beigeschmack an der langen Fahrt und der Abgeschiedenheit: Das Benzin wird teuer. Während es in den Großstädten für etwa 1,35$ zu haben ist, wirds in der Nullarbor Plain bis zu 1,93$. Und da die Tankstellen mitunter 200 km auseinander liegen, haben viele nicht die Wahl, bis zur nächsten, hoffentlich billigeren, Tankstelle weiterzufahren. Da man beim Tanken schon mal schlechte Laune bekommen kann, gibt es in der Region auch relativ viele Leute, die ohne zu bezahlen losfahren und wieder andere lassen ihre Wut an der Kasse aus. So warnen dann Hinweisschilder beim Betreten der Tankstelle, dass Aggressionen gegen den Kassierer nicht geduldet werden.

Bei einer dieser Tankstellen hatten wir uns übrigens vor einer Weile beworben. An diesen Roadhouses gibts auch immer Unterkunft und eine Kneipe. Also durchaus auch was zu tun. Leider hat sich der potentielle Arbeitgeber nie bei uns gemeldet. Wir sind da also mal rangefahren und haben dann erfahren, dass es wohl so viele Bewerber gegeben habe, dass es nicht möglich war, allen abzusagen. Naja. So schön wars da eh nicht.

Während die Straße also einfach langweilig ist, verläuft nur wenige Kilometer südlich die Küste. Schon komisch, dass es dann trotzdem so warm und trocken dort ist. Einmal gabs sogar einen Abstecher zur Steilküste, den wir uns natürlich nicht entgehen haben lassen. Eine solche Aussicht hätten wir gern öfter gehabt.

Als wir die Grenze von South Australia nach Western Australia überfuhren, wurden wir angehalten, weil diverse Früchte, einige Gemüsearten und Honig nicht mit über die Grenze genommen werden dürfen. Die Australier haben hier einfach zu viele schlechte Erfahrungen mit eingeschlepptem Ungeziefer gemacht. Wir waren natürlich gut ausgestattet und auch nicht bereit, unsere schönen Früchte wegzuschmeißen. Nach ausgiebiger Obstpause durften wir dann die Grenze passieren.

Immerhin war es hier einfach zu campen. Gelegentlich, also etwa alle 250 km, gibts große Parkplätze, die teilweise weit ins Buschland hineinführen. Aber auch die haben uns dort nicht halten können und so waren wir froh, als wir nach 3 Tagen die Nullarbor Plain hinter uns gelassen hatten. Am letzten Tag merkten wir dann, dass wir offensichtlich Glück mit dem Wetter gehabt hatten: Es wurde richtig heiß. Da konnte nur noch ein Eis an der Tankstelle helfen. :)

Nun haben wir schon wieder so viel geschrieben, obwohls doch eigentlich gar nichts zu sehen gab. Und dabei wollten wir hier noch über unsere ersten Erlebnisse in Western Australia berichten, aber das würde wohl zu viel Text werden. Das machen wir dann im nächsten Beitrag. Wir versuchen auch, uns zu beeilen. Meine Eltern drängeln schon. Da gibts dann übrigens auch wieder deutlich mehr Fotos. :)

Machts gut! :)

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