Ronja und Matze in Australien https://workntravel-australien.de Work and Travel Thu, 17 Mar 2016 14:26:56 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.4.2 Zusammenfassung https://workntravel-australien.de/2013/09/zusammenfassung/ https://workntravel-australien.de/2013/09/zusammenfassung/#comments Fri, 06 Sep 2013 21:28:49 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=967 Willkommen zum wirklich letzten Eintrag auf diesem Blog! :)

Weils vielleicht ganz interessant ist, ein paar Worte zu den Finanzen. Die genannten Beträge gelten für immer für uns beide zusammen. Vor der Reise kamen schon 5500 Euro für die Flugtickets, Visa, Versicherungen, das Starterpaket usw. zusammen. Allein für Benzin haben wir knapp 6000 Dollar ausgegeben. Bei knapp 29.000 Kilometern läppert sich das. Die Kosten für Lebensmittel liegen mit etwa 5500 Dollar knapp drunter. Wenn man noch den ganzen Rest dazu nimmt, abgesehen von allen Kosten für Pumba, haben wir insgesamt 21.000 Dollar ausgegeben. Vor der Reise hatten wir abgemacht, dass ich alle Kosten fürs Auto allein bezahlen werde, abgesehen vom Benzin. So habe ich nochmals knapp 11.000 Dollar in Pumbas Kauf, Reparaturen und Zubehör investiert. Das erschreckt mich nun selbst etwas. Wo kam das ganze Geld her? Wir haben in Monkey Mia zusammen 16.500 Dollar verdient. Pumbas Verkauf brachte nochmals umgerechnet gute 6000 Dollar. Die damit in Australien bei uns beiden zusammen noch offenen 9500 Dollar wurden bezahlt aus Ersparnissen, Geschenken zu Weihnachten, unseren Geburtstagen, Taschengeld und manch weiterer zweckgebundener Finanzspritze.

Bereuen wir nun, ein Auto gekauft zu haben? Die 17.000 Dollar für Pumba und Benzin hätte man sich doch sparen können, wenn man mit Bus durchs Land gereist wäre.

Der Autokauf war für uns definitiv die richtige Entscheidung. Wenn wir die in Pumba verbrachten Nächte in Hostels geschlafen hätten, kämen wir bei günstigen Preisen auf etwa 8.000 Dollar für die Unterkunft. Oben drauf kämen die Busreisen und die happigen Preise für Ausflüge und Touren. Was in dieser Rechnung keinen Platz findet, aber eigentlich am wichtigsten ist, ist die Unabhängigkeit und Flexibilität, die wir durch Pumba hatten. Wir haben gesehen, was wir wollten, wann wir wollten, wie lange wir wollten. Das war ganz allein unsere Reise dank unserem Pumba. Auf keinen Fall hätten wir anders reisen wollen.

Viele Australienreisende kennen nach ihrem Trip Menschen aus aller Welt, die sie in ihren Hostels und bei Ausflügen kennen gelernt haben. Und sie kennen an der Ostküste die Orte, an denen der Greyhound-Bus hält. Das geht uns eher nicht so, weil wir einen anderen Fokus hatten. Wir wollten Natur sehen.

Wir kamen im Frühling an, haben nachts manchmal ganz schön gefroren, dafür später umso mehr geschwitzt. Wir sind durch Regenwald gewandert und durch staubige Wüsten gefahren. Wir sind durch Meteoritenkrater gelaufen und standen an so manch steiler Felsklippe. Wir sind auf riesige Eukalyptusbäume und den Uluru geklettert. Wir haben Schluchten erkundet, zu Fuß und auch schwimmend. Wir sind in Dünen, über Strände und viel losen Untergrund gefahren und haben uns dabei in manch doofe Situation gebracht: Wir haben im Schlamm gesteckt, kamen die Dünen nicht mehr hinauf und hatten einen Platten. Wir haben uns viel zu viele Wasserfälle angeschaut und im Staub nach Fossilien gesucht. Wir haben riesige Würgefeigen bewundert und wurden in den Mangroven von Sandflliegen zerstochen. Und wir haben die Einsamkeit in den Weiten Westaustraliens gespürt.

Wir wollten auch die australische Tierwelt kennen lernen. Wir haben Kängurus gestreichelt und fast überfahren, träge Koalas bestaunt, Wombats hätten  wir am liebsten geknuffelt. Wir haben vor frechen Possums unser Essen versteckt, Schlangen vorsichtig begutachtet, Spinnen angeekelt bewundert. Wir haben gehofft, dass unser Boot inmitten der Krokodile nicht untergeht. Wir haben über die Flugkünste von Papageien gestaunt und uns über den Krach der Kakadus geärgert. Wir sind vor Flughunden in Deckung gegangen, wurden von Dingos bestohlen und haben Kamele gesehen. Wir wurden von brütenden Vögeln attackiert und von einem herunter fallenden Wasserdrachen fast erschlagen. Wir haben 3 Monate bei Delphinen gewohnt und haben Schnabeltieren aufgelauert. Wir sind mit einem Walhai geschwommen und mit Schildkröten getaucht. Wir haben Seeschlangen gehalten und Wale aus der Ferne beobachtet. Wir haben auf tapsige Pinguine gewartet und sind Kasuaren gefolgt. Wir haben einen Dornteufel von der Straße gejagt und wurden von Pelikanen angekackt. Wir haben uns über Emus lustig gemacht und wurden von lachenden Kookaburras geweckt. Es sind schöne Erinnerungen. Verdammt schöne Erinnerungen. :)

Würden wir wieder zu zweit fahren? Auf jeden Fall. Gerade während der Vorbereitungen und in den ersten Wochen dort dachte ich mir einige Male, dass ich auch hätte allein fahren können. Ronja hielt sich anfangs bei der Organisation sehr zurück. Das besserte sich später glücklicherweise. Wirklich zerstritten haben wir uns nie, auch wenn Konflikte nicht ausbleiben, wenn man rund um die Uhr aufeinander hockt. Viel wichtiger ist aber, dass wir jemanden hatten, mit dem wir all die Erfahrungen teilen konnten. Mit wem würden wir in Zukunft über unsere Reise reden? Es wird schön sein, gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen.

Aber nun sind wir erst einmal zurück. Ronja hatte gehofft, nach Australien zu wissen, ob es nun mit Ausbildung oder Studium weitergehen soll. Weil sie sich aber noch immer unschlüssig ist, hat sie gerade ein Freiwilliges Soziales Jahr begonnen. Ich fang in wenigen Wochen mein Masterstudium an und bin tatsächlich halbwegs motiviert. Eingelebt haben wir uns ohnehin schon lange wieder, sodass nun alles ganz regelt weiter geht. Eigentlich schade. Wir haben schon festgestellt, dass uns, abgesehen von Pumba, am meisten das Gefühl fehlt, jeden Tag etwas Neues, Unbekanntes zu sehen und kennen zu lernen.

Es soll nicht die letzte große Reise gewesen sein.

Wir danken euch fürs Lesen! Es war schön zu wissen, dass sich jemand für unser Abenteuer interessiert und wir hoffen, dass wir euch wenigstens ein bisschen daran teilhaben lassen konnten.

Ronja, Pani & Matze :)

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Autoverkauf und Rückflug über Kuala Lumpur https://workntravel-australien.de/2013/09/autoverkauf-und-rueckflug-ueber-kuala-lumpur/ Fri, 06 Sep 2013 21:28:44 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=961 Hallo zusammen,

von wegen letzter Blogeintrag: Ich habe zu viel geschrieben und musste zwei Einträge draus machen. Hier gehts um die letzten Tage in Cairns und den Rückflug. Im wirklich letzten Beitrag gibt es eine Zusammenfassung unserer Reise und einen Blick auf die Finanzen.

Nachdem wir unseren Tauchtrip beendet und wieder festen Boden unter den Füßen hatten, blieben uns noch gute zwei Wochen, bevor es wieder nach Deutschland gehen sollte. Für diese Zeit hatten wir eigentlich keine Pläne mehr und haben ziemlich viel rumgegammelt. Völlig entspannt war die Zeit aber doch nicht, weil wir ja Pumba bis zur Ankunft unserer Käufer auf Vordermann bringen mussten und einigen Papierkram zu erledigen hatten.

Um in Queensland ein Auto zu verkaufen, benötigt man ein Roadworthy Certificate (RWC), das die Verkehrstauglichkeit bestätigt, also eine Art TÜV, nicht ganz so streng, für australische Verhältnisse aber recht hart. Bei dieser Überprüfung kamen auch einige kleine Mängel zum Vorschein, aber alles nicht tragisch. Hat uns letztlich trotzdem nochmals 500 $ gekostet.

Leider mussten wir feststellen, dass das RWC keinesfalls eine Garantie für völlige Fehlerfreiheit ist. Eines Morgens, kurz vor dem Verkauf, wollte Ronja fahren, weil sie befürchtete, dass dies ihre letzte Fahrt mit Pumba sein könnte. Als sie den Motor starten wollte, gab es einen Knall, mehr nicht. Der Motor blieb aus. Wir hatten anfangs die Batterie im Verdacht, die eventuell wegen der großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht Schaden genommen haben könnte. Das Geräusch war allerdings untypisch, nicht dieses wiederholte Klackern, sondern nur ein einziger Klack beim jedem Versuch, den Motor zu starten. Wir haben also den Laptop ausgepackt und angefangen zu recherchieren.

Das las sich alles überhaupt nicht gut. Wir befürchteten, eine defekte Zylinderkopfdichtung zu haben. An dieser Stelle liegen Motoröl, Kühlwasser und Abgase dicht beieinander, sind normalerweise aber natürlich voneinander getrennt. Bei einer defekten Zylinderkopfdichtung jedoch können sich diese Flüssigkeiten und Gase vermischen. Unsere Theorie für den nicht startenden Motor war, dass Wasser in einen oder mehrere Zylinder gelaufen sein könnte. Sollte dies der Fall sein, könnte während der Fahrt in den Zylinder laufendes Kühlwasser uns den Motor um die Ohren fliegen lassen. Wir haben daraufhin keine weiteren Startversuche unternommen und den australischen ADAC angerufen, in dem wir Mitglied waren. Als dieser eintraf, schilderten wir unsere Befürchtungen und der Typ meinte, dass wir Recht haben könnten. Er versuchte den Motor zu starten und es gelang ihm auf Anhieb. Aus dem Auspuff kam daraufhin weißer Rauch – verbranntes Kühlwasser. Der Kühlwasserbehälter zischte beim Öffnen und es blubberte leicht darin – Abgase. Und unser Motoröl schließlich hatte eine Farbe, die auf eine Vermischung mit Kühlwasser hindeutete. Da war dann klar, dass unsere Zylinderkopfdichtung tatsächlich defekt war, na super. Immerhin wurde uns versichert, dass wir beim Fahren vorerst wohl keine Gefahr zu befürchten hätten und bloß das Starten des Motors manchmal schwierig sein könnte.

Wir sind daraufhin zu unserem Mechaniker gefahren, der uns erklärte, dass diese Dichtung bei unserem V6-Motor an einer schwer erreichbaren Stelle liege und daher so ziemlich der ganze Motor auseinander- und schließlich wieder zusammengebaut werden müsse. Er schätzte die benötigte Arbeitszeit auf mindestens 10 Stunden. Das deckte sich leider mit dem, was wir auch aus anderen Quellen gehört hatten. Der Einbau einer neuen Dichtung sollte also mit rund 1500 Dollar zu Buche schlagen. Wir waren erstens nicht gewillt, nochmals so viel Geld auszugeben und zweitens hätten wir es zeitlich auch gar nicht mehr geschafft.

Der ADAC-Mensch hatte uns zwei Tipps gegeben. Zum einen sollten wir nach dem Ausmachen des Motors den Deckel des Kühlflüssigkeitsbehälters abnehmen, damit ins Kühlwasser eingedrungene Abgase entweichen könnten. Andernfalls könne der entstehende Druck das Kühlwasser in die Zylinder schieben. Zum anderen empfahl er uns ein Wundermittel, das ins Kühlwasser gekippt in der Lage sein sollte, kleine Risse in der Zylinderkopfdichtung zu versiegeln. Von diesem Mittel hatte auch unser Mechaniker schon einmal gehört und ein Kumpel seines Lehrlings hätte damit wohl sehr gute Erfahrungen gemacht. Statt für 1500 $ haben wir uns diese Flüssigkeit also für gute 10 $ gekauft. Auch wenn die Produktbeschreibung eine permanente Abdichtung verspricht, gehen wir von einer temporären Lösung aus, wobei aber unklar ist, ob sie nun bloß eine Woche oder mehrere Jahre hält. Beides soll schon vorgekommen sein. Zusammen mit unserem Mechaniker ließen wir also das Kühlwasser ab, spülten alle Leitungen aus, füllten Leitungswasser nach, mischten das Wundermittel dazu und gaben dann 15 Minuten lang kräftig Gas, weil das Mittel wohl bloß bei hohen Temperaturen gut abdichtet. Dieser Mix aus Wasser und Wundermittel sollte anschließend eine Woche im Auto verbleiben und dann durch normale Kühlflüssigkeit ersetzt werden. Eine Woche später beabsichtigten wir aber gar nicht mehr in Australien zu sein. Das müssten also  unsere Käufer übernehmen… was uns zum nächsten großen Problem führt.

Wie sollten wir unseren Käufern den Defekt vermitteln? Möglichkeit 1 wäre gewesen, den Mangel zu verschweigen. Dann müssten wir nicht befürchten, dass sie das Auto doch nicht kaufen wollen und wir müssten keinen Preisnachlass gewähren. Für einen vorbildlichen Kapitalisten also ideal. Wir jedoch hätten mit Gewissensbissen zu kämpfen gehabt und wollten es nicht verantworten, dass ihnen mitten im Nirgendwo der Motor hoch geht mit was weiß ich für Folgen. Nicht zuletzt hätten wir ihnen irgendwie erklären müssen, warum sie die Kühlflüssigkeit ersetzen müssen.

Wir entschieden also, den Käufern zu erzählen, was passiert war. Glücklicherweise wollten sie Pumba trotzdem haben. Pumba ist einfach unwiderstehlich :) Er glänzte so schön von innen und außen, als sie ihn das erste Mal sahen. Wir haben dafür auch etwas länger in der Autowaschanlage gebraucht… :) Da gab es übrigens auch eine Hundewäsche, die ein Pärchen benutzte, um sowohl ihren Hund als auch ihr Wildschwein zu waschen. Komischer Anblick. Und das arme Schwein hat gequiekt! Zumindest die Außenwäsche hätten wir uns sparen können, da Pumba nach der Allradprobefahrt mit unseren Käufern wieder mistig war. Auch die voraussichtlichen Kosten für eine Reparatur haben wir ihnen nicht verschwiegen. Diese umgerechnet 1000 Euro mussten wir letztlich vom Verkaufspreis abziehen und haben Pumba somit für 4400 Euro verkauft. Das ist noch nicht schlecht, aber natürlich trotzdem ärgerlich. Immerhin müssen wir nun kein schlechtes Gewissen haben.

Die letzten zwei Nächte in Australien verbrachten wir in einem Hostel in Cairns, in dem auch unsere Käufer wohnten. Wir waren in einem 3er-Zimmer, also von vielen fremden Leuten kann keine Rede sein. Und trotzdem war es uns sofort unangenehm, uns ein Zimmer mit jemandem teilen zu müssen. In Pumba hatten wir zwar weniger Platz, aber es war dennoch viel gemütlicher dort. Bei dem vielen Regen in den letzten Tagen wäre es aber auch in Pumba doof gewesen, war also ganz gut, dass wir im Hostel geschlafen haben.

Am Tag des Abflugs wurden wir in Pumba noch zum Flughafen gebracht. Es war ein sehr trauriger Anblick, unser kleines, kräftiges, rotes rollendes Zuhause der letzten 10,5 Monate davonfahren zu sehen. :‘-(

Petronas Towers von untenDer erste Flug brachte uns von Cairns nach Brisbane. Dort betraten wir zum ersten Mal australischen Boden. Es war ein ungewöhnliches Gefühl, etwas Bekanntes wiederzusehen. Die folgenden 6 Stunden blieben wir auf dem Flughafen, suchten eine Steckdose und arbeiteten am vorvorherigen Blogeintrag. Wir hätten zu Ronjas ausgesprochener Verärgerung fast unseren Flug verpasst, weil ich den Eintrag noch unbedingt online stellen wollte. Als wir dann zum Boarding rannten, kam uns schon jemand entgegen, der gerade unsere Namen ausrufen wollte. Hups. :)

Wir flogen die ganze Nacht, konnten darum zum Glück auch etwas schlafen und landeten gute 8 Stunden später in Kuala Lumpur, Malaysia. Dummerweise erwartete uns dort ein Aufenthalt von schlappen 18 Stunden. So lange wollten wir beim besten Willen nicht auf dem Flughafen rumgammeln und fuhren deshalb mit dem Zug in die City. Wir hatten bereits zuvor Tickets für die Petronas Towers gebucht, Zwillingstürme, die bis 2004 mit 452 Metern das höchste Gebäude der Welt waren. Sowohl der Blick von der die Türme verbindenden Brücke auf 172 Metern Höhe als auch vom höchsten Stockwerk war beeindruckend. Anschließend schlenderten wir noch ein bisschen in der City umher und waren im größten Shopping-Center, das wir je gesehen haben.

Nachts werden die Türme angestrahlt, was ich gern fotografieren wollten. Das ist problematisch, weil die Türme so hoch sind, dass man sie entweder nur aus großer Entfernung oder mit einem ordentlichen Weitwinkelobjektiv im Querformat aufs Foto kriegt. Dazu kommt, dass das Foto selbst in einiger Höhe aufgenommen werden sollte. Ich fand ein Hotel mit 28 Stockwerken oder so und bin schließlich mit diversen Fahrstühlen und am-Portier-vorbeischleich-Aktionen bis nach ganz oben gekommen. Dort war eine Bar, in der die Gutbetuchten sich ein paar Drinks gönnten. Ich passte da äußerlich so überhaupt nicht rein, aber rausgeschmissen wurde ich auch nicht. Doof war nur, dass es bis Sonnenuntergang noch etwas hin war und ich ja eigentlich nur auf der Suche war nach einem guten Standort für später. Ich bin also zurück zu Ronja und habe ihr von meinen Plänen erzählt. Sie war erwartungsgemäß wenig begeistert und befürchtete, dass wir meinetwegen den Zug zurück zum Flughafen nicht mehr schaffen könnten oder dass ich festgenommen werden könnte. Letztlich ging alles gut. Mit gespielter Selbstverständlichkeit kommt man wohl überall rein. Nur die Fotos waren nicht so toll wie erhofft. 😉

Panorama Kuala Lumpur Skyline

Um Mitternacht ging dann unser Flieger nach Frankfurt, also abermals nachts, sodass wir wieder schlafen konnten. Halbwegs ausgeruht erreichten wir knappe 13 Stunden später Frankfurt und machten uns auf dem Weg zum Bahnhof. Die Zugfahrt war seltsam.  Draußen glitt ein Feld nach dem anderen vorbei, hier und da standen alte Backsteinhäuser rum, alles war wieder so deutsch. Selbst die Luft riecht ganz anders. Nach 4 Stunden ICE wurden wir von Ronjas Paps in Berlin abgeholt und dachten schon, die überlange Rückreise wäre fast vorbei. Wenn denn der Stau nicht gewesen wäre. In unseren 10,5 Monaten in Australien standen wir nicht in einziges Mal im Stau, aber in Deutschland nach wenigen Stunden! Abends fielen wir müde ins große, weiche Bett. So ein richtiges Bett hat schon was. Und eine warme Dusche im eigenen Bad erst!

So schön es in Pumba auch war, ein großes Zuhause und etwas mehr Komfort sind wirklich gut! :)

Eine Zusammenfassung unserer Reise und einen Blick auf die Finanzen gibts hier.

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Tauchen am Great Barrier Reef https://workntravel-australien.de/2013/08/tauchen-am-great-barrier-reef/ https://workntravel-australien.de/2013/08/tauchen-am-great-barrier-reef/#comments Mon, 05 Aug 2013 17:07:45 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=944 Halluhu!

Seit mehr als drei Wochen sind wir wieder zu Hause. Dieser Eintrag wird sich aber um unsere wunderschönen Erfahrungen beim Tauchen am Great Barrier Reef drehen.

PressluftflaschenNach unserem Tauchgang in Townsville sollte es direkt wieder ins Wasser gehen. Dafür suchten wir uns ein Unternehmen, das von Cairns aus mit seinen Tauchbooten ans äußere Riff hinaus fährt. Man hätte auch noch weiter nördlich tauchen können, jedoch sind die Trips in die abgeschiedenen Riffe unverschämt teuer und für uns somit noch nicht erschwinglich. Je weiter im Norden, desto abgeschiedener und unberührter ist die Unterwasserwelt. Immerhin ein guter Grund, noch einmal nach Australien zu kommen. Dieses Mal entschieden wir uns also für einen Drei-Tages-Trip mit Pro Dive Cairns.

Wir hatten großes Glück und konnten durch eine Rabattaktion 100 $ pro Person sparen. Trotzdem kostete der Spaß zusammen 1260 $. Insgesamt wurden 11 Tauchgänge angeboten, von denen zwei in der Nacht stattfinden sollten. Am ersten und zweiten Tag fanden 4 Tauchgänge statt und am dritten 3.Das war auch mehr als genug! Am Abend fielen Matze und ich immer hundemüde in die Koje.

Pumba durften wir auf dem Parkplatz der Buchungsagentur stehen lassen, dort war er außerhalb der Stadt und vor Einbrechern geschützt.

GorgonieDer Weg zum Riff bestand aus einer holprigen 3 ½-stündigen Fahrt, auf der leider nicht alle Mägen gefüllt blieben. Dieses Mal waren wir so schlau und besorgten uns vorher Reisetabletten. Es flogen sogar Stühle um und kurzzeitig rollten aus dem Kühlschrank geflogene Getränkedosen durch den Essbereich.

Unser Boot war sehr groß und für die insgesamt 34 Personen gab es genügend Platz. Matze und ich hatten eine eigene Schlafkabine, die auch super gemütlich war.

Der erste Tagtauchgang war, wie der erste Nachttauchgang auch, geführt. Also sollten wir 9 Tauchgänge allein herumdümpeln. Aus diesem Grund war ich schon ein wenig besorgt, dass wir verloren gehen würden. Auch wenn Matze einmal Navigation gelernt hatte, waren wir beide absolut planlos bei unserem ersten alleinigen Tauchgang. Wir meckerten uns förmlich unter Wasser an, weil wir beide in entgegengesetzte Richtungen schwimmen wollten. Da unsere Tauchgänge aber alle sehr flach waren, hatten wir die Möglichkeit, langsam aufzutauchen, um nach dem Boot zu sehen.

PilzMeistens bekam man aber bei der Einführung für jeden Tauchgang ein paar Anhaltspunkte, an denen man sich orientieren konnte. Diese Punkte waren zum Beispiel große Korallenfelsen in Form eines Pilzes oder einer Knoblauchzehe. Von Tauchgang zu Tauchgang wurden wir immer besser im Orientieren und Kommunizieren. Trotzdem konnte mir Matze manchmal nicht glauben, wenn ich ihm klar machte, dass wir schon um die Wand geschwommen waren. Aber wir haben es eigentlich immer geschafft, das Boot wiederzufinden. Selbst wenn man nicht dort entlang tauchte, wo es geplant war, konnte man trotzdem genügend Spannendes sehen. 😛

Taucher unter BootUnser Tauchboot hat versucht, uns zu so vielen unterschiedlichen Kulissen zu bringen wie möglich. Jeder Tauchgang war einzigartig. Manchmal konnte man gemütlich an einer Wand entlang schwimmen oder in kleinere Tunnel hineinschauen. Andere Tauchgänge waren sehr verwinkelt und die Korallenblöcke standen verstreut im flachen Wasser. Besonders schön war es, wenn man durch kleinere Höhlenkanäle schwimmen konnte, was auch ab und zu sehr eng und aufregend war. Häufig war an diesen Stellen das Wasser sehr ruhig, aber an manchen Ecken musste man gegen anstrengende Strömungen ankämpfen.

Oft hört man, dass alles schon viel zu übertaucht und kaputt ist, weshalb ich befürchtete, auf graues, zerstörtes Riff zu treffen wie auf den Whitsunday Islands. Es gab ein paar Stellen, an denen Korallen zerstört waren, jedoch war dieser Anteil so gering, dass man es kaum bemerkte. Erstaunlich ist jedoch, dass es dort trotzdem nicht leblos ist, weil sich viele Nacktschnecken und kleine Krabbeltiere anfinden. Auch Schildkröten kommen dort hin, weil sie total verrückt nach Korallenmatsch sind. Denn genau auf diesen abgestorbenen Stücken bilden sich Algen, die von den Schildkröten weggemampft werden.

Schildkröte von untenAuf so einem zerbrochenem Stück hatten wir eine Begegnung mit einer Schildkröte. Matze drehte sich mit einem Mal ganz aufgeregt um und wedelte mit seinen Armen und versuchte mir das Handzeichen für „Schildkröte“ zu geben. Da war ich schnell wie ein Blitz! Beim Annähern sahen wir eine Schildkröte, die sich genussvoll über die Korallenreste hermachte. Wir schossen viele Fotos und chillten fast 10 Minuten mit ihr und betrachteten sie von allen Seiten. Sie ließ sich gar nicht stören und als Matze seinen Finger in ihre Richtung streckte, schaute sie diesen interessiert an. Nach vermehrtem Wackeln mit dem Finger, streckte sie ihren Hals in seine Richtung und ließ sich daran streicheln. Dabei schloss sie ihre Augen, als ob sie es wirklich genoss. Mir kamen fast die Tränen vor Freude! Auch das Anknabbern konnte sie sich nicht verkneifen. 😀 Da bekam Matze dann doch kurz einen Schreck. Leider mussten wir aus dem Wasser, weil die Luft knapp wurde.

Aber es blieb nicht bei dieser einen Begegnung. Insgesamt haben wir mehr als 10 Schildkröten gesehen und mit einigen richtig gespielt unter Wasser. Der Wackelfinger ist inzwischen eine bewährte Flirttechnik für Schildkröten geworden!

Ronja und SchildkröteDas eine Mal zog ich Matze an der Flosse, weil hinter uns eine Schildkröte auftauchte. Als Matze um den Korallenblock bog, hinter dem sie verschwand, drehte er sich hektisch um und machte eine Bewegung für „groß!!“.

Da lag doch tatsächlich eine Schildkröte, die größer als mein eigener Oberkörper war! Sie schlief auf dem Sandboden und so hatten wir die Gelegenheit, sie von ganz Nahem zu beobachten. Das war unglaublich! Um ihre Größe zu vergleichen, haben wir ein Foto geschossen, bei dem ich über ihr schwebte. Ansonsten glaubt uns das doch keiner! 😛

Neben den vielen schönen Erfahrungen mit Schildkröten haben wir auch große Napoleonfische getroffen, die uns interessiert verfolgten. Sogar ein Schwarzpunkt-Stechrochen wurde von uns aufgeschreckt, der größer war als ich. Als er vor unseren Augen davonschwebte, wirbelte er weißen Sand auf. Fast fünf Minuten konnten wir ihn langsam vor uns her fliegen sehen.

ClownfischAuch Anemonenfische aller Arten konnten wir beobachten und jede Menge andere interessante Unterwasserlebewesen, wie Kugel- und Trompetenfische oder kleine Krabben. Sogar Nacktschneckenarten, die wir noch nicht kannten, fanden wir. Aber ich will gar nicht zu viel schreiben, weil die Fotos wirklich für sich sprechen! 😉

Die Nachttauchgänge waren leider nicht allzu spannend. Matze und ich waren eher damit beschäftigt, die kleinen Fische vor den Raubfischen zu retten, die unser Taschenlampenlicht als Jagdhilfe nutzten. Für mich war das der erste und auch definitiv der letzte Nachttauchgang. Auch als Matze das zweite Mal allein nachts tauchen war, hat er nichts Besonderes gesehen.

Großer RaubfischNeben den atemberaubenden Tauchgängen muss man auf jeden Fall noch das Essen erwähnen. Verdaaaaammt lecker! Besonders gut war es, dass Fleisch hier nicht als Hauptgericht diente, sondern als eine alternative Beilage. Nachmittags gab es immer einen selbstgemachten Kuchen. NOM NOM NOM! Nach den drei Tagen waren wir richtig traurig, dass es so schnell vorbei ging, aber auch froh wieder, an Land zu sein. Zum Glück kamen wir genau dienstags wieder in Cairns an und konnten uns abends eine Pizza bei Domino’s gönnen.

Am Ende noch mal ein ganz großes DANKESCHÖN an Matzes Eltern, die uns finanziell unterstützt haben. Wir sind richtig froh, dass wir uns diesen Ausflug so noch finanzieren konnten.

Dies ist nun auch der vorletzte Blogeintrag, den wir schreiben. Der nächste wird von unseren restlichen Tagen in Cairns, dem Autoverkauf und unserem Rückflug handeln, sowie eine kleine Zusammenfassung der Kosten für die Reise beinhalten.

Wir drei.

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Carnarvon Gorge & Wracktauchen https://workntravel-australien.de/2013/07/carnarvon-gorge-wracktauchen/ Wed, 10 Jul 2013 12:48:46 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=891 Hallo ihr,

nachdem wir vom Segeln zurück waren, gings weiter Richtung Süden. Bis nach Hervey Bay sollte es gehen, um dort unsere Australienumrundung zu vervollständigen. Bis dahin waren es aber noch reichlich Kilometer und wir hatten nicht so wirklich Ahnung, was es dort noch zu sehen gab.

SüßwasserschildkroeteInteressant erschien uns der Eungella-Nationalpark. Dort fließt der Broken River hindurch, an dem die Chancen auf Schnabeltiersichtungen gut stehen. Als wir dort ankamen, paddelte auch schon das erste an der Oberfläche herum, tauchte aber schnell wieder ab. Während der folgenden Wartezeiten zwischen Ab- und Wiederauftauchen beobachteten wir die vielen Süßwasserschildkröten, etwas Aal-Ähnliches und den Eisvogel am anderen Ufer.  Dann wurde es auch schon dunkel. Am nächsten Morgen sind wir nochmals hingefahren, aber trotz Dämmerung sahen wir keine Schnabeltiere mehr. Keine Ahnung, ob wir abends einfach nur viel Glück hatten oder morgens Pech. Auf jeden Fall schön, noch einmal welche gesehen zu haben.

Nächster Stopp war der Byfield-Nationalpark, der an der Küste liegt. Wir sind eigentlich bloß hingefahren, weil man da mit seinem Allradwagen im Sand Spaß haben kann. Der Weg zum Strand hin ist anfangs weniger eine Straße als eine Verkettung von üblen Schlaglöchern. Dann wirds richtig schön sandig. Als wir am wenige Kilometer langen Strand ankamen, waren wir jedoch erst einmal ziemlich schockiert. Unglaubliche Mengen Müll breiteten sich auf dem Sand aus. Die Strömung steht sehr ungünstig und so kommt der ganze Abfall, den im Meer sonst keiner sieht, wieder ans Tageslicht. Abscheulich, wirklich. Unmengen an Plastik. Flaschen, Deckel, Spielzeug. Wer würde so was nicht ins Meer werfen?

SandboardingNachdem wir entsetzt wieder ins Auto gestiegen waren, fuhren wir den Strand bis zum Ende hinab, ließen uns den Wind um die Ohren sausen, aßen etwas und machten uns wieder am Strand entlang auf den Rückweg. Unterwegs hielten wir an einem kurzen Wanderweg, der zur Orange Bowl führt, einer Sanddüne. Ronja hatte sich vor ein paar Wochen darüber beklagt, dass ich mein Bodyboard, ein Geburtstagsgeschenk von ihr, gar nicht richtig nutze. Ich entgegnete, dass man in Zentralaustralien schwer Wellen findet und auch in Nordqueensland ist da nichts zu machen – zum einen der Krokos wegen und zum anderen wirkt das Great Barrier Reef wie ein Wellenbrecher. An der Düne hatten wir nun aber die gute Idee, das Bodyboard zu einem Sandboard zu machen, also auf ihm die Dünen hinunterzurutschen. :)

Dazu war jedoch erst etwas Vorbereitung nötig, weil die Dünen voller Glasscherben waren, hurra! Wir haben also am Fuß der Düne eine Art Ausfahrt von Scherben befreit, uns anschließend den Hang hinauf gekämpft und sind dann liegend, sitzend, bremsend, mehr oder weniger lenkend und uns überschlagend die Düne hinab. Die Ausfahrt haben wir sogar manchmal getroffen. Geschnitten haben wir uns nicht, das Bodyboard hat erstaunlicherweise kaum gelitten und wir hatten ziemlich viel Spaß.

Panorama Byfield NP Orange Bowl

Wir blieben auch über Nacht im Byfield-Nationalpark. Es regnete leider und die bereits angesprochenen Schlaglöcher füllten sich, der Sand wurde teils schlammig. Die Rückfahrt war also ein Kracher. Pumba war so unglaublich dreckig, so richtig mistig. Als die Sauerei erst einmal getrocknet war, sah es noch viel schlimmer aus. Wir fuhren anschließend nach Rockhampton, hatten aber an der Stadt kein Interesse, eher an der Uni wegen des Internetzugangs. Da hatten wir eine falsche Adresse und später funktionierte auch an der richtigen Adresse der Internetzugang nicht, aber die falsche Adresse war irgendeine Behörde, die wegen eines Feiertags geschlossen war. Die hatten Gartensprenganlagen. Wir parkten Pumba also über einem Gulli, schnappten uns einen Wasserschlauch, drehten den Hahn auf und entfernten den gröbsten Dreck von Pumba. Danach haben wir uns vorsichtshalber schnell aus dem Staub gemacht. 😉 Wenige Kilometer später gabs sogar noch eine kostenlose Unterbodenwäsche, von der sich die Australier erhoffen, die ungewollte Verbreitung bestimmter Pflanzensamen in den Griff zu bekommen. Wir spülten damit schließlich das Salzwasser ab und freuten uns, wieder ein paar Dollar gespart zu haben. Ich rechne sowas immer in Schokokekspackungen, die man sich davon kaufen kann, das ist irgendwie greifbarer. :)

PapageiDie nächsten Städte übersprangen wir auch und erreichten schließlich Hervey Bay, aber darüber haben wir ja schon geschrieben. Hinzufügen wollen wir aber doch noch eine Kuriosität: Wir hatten uns vorgenommen, die gleichen Fotos, die wir von Pumba in Hervey Bay gemacht haben, erneut zu schießen. Diese entstanden damals auf dem Parkplatz vor einem McDonald’s. Als wir da ankamen, waren alle Parkplätze belegt, bis auf einen, der gerade frei wurde. Wir stellten später fest, dass dieser exakt der gleiche wie damals war. Fanden wir schon beeindruckend. :)

Morgendlicher NebelDa wir Pumba in Cairns verkaufen, mussten wir leider wieder nach Norden zurück, 1400 km etwa. Um nicht dieselbe Strecke noch mal abzufahren, entschieden wir uns für eine Inlandroute, vorbei am Carnarvon Nationalpark. Der ist recht großflächig, hat verschiedene Abschnitte, wovon der populärste die Carnarvon Gorge ist. Kurz bevor wir sie erreichten, wurde es dunkel und wir schliefen mal wieder im Gebüsch. Wir sind früh aufgestanden und haben deshalb den Sonnenaufgang miterlebt. Es war noch sehr neblig und so sah es wirklich schön aus.

Die Carnarvon Gorge ist nur von einer Seite aus zugänglich, wenn man nicht gerade eine mehrtägige Wanderung unternehmen will. HuebschgesichtwallabyBis zum Ende des zugänglichen Bereiches sind es knapp 10 km, dort kann man campen, wenn man ein Zelt mitschleppt. Viele besonders sehenswerte Stellen liegen aber in kleinen Seitenschluchten, sodass der Weg deutlich länger wird. Wir entschieden uns, die Schlucht nicht bis zum Ende zu begehen und einigten uns auf einen 14 km langen Weg. Früh morgens aßen wir im Picknickbereich der Schlucht unser Frühstück, rundherum jede Menge Kängurus und Wallabys, teilweise mit gefüllten Beuteln. Dann machten wir uns auf dem Weg in die Schlucht. Diese ist so breit und dicht bewachsen, dass man die hohen und steilen Sandsteinwände meist gar nicht sieht. Die Vegetation ist ohnehin erstaunlich grün, wenn man sie mit Queenslands typisch trockener Landschaft rundherum vergleicht, die man überall findet, wenn man sich von der Küste entfernt. Während wir zügig den Weg entlang liefen, wurden wir von allen Seiten beschallt. So unglaublich viele Vögel, die in den Baumkronen ein Spektakel veranstalteten! War ein guter Start der Wanderung. Wir liefen zuerst bis zum entferntesten Punkt der Schlucht, den wir sehen wollten, wobei unser Weg mehrere Male einen Bach kreuzte. Dank großer Steine kamen wir aber immer trocken hinüber. Auf dem Rückweg sahen wir uns dann auch die Seitenschluchten an.

Art Gallery (1)Die erste nannte sich „Art Gallery“ und hatte jede Menge Zeichnungen von Aborigines zu bieten, tatsächlich auch die schönsten, die wir bislang gesehen haben. Ein Großteil der Kunst war mit Schablonen gefertigt worden. So wurden beispielsweise Hände, Arme und Bumerangs gehen die Felswand gehalten und dann rote Pigmente mit dem Mund rundherum gespritzt. Das Ergebnis sieht dann tatsächlich ganz gut aus, erinnert mich dennoch an ein Kindergartenkunstprojekt. 😉 Neben der Schablonenkunst wurden diverse Motive in den weichen Sandstein geritzt, z.B. die Spuren von Kängurus und Emus. Die mit Abstand am häufigsten vorzufindenden Ritzungen stellten jedoch Vulven dar.

Feuchter CanyonSeitenschlucht #2 hieß „Ward’s Canyon“ und war eine sehr feuchte, enge, dunkle, tiefgrüne und kalte Schlucht. #3 war das Amphitheatre, das eine Doline zu sein scheint. Der Eingang war sehr schmal, bei Regen ist also der Ausgang auch sehr eng. Bei wirklich schlechtem Wetter will man da nicht sein, die Spuren vom Wasser waren auch in einigen Metern Höhe noch an den Felswänden zu sehen. Seitenschlucht #4 war wieder sehr feucht, voller Moos und hieß passenderweise Moss Garden. Am Tag drauf schauten wir uns noch einige kurze Wanderwege abseits des Hauptweges an. Danach machten wir uns wieder auf den Weg nach Norden.

Kurz vorm Einbruch der Dunkelheit zog ein Gewitter auf. Die Landschaft war gerade sehr flach, wenig Bäume. Wir parkten also am Straßenrand und ich hatte schon die Fotos vor Augen, die mir nun endlich mal gelingen würden. Perfekte Sicht auf die Gewitterzelle ohne schon selber drin zu sein, kein Regen – da warte ich schon lange drauf. Dummerweise sprangen die Blitze nicht zum Boden über, blieben also in den Wolken und außer Wetterleuchten war nichts zu sehen. Ich muss mich also weiterhin gedulden. :(

Der Tag drauf war auch bloß Fahrerei, nachts musste ich kurz aufs Klo. Der Kälte wegen wäre ich am liebsten auch sofort wieder ins warme Bett gesprungen, wenn denn nicht der Sternenhimmel so fantastisch gewesen wäre. Zu Ronjas Ärger habe ich mich also angezogen und angefangen zu fotografieren. Wohnwagen unter KuhsaftstrasseNur zufällig fand ich einen kleinen Skorpion, der sich unter unserem Auto versteckte. Auch einige interessante Spinnen waren dort, die eine Röhre in der Erde bewohnten, sich bei Gefahren dorthin zurückzogen und sogar einen Deckel auf ihre Röhre schoben. Bei der ganzen Krabbelei war ich also etwas vorsichtig beim Fotografieren. Einer der Wohnwagen neben uns reflektierte leicht das Bremslicht eines LKWs, in der Langzeitbelichtung wurde daraus ein schön rot leuchtender Wohnwagen und darüber die funkelnde Kuhsaftstraße. So ein Bild wollte ich mit Pumba auch! Dummerweise hatten wir ungünstig geparkt und der Fahrersitz war ohnehin voll bepackt mit Koffern usw. Also hab ich den frei geräumt, die Sachen neben eine vor Wut schäumende Ronja gepackt und umgeparkt. Der LKW war inzwischen weg, sodass ich mir selbst buntes Licht beschaffen musste. Als Lichtquelle diente die Stirnlampe, als Farbe der darüber gezogene rosa Bezug von Ronjas Kissen. Ihr ahnt es sicher schon… fand sie jetzt nicht soooo gut, dass ich ihr das Kissen klaue. Aber das Rosa war nicht so der Burner, ein sattes Rot wäre besser. Unsere Abwaschschüssel ist rot. :) Wenn die Wühlerei in der Geschirrbox nicht so laut wäre, hätte Ronja vielleicht schlafen können. Die Beleuchtung von außen war aber letztlich auch doof. Nach diversen Platzierungen der roten Belichtung innerhalb des Autos hatte ich einige gute Fotos im Kasten, war zufrieden, parkte und packte abermals um und wollte wieder schlafen gehen. Aber da wurde es auch schon hell. Habt alle mal ein bisschen Mitleid mit Ronja. :)

Am nächsten Tag erreichten wir wieder Townsville. Von dort aus starten einmal pro Woche Tauchtouren zum Wrack der SS Yongala. Hin- und Rückfahrt dauern je drei Stunden. Wenn man aber mit dem Auto noch eine Stunde nach Süden fährt, kommt man nach Ayr und dann nach Alva Beach, von wo aus täglich Touren starten, die bloß eine halbe Stunde bis zum Wrack benötigen. Das haben wir dann natürlich bevorzugt. Am Abend davor wollte ich noch Geld abheben, aber der Automat hatte Probleme mit der minimalen Krümmung meiner EC-Karte – und behielt sie ein. Gut, dass ich noch eine zweite Karte hatte, sonst hätten wir unseren Tauchtrip um einen Tag verschieben müssen.

Taucher über SS YongalaDie SS Yongala sank vor über 100 Jahren und wurde damit das Grab für 122 Menschen. Rundherum ist für viele Kilometer nichts als Sand, weshalb das Wrack nun eine Art Oase für maritimes Leben darstellt. Viele Leute sagen, der Tauchgang dort sei der beste Australiens, manche meinen sogar, er gehöre zu den besten auf der Welt. Wir waren also schon recht neugierig. Die Yongala liegt auf der Seite, die höchste Stelle ragt bis 14 m Tiefe hinauf, die tiefste liegt bei 27 Metern. Die Tauchschule war nun pingelig und wollte Ronja ohne zusätzlichen Tieftauchlehrgang nicht erlauben mitzukommen. Dabei hatte sie schon tiefe Tauchgänge während der normalen Tauchausbildung gemacht. Nun ja, wir hatten keine Wahl uns so hat Ronja noch 25 Dollar drauflegen müssen.

Um 8 Uhr morgens war Treffpunkt an der Tauchschule, dann Anmeldung und Papierkram, Briefing und dann gings zum Strand. Von dort aus fuhren wir 30 Minuten mit dem Schlauchboot.

Unsere Tauchgänge waren geführt, wir mussten also bloß brav dem Guide hinterherschwimmen und konnten staunen. Zu Beginn des Tauchgangs hat Ronja ihren Tiefenlehrgang bekommen: Ihr wurde auf dem Grund eine Karte gezeigt, die an der Oberfläche rot war, in der Tiefe jedoch blaugrau. Das wars. Herzlichen Glückwünsch, Ronja, du bist jetzt qualifizierte Tieftaucherin! Na ja, wärst du eigentlich, leider gibt es dafür keine Bescheinigung, du hättest einen kompletten Kurs buchen muss. Viel Spaß also beim nächsten Tieftauchlehrgang!

Ronja beim TauchenDas Schiff ist noch erstaunlich intakt, man hätte wohl auch Toiletten und den Maschinenraum sehen können, aber das haben wir irgendwie nicht erkannt. Ich wäre ja gerne ins Wrack hinein geschwommen, aber das ist auch nicht mehr möglich, seit es unter Schutz steht. Dieser wurde nötig, weil sich Taucher Erinnerungsstücke wie z.B. Knochen aus dem Wrack mitnahmen. Wenn Atemluft im Wrack zurückbleibt, treten außerdem Rostschäden schneller auf. Heute ist die Yongala ein künstliches Riff, sehr bewachsen und von vielen Fischen und anderen Tieren bewohnt. Am spektakulärsten waren wohl die Seeschlangen. SeeschlangeWir hatten vorher bereits von ihnen gehört und Ronja war als Schlangenfeind gar nicht begeistert, nach dem Tauchgang aber doch sehr angetan von ihnen. Als eine der Seeschlangen an uns langsam vorbeischwamm, Griff der Tauchguide nach ihr und hielt sie sachte fest. Als sie sich nicht wehrte, gab er sie mir. Hey, wann kommt man schon mal dazu, eine Seeschlange zu halten? 😉 Dieser Tauchgang war unser erster seit der Westküste, wo wir die Weichkorallen vermissten. Von diesen gab es hier zum Glück reichlich. Durch die Länge des Wracks von etwa 100 Metern waren wir etwas in Eile und so war der erste Tauchgang für mich ein wenig stressig, weil ich nicht genug Zeit hatte, alles so zu fotografieren, wie ich es gern gemacht hätte.

FischschwarmDer zweite Tauchgang war entspannter. Bei diesem tauchte aus dem Blau plötzliche eine Schildkröte auf und schwamm genau in unsere Richtung. Leider erregte dann ein anderer Taucher ihre Aufmerksamkeit und sie glitt zu ihm. Trotzdem war der Anblick wirklich schön, mit welcher Eleganz sich die Schildkröte bewegte. Für Ronja war es die erste Schildkröte beim Tauchen und sie war entsprechend begeistert und sagt, dass sie hätte heulen können. :)

Uns haben beide Tauchgänge sehr gefallen. Ob sie nun zur Weltklasse zählen, können wir schwer einschätzen. Wir haben zumindest schon größere Fischschwärme gesehen, sind aber zugegebenermaßen auch etwas verwöhnt. Schön wars nichtsdestotrotz, keine Frage! Mehr will ich dazu auch gar nicht schreiben, die Fotos sind eh aussagekräftiger. :)

Danach gings wieder an Land, es gab Mittag und dann fuhren wir zurück nach Cairns. Unser dortiges Ziel: Tauchen am Great Barrier Reef! Aber darüber schreiben wir erst im nächsten Blogeintrag.

Machts gut,

wir

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Magnetic Island & Segeln in den Whitsundays https://workntravel-australien.de/2013/06/magnetic-island-segeln-in-den-whitsundays/ https://workntravel-australien.de/2013/06/magnetic-island-segeln-in-den-whitsundays/#comments Mon, 17 Jun 2013 08:42:10 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=860 Huhu!

Als wir wieder in Cairns ankamen, hatten wir nichts mehr zu erledigen. Nachdem wir ein paar Tage an der Uni verbrachten und das schnelle Internet genossen, machten wir uns auf den Weg nach Süden.

Der erste Stopp auf unserer Route lag an den Boulders. Dies sind Steine, die von einem reißenden Fluss seit tausenden Jahren geformt werden. An einer Stelle konnte man baden gehen. Ich hatte auf Grund der Kälte keine wirkliche Lust. Also musste Matze allein ins Wasser.

LangschwanztrieleEinige Meter von der Badestelle entfernt befand sich ein hübscher kleiner Campingplatz, wo man gratis übernachten konnte. Dort sahen wir am Morgen zwei Langschwanztriele. Diese Vögel schleichen sich im Dunkel der Nacht durchs Land und machen dabei ganz komische heulende Geräusche. Wenn man nicht gerade schlafen will, klingt es recht süß. Mit ihren großen Augen gucken sie einen am Tage immer ganz unschuldig und gleichzeitig traurig an und versuchen durch Stillstehen nicht im Laub aufzufallen.

Unseren zweiten Halt machten wir in Mission Beach. Wir hatten gehört, dass man dort mit großer Wahrscheinlichkeit Kasuare sehen kann. Leider hatten wir schlechtes Wetter und entschieden uns, auf dem Rückweg nach Cairns noch einmal vorbeizuschauen.

SeeroseWenige Kilometer entfernt hielten wir an einem künstlich angelegten Feuchtgebiet, um Vögel zu beobachten. Wir hofften, ein paar Eisvögel zu erspähen. Außerdem sind diese Wetlands auch bekannt für die vielen Wallabys, die in der Dämmerung auftauchen.

Neben den Eisvögeln haben wir auch Matzes Lieblingsvogelarten Australiens gesehen, die kleinen Staffelschwänze und ein paar Kookaburras. Auch ein paar Wallabys konnten wir beobachten. Viele Fotos wurden geschossen und wir blieben bis es dunkel wurde und die Mücken anfingen, uns zu zerstechen.

Die Mücken sind besonders hier in den Tropen wirklich schrecklich! Wenn man nicht mit Insektenschutzspray ausgestattet ist, kann man die ganzen Wanderwege überhaupt nicht genießen. Ich habe im Schneidersitz mal meine Beine untersucht und mehr als 70 Stiche gefunden. Noch dazu scheinen wir auf einige Stiche allergisch zu reagieren. Ich hatte schon wirklich üble angeschwollene Stellen. Angeblich soll sich das wieder ändern, wenn es kälter wird. Zumindest sind mir die vielen Mücken tausendmal lieber als die ekligen Fliegen im Outback!

Matze rutschtDas nächste Ziel befand sich im Paluma Range National Park. In einem seiner schönen Wasserlöcher waren wir baden. Danach ging es zu einer anderen Badestelle, die sich Rock Slides nannte. Dort ist eine Rutschstrecke vom Fluss ins Gestein geschliffen und andere Steinflächen sind von Algen übersäht, wodurch man teilweise unfreiwillig ins Wasser reinrutschte und kaum noch herauskam. Allein das Gleiten über die Algen hat Spaß gemacht! Auch die Rutschstrecke ging es nach kurzem Zweifeln mehrmals runter. Das war vielleicht ein Spaß! Da konnte man fast das kalte Wasser vergessen.

KookaburragruppeNach dem Rutschspaß ging es zum kleinen Nationalparkcampingplatz, wo wir kalt duschten. Als wir gerade weiter Richtung Townsville fahren wollten, tauchte eine Gruppe Kookaburras auf, woraufhin Matze die Kamera zückte und gefühlte tausend Fotos schoss.

Zwei Stunden später erreichten wir Townsville und besuchten dort das Postamt. Hier hatten wir uns das Weihnachtspaket meiner Eltern hinschicken lassen. Leider waren wir an einem Samstag dort und das Postamt öffnete erst wieder am Montag. Danach gings weiter zur Touri-Info, um eine Karte von Townsville zu bekommen und Informationen über Magnetic Island zu erhalten. Bevor es dunkel wurde, spazierten wir noch an der Strandesplanade und aßen als Abendbrot einen Burger.

Panorama Townsville

Sonntags fuhren wir auf den aus der Stadt herausragenden Berg. Dieser ist 286 Meter hoch und man hat von ihm aus einen wahnsinnig guten Blick über Townsville bis nach Magnetic Island und den Bergketten im Hinterland. Es war auch wieder erstaunlich, wie viele Jogger diesen Berg hinaufrannten. Gut, dass wir mit Pumba fahren konnten. 😛 Den Rest des Tages nutzten wir das schnelle Internet der Universität in Townsville.

Ronja freut sich über PuffreisAm Montag holten wir unser Weihnachtspaket ab. Es wog mehr als 4 Kilo. Darin waren Puffreistüten, Ketchupchips, Weihnachtsgebäck, Brausepulver und viele Leckereien mehr! Da haben wir uns tierisch gefreut. Matze hatte nun endlich seine Dominosteine und ich bekam auch noch eine schöne Eulenkette. :) Danke liebe Mami und lieber Papi! Ein Wunder, dass dieses Paket überhaupt nochmal aufgetaucht ist und sich die Australier nicht drüber her gemacht haben.

Dienstags früh ging es dann zur Fußgängerfähre, die uns in zwanzig Minuten nach Magnetic Island fuhr. Mir war ganz schlecht vom Schaukeln und als wir anschließend im Bus saßen, der uns durch hüglige kurvenreiche Straßen brachte, wurde es nicht besser.

Aufmerksam wurden wir auf Magnetic Island, weil wir gelesen hatten, dass sich dort die größte Koalakolonie Australiens befindet, jedoch haben wir nur einen einzigen sehen können, da diese auf der westlichen unerreichbaren Inselseite liegen. Deswegen wurden von nahezu keinem Touranbieter die Koalas beworben … wir hatten uns schon gewundert.

Panorama Magnetic Island FestungAuf Magnetic Island haben wir einen Wanderweg besucht, der sich an einem Hügel durch Buschland, vorbei an alten Militärbaracken, hinaufschlängelt. Magnetic Island besaß im zweiten Weltkrieg nämlich einen Stützpunkt der Arme. Man konnte sogar noch die Betoneinlassungen im Boden sehen, wo die Geschütze standen, die vom Hügel aus abgefeuert wurden. Auf der Spitze des Hügels kann man auf eine Baracke gehen und von dort aus hat man einen schönen Rundblick auf die Insel.

Magnetic Island Arthur BayAls wir wieder am Startpunkt des Weges ankamen, hatten wir noch ein paar Stunden Zeit bis Sonnenuntergang und beschlossen, einen nahen Strand zu besuchen. Dort sollte man gut schnorcheln können und wir hatten extra Flossen, Maske, Schnorchel und Badesachen mitgenommen. Angekommen, legte ich mich erst kurz zur Seite, um mich auszuruhen. Matze wollte stattdessen auf den Steinen am Wasser klettern gehen. Ich war so müde, dass ich einfach einschlief und gar nicht bemerkte, dass Matze eine ganze Weile weg war. Als ich erschrocken bemerkte, dass ich geschlafen hatte, stand die Sonne schon deutlich tiefer und Matze war immer noch nicht zurück. Ich entschloss, um mich zu beruhigen, erst mal eine Tüte Puffreis aufzumachen und als hätte er es gerochen, konnte ich ihn zurückkommen sehen. Er war lieber umgekehrt, weil er sich schon vorstellte, dass ich mir Sorgen mache.

Ganz kaputt vom Herumklettern, legte sich Matze zu mir und wir entschieden, nicht mehr schnorcheln zu gehen. Wenig später machten wir uns auf den Weg zum Bus, um die Fähre noch rechtzeitig zu erreichen. Weil wir ein wenig Geld sparen wollten, entschieden wir uns, auf die andere Fähre zu warten, bei der wir 20$ sparten. Jedoch mussten wir dadurch noch eine dreiviertel Stunde länger am Hafen bleiben. Ein Glück!

RockwallabygruppeUm die Zeit totzuschlagen, liefen wir zum Hafendamm. Von weitem konnte man dort einen Angler sehen, der auf den Steinen stand. Hätten sich die Rockwallabys nicht bewegt, hätten wir sie gar nicht bemerkt und wären sicher wieder gegangen. Nicht einmal zehn Meter von uns entfernt saßen die Kleinen auf den Steinen und schauten gelangweilt aufs Wasser. Sie wohnen dort in dem Damm und wenn jemand zu nah kam, verschwanden sie aufgeregt in die Löcher. Die waren so klein und niedlich, dass wir uns gar nicht satt sehen konnten und blieben dort, bis unsere Fähre kam.

Ganz erledigt vom Tag kamen wir dann bei Pumba an, der geduldig auf dem Parkplatz der Fährgesellschaft auf uns wartete. Glücklich, wieder bei ihm zu sein, fuhren wir los, um uns eine Pizza bei Domino’s zu holen. Es ist immer ganz komisch, wenn wir ihn mal ein Paar Stunden aus den Augen lassen müssen. Unser schöner Pumba! :)

Panorama Magnetic Island Bucht und Ruine

Langsam wird es uns schon mulmig im Magen, weil unsere Reise sich dem Ende neigt. Erst recht, als wir nach Townsville die Whitsunday Küste in Airlie Beach erreichten. Das Segeln zwischen den Inseln hatten wir immer als eines unserer letzten Wunschaktivitäten geplant. Nun waren wir dort und planten unsere Tour.

British DefenderWir entschieden uns nach langem Preis vergleichen für eine zweitägige Fahrt, mit zwei Übernachtungen auf unserem Segelboot, der British Defender. Im Preis enthalten war die Verwahrung von Wertsachen und ein überwachter Parkplatz für Pumba. Am nächsten Tag um zwei Uhr sollte das Abenteuer losgehen. Abends gingen wir von meinem restlichen Geburtstagsgeld von Matzes Eltern bei einem Thailänder essen.

Natürlich musste sich Matze dort das schärfste Gericht bestellen, welches es für Vegetarier gab. Selbst mein Curry war schon scharf und ich hatte die mildeste Stufe gewählt. Da saß er dann ganz angestrengt vor mir und aß langsam sein Essen. Er sah so schlimm aus, dass ich dieses Mal nicht schadenfroh sein konnte. Noch lang nach dem Essen tat ihm der Mund weh.

Abends versuchten wir unseren Flug zu buchen, aber leider konnten wir niemanden erreichen. Also schrieb Matze eine E-Mail an die Fluggesellschaft und wir hofften, dass unser Flug nicht ausgebucht sein würde, wenn wir vom Segeln wieder kämen.

Ronja beim SegelnAm nächsten Tag ging es um zwei Uhr aufs Boot. Wir hatten Glück und fuhren anstatt mit 28 Passagieren nur mit 11 anderen an Board.  Als erstes ging es nach unten in den Schlafbereich, wo alle ihren Betten zugeteilt wurden. Wir bekamen ein Doppelbett neben der Küche. Wieder an Deck stellten sich alle Gäste untereinander vor. Unser Boot hatte wieder einen großen Anteil an Deutschen und auch Leuten aus der Schweiz. Außerdem an Bord waren Mädchen aus Israel, Belgien und den Niederlanden, sowie ein Brite und die Crew aus Australien und Neuseeland. Danach mussten wir uns alle als Gegengewicht auf die rechte Seite des Bootes setzen und wir segelten das erste Mal.

Draußen an der frischen Luft ging es mir ganz gut, aber als ich zum Kekse holen beim Segeln unter Deck war, wurde mir sofort flau im Magen. Das Boot lag nicht nur unglaublich schräg, man konnte auch jede Welle spüren. Wenn man dann in der Kajüte nicht mal sehen kann, worauf man sich gefasst machen muss, fühlt man sich ganz anders. Nicht mehr Herr seiner eigenen Bewegungen zu sein, ist mehr als unangenehm.

Eine typische Insel in den WhitsundaysDie Inseln waren ganz anders als wir es uns vorstellten. Sie haben meist eine ganz felsige Küste und hohe Berge, die mit Nadelbäumen bewachsen sind. Auch die Strände sind eher mit Korallenstücken übersät als weiß und weich. Wenn man die typischen Fotos sieht, erwartet man eher ein paar flache Palmeninseln. Ganz anders, aber auch wunderschön. So gaben sie uns jedenfalls Schutz vor Wind und starkem Wellengang.

Angekommen am ersten Schlafplatz gab es einen kleinen Snack und wenig später auch das Abendessen. Das Wasser in unserer Schlafbucht war sehr ruhig, aber trotzdem war es komisch, beim Wippen zu essen. Wie sollten wir da nur schlafen?

Das Schlafen lief gut, aber zum Frühstück musste ich an Deck, um zu essen. Wir wollten uns eigentlich noch Reisetabletten für mich besorgen, hatten das aber zeitlich nicht geschafft.

Kaputte UnterwasserweltDann gings direkt nach dem Frühstücken ins Wasser zum Schnorcheln. Die Inseln sind hier alle von Korallen umgeben. Sie gehören zum Great Barrior Reef. Dementsprechend waren meine Erwartungen ziemlich hoch, etwas Tolles zu sehen. Als die Fische dann aber angefüttert wurden, sank meine Vorfreude. Im Wasser war der Anblick schon ziemlich erschreckend. Vieles war kaputt und eine Menge Fische waren auch nicht zu sehen, außer um die Stelle, wo ein Crewmitglied permanent Futter in Wasser warf. Um wohl nicht noch mehr Schaden anzurichten, haben wir auch keine Flossen bekommen. Dazu kam, dass die Sicht äußerst schlecht war und man kaum Farben erkannte. Viele Weichkorallen gab es auch nicht zu sehen. Dafür bissen mir silberne Fische in die Fingerkuppen und Ohrläppchen.

Eine lila MördermuschelEs ging noch weiter zu einem anderen Schnorchelplatz, der (mit Ausnahme der Sicht) auch nicht besser war. Wenigstens konnte man jetzt ein paar Farben erkennen. Aber etwas Besonderes gab es wieder nicht zu sehen.

Völlig durchgefroren machten wir uns daran, uns umzuziehen, damit wir weiter zum Whitehaven Beach segeln konnten. Bei dieser Fahrt wurde mir so schlecht, dass ich mich schon erwartend über den Bootsrand lehnte. Es ging gerade noch so glatt und da wir ja bald auf festem Boden waren, konnte sich mein Magen eine Pause gönnen.

Panorama Whitehaven Beach

Der Whitehaven Beach besteht aus ganz feinem weißen Sand, der wegen seiner Reinheit sogar als Mineral bezeichnet wird. Mit ihm kann man seinen Schmuck putzen und auch die Zähne reinigen. Nach dem Besuch waren meine Hände auch ganz glatt geschliffen. Der Strand wird stark von den Gezeiten beeinflusst. Die Muster und Farben, die durch dieses Wasser-Sonnenspiel entstehen, sehen von Tag zu Tag anders aus. In seinem seichtem Wasser befinden sich hunderte von Stachelrochen, die hier Schutz suchen und aufwachsen.

Fußspuren im weißen Sand vom Whitehaven BeachNach zwei Stunden ging es zurück an Board und wir schipperten im Schutz der Inseln durch ruhiges Wasser zu unserem nächsten Ankerpunkt. Es gab Spaghetti Bolognese mit Knoblauchbrot und Fetasalat. Für uns Vegetarier gab es anstatt Fleischsoße einfach noch eine Lasagne drauf. Nach dem Essen gönnten wir uns unseren billigen Sekt, den wir seit Monkey Mia noch mit uns rumfuhren und waren nach der geteilten 0,75 er Flasche ziemlich angeschwippst. Dann wurden mehrere Runden Mau-Mau mit einem deutschen Pärchen gespielt.

Matzes RiesenschildkröteAm letzten Tag ging es am Morgen nochmal zu einer kleinen Insel, wo wir entweder schnorcheln oder uns einfach zur Entspannung an den Strand legen konnten. Ich entschied mich für die wärmere Variante, weil ich eh nichts Besonderes erwartete und Matze ging schnorcheln. Als er dann manchmal vom Strand aus nicht mehr zu sehen war, machte ich mir schon Sorgen, dass er von der Strömung weggetragen wird. Es wirkte so, als ob er sich nicht einmal umschaute, wohin er eigentlich schnorchelte. So interessant konnte es jedenfalls nicht sein, was er da sah. Alle anderen „Schnorchler“ waren nach nicht mal zehn Minuten, gelangweilt und enttäuscht, aus dem Wasser gekommen.

Als wir Matze dann mit dem Boot wieder einluden, wussten wir, warum er so lang im kalten Wasser blieb. Er hatte eine Schildkröte verfolgt, die fast so groß war wie er selbst. SCHEIßEEEEEE! :( Ich hab bis jetzt noch nicht eine Schildkröte beim Schnorcheln oder Tauchen sehen können und er sieht eine, die über hundert Jahre alt ist.

Aber ich gönn es ihm! Die Videos von ihr sind wirklich toll!

Am Nachmittag kamen wir ganz geschafft wieder in Airlie Beach an und schleppten uns zu Pumbi. <3

Matze hinterm SteuerAls Matze dann seine Emails abholte, hatte uns Malaysia Airlines schon per Mail die Flugtickets geschickt. Wir haben jetzt also offiziell einen Rückflugtermin: Der Flieger geht am 10. Juli um 23 Uhr aus Brisbane nach Kuala Lumpur als Zwischenstopp. Weil die Flieger nach Deutschland immer nur zu einer bestimmten Zeit aus Kuala Lumpur abheben, haben wir dort einen schrecklichen Aufenthalt von 18 Stunden. Insgesamt sind wir mehr als zwei Tage unterwegs. Am 12. Juli landen wir dann um 6:50 Uhr in Frankfurt und haben noch 4 Stunden Zugfahrt vor uns, bis wir endlich in Berlin Spandau von meinem Papi oder Opili nach Haus gefahren werden. Trotz des langen Heimwegs freuen wir uns auch schon ein bisschen auf unser Zuhause. 😛 Aber nur ein bisschen!

Jetzt genießen wir jedoch noch unsere letzten Tage.

Eure Kuhsaftiker

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Von Cairns durch Daintree nach Cooktown https://workntravel-australien.de/2013/06/von-cairns-durch-daintree-nach-cooktown/ Sun, 09 Jun 2013 09:12:12 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=831 Huhu,

so schön Cairns auch ist: Wir hatten irgendwann die Nase voll. Ständig nur Stadt ist nicht mehr so unser Ding, insbesondere, wenn die Natur rundherum so einmalig ist. Deshalb fuhren wir Richtung Norden in den Daintree National Park, der auch Teil des Welterbes ist.

Mitten durch den Regenwald fließt dort der Daintree River, in dem, wie in so ziemlich allen Flüssen dort, Krokodile leben. Nicht nur die harmlosen Süßwasserkrokos, sondern auch die für Menschen gefährlichen Salzwasserkrokos, die übrigens auch im Süßwasser vorkommen.

Junges KrokodilNormalerweise sieht man die Krokodile gar nicht, wenn sie sich irgendwo zwischen den Mangroven verstecken oder gerade im Wasser unterwegs sind. Und wenn doch, ist man ihnen wahrscheinlich schon zu nahe. Auf dem Daintree River werden jedoch Bootstouren angeboten, um sich die Tierchen anschauen zu können. Abgelenkt durch das von vielem Grün umgebene ruhige Wasser und dem Gezwitscher versteckter Vögel hätten wir Passagiere wohl die meisten Krokos nicht entdeckt, wenn der Kapitän nicht so ein geübtes Auge gehabt hätte. Die jüngeren und vor allem kleineren Tiere begegneten uns eher in den Seitenarmen des Flusses. Schlange im BaumAuch die in den Ästen hängenden Schlangen hätten wir selbst wohl nicht entdeckt. Die großen Kroko-Exemplare lagen eher auf sandigen Stellen am Ufer des Hauptflusses. Einige Krokodile waren etwa 4 Meter lang… denen will man beim Baden nicht begegnen. Aber selbst wir Touristen in den Booten waren nicht vollkommen sicher: Wir durften uns nicht über den Rand des Bootes lehnen, auch keinen Arm über die Reling hängen lassen, weil Krokodile ein ganzes Stückchen aus dem Wasser springen können. Vor einiger Zeit ist bei solch einer Tour sogar jemand umgekommen: Eine Familie war mit ihrem Hund an Bord, als dieser ins Wasser sprang. Der Sohn lehnte sich über Bord, um dem Hund aus dem Wasser zu helfen. Er wusste jedoch nicht, dass ganz in der Nähe ein Krokodil lauerte. Der Sohn wurde ins Wasser gezogen und starb, der Hund lebt noch heute.

SchmetterlingNachdem wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, überquerten wir den Daintree River mit der Fähre und besuchten ein Regenwalderkundungszentrum. Da gabs allerhand Wissenswertes zu den Pflanzen, Tieren usw., auch ein Turm war vorhanden, der bis in die Gipfel der Bäume führte und zu jeder Vegetationsetage Infos bereit hielt. Wir fanden es dort so interessant, dass wir schließlich gegangen wurden, als das Zentrum abends schloss. Die Nacht verbrachten wir anschließend ein paar Meter vom Strand entfernt. Da wir dort wie so oft schwarz campten, machten wir uns schon früh morgens auf die Socken. Nach nur wenigen Hundert Metern Fahrt stoppten wir abrupt, weil in einiger Entfernung etwas auf der Straße war. Wir hatten Kasuare im Verdacht. Das sind große, flugunfähige Vögel, die hier in den Tropen leben und vom Aussterben bedroht sind, weil ihnen unter anderem die Autos zu schaffen machen. Besonders auffällig ist ihr Horn auf dem blauen Kopf, das zusammen mit dem roten Geschlabbel am Hals in Kontrast zum schwarz gefiederten Rest des Körpers steht. Kann man sich in etwa wie ein Emu vorstellen, nur cooler. :) Während Ronja das Teleobjektiv auf die Kamera schraubte, verschwand der große Vogel mit seinem kleinen Begleiter im dichten Gestrüpp neben der Straße. Ich bin noch hinterher, habe sie in dem Dickicht aber nicht mehr gefunden. Etwas Abstand halten wollte ich lieber auch, weil Kasuare mit ihren Krallen wohl böse Verletzungen verursachen können. Auch wenn wir kein Foto machen konnten, sind wir uns sicher, einen ausgewachsenen Vogel und sein Küken gesehen zu haben.

Panorama Daintree NP

Danach wollten wir duschen gehen. Also fuhren wir zu einem Campingplatz und überlegten, entweder einfach schnell unter deren Gästedusche zu springen oder brav um Erlaubnis zu bitten. Weil wir einen nicht ganz so dreisten Tag hatten, gingen wir die Duschräume erst einmal inspizieren. Eklig, aber immerhin eine Dusche. KasuarAls wir gerade zum Auto zurück wollten, um Shampoo und so zu holen, stand abermals ein Kasuar mit seinem Küken vor uns, mitten auf dem Rasen, genau in der Sonne. Hätte die Kamera nicht im Auto gelegen, wäre das sicherlich ein tolles Foto geworden. Als ich schließlich vom Auto mit der Kamera im Gepäck zurück gerannt kam, waren die beiden schon im Gebüsch verschwunden. Wir fanden aber einige Trampelpfade und sind in die Richtung geschlichen, in der wir sie vermuteten. Schließlich entdeckten wir das Küken und einige Meter weiter auch den Papa, der bei den Kasuaren für die Erziehung zuständig und zugleich kleiner als das Weibchen ist. Fotografieren war hier schwieriger, weil überall Gestrüpp vor der Linse war, aber ein paar Bilder sind uns doch gelungen. Während ich so in der Hocke saß, wurde das Küken durch das Geräusch des wegklappenden Kameraspiegels neugierig und kam auf uns zu gerannt. Wir befürchteten, dass der Papi unsere Nähe zu seinem Nachwuchs nicht so schön finden würde und traten deshalb den Rückzug an. Das Küken aber war hartnäckig und schließlich mussten wir vor ihm flüchten. War sicherlich ein komischer Anblick. Das wiederholte sich noch einige Male, bis wir letztlich von den Mücken völlig zerstochen waren. Gewaschen haben wir uns danach in einem Bach, weil wir Blödis freundlich um Duscherlaubnis fragten, aber nicht gewillt waren, dafür pro Person 13 Dollar zu bezahlen.

BlätterdachNächstes Tagesziel waren einige kurze Wanderungen. Es gibt dort oben einige sehr schöne Plankenwege, vorbei an viel Grün, das kaum Licht auf den Boden durchlässt und dazu kommt die laute Beschallung durch permanentes Vogelgezwitscher und das Zirpen der Grillen. War ausgesprochen schön, ist aber textuell schwer in Worte zu fassen und auch nicht leicht zu fotografieren, ich hätte einen Kamerawürfel oder Ähnliches gebraucht, da auf einem einzelnen Foto überhaupt nicht die Atmosphäre herauskommt. Das Video unter diesem Absatz ist dennoch der Versuch, euch die Stimmung bei einem der Wege etwas greifbarer zu machen. Auf einem der Wege sahen wir jemanden fotografieren und entdeckten dann sein Motiv: Kasuar #5. Dafür, dass die Tiere inzwischen so selten sind, hatten wir an einem einzigen Tag ziemliches Glück – im Gegensatz zu den vielen Tourteilnehmern, die wenige Minuten später ankamen. Bei dem Krach, den solche Menschenmengen machen, sieht man natürlich keine Kasuare. Da läuft man eher griesgrämig dem Guide hinterher, verpasst erst den Kasuar, hat dann nur Zeit für das obligatorische „Jo, guck mal, ick war hier!!!“-Foto, trottet dann zurück zum Bus und redet sich dann ein, was man da nicht wieder für eine tolle Tour hatte. Das sind diese Momente, in denen wir sehr glücklich sind, dank Pumba einfach unser Ding machen zu können.

Würgefeige bei der ArbeitDanach sind wir zum Cape Tribulation gefahren. Das ist hier ein gängiger Name, steht für Regenwald usw. Das Kap selber ist relativ unspektakulär. Eine Art kleine Halbinsel, leicht hügelig, auf beiden Seiten Strände. Vermutlich steht der Name des Kaps stellvertretend für die ganze Region. Cape Tribulation ist der nördlichste Punkt, der regelmäßig von Touristen bevölkert wird. Direkt danach ist die Straße deshalb nicht mehr geteert. Dort beginnt der Bloomfield Track, auch das ist hier ein bekannter Name. Der Track ist gute 30 km lang und verkürzt den Weg nach Norden seit seiner Fertigstellung erheblich. Dafür musste leider Regenwald weichen, weshalb es damals heftige Proteste gegen den Track gab. Diese konnten zwar das Vorhaben letztlich nicht aufhalten, spielten aber eine wesentliche Rolle bei der späteren Vergabe des Titels „Welterbe“ für eine deutlich größere Region. Der Weg selber führt durch mehrere Bäche und Flüsse, teilweise unangenehm tief und hat außerdem einige der steilsten Straßen Australiens. Wo nun in wenigen Wochen der Verkauf von Pumba ansteht, wollten wir diese Route nicht befahren. Jetzt noch irgendwas kaputt machen muss einfach nicht sein.

Unsere Hütte im RegenwaldAus Interesse haben wir uns jedoch eine Informationsbroschüre gekauft und einen Ortsansässigen gefragt, ob er meine, dass Pumba den Weg packen würde. Der hat sich unser treues Auto angeschaut und meinte: „This old beast will take you everywhere.“ Ronja war über meine anschließende Entscheidung, den Weg nun doch zu fahren, überhaupt nicht begeistert. Für unsere Übernachtung bezahlten wir (hört, hört!), weil Ronja seit ihrem Geburtstag noch eine Art Gutschein dafür hatte. Die Unterkunft war wunderschön gelegen, mitten im Regenwald und doch nahe am Strand. Wir schliefen in einer Holzhütte, die zwar ganz einfach eingerichtet war, aber das machte irgendwie den Reiz aus. Da bereiteten wir uns auf den Weg vor, genossen zur Abwechslung mal warmes Duschwasser, ließen uns abends bekochen und schliefen schön aus. Nachts ließen wir extra die Fenster weit offen, um all die Geräusche des Waldes hören zu können. War wirklich schön!

Am nächsten Morgen fuhren wir nochmals kurz zum Cape Tribulation, um ein Foto zu machen – am Tag zuvor war das Licht ungünstig… Danach gings aber wirklich auf den Bloomfield Track. Der Großteil des Weges ist problemlos: Schotterstraße, ein paar Schlaglöcher, manchmal etwas wenig Bodenhaftung. Die wirklich steilen Hügel sind auch locker zu packen, weil diese inzwischen asphaltiert sind. Das eigentliche Problem sind die Flussdurchquerungen.

Emmagen Creek CrossingSchon in den Blue Mountains hatten wir aus einer solchen eine Wissenschaft gemacht, weil wir darauf nicht vorbereitet waren. Jetzt wirkt die damalige Durchquerung wie das Rollen durch eine Pfütze. Wir hatten uns vor der Fahrt auf den Bloomfield Track zeigen lassen, wie hoch das Wasser nicht sein darf: Die Luftansaugvorrichtung für den Motor darf kein Wasser ziehen, sonst verschluckt sich der Motor. Glücklicherweise befindet sich diese Vorrichtung weit oben im Motorraum. Erst wenn das Wasser über die bei uns recht hohe Motorhaube schwappt, sollten wir uns ernsthaft Sorgen machen. Und in einem Fluss liegen bleiben, in dem Krokodile wohnen könnten, will man nicht. Die potentiellen Krokos stellten uns noch vor weitere Probleme: Normalerweise läuft man einen Fluss vor der Durchfahrt ab, um die optimale Strecke zu finden. Bei Krokogefahr spart man sich diese Testbegehung besser. Unsere erste Durchfahrt war dann auch gleich die zweittiefste. Allrad, Untersetzung und los gings mit nicht zu wenig Gas. Durch das Tempo schiebt man eine Art Welle vor sich her, zwischen dieser und dem Motor bleibt ein Luftraum bestehen, sodass er hoffentlich kein Wasser zieht. Alles ging gut. Auch wenn das Wasser hoch genug war, um bis über die Türschlitze zu reichen, lief aufgrund des Luftdrucks im Auto kein Wasser hinein. Das funktioniert aber nur für begrenzte Zeit, wie man uns sagte. Weil wir von unserer Durchfahrt noch Fotos brauchten, stieg Ronja aus und ich fuhr zwei weitere Male durch den Fluss.

Es folgten einige kleinere Bäche und schließlich der tiefste Fluss. Inzwischen recht abgebrüht fuhren wir ins Wasser und merkten schnell, dass dieser wirklich unangenehm tief war. Als das Wasser einmal kurz über die Motorhaube schwappte, weil wir in eine Art Schlagloch fuhren, fanden wir das überhaupt nicht cool und sahen zu, dass wir aus dem Fluss rauskamen. Pumba hat sich nicht beschwert, aber wir wollten auf keinen Fall zwei weitere Durchfahrten riskieren, nur um noch tollere Fotos zu haben. :)

Panorama Archer Point

Nachdem wir den Bloomfield Track erleichtert hinter uns gelassen hatten, war das nächste Ziel die Stadt Cooktown. Ein paar Kilometer davor verließen wir den Highway und fuhren über Schotter – was sonst – an die Küste. Wir haben ja schon wirklich viele Schlafplätze hier in Australien gesehen. Da muss man unterscheiden zwischen legalen und weniger legalen. Die legalen kosten häufig und sind damit für uns eine absolute Ausnahme. Bei den legalen kostenlosen gibts mitunter gute, ruhige und schöne Schlafplätze, häufig gibt es aber einen Haken wie Überfüllung oder Straßenlärm. Bei den illegalen sind jene in den Städten am schlimmsten: Häufig steht man in Wohngebieten und hofft nicht aufzufallen. Nervig wirds, wenn morgens vorbeifahrende Autofahrer hupen und man fotografiert wird. Meist schlafen wir aber irgendwo außerhalb der Städte, irgendwo im Busch und gut ist. Und manchmal gibts Schlafplätze, die sind einfach nur der Wahnsinn. An einem solchen verbrachten wir dort, nahe Cooktown, die Nacht. Hoch oben auf einem Hügel, ganz nah der Küste, mit einem unglaublichen Blick aufs Meer, die Berge dahinter und den menschleeren Strand ganz in der Nähe. Nachts dann das Rauschen des Meeres und zum Aufstehen wieder dieser Anblick. Wirklich toll! Abends wurden wir von zwei älteren Leuten eingeladen, uns zu ihnen zu setzen und erfuhren, dass die Frau sich nichts sehnlicher wünschte, als einmal weiße Weihnachten zu erleben. Von uns erwartete sie nun, dass wir ihr sagen könnten, wo sie denn in Österreich ganz sicher weiße Weihnachten erleben könnte. Das größte Problem schien ihr das Beschaffen passender Kleidung zu sein. In einem Ort wie Cairns, wo man zu Weihnachten Hochsommer hat und im Winter mal die Klimaanlage ausstellt, ist das tatsächlich nicht einfach.

Panorama Archer Point

Der nächste Morgen brachte uns nach Cooktown, nichts besonderes, lohnt die Fahrt nicht wirklich. Schön war aber der Aussichtspunkt, von dem aus man die Stadt, Berge, das Meer, einen Leuchtturm und einen sich ins Land schlängelnden Fluss sieht. Cooktown stellt nun den nördlichsten Punkt unserer Reise dar. Nachdem wir den östlichsten Punkt des Festlands in Byron Bay besucht haben, den südlichsten an der Great Ocean Road und den westlichsten am Steep Point, werden wir die Spitze der Cape York Halbinsel zumindest auf dieser Reise nicht erreichen. Der Weg dorthin gilt als sehr anspruchsvoller Allradweg und noch ist alles zu feucht, um dorthin zu gelangen.

Panorama Cooktown

Der Weg nach Süden zurück nach Cairns führte uns über die deutlich längere Inlandstrecke. Wir stoppten an der Mossman Gorge, einer Schlucht also. Während wir schon so einige Schluchten aus den trockenen Regionen Australiens kennen, war diese ganz anders: Wasserdrachen am BaumMan merkt gar nicht, dass man sich in einer Schlucht befindet, da man durch die dichte Vegetation bloß einig Meter weit schauen und so keine Steilwände, Hügel oder Ähnliches wahrnehmen kann. Schön wars dennoch. Charakteristisch für die Mossman Gorge ist der Fluss mit den vielen großen Steinen drin. Während ich dort von Stein zu Stein sprang und Fotos machte, verlor ich einen Objektivdeckel. Nicht tragisch, aber ärgerlich. (Cairns hat zwei Fotoläden, die beide keinen Deckel mit dem benötigten Durchmesser hatten, erst 300 km weiter südlich in Townsville sollte ich später einen bekommen, aber das nur nebenbei, zur Sache:) In der Mossman Gorge war es durch das regnerische Wetter so feucht, das mein Kameraobjektiv ständig beschlug und ich kaum Fotos machen konnte. :(

Danach fuhren wir zurück nach Cairns. Sooo, normalerweise seid ihr nach dem Schreiben eines Blogeintrags wieder auf ziemlich aktuellem Stand. Diesmal nicht. Das würde den Rahmen sprengen und lesen würde das auch keiner mehr. Wir werden also versuchen, den nächsten Eintrag in nicht allzu ferner Zukunft nachzureichen. :)

Liebe Grüße aus einem Schlafplatz in den Dünen (weniger legal, aber sehr schön) 1000 km südlich von Cairns!

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Projekt Rundreise: ☑ https://workntravel-australien.de/2013/06/projekt-australienumrundung/ https://workntravel-australien.de/2013/06/projekt-australienumrundung/#comments Sat, 08 Jun 2013 07:24:16 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=812 Halloooo,

heute haben wir ein Bilderrätsel für euch:


Erstes Foto von Pumba Erstes Foto von Pumba reloaded

Wo ist der Unterschied?

 

 

Auflösung: Das linke Bild wurde wenige Stunden nach unserem Autokauf in Hervey Bay aufgenommen und ist unser erstes von Pumba. Dort starteten wir unsere Rundreise um Australien. Das rechte Foto wurde auch in Hervey Bay aufgenommen… jedoch gute 9 Monate und 25.000 km später. Das heißt:

WIR HABEN AUSTRALIEN UMRUNDET!

(Und alle so: „Yeah!“)

Dieser Eintrag bringt nun die Chronologie der Ereignisse in unserem Blog durcheinander, aber wir mussten diesen Moment mit euch teilen, genau jetzt. Wer jetzt einen normalen Blogeintrag erwartet hatte: In spätestens zwei Tagen geht der neue Beitrag online.

Das wars schon. :)

Viele Grüße von Pani, Pumba, Matze und Ronja

Projekt Rundreise abgeschlossen

 

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Zurück an die Ostküste, auf ins tropische Cairns https://workntravel-australien.de/2013/05/zuruck-an-die-ostkuste-auf-ins-tropische-cairns/ https://workntravel-australien.de/2013/05/zuruck-an-die-ostkuste-auf-ins-tropische-cairns/#comments Tue, 21 May 2013 09:13:20 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=777 Halloho! :)

Nachdem wir die Highlights des Outbacks hinter uns gebracht hatten, machten wir uns auf in Richtung Osten und überquerten die Grenze nach Queensland. Die Bevölkerungsdichte nahm merklich zu und so gab es sogar schon alle 100km mal eine Siedlung.

Die erste nennenswerte Stadt war Mount Isa. Wir kamen mit nicht allzu hohen Erwartungen an, gibt es doch dort eigentlich nur Bergbau. Zusätzlich hatten wir von einer zweifelhaften Kampagne der Stadt gehört, um Frauen in die Gegend zu locken. Diese sind dort nämlich anscheinend unzureichend vorhanden, da Bergbau doch eher Männerarbeit ist. Jedenfalls nutzte man in der Kampagne den Slogan, dass in Mount Isa selbst ein hässliches Entlein zum Schwan werden könne… Leider wissen wir nicht, wie sich die Kampagne auf den Frauenanteil ausgewirkt hat.

Wir haben dort an einer Führung durch eine unterirdische Mine teilgenommen. Ronja sagte das alles nicht sonderlich zu, weil der Guide entsetzlich nuschelte, aber ich fands hochinteressant, wenn ich mal etwas verstand. Wir haben einige fürchterlich laute, schwere und riesengroße Maschinen bei der Arbeit gesehen und teilweise auch bedient. War sehr beeindruckend, auch die zugehörige Ausstellung war toll, und das soll was heißen, wenn ich mir für so etwas Zeit nehme. Ronja fand den Ausstellungsraum auch gut, die Couch war anscheinend sehr bequem und einschläfernd… :) Kameras durften leider nicht mit unter Tage genommen werden, und dabei hätten wir euch gern gezeigt, wie gut uns die gelben Overalls, Helme und Lampen standen. 😉

Einzelner Greifvogel in Mt. IsaDanach ließen wir den Tag mit einer Pizza ausklingen, war schließlich Dienstag. Während wir also auf dem Aussichtspunkt über der Stadt gierig unser Abendmahl verschlangen, bewunderten wir die unzähligen Greifvögel, die über uns kreisten. Die wollten bestimmt unsere Pizzen!

Mary Kathleen Uranium MineNachdem mein Schwan und ich Mount Isa verlassen hatten, fuhren wir zu einem stillgelegten Urantagebau, der offen gelassen worden war. Während sie nachts bestimmt grün leuchten, erstrahlten die Felswände tagsüber in allen möglichen Farben. Noch beeindruckender war aber die Größe des Tagebaus. Auf den Fotos kommt es leider nicht ganz zur Geltung, aber der kleinste Abstand zwischen zwei Ebenen dürfte rund 6 Meter betragen. Wirklich riesig! Am Boden des Tagebaus ist inzwischen ein kleiner See mit sehr ungewöhnlich blauem Wasser, in dem wir lieber nicht baden gingen.

Offener MinenschachtDa auch in Australien der Bergbauboom lange vorbei ist, gibt es in der Region viele stillgelegte Minen mit teilweise offenen Schächten. Einige und die zugehörigen Ruinen schauten wir uns auf einem Allradweg an, der sich als recht anspruchsvoll herausstellte. In den einen offenen Schacht hätte ich mich ja gerne abgeseilt. Das ist sicher furchtbar interessant und spannend dort unten. Aber wir haben kein Kletterequipment und daher musste ich das auf unbestimmte Zeit verschieben.

Ein MuschelfossilWeiter östlich gibt es ein Gebiet, in dem zahlreiche gut erhaltene Fossilien gefunden wurden. Das vermarkten die ansässigen Gemeinden fleißig. Wir waren aber zu geizig, um uns eine der Ausstellungen anzusehen und sind lieber selbst buddeln gegangen. Ausgerüstet mit Schaufel und … äh, unseren Händen, sonst nichts, haben wir uns auf die Suche begeben. Ich dachte, das wäre mit den Kreideklippen auf Rügen zu vergleichen. Also schön am Wasser ein paar Steine umdrehen und ein paar schicke Kleinigkeiten mitnehmen. Weit gefehlt, dort war kein Wasser, auch wenn es vor langer Zeit mal Meeresboden war, sondern nichts als staubtrockene Erde. Auch keine Steine, sondern ebener Boden und zusammengekarrte Haufen Schutt, in denen man nach Fossilien Ausschau halten konnte. In der Tat fanden wir viele Muscheln, eigentlich war alles voller Muscheln. Deren Abdrücke sind leider nicht auf festem Stein, sondern auf etwas Lehmartigem. Man zerbricht die uralten Fossilien also bei der kleinsten Unachtsamkeit. Eine gute Stunde taten wir uns dieses Trauerspiel an und haben es dann abgebrochen, auf Rügen ists schöner. 😉

Panorama Mining Heritage Trail

Später verließen wir den Highway Richtung Norden, um nach Cairns zu fahren. Mit jedem Kilometer wurde die Landschaft grüner, Pani mit jeder grasenden Kuh glücklicher. Auch die lästigen Fliegen waren irgendwann verschwunden, herrlich!!! Wir haben ja schon mehrmals von Road Trains erzählt. Ich hab bei einem besonders langen Exemplar mal die Räder gezählt: 82 Stück plus 6 Ersatzräder.

MIllstream FallsSchließlich erreichten wir das bergige Hinterland von Cairns. Die Vegetation ist dort tiefgrün und wir waren schwer begeistert. So viel Grün hatten wir seit Monaten nicht mehr gesehen. Wir bestaunten allerhand tosende Wasserfälle, waren an einem auch baden. Nachts wird es sehr nebelig, wovon wir auch angetan waren. PossumsAls dann noch die Sonne über den Bergen unterging und der Nebel anfing, orangerot zu leuchten, wurde es sogar noch besser. An unserem Schlafplatz wurden wir von zwei neugierigen Possums überrascht, die gern was von unserem Abendbrot abbekommen hätten.

Panorama Cathedral FigNächstes Ziel war die Curtain Fig, eine außergewöhnliche Würgefeige. Diese Pflanzen hatten uns schon beeindruckt, als wir unsere Reise gerade erst begonnen hatten. Normalerweise beginnen sie ihr Leben als Vogelschiss auf einem Baum. Der dort landende Samen fängt an zu sprießen und schickt Wurzeln Richtung Boden, immer am Stamm des Wirtbaums entlang. Wenn sie angekommen sind, wächst die Feige auch nach oben, umschlingt den Wirt immer weiter, raubt ihm später sogar das Sonnenlicht. Der Wirt stirbt ab. Darum sind die großen Würgefeigen innen häufig auch hohl, weil der Wirt bereits verrottet ist und der entstehende Freiraum nie geschlossen wurde. Bei der Curtain Fig ist der Wirt jedoch umgekippt und landete in einem anderen Baum. Die sich noch im Wachstum befindende Würgefeige schickte wie gewohnt ihre Wurzeln Richtung Boden – der Schräge des Wirts wegen jedoch geradewegs durch die Luft. Dadurch entsteht der Eindruck, als handele es sich bei den Wurzeln um einen Vorhang, daher der Name.

Anschließend gings zum Lake Tinaroo, einem Stausee, der als Süßwasservorrat für Cairns dient. Ganz schick und so, wir wollten jedoch eher zum Rundweg um den See, der durch Regenwald führt. Dort stand die nächste beeindruckende Würgefeige, die Cathedral Fig, die sogar noch größer ist. Der Stammumfang von 44 Metern ist so groß, dass ein Rundweg um die Feige führt. Die Krone wiederum ist so ausladend, dass sie die Fläche zweier olympischer Schwimmbecken einnimmt. Gleichzeitig finden viele andere Pflanzen in der Baumkrone ein Zuhause. Ein wirklich beeindruckender Baum!

SchnabeltierDanach wollten wir Schnabeltiere sehen. Das sollte in Yungaburra möglich sein. Wir informierten uns also an der Touriinfo, wo und wann die besten Chancen bestünden. Weil wir uns zeitlich verkalkulierten, mussten wir unser warmes Abendessen einpacken und gingen hungrig auf Schnabeltierjagd. Neben uns gab es eine ganze Reihe weiterer Schaulustiger, die sich still am kleinen Fluss neben der Stadt auf die Lauer gelegt hatten. Aber die Schnabeltiere wollten nicht herauskommen, im Gegensatz zu den Mücken. Kurz vor der absoluten Dunkelheit sahen wir doch noch kurz eines schemenhaft auf- und wieder abtauchen, zufrieden stellte uns das aber nicht. So kamen wir am nächsten Tag kurz vor der Weiterfahrt um die Mittagszeit herum nochmals zum Fluss. Könnte ja klappen. Tat es auch. Kaum sahen wir den Fluss, tauchte schon das erste Schnabeltier auf. Ich war angesichts des Glücks völlig perplex und fuchtelte bloß blöde mit dem Arm herum, ohne ein Wort herauszubekommen. Wir verfolgten das Schnabeltier schließlich, immer am Fluss entlang in die Richtung, in die es abtauchte. Auch einige Artgenossen ließen sich blicken und einmal, als ich gerade direkt am Ufer Ausschau hielt, tauchte eines nur einen Meter vor mir auf. Sehr zufrieden, nochmals am Fluss angehalten zu haben, obwohl die Schnabeltiere laut Touriinfo bloß in der Dämmerung aktiv sind, machten wir uns auf nach Cairns.

Cairns ist schön. Grün, jung und dynamisch. Schöne Esplanade mit Picknickbänken, Fitnessgeräten, Beachvolleyballfeldern, einem Skatepark und einem Boulderbereich. Nachts ist alles toll beleuchtet. Mit 120.000 Einwohnern ist es für uns die mit Abstand größte Stadt seit Perth, dennoch ist sie angenehm übersichtlich und selbst die Parkgebühren sind noch bezahlbar. Wenn die Sonne untergeht, fliegen tausende Flughunde lärmend über die City. Einen Strand hat Cairns zwar nicht, dafür aber eine schöne künstliche Lagune. Nur ein paar Kilometer nördlich gibts mehrere Strände.

SchmetterlingIn Cairns sind wir nun schon seit etwa 3 Wochen. Was haben wir also die ganze Zeit gemacht? Zuerst einmal haben wir uns um Pumba gekümmert. Da unsere Reise ja in wenigen Wochen zu Ende geht, müssen wir uns langsam um den Verkauf kümmern. Daher haben wir alle Mängel beheben lassen, die in der Vergangenheit gefunden wurden, haben währenddessen wegen mangelnder Kompetenz die Werkstatt gewechselt und haben fleißig Verkaufsanzeigen geschrieben. Das hat deutlich mehr Zeit beansprucht als gedacht. Aber immerhin hatten wir schnelles und kostenloses Internet über die Uni in Cairns, voll gut.

Cairns liegt in der reizvollen Lage zwischen tropischem Regenwald, der zum Welterbe gehört, und dem Great Barrier Reef, dem größten Korallenriff dieser Erde, das ebenfalls zum Welterbe gehört. Tauchen ist hier also ein Muss. Deshalb haben wir mit mehrtägigen Tauchtouren geliebäugelt. Die gehen zwar ins Geld, aber wann kann man schon mal am Great Barrier Reef tauchen gehen? Einen Strich durch die Rechnung machte uns das Wetter. Zwar ist die Regenzeit längst vorbei, aber es regnete zwei Wochen lang täglich, was uns ziemlich frustrierte. Freilich bleibt man beim Tauchen auch nicht trocken, aber mit dem Regen kam auch Wind und hoher Wellengang. Das verschlechtert die Sicht unter Wasser und trägt nicht gerade zum Wohlbefinden an Bord bei. Wir wollten also besseres Wetter abwarten und dann tauchen gehen.

Bungee #1Während der Warterei war ich einen Nachmittag endlich mal Bungee-Springen. Wollte ich schon lange mal machen, aber auf der Abifahrt damals ist es an meinem Vertrauen in ungarische Sicherheitsstandards gescheitert. Die Anlage hier liegt am Hang eines mit Regenwald bewachsenen Berges mit Blick über die Stadt. Mit 50 Metern Höhe fällt man zwar nicht allzu tief, aber was solls. Nachdem ich mich angemeldet hatte, ging es die vielen Stufen hinauf zur Plattform. Während ich bei der Vorbereitung keinerlei Aufregung verspürte, änderte sich dies, als ich dann tatsächlich springen durfte. Die 50 Meter waren auf einmal doch ganz schön tief und überhaupt… Ich habs dann einfach getan, Kopf voran, Blick nach unten ging es dem Wasser entgegen. Kurz vor dem Aufprall straffte sich dann das Seil, jedoch spät genug, um noch mit Händen und Gesicht baden zu gehen. Danach schleuderte das Gummi mich wieder weit empor und es ging erneut nach unten. Dieser Vorgang wiederholte sich noch einige Male, bis ich auf ein bereits wartendes Schlauchboot auf dem Teich abgelassen wurde. Hat wirklich Spaß gemach, mein erster Bungee-Sprung.

Bungee #2Nun ist es aber so, dass nur der erste Sprung richtig teuer ist. Also habe ich noch für einen zweiten bezahlt. :) Ronja musste ein weiteres Mal um meine Gesundheit bangen. Um etwas Abwechslung in die Sache zu bringen, stieg ich mit dem Personal aufs Dach der Plattform, von der ich zuvor noch gesprungen war. Dort rannte ich dann das Dach entlang bis zur Kante und sprang. War gut, wirklich. Der Anlauf hatte mich gereizt. Schade war, dass man bei dieser Art Sprung nicht an den Füßen festgemacht wird, sondern an der Taille mit einem Gurt, ganz ähnlich den Klettergurten. Dadurch hängt man nicht kopfüber, sondern schwingt nach dem Sprung sitzend auf und ab.

Na ja, ein dritter Sprung ist noch günstiger, ein vierter fast geschenkt und der fünfte gar kostenlos. Also buchte ich die nächsten drei Sprünge. Nummer drei war wie eben beschrieben, aber mit Looping. Nummer 4 war wie der erste, aber rückwärts. Das war ziemlich spannend, ist zu empfehlen! Der letzte Sprung wurde mir vom Personal nahe gelegt. Da springt man rückwärts, mit den Füßen voran und mit dem Kopf nach oben schauend, sieht daher nicht, wohin man fällt und wie weit es noch bis zum Boden ist. Durch die Befestigung des Seils an den Füßen gibt es da diesen unschönen Moment, wenn das Seil sich strafft: Die Füße werden gestoppt, der Rest des Körpers will weiter nach unten, weshalb man schlagartig nach unten umklappt.

Letztlich muss ich sagen, dass es sich gelohnt hat, gerade auch die verschiedenen Sprungarten! Das Personal fotografiert und filmt jeden Sprung und vertickt die Aufnahmen für viel Schotter. Nach etwas Rumgeheule gabs dann auch die Aufnahmen aller 5 Sprünge zum Preis der Aufnahmen eines einzelnen Sprungs. :) Ich musste übrigens feststellen, dass ich vor jedem Sprung immer wieder reichlich Bammel hatte, während damals beim Fallschirmspringen der zweite Sprung mit deutlich weniger Aufregung verbunden war als der erste. Für meinen Körper war das alles jedoch etwas viel. Durch das viele Kopfüberhängen und den Ruck, wenn das Seil sich strafft, schoss das Blut einige Male in meinen Kopf, sodass mir schummrig vor Augen wurde. Abends quälte ich mich dann mit Kopfschmerzen und entging nur knapp einem Migräneanfall.

Rafting auf dem Tully RiverWährend Ronja fürs Bungeejumping nicht zu begeistern war, hatte auch sie Lust auf Wildwasser-Rafting. Ein Stückchen südlich von Cairns liegt der Tully River, der sich dazu bestens eignet. Wir buchten also eine Tour und fuhren früh morgens mit dem Bus dorthin. Auf meinen Wunsch hin hatten wir die XTREME-Variante gebucht. 😉 Diese sollte sich durch besonders kleine Gruppen und einige Extras auszeichnen. Ausgerüstet mit Paddel, Schwimmweste, Helm und Sonnencreme starteten wir an einem wolkenverhangenen Tag unseren Trip auf dem Tully. Ronja und ich hatten uns im Bus mit 4 weiteren Extremisten zu einer Gruppe zusammengefunden und gemeinsam mit einem Steuermann bestiegen wir unser Schlauchboot. Wir waren eine Mischung aus 3 Deutschen, 2 Australiern, einem in Schweden lebenden Portugiesen und einer Kanadierin. Nach einer Sicherheitsunterweisung gings los. Der Tully ist nun keinesfalls eine niemals endende Aneinanderreihung von Stromschnellen. Von diesen gibt es durchaus so einige, aber es gibt auch viele entspannte Abschnitte, auf denen man ruhig dahin paddelt. Dann kann man die Landschaft genießen, weil der Fluss mitten durch den Regenwald führt, der ebenfalls zum Welterbe gehört. Bei den Stromschnellen hingegen gehts zur Sache. Die wichtigste Aufgabe übernimmt der Steuermann, die anderen Insassen dienen nur als Motor. Wirklich sicher sitzt man auf dem Rand des Bootes nicht: Als Halt dient nur der im Luftpolster verschränkte Fuß. Die Hände hat man im Idealfall auch nicht zur Verfügung, weil ja das Paddel gehalten werden muss. Da dieses allerdings zu häufig nicht unter Kontrolle ist, gehören ausgeschlagene Zähne zu den häufigsten Verletzungen. Kam bei uns aber zum Glück nicht vor.

Rafting auf dem Tully RiverBeim Manövrieren durch die vielen Steine in den Stromschnellen krachten wir so manches Mal gegen einen Felsbrocken, das Boot drohte zu kippen und lief bis zum Anschlag voll. Wir hatten alle sehr viel Spaß. Anfangs saßen wir beide ganz hinten, später bin ich nach vorne gegangen und da war es gleich noch besser. Dafür bin ich dort aber auch dreimal unfreiwillig baden gegangen, was bei der Strömung und den Felsen immer etwas spannend ist.

Da wir mehrere Stunden auf dem Wasser waren, gabs zwischendurch sogar Mittag. Brötchen, (vegetarischer) Burger, Salat, Soßen, fertig war unser schmackhafter Snack. Einige Leute fütterten die Fische an, die wenig später von mehreren Schildkröten und einem riesigen, zwei Meter langen und etwa 15 cm dicken Aal Gesellschaft bekamen.

Die Extras unserer XTREME-Variante waren zum Beispiel das Springen von hohen Felsen, das Schwimmen durch weniger schlimme Stromschnellen, bei denen man dennoch unfreiwillig tauchen geht und auch das Hinunterrutschen eines Wasserfalls. Die Verwirbelungen des Wassers am Fuße des Wasserfalls ziehen einen etwas in die Tiefe und es kann auch ein paar Sekunden dauern, bis man (trotz Schwimmweste) wieder auftaucht. Wegen des Untertauchens ist ein Druckausgleich auf den Ohren unter Wasser unerlässlich. Das können wir als Taucher ja auch gut und rutschten erwartungsvoll den Wasserfall hinunter. Beim Tauchen hat man alle Zeit der Welt, einen Druckausgleich zu machen, wenn die Ohren schmerzen. Am Wasserfall aber wurde man schnell in die Tiefe gezogen, der Druckausgleich musste also auch schnell erfolgen. Das wurde uns zum Verhängnis. Wir hatten in all dem Durcheinander unter Wasser Probleme und tauchten dann schon mit Ohrenschmerzen wieder auf. Im Bus wurde es später deutlich schlimmer und ohne Schmerztabletten wars nicht mehr auszuhalten. Da wir aus den Bergen wieder an die Küste fuhren, nahm der Luftdruck ohnehin zu, was die Schmerzen weiter verschlimmerte. Wie von den Angestellten der Rafting-Firma vorhergesagt, verschwanden meine Probleme innerhalb eines Tages. Ronja hat nach über zwei Wochen noch immer Ärger.

Nachdem es eine Woche nach dem Rafting noch schmerzte, gingen wir zum HNO-Arzt, der ein abschwellendes Nasenspray verschrieb. Wirklich glücklich waren wir damit nicht, da wir nicht den Eindruck hatten, dass er sich ernsthaft um Ronja gekümmert hatte. Für die maximal 10 Minuten dauernde Untersuchung durfte Ronja dann aber 350 Dollar blechen – die sie aber hoffentlich dank der Auslandskrankenversicherung wiederbekommt, ebenso wie die weiteren 50 Dollar für das Nasenspray.

Inzwischen hat Ronja das Spray eine Woche lang genommen, sollte danach aber damit aufhören. Die Schmerzen sind nun weg, eine gewisse Taubheit ist auf einem Ohr jedoch noch vorhanden, die aber in den letzten Tagen auch nachgelassen hat. Bevor aber nicht alles wieder völlig ok ist, werden wir nicht tauchen gehen.

Panorama Weg nach Kuranda

Zwischen all der Action haben wir auch einen ruhigen Tag in Kuranda eingelegt. Das ist ein kleines Hippie-Dorf in den Bergen, wo jeden Tag die Touristen einfallen, um über den Markt zu schlendern. Neben normalen Klamotten, Lebensmittel usw. gibts dort einige Kuriositäten. Wer sein Bier schon immer mal mit einem Känguruhodenflaschenöffner aufmachen wollte, sich schon immer Kängurufelle an die Wand hängen, einen Bikini aus Kängurufell am Strand präsentieren wollte, ausgestopfte Kröten als Portemonnaie benutzen oder eine Kängurupfote zum Rückenkratzen kaufen wollte, wird dort fündig.

Was wir nördlich von Cairns im Regenwald angestellt haben, wie wir Pumba durch tosende Fluten* manövriert haben und was danach noch so geschehen ist, erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag.

Matze, Ronja und Pani

* Maßlose Übertreibung, nichts als Werbung

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Das rote Zentrum Australiens https://workntravel-australien.de/2013/04/das-rote-zentrum-australiens/ https://workntravel-australien.de/2013/04/das-rote-zentrum-australiens/#comments Fri, 26 Apr 2013 08:07:19 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=695 Huhu!

Wie Matze schon angekündigt hatte, wird es in diesem Blogeintrag um die Tanami Road  und unsere Erlebnisse im roten Zentrum gehen.

VogelDie Tanami Straße ist eine unbefestigte Abkürzung, die hauptsächlich von Road Trains befahren wird. Sie wird von den großen Bergbaufirmen regelmäßig begradigt und führt ab dem kleinen Ort Halls Creek vorbei an Minen und Aborigines-Gemeinden bis ins Zentrum Australiens nach Alice Springs. Es gibt einen 700 Kilometer langen Abschnitt auf dem man nicht tanken kann, deswegen mussten wir uns noch einen weiteren Kanister für Pumba besorgen. Da Halls Creek die letzte Stadt vor der Tanami ist, sind die Preise für diese natürlich unverschämt teuer. Normalerweise würde man für einen 20 Liter Kanister etwa 20$ bezahlen, hier waren es 50$. Da wir aber nicht wieder einen Kanister wollten, der sich über den Tag aufbläht und zu explodieren droht, mussten wir 74$ für einen Metallkanister bezahlen. Außerdem kann man gerade nach der Regenzeit auf sehr schlechte Straßenverhältnisse treffen, sodass wir nun doch einmal übten, einen Reifen zu wechseln. Die Aborigine-Kinder haben uns dabei interessiert beobachtet.

Am späten Nachmittag haben wir uns dann auf die 1055 Kilometer lange Straße begeben, doch leider waren die Straßenverhältnisse alles andere als gut. Ständig musste man abbremsen, um Pumba nicht zu Schrott zu fahren, denn es gab mehrere große Löcher und tiefe Senken, die plötzlich auftauchten. Wir konnten die ersten 100 Kilometer nie schneller als 60 fahren. Neben und auf der Straße waren auch, zu Panis Freude, viele Kühe unterwegs und einige Kängurus. Durch die ewige Vibration des Autos auf den Bodenwellen lösten sich die Schrauben unserer Flutlichter und so entschieden wir, in einer Einbuchtung am Rande neben der Straße zu schlafen.

Panorama Wolfe Creek Meteorite Crater

Am nächsten Tag sind wir auf einen Abstecher zum Wolfe Creek Meteoriten Krater gefahren. Dieser ist der zweitgrößte Meteoritenkrater der Erde, bei dem jemals Bruchstücke des Meteoriten gefunden wurden. Ursprünglich war dieser 200 Meter tief, doch heute beträgt seine Tiefe durch Erosion und Sandablagerungen nur noch 20 Meter. Trotzdem sah er sehr beeindruckend aus. In seinem Inneren lagert sich Wasser ab und deswegen ist er dort bewachsen und bildet somit einen Zufluchtsort für viele Tiere.

Autowrack an der Tanami RoadWeiter auf der Tanami konnten wir vermehrt Autowracks sehen, die teilweise komplett ausgebrannt waren und aller noch brauchbaren Teile beraubt wurden. An diesem Tag haben wir die Grenze zum Northern Territory überquert. Es war schon ein komisches Gefühl, weil wir ja mittlerweile mehr als 4 Monate in Westaustralien waren. Du wirst und fehlen, Western Australia! <3

Um bis zur ersten Tankstelle zu kommen, mussten wir am Morgen schon Benzin aus unseren Kanistern in Pumba füllen. Das war vielleicht ein Scheiß! Es hat erstens ewig gedauert, weil Matze die Kanister auf Grund ihres Gewichts nicht ewig hochhalten konnte und dann haben unsere Aufsätze nicht gepasst und das Benzin ist über meine Hände gelaufen. Außerdem standen wir beide für eine ganze Weile in den Dämpfen und ich musste mich fragen, wie lang man das wohl machen kann, ohne high zu werden. Ich hatte sogar ein wenig Kopfschmerzen nach dem Einfüllen. Jedenfalls waren wir froh, dass wir es bis zur nächsten Tankstelle in einer Aborigine-Gemeinde schafften.

Neugieriger VogelEs war ein sehr schockierender Anblick, wie es dort aussah. Überall verbrannte Autos, Schrott und abgemagerte Hunde. Die Hütten aus Blech, ohne jegliche Isolierung und Müll, wo man hinsieht. Der Shop, an dem wir tanken waren, warnte sogar davor, dass dort Asbest verbaut sei. Außerdem kann man an den Tankstellen in und um das rote Zentrum Australiens kein richtiges Benzin mehr tanken, sondern nur noch Opal-Benzin. Das kann nämlich nicht von den Aborigines geschnüffelt werden. Man sollte Kleber, jeglichen Alkohol und Sprühdosen mit Gas gut verstecken, weil deswegen teilweise Autos aufgebrochen werden.

Solche krassen Erfahrungen haben wir zum Glück noch nicht machen müssen. Jedoch werden uns die Aborigines in nicht besonders guter Erinnerung bleiben. Dazu muss man sagen, dass wir aber auch nie einen direkten Kontakt zu ihnen hatten, außer zu einem. Dieser suchte gezielt uns aus, um sich Geld zu erbetteln. Andere konnten wir schreiend und manchmal auch pöbelnd auf der Straße sitzen sehen. Teilweise waren sie auch betrunken. Wir fanden es schade, dass dieses Klischee zu häufig immer noch zutrifft.

Gerade deshalb hatten wir uns bei unserem Besuch in der Gemeinde auf andere Zustände gefreut. Wir erhofften, ihre so hoch angepriesene Kultur einmal hautnah zu erleben. Denn eigentlich erwarteten wir, dass es den Aborigines in ihren eigenen Gemeinden besser ergeht. Nur hier gibt es einen sehr geringen „weißen“ Einfluss auf ihre Kultur. Doch was sie aus dieser Freiheit machen, konnten wir absolut nicht sehen. Dabei haben sie doch gerade hier die Chance, allen zu beweisen, wie wertvoll und stark ihre Kultur ist und dass sie diese auch immer noch leben. Jedoch war alles, was wir sahen, nur verwahrlost.

Eine weitere Sache, die mich sehr verwunderte, war ihre Verschlossenheit gegenüber Fremden. Man hatte oft das Gefühl, dass sie einem sehr feindselig gegenüber auftreten. Das kennen wir von den zugewanderten Australiern überhaupt nicht. Egal wer und woher, man wird immer freundlich und offen behandelt, solange man selber freundlich bleibt. Eine Ausnahme bilden dabei die Aborigine-Kinder. Kaum hatte man ihnen ein Lächeln zugeworfen, schon wurden sie neugierig. Sie wirkten auch viel lebensfroher und uns gegenüber nicht ansatzweise so verschlossen. Halt noch wie normale, glückliche Kinder, so wie man sich es vorstellt und es für sie wünscht.

Das ist natürlich alles nur unsere subjektive Meinung. Wir hoffen, dass es in den Gemeinden, wo man als Tourist nicht hinein darf, ganz anders ist! Ich würde es mir jedenfalls sehr wünschen.

Blick über Alice SpringsNach drei Tagen Fahrt auf der Tanami Road waren wir total geschafft und hatten die Schnauze gestrichen voll von unbefestigten Straßen. Endlich kamen wir in Alice Springs an und auf unserer Suche nach der Touri-Info fanden wir ein australisches Burger King (Hungry Jacks). Da musste Matze sofort anhalten! Leider gab es keine Kuhsaftshakes für 1$, weil deren Eismaschine kaputt war, doch leckere vegetarische Burger und ein paar Pommes aßen wir trotzdem. Seit Ewigkeiten wieder Fastfood! Herrlich, mal nicht die Teller abwaschen zu müssen! Das Touristen-Center war schon geschlossen, weil wir am Feiertag in Alice Springs ankamen, also suchten wir uns einen Campingplatz, denn in Alice Springs sollte man lieber auf einem geschützten Platz stehen – die Kriminalitätsrate ist ziemlich hoch.

Panorama Ormiston Gorge

Am darauffolgenden Tag haben wir unsere Wäsche gewaschen und während sie trocknete, sind wir zuerst zur Touri-Info und dann zu einer Mitsubishiwerkstatt gefahren, weil Pumba alle 10.000 Kilometer zum Service muss. Leider hatten sie nicht so kurzfristig Zeit für uns, also mussten wir ein paar Tage später einen Termin nehmen. Auf dem Weg dorthin haben wir jedoch ein Domino’s Pizza gefunden und zu unserem Glück war es genau Dienstag. Also gabs leckere billige Pizzen und einen Kuhsaftshake von Hungry Jacks, weil die Eismaschine wieder funktionierte. Am späten Nachmittag ging es zu den MacDonnell Ranges. In diesem Nationalpark gibt es rote Schluchten, Berge, vereinzelt Wasserlöcher und Flüsse zu sehen. Viele dieser Wasserlöcher bieten den einheimischen Tieren Zuflucht und Versorgung mit Wasser in den trockenen Monaten.

Eingang der Redbank GorgeMatze hatte schon im Voraus von einer engen Schlucht gelesen, die man bis zu ihrem Ende durchschwimmen kann. Als wir an der Redbank Gorge ankamen und ihren beeindruckenden Eingang sahen, hatten wir sofort Lust, diese zu durchqueren. Da gab es nur ein Problem. Matze wollte natürlich Fotos von diesem Abenteuer machen, doch schon das erste Wasserloch zum Eingang der Schlucht war zu tief, um die Kamera durchzutragen.

DingoAlso schnappten wir uns Matzes Bodyboard und übten mit einer Wasserflasche, wie man die Kamera transportieren könnte. Als die richtige Technik gefunden war, planten wir unsere Expedition für den nächsten Tag, da es schon sehr spät war. Abends gabs eine leckere Reispfanne, deren Rest wir für den nächsten Tag aufhoben. Beim Zähne putzten kamen unsere Campingnachbarn zu uns und warnten, dass Dingos in der Nähe seien und um sie herum schlichen. Nachts wurden wir von diesen auch besucht. Es machte rumms und auf einmal stand ein Dingo auf unserer Motorhaube und beschnüffelte das zum Trocknen noch draußen liegende Bodyboard. Ich bin mir sicher, dass er auf der Suche nach unsrer Salatschüssel war. Zum Glück war diese sicher in Pumba versteckt!

Unsere Nachbarn hatten es leider nicht so gut wie wir. Am Morgen, kurz nachdem sie mit dem Auto zu ihrem Tagesausflug losgefahren waren, hörten wir ein lautes Geräusch. Als Matze nachsah, stand ein Dingo noch neben ihrem aufgerissenen und durchwühlten Zelt. Jedoch scheinen die Dingos nicht gefährlich zu sein, denn es gab weder Warnungen, noch haben sie sich jemals uns gegenüber aggressiv verhalten. Diese frechen Dingos!

Matze vs. kaltes WasserNachdem wir unsere leckeren Cornflakes gegessen hatten, packten wir Matzes Rucksack  für die Schluchtdurchquerung. In diesem befanden sich neben dem ganzen Kameraequipment und der Verpflegung (Kekse, Reispfanne und 3 Liter Wasser) auch Handtücher und warme Sachen, denn die Wasserlöcher sind nahezu nie in der Sonne und entsprechend kalt. Den Rucksack steckten wir wiederrum in eine Tüte und nachdem wir uns eingecremt hatten, konnte es losgehen! Auf dem Weg zur Schlucht wurde ich mehrmals doof angeguckt, weil niemand verstehen konnte, warum ich ein Bodyboard mit mir umher trug. Als wir aber mit unserem Rucksack auf dem Bodyboard in die Schlucht schwammen, staunten einige ganz schön.

Man musste unsere Fracht immer sehr vorsichtig voran schieben, denn der Rucksack war ziemlich schwer. Dadurch lag das Board beängstigend tief im Wasser und es schwappten ab uns zu auch kleine Wellen darauf. Also ging es ganz langsam durchs kalte Wasser, denn eine neue Kamera wollten wir nun wirklich nicht kaufen!

Schmaler Pool in der Redbank GorgeDie Schlucht ist an manchen Stellen nur einen Meter breit und zwischen den Wasserlöchern gibt es immer wieder trockene Abschnitte, auf denen man sich aufwärmen und ausruhen kann. In dem Wasser bilden sich teilweise Algen, welche kleine Garnelen und Käfer anlocken. Die Pools liegen oft  auf einer anderen Höhe. Manchmal konnte man in diese hineinlaufen, während man sich, um sie zu verlassen, an anderen Stellen an steilen Wänden nur mit einem Seil herausziehen konnte. Nun konnten wir aber leider nicht einfach so dort hochklettern, da wir ja mit dem Bodyboard unterwegs waren. Also musste Matze vorklettern und ich reichte ihm, vom Wasser aus, den Rucksack und das Board entgegen. Das war vielleicht spannend!

Ausgetrockneter FroschAls ich an einer Kletterstelle nachkam, bemerkte ich direkt neben mir eine Bewegung und als ich hinschaute, sah ich ein Schlangenmuster. Eine Schlange bewegte sich in den Spalt, aus dem ich gerade hochkam. Blitzschnell war ich bei Matze und der konnte auch nicht glauben, dass er diese nicht gesehen hatte. Mir war zum Heulen zumute, denn diese Stelle mussten wir später wieder herunterklettern. Vor Schock kullerten die Tränen und weiter wollte ich danach auch nicht mehr. Doch bei der Schlange bleiben war auch keine gute Idee, so ging es wieder ins kalte Wasser, weiter in Richtung Schluchtende.

Zwischendurch sahen wir zwei tote Wallabys und einen toten Frosch, der nahezu konserviert an der Schluchtwand klebte. Wenn Tiere hier reinfallen, ist das ihr Todesurteil, besonders für Wechselwarme, die sich in den kalten Pools nicht mehr bewegen können.

Unsere Wertsachen auf dem Weg durch die grüne SuppeEs kamen noch zwei weitere schwierige Kletterstellen und meine Nerven waren am Ende. Die schönen lila-silber-farbenen Schluchtwände konnten mich auch nicht mehr ermutigen, weiter zugehen. Also ließ mich Matze mit dem ganzen Zeug zurück und ging allein die Schlucht hinauf. Als er aber nach nicht einmal 15 Minuten wieder zurückkam, konnte er mich doch noch überreden, bis zum Ende weiterzugehen. So kurz davor aufzugeben wäre im Nachhinein betrachtet wirklich blöd gewesen. Von den letzten Metern haben wir jedoch keine Fotos gemacht, weil wir unser ganzes Gepäck nicht mitschleppen wollten.

Als wir dem Schluchtende entgegen kamen, konnte man schon Vögel und das Zirpen der Grillen hören. Angekommen freute ich mich riesig über die wärmende Sonne. Ich habe in meinem Leben noch nie so lang gefroren! Nach einer kurzen Siegespause ging es wieder zurück zum Rucksack durch die kalten Pools.

Ronja in der Redbank GorgeDer Rückweg kam mir deutlich kürzer vor, das lag wahrscheinlich daran, dass ich schon auf alles vorbereitet war. Bei den Kletterstellen ging jetzt Matze voran und ich reichte ihm das Bodyboard und danach den Rucksack nach unten. Dabei musste er sogar einmal halb am Seil hängend den schweren Rucksack langsam aufs Board legen. Ich mit meinen schwachen Ärmchen hätte diesen locker fallen gelassen. Matze hat mächtig viel SpaßWas für ein starker MANN! 😀 Auch an der Schlangenstelle ging alles glatt. Wir haben sie nicht mehr gesehen. Angst hatte ich aber trotzdem, dass sie vielleicht doch noch in einem anderen Pool auf uns wartete! Doch jetzt im Nachhinein tut sie mir ganz schön leid. Ich wüsste nicht, wie sie dort lebend wieder herauskommen sollte.

Das war bisher mit Abstand unser größtes Abenteuer! Für die Durchquerung der Schlucht soll man normalerweise 2 Stunden einplanen. Wir haben mit unserem Board knappe 5 Stunden gebraucht. Am Abend waren wir auch unglaublich kaputt! Wir übernachteten noch einmal am Dingocamp und trafen dort auch wieder unsere Nachbarn, deren Zelt zerrissen wurde. Die beiden kamen ganz kaputt von einem 16 Kilometer langen Wanderweg zurück und wollten sich einfach nur in ihr Zelt legen – dementsprechend begeistert waren sie, als sie es zerrissen vorfanden. Wir erzählten ihnen von unserer Beobachtung. Trotz des riesigen Loches schliefen sie noch einmal darin.

Panorama Gosse Bluff

DromedareUnser nächstes Ziel war der Kings Canyon. Auf dem Weg dorthin mussten wir für eine Straße eine Erlaubnis kaufen, da diese von einer Aborigine-Gemeinde verwaltet wird. An dieser Strecke liegt ein riesiger Meteoritenkrater. Man kann dort mit dem Auto hereinfahren und von einem Aussichtspunkt den ganzen Krater auch von oben bestaunen. Dieser war noch großer als der Wolfe Creek Krater. Weiter auf der Straße sahen wir sogar ein paar Dromedare und Wildpferde.

Auf zum Kings Canyon!Selbst von weitem war der Kings Canyon schon beeindruckend und als man direkt neben ihm stand, konnte man seine Größe nur erahnen. Ursprünglich war der Canyon vor mehreren Millionen Jahren eine große Sanddüne. Diese wurde durch Wasser und Druck zusammengepresst und verhärtete sich zu einer Gesteinsplatte. Durch Bewegungen der Erdplatten wurde diese nach oben gedrückt. Mit der Zeit bildeten sich Risse und diese wurden zu Schluchten. In diesen Schluchten wird das Wasser aufgesaugt wie von einem Schwamm und so kommt es, dass dort noch Pflanzen wachsen können, die das trockene Klima eigentlich nicht überstehen könnten. Einige dieser Pflanzen sind bis zu 400 Jahre alt.

Panorama Kings Canyon Domes

Wir sind fast 4 Stunden auf dem Canyon gewandert und haben dort einige Aussichtspunkte und ein Wasserloch besucht. Am meisten gefielen uns die runden Domes (Gesteinskuppeln), die überall am Rande des Canyons verteilt sind.

Danach machten wir uns auf den Weg zum Uluru-Kata-Tjuta National Park. Leider schafften wir die Strecke nicht ganz und verbrachten die Nacht auf einem Rastplatz. Wir wollten dafür aber am nächsten Tag früh morgens den berühmten Sonnenaufgang am Uluru ansehen. Dafür mussten wir tatsächlich um 4:30 Uhr aufstehen. Es war auch wirklich ein harter Kampf, sich vom kuschligen Pani und Pumba zu trennen. Noch ganz müde machten wir uns auf den Weg zum Uluru.

Panorama Kings Canyon

An dieser Stelle muss ich mal sagen, dass es schon ein ziemlich komisches Gefühl war, den Uluru endlich zu besuchen. In unseren Planungen war er immer noch so weit weg. Als wir in der Dämmerung seine Umrisse sehen konnten, war mir ganz anders. Wir hatten sogar wieder lange Sachen an, weil es nachts mal kalt wurde. Selbst die dicken Decken haben wir wieder ausgepackt. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal bei 20°C frieren würde. Na da freue ich mich ja schon auf Deutschland. 😛

Uluru beim SonnenaufgangEs gibt am Uluru für den Sonnenauf- und Sonnenuntergang geeignete Beobachtungsplattformen. Wir waren ganz froh, dass wir uns an solch einer im Dunkeln verlaufen hatten, denn der Anblick der eigentlichen Aussichtsplattform war beängstigend! Viel zu viele Menschen, zusammengedrückt auf einer Plattform, kämpfend um einen guten Platz fürs beste Foto. Diese Massen sind wir seit Melbourne nicht mehr gewohnt.

Von weitem sah der Uluru ganz klein aus, aber wir waren auch noch 3 Kilometer entfernt. Bevor wir ihn näher betrachten wollten, gabs erst einmal Frühstück auf dem Parkplatz. Leider waren unsere Vorräte fast aufgebraucht und so machten wir uns als Lunchpaket einen Wrap gefüllt mit Asianudeln und Eiern. Auf dem Weg zum Uluru liegt das Kulturzentrum, was von den zuständigen Aborigines verwaltet wird. Wir wussten, dass zwei Freunde von Matze auf dem Uluru waren und wollten uns diesbezüglich erkundigen, ob man das noch machen kann. Doch richtige Informationen über den Weg konnte man nicht finden, außer einer Menge Gründe, warum man den Uluru nicht besteigen sollte.

Panorama Uluru

Leider konnten uns diese Argumente nicht überzeugen und da wir sowieso Kulturbanausen sind, entschlossen wir uns, einen Aufstieg zu machen. Also wurden die festen Schuhe und Fliegennetze angezogen, Essen, Trinken und natürlich die Kamera eingesteckt. Weil im Laufe der Zeit 35 Menschen bei diesem Aufstieg gestorben sind und Matze immer irgendwie rumturnen muss, machte ich mir schon Sorgen!

Verschaufpause beim Beisteigen des UluruDer Weg nach oben ist wirklich anstrengend. Es ist eine Stahlkette angebracht, an der man sich bei steilen Passagen festhalten kann. Während Matze unbesorgt von dieser weg ging, um Fotos zu machen, krallte ich mich die ganze Zeit an ihr fest. Man soll sich für den gesamten Aufstieg ca. zwei Stunden Zeit lassen. Mein Herz schlug vor Anstrengung so laut in meiner Brust! Ab der Hälfte des Weges gibt es keine Kette mehr und der Weg wird einfacher. Angekommen am höchsten Punkt waren wir beide total im Eimer. Aber für diesen unglaublichen Rundumblick hat es sich wirklich gelohnt! Nach einer Verschnaufpause gings wieder runter. Selbst der Weg zurück war nochmal enorm anstrengend!

Als wir fast unten waren, kamen wir an einem jungen Mann vorbei und als ich ihn grüßte, fragte er, ohne mich einmal anzusehen, ob ich deutsch sei. Er hatte es daran erkannt, dass ich Socken in meinen Sandalen trug… 😀 War mir das vielleicht unangenehm! Ich finde das bei meinen Eltern auch immer peinlich und trotzdem habe ich es getan. Ich bekomme halt Sonnenbrand an den Füßen! Außerdem scheuern meine Sandalen seit Kurzem! 😛

Panorama Uluru Abstieg

Nach unserem Abstieg haben wir ein Wasserloch am Uluru besucht und dort  Höhlenmalereien gesehen. Doch lange blieben wir nicht, obwohl ich den kleinen, unzähligen Kaulquappen noch ewig hätte zugucken können. Doch wir wollten natürlich nicht zu spät zum Sonnenuntergang am Uluru kommen. Als es dann dunkel war, ging es zurück zum Schlafplatz.

Uluru beim SonnenuntergangAm nächsten Tag schliefen wir deutlich länger und machten uns erst kurz vor 11 Uhr auf den Weg zum National Park. Am Vortag hatten wir im Besucherzentrum gelesen, dass man beim Fahren darauf achten solle, nicht die kleinen Dornteufel zu überfahren, die sich zum Aufwärmen auf die Straße legen. Wir waren schon traurig, dass wir diese wahrscheinlich gar nicht sehen würden. Doch nicht weit von unserem Schlafplatz stand einer von ihnen mitten auf der Straße. Wir hielten sofort an und trieben ihn zurück an die Seite, wo er sich sicher sonnen konnte. Wir konnten sogar live miterleben, wie er seine Hautfarbe änderte. Wirklich niedlich, wie er uns anstarrte!

DornteufelIm Nationalpark stellte Matze den letzten Blogeintrag online und so kam es, dass wir bis 15 Uhr noch immer nicht unser eigentliches Tagesziel besucht hatten. Wir wollten nämlich eigentlich zu den Olgas (Kata-Tjuta), der zweiten Attraktion des National Parks. Als wir mit Pumba so im Schatten standen und im Internet surften, parkte ein Geländewagen direkt neben uns. Die beiden Deutschen, mit denen wir eigentlich die Gibb River Road machen wollten, hatten sich auch entschieden, ins Zentrum zu fahren. Nach kurzem Plaudern machten wir uns dann aber wirklich auf den Weg zu Kata-Tjuta.

Kata Tjuta von innenWeil es schon zu spät war für den großen Wanderweg, beschlossen wir, nur einen kleinen Abschnitt davon zu laufen, ansonsten hätten wir den Sonnentergang an den Olgas verpasst. Im Nachhinein waren wir gar nicht allzu traurig, nur den kleinen Weg gegangen zu sein, denn wir hatten vom Vortag Muskelkater, aber auch die Kulisse war nicht sonderlich beeindruckend im Vergleich zum Uluru. Zum Schlafen ging es wieder zu unserem Rastplatz.

Nach all den Wanderungen und Abenteuern, die wir erlebt hatten, fuhren wir am nächsten Morgen zurück nach Alice Springs. Pumba musste zum Service und wir hatten noch immer nicht die Frage geklärt, ob wir nach Darwin oder direkt an die Ostküste fahren würden. Der Service kostete Matze 330$, jedoch waren wir beide mehr als unzufrieden mit dem Ergebnis. Die „Fachleute“ hatten nicht einmal das Quietschen bemerkt. Dafür sind wir jetzt extra zu einem Mitsubishi-Autohaus gefahren? Ich wünschte, wir hätten ein wenig mehr Ahnung von Autos. (Das Quietschen wurde inzwischen übrigens behoben. :))

Panorama Devils Marbles

Blick über die Devils MarblesWas die Entscheidung über unsere nächsten Ziele angeht, haben wir uns auf den Weg nach Cairns, also in Richtung Ostküste, gemacht. Die Regenzeit selbst scheint im Norden schon vorbei zu sein, jedoch sind viele Wege in den Nationalparks noch nicht befahrbar. So hätte es sich einfach nicht gelohnt, den weiten Weg hochzufahren. Also ging es von Alice Springs nach Tennant Creek, denn von da aus führt der Highway Richtung Osten. Eine Nacht blieben wir bei den Devils Marbles (Teufelsmurmeln), wo sich Matze mal so richtig kaputt klettern konnte. Diese „Murmeln“ sind vom Wetter geschliffene runde Steinkugeln. Besonders schön kam ihre rote Farbe beim Sonnenuntergang zur Geltung.

Das waren dann auch unsere Erlebnisse im Roten Zentrum von Australien. :)

Bis zum nächsten Mal! Eure drei Kuhsaftiker.

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Karijini und Kimberleys https://workntravel-australien.de/2013/04/karijini-und-kimberleys/ https://workntravel-australien.de/2013/04/karijini-und-kimberleys/#comments Mon, 08 Apr 2013 03:32:59 +0000 https://workntravel-australien.tk/?p=671 Huhu,

nachdem wir das Ningaloo Reef und Exmouth verlassen hatten, führte uns die Straße mal wieder durch die flache und ausgetrocknete Landschaft Westaustraliens. Die Straßen sind hier wirklich sehr langweilig und man kann so endlos weit schauen. Dabei könnte, passendes Wetter vorausgesetzt, richtig was los sein: Es gibt wirklich viele Flüsse und Bäche. Nur sind die fast alle komplett ausgetrocknet. Als wir einmal über eine besonders lange Brücke fuhren, hielten wir an, um uns das Flussbett anzusehen.

Panorama Brücke über ausgetrocknetem Fluss

Es ist schon komisch, in der Mitte eines trockenen Flusses zu stehen. Schließlich sollte da eigentlich Wasser sein. Zwischen all dem Sand wuchsen bereits kleine Pflanzen und sogar Bäume. Etwas weiter entfernt fanden wir doch noch ein paar Wasserlöcher. Um diese herum versammelte sich scheinbar das gesamte noch vorhandene Leben der Region: Reiher und andere Vögel, wild herum laufende Kühe und sogar Fische in jeder Pfütze. Fisch möchte man da eher nicht sein, da ihr baldiges Ableben durch das Austrocknen der Pfützen schon absehbar erschien.

Roter FlussUnser nächstes Ziel lag zur Abwechslung nicht an der Küste, sondern etwa 800 km im Inland. Der Karijini-Nationalpark wurde uns von vielen Leuten empfohlen und so wollten wir uns diesen mal anschauen. Bereits die letzten 100 km vor der dem Nationalpark nahegelegenen Stadt Tom Price wurde die Landschaft abwechslungsreicher. Es wurde hügelig, selbst einzelne grün bewachsene Berge waren zu sehen! Ihr wisst nicht, wie toll das war! Wir haben seit Monaten fast nur trockenes und absolut ebenes Flachland gesehen, da war der Anblick der Berge wirklich ein Genuss. Selbst einen nicht ausgetrockneten Fluss überquerten wir. Zum Baden lud er zwar mit seinem roten Wasser nicht gerade ein, aber immerhin überhaupt mal etwas mehr Wasser.

In Tom Price frischten wir unsere Vorräte auf und plauderten mit einem vor 30 Jahren ausgewanderten Deutschen, der uns durch sein Kreuzberg-Shirt aufgefallen war, als es doch tatsächlich anfing zu regnen. Auch das haben wir schon recht lange nicht mehr erlebt. Wie schön die Luft danach roch! :) Der Ex-Berliner erzählte uns von seinem Deutschlandaufenthalt vor zwei Jahren und dass er überhaupt nicht drauf klar kam, dass es die Mauer nicht mehr gibt. Schon komisch für uns, jemanden zu treffen, für den das noch immer nicht völlig normal ist. Wie jung wir doch sind. 😉

Panorama Vom Gipfel des Mt Nameless

Die vielen Berge der Region sehen nicht nur schön aus, sondern beherbergen jede Menge Rohstoffe. So ist Tom Price wie so viele Städte dort eine Bergarbeiterstadt, in der die meisten Menschen mit dem Abbau von Eisenerz beschäftigt sind. Ein vom Abbau noch verschont gebliebener Berg mit dem kreativen Namen Mount Nameless liegt direkt neben der Stadt und ist mit einem Allradfahrzeug befahrbar. Das haben wir uns nicht entgehen lassen und den Ausblick vom Gipfel auf das hügelige Umland und die nahegelegene Mine genossen. Weniger schön waren die riesigen Spinnen mit den noch viel riesigeren Netzen dort oben. Der Weg rauf und runter war ausgesprochen steinig, es war also eine relativ langsame und äußert holprige Fahrt. Für mehr Haftung und zum Schutz der Reifen hatten wir vorher natürlich etwas Luft aus ihnen gelassen. Während wir nach der Fahrt auf den Gipfel in Tom Price die Reifen bei einem Reifenhändler wieder aufpumpten, fragten wir diesen, was er von dem nicht zu kleinen Kratzer samt lockerem Gummi an einem unserer Reifen hielte. Er antwortete, dass er damit auf gar keinen Fall fahren würde, der Reifen könnte jederzeit einfach so platzen und wenn das bei voller Fahrt passiere, würden wir durch die Scheibe segeln. Nicht so schön also. Dennoch sind wir mit diesem Reifen bereits 6000 km in diesem Zustand gefahren, noch in South Australia hatten wir einen Fachmann nach seiner Meinung gefragt und dieser meinte, das wäre nicht ideal, aber ok.

Spinifex-TaubeFünf Minuten nach dem Verlassen des Reifenhändlers zischte dann heftig viel Luft aus besagtem Reifen. Wir sind also ganz vorsichtig und mit Warnblinkanlange zurück zum Händler geschlichen. Inzwischen war Mittagspause und so durfte uns dann der Reifenhändler auf der anderen Straßenseite behilflich sein, unseren inzwischen fast komplett platten Reifen zu entsorgen und das Ersatzrad zu montieren. Dazu wären wir auch gar nicht in der Lage gewesen, ohne uns noch etwas zu belesen, das hätte also dauern können. Dafür hat uns der Chef aber auch getadelt, da es einfach nicht sein könne, dass wir in solch abgelegenen Regionen unterwegs seien und dann nicht mal auf Anhieb ein Rad wechseln könnten. Recht hat er. Leider gab es gerade keinen passenden neuen Reifen in unserer Größe und so ließen wir das kaputte Rad zurück und machten uns ohne weiteres Ersatzrad auf zum Karijini-Nationalpark.

Ich möchte an der Stelle betonen, was wir für ein unverschämtes Glück hatten, dass der Reifen mitten in einer Stadt den Geist aufgegeben hat! Den deutlich größeren Teil unserer Zeit verbringen wir auf irgendwelchen einsamen Straßen, wo Hilfe immer etwas weiter weg ist. Gut also, dass wir den Mt Nameless befahren haben und dieser dem angeschlagenen Reifen den Rest gegeben hat.

IMG_5869Am schönsten in Karijini sind die Schluchten. Es gibt dort so einige und wir haben uns auch mehrere angeschaut. Die erste, in die wir auch hinein gegangen sind, war am besten. Die Hancock-Schlucht ist stellenweise ausgesprochen eng, sodass man etwas klettern muss, wenn man nicht durch den Bach am Boden der Schlucht schwimmen will. Aber ganz trocken blieben wir trotzdem nicht. Am Ende der Engstelle strahlten dann die Felswände in allen Farbtönen zwischen rot, lila und braun und ein natürlicher, angenehm erfrischender Pool, der von einem kleinen Wasserfall gespeist wurde, wartete schon auf uns. Dort war es so schön, dass wir recht lange blieben. Durch die Enge der Schlucht war es sehr schattig, sodass wir teilweise fast etwas froren. Auch ein Gefühl, das wir schon lange nicht mehr hatten. Meist finden wir es nur zu heiß. Als wir die Schlucht verließen, wäre Ronja fast auf eine Schlange oder etwas zumindest sehr ähnlich Aussehendes getreten … da war die Überraschung aber kurzzeitig groß. 😉

Panorama Karijini Oxer Lookout

Die nächste nennenswerte Schlucht war die touristisch deutlich frequentierte Dales-Schlucht. Dort liefen wir erst oberhalb entlang, bevor wir in die Schlucht hinabstiegen, am Fuße der Wasserfälle badeten und dann in der Schlucht den Rückweg antraten. Auch da blieben die Füße nicht trocken, aber die Schlucht war viel breiter als die Hancock-Schlucht, dicht bewachsenen und doch sonnig. Zwischen all dem Grün flogen viele Libellen, auf dem Fluss paddelten die Wasserläufer und überall flogen Vögel durchs Schilf. Diese Vielfalt an Leben haben wir schon lange nicht mehr gesehen, wenn man von unseren Tauchgängen vor Kurzem absieht. Wir sind sonst eher die verrottenden Kadaver am Straßenrand gewohnt. In Monkey Mia gabs zwar auch Vögel, aber das waren vor allem Möwen und Krähen, die nun beide nicht für ihren schönen Gesang bekannt sind. Am Ende unserer Wanderung durch die Schlucht nahmen wir ein Bad im Circular Pool, einem natürlichen Schwimmbecken, das von hohen und sehr bunten Felsklippen umgeben ist. Erschöpft schleppten wir uns die Treppen aus der Schlucht hinauf und verließen Karijini schließlich sehr zufrieden.

Panorama Karijini Circular Pool

Danach führte uns die Straße weiter Richtung Norden zurück an die Küste nach Port Hedland. Als Bergarbeiterstadt ist diese für Touristen nicht sonderlich attraktiv und wir wollten bloß abermals die Vorräte auffüllen und einen neuen Reifen besorgen. Letzteres gestalte sich zunächst schwierig, da wir Helden nicht nur den kaputten Reifen in Tom Price gelassen hatten, sondern auch die Felge. Genial, wirklich. Nachdem der Ladenbesitzer sich erkundigt hatte, woher wir denn kämen, kramte er etwas in seinem Notizheft und las dann in gebrochenem Deutsch vor: „Sei nicht so dumm und wirf die Felge weg.“ … Wir waren offensichtlich nicht die Ersten, die sich so doof angestellt hatten. Bis eine passende Felge gefunden war, dauerte es etwas. Letztlich fanden die Arbeiter sogar zwei. Passenderweise gab es auch genau zwei Reifen in unserer Größe. Nach einiger Überlegung haben wir beide Reifen und Felgen gekauft, da wir anpeilten, in naher Zukunft die Gibb River Road zu fahren, auf der platte Reifen völlig normal sind und daher zwei Ersatzräder dringend empfohlen werden.

Katze auf dem AutodachBevor wir Port Hedland verließen, gönnten wir uns noch den Luxus einer öffentlichen Dusche am Strand. Dort flirtete ich mit einer Miezekatze, die es sich ganz frech, wie Katzen halt so sind, auf unserem Autodach gemütlich gemacht hatte. Hach, ich vermisse meinen Mohrle.

600 km lang fuhren wir anschließend mal wieder durchs Nichts. Dann erreichten wir Broome, mit 14.000 Einwohnern eine recht große Stadt. Sie liegt im Norden Westaustraliens, einer Region, die Kimberleys genannt wird. Auffällig war der vergleichsweise hohe Anteil von Aborigines an der Bevölkerung. In den Kimberleys ist man dem Äquator bereits nahe genug, dass es Regen- und Trockenzeit gibt. Die Regenzeit endet meist Ende März, wir waren also genau zum Wechsel dort. Aber nicht nur das Wetter ist dort bereits tropisch, auch die Vegetation wird nochmals deutlich grüner. Zu Ronjas Freude waren viele Straßen in Broome mit Frangipanibäumen gesäumt.

Sich aufwärmende EchseWir trafen ein anderes deutsches Pärchen, das ebenfalls beabsichtigte, die Gibb River Road zu fahren. Das ist ein knapp 700 km langer Allradweg durch das Outback der Kimberleys. Die Straße führt vorbei an vielen Schluchten, Wasserfällen, Bächen und Flüssen, von denen auch mehrere durchquert werden müssen. Klingt also äußerst einladend. Wir besorgten uns allerhand Infos über die Route, da bei einer solch langen Allradstrecke schon etwas Vorbereitung nötig ist. Schnell wurde klar, dass die sich dem Ende neigende Regenzeit problematisch ist. Aufgrund der Feuchtigkeit waren Abschnitte der Gibb noch gesperrt, die gesamte Strecke war noch nicht begradigt worden (wie es vor der kompletten Öffnung für die Öffentlichkeit immer geschieht) und alle Zugänge zu Seitenwegen zu Schluchten usw. waren komplett gesperrt. Damit war für uns der Traum der Gibb geplatzt. Wir hatten uns während der Vorbereitung wirklich schon drauf gefreut und es wäre sicher auch interessant gewesen, eine solche Strecke zu viert zu befahren, aber wir waren einfach ein paar Wochen zu früh. Jetzt haben wir das zweite Ersatzrad vorerst umsonst gekauft. Aber abwarten, mit etwas Pech brauchen wir es irgendwann doch noch einmal.

Bevor wir weiterfuhren, statteten wir dem angeblich weltberühmten Cable Beach in Broome noch einen Besuch ab – mit dem Auto, versteht sich. Aber der angepriesene, für Autos so tolle harte Sand war leider relativ weich und das Tempolimit von 10 km/h auch lächerlich. Wir hatten uns das eher so vorgestellt wie auf Fraser Island, wo man 80 am Strand fährt und bloß aufpassen muss, dass man nicht einem landenden Flugzeug in die Quere kommt.

Frecher VogelMit einem Falafel im Bauch (nom nom nom :) ) und einer elektrischen Fliegenklatsche im Gepäck verließen wir Broome schließlich in Richtung Osten, auf ins Herz der Kimberleys. Viel gesehen haben wir von dieser Region leider nicht. Auch zwei Nationalparks, die wir uns ansehen wollten, waren aufgrund des Wetters noch geschlossen. Der eine davon wäre ein Höhlensystem mit einem langen, natürlichen Tunnel gewesen und der andere zählt zum Welterbe mit der Bergkette der „Bungle Bungles“. Aber auch sonst gibts sicherlich vieles zu sehen in den Kimberleys, der Großteil davon dürfte aber noch unentdeckt sein. Die ganze Region ist riesig und nahezu unerschlossen. Irgendwo hab ich gelesen, dass die Kimberleys größer als Westeuropa und Skandinavien zusammen sind. Es gibt hier aber keine 10 Städte.

Greifvogel an PfützeDie Gezeitenunterschiede in den Kimberleys sind enorm, die Differenz der Höhe des Meeresspiegels zwischen Ebbe und Flut erreicht bis zu 11,5 Meter! Das erzeugt dann Phänomene wie die sogenannten „Horizontal Falls“. Dabei schießt das Wasser bei einsetzender Ebbe durch zwei Engstellen und erzeugt den Eindruck, als handele es sich um horizontale Wasserfälle. Hätten wir uns gerne angeschaut, aber Straßen dahin gibts nicht. Nur Flugzeug oder Boot wären in Frage gekommen. Aber dafür waren wir zu geizig. Letztlich hätten wir wirklich gern viel mehr in den Kimberleys gesehen, aber wir waren einfach zu früh dort. Immerhin haben wir jede Menge Greifvögel gesehen. Die sitzen in Horden auf dem Highway, auf städtischen Zäunen, zu dritt auf Laternen und in der Luft sind ganze Schwärme. Vielleicht fressen sie Fliegen, das würde ihre Anzahl erklären…

Wir mussten uns schließlich entscheiden, wie unsere Reise nun weitergehen sollte. Eigentlich war geplant, ins Northern Territory nach Darwin und Umgebung zu fahren. Dort regnet es jedoch zur Zeit noch ständig, einige Sachen sind deswegen auch gesperrt. Da wir nachts zur Zeit sowieso schlecht schlafen (schlaf mal bei knapp 30°C ohne Wind zu zweit in einem Auto!), wollten wir zusätzlich zur Hitze nicht auch noch Feuchtigkeit haben. Erst recht nicht, wenn dann wieder alles nicht zugänglich ist, was uns interessiert. Unangenehmer Nebeneffekt der Hitze waren die beinahe täglichen Gewitter, bei denen ständig unser Kuhsaft sauer wurde. Pani entschied daher, ins deutlich kühlere Zentrum Australiens zu fahren. Wenns um Kuhsaft geht, kann Pani sehr überzeugend sein und so willigten wir ein. Praktischerweise gibts eine direkte Verbindung von den Kimberleys dorthin. Über unsere Reise ins Zentrum und das dort Erlebte berichten wir im nächsten Blogeintrag.

Bis dahin,

Ronja, Pani und Matze

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