Halloho!
Nachdem wir die Highlights des Outbacks hinter uns gebracht hatten, machten wir uns auf in Richtung Osten und überquerten die Grenze nach Queensland. Die Bevölkerungsdichte nahm merklich zu und so gab es sogar schon alle 100km mal eine Siedlung.
Die erste nennenswerte Stadt war Mount Isa. Wir kamen mit nicht allzu hohen Erwartungen an, gibt es doch dort eigentlich nur Bergbau. Zusätzlich hatten wir von einer zweifelhaften Kampagne der Stadt gehört, um Frauen in die Gegend zu locken. Diese sind dort nämlich anscheinend unzureichend vorhanden, da Bergbau doch eher Männerarbeit ist. Jedenfalls nutzte man in der Kampagne den Slogan, dass in Mount Isa selbst ein hässliches Entlein zum Schwan werden könne… Leider wissen wir nicht, wie sich die Kampagne auf den Frauenanteil ausgewirkt hat.
Wir haben dort an einer Führung durch eine unterirdische Mine teilgenommen. Ronja sagte das alles nicht sonderlich zu, weil der Guide entsetzlich nuschelte, aber ich fands hochinteressant, wenn ich mal etwas verstand. Wir haben einige fürchterlich laute, schwere und riesengroße Maschinen bei der Arbeit gesehen und teilweise auch bedient. War sehr beeindruckend, auch die zugehörige Ausstellung war toll, und das soll was heißen, wenn ich mir für so etwas Zeit nehme. Ronja fand den Ausstellungsraum auch gut, die Couch war anscheinend sehr bequem und einschläfernd… Kameras durften leider nicht mit unter Tage genommen werden, und dabei hätten wir euch gern gezeigt, wie gut uns die gelben Overalls, Helme und Lampen standen. 😉
Danach ließen wir den Tag mit einer Pizza ausklingen, war schließlich Dienstag. Während wir also auf dem Aussichtspunkt über der Stadt gierig unser Abendmahl verschlangen, bewunderten wir die unzähligen Greifvögel, die über uns kreisten. Die wollten bestimmt unsere Pizzen!
Nachdem mein Schwan und ich Mount Isa verlassen hatten, fuhren wir zu einem stillgelegten Urantagebau, der offen gelassen worden war. Während sie nachts bestimmt grün leuchten, erstrahlten die Felswände tagsüber in allen möglichen Farben. Noch beeindruckender war aber die Größe des Tagebaus. Auf den Fotos kommt es leider nicht ganz zur Geltung, aber der kleinste Abstand zwischen zwei Ebenen dürfte rund 6 Meter betragen. Wirklich riesig! Am Boden des Tagebaus ist inzwischen ein kleiner See mit sehr ungewöhnlich blauem Wasser, in dem wir lieber nicht baden gingen.
Da auch in Australien der Bergbauboom lange vorbei ist, gibt es in der Region viele stillgelegte Minen mit teilweise offenen Schächten. Einige und die zugehörigen Ruinen schauten wir uns auf einem Allradweg an, der sich als recht anspruchsvoll herausstellte. In den einen offenen Schacht hätte ich mich ja gerne abgeseilt. Das ist sicher furchtbar interessant und spannend dort unten. Aber wir haben kein Kletterequipment und daher musste ich das auf unbestimmte Zeit verschieben.
Weiter östlich gibt es ein Gebiet, in dem zahlreiche gut erhaltene Fossilien gefunden wurden. Das vermarkten die ansässigen Gemeinden fleißig. Wir waren aber zu geizig, um uns eine der Ausstellungen anzusehen und sind lieber selbst buddeln gegangen. Ausgerüstet mit Schaufel und … äh, unseren Händen, sonst nichts, haben wir uns auf die Suche begeben. Ich dachte, das wäre mit den Kreideklippen auf Rügen zu vergleichen. Also schön am Wasser ein paar Steine umdrehen und ein paar schicke Kleinigkeiten mitnehmen. Weit gefehlt, dort war kein Wasser, auch wenn es vor langer Zeit mal Meeresboden war, sondern nichts als staubtrockene Erde. Auch keine Steine, sondern ebener Boden und zusammengekarrte Haufen Schutt, in denen man nach Fossilien Ausschau halten konnte. In der Tat fanden wir viele Muscheln, eigentlich war alles voller Muscheln. Deren Abdrücke sind leider nicht auf festem Stein, sondern auf etwas Lehmartigem. Man zerbricht die uralten Fossilien also bei der kleinsten Unachtsamkeit. Eine gute Stunde taten wir uns dieses Trauerspiel an und haben es dann abgebrochen, auf Rügen ists schöner. 😉
Später verließen wir den Highway Richtung Norden, um nach Cairns zu fahren. Mit jedem Kilometer wurde die Landschaft grüner, Pani mit jeder grasenden Kuh glücklicher. Auch die lästigen Fliegen waren irgendwann verschwunden, herrlich!!! Wir haben ja schon mehrmals von Road Trains erzählt. Ich hab bei einem besonders langen Exemplar mal die Räder gezählt: 82 Stück plus 6 Ersatzräder.
Schließlich erreichten wir das bergige Hinterland von Cairns. Die Vegetation ist dort tiefgrün und wir waren schwer begeistert. So viel Grün hatten wir seit Monaten nicht mehr gesehen. Wir bestaunten allerhand tosende Wasserfälle, waren an einem auch baden. Nachts wird es sehr nebelig, wovon wir auch angetan waren.
Als dann noch die Sonne über den Bergen unterging und der Nebel anfing, orangerot zu leuchten, wurde es sogar noch besser. An unserem Schlafplatz wurden wir von zwei neugierigen Possums überrascht, die gern was von unserem Abendbrot abbekommen hätten.
Nächstes Ziel war die Curtain Fig, eine außergewöhnliche Würgefeige. Diese Pflanzen hatten uns schon beeindruckt, als wir unsere Reise gerade erst begonnen hatten. Normalerweise beginnen sie ihr Leben als Vogelschiss auf einem Baum. Der dort landende Samen fängt an zu sprießen und schickt Wurzeln Richtung Boden, immer am Stamm des Wirtbaums entlang. Wenn sie angekommen sind, wächst die Feige auch nach oben, umschlingt den Wirt immer weiter, raubt ihm später sogar das Sonnenlicht. Der Wirt stirbt ab. Darum sind die großen Würgefeigen innen häufig auch hohl, weil der Wirt bereits verrottet ist und der entstehende Freiraum nie geschlossen wurde. Bei der Curtain Fig ist der Wirt jedoch umgekippt und landete in einem anderen Baum. Die sich noch im Wachstum befindende Würgefeige schickte wie gewohnt ihre Wurzeln Richtung Boden – der Schräge des Wirts wegen jedoch geradewegs durch die Luft. Dadurch entsteht der Eindruck, als handele es sich bei den Wurzeln um einen Vorhang, daher der Name.
Anschließend gings zum Lake Tinaroo, einem Stausee, der als Süßwasservorrat für Cairns dient. Ganz schick und so, wir wollten jedoch eher zum Rundweg um den See, der durch Regenwald führt. Dort stand die nächste beeindruckende Würgefeige, die Cathedral Fig, die sogar noch größer ist. Der Stammumfang von 44 Metern ist so groß, dass ein Rundweg um die Feige führt. Die Krone wiederum ist so ausladend, dass sie die Fläche zweier olympischer Schwimmbecken einnimmt. Gleichzeitig finden viele andere Pflanzen in der Baumkrone ein Zuhause. Ein wirklich beeindruckender Baum!
Danach wollten wir Schnabeltiere sehen. Das sollte in Yungaburra möglich sein. Wir informierten uns also an der Touriinfo, wo und wann die besten Chancen bestünden. Weil wir uns zeitlich verkalkulierten, mussten wir unser warmes Abendessen einpacken und gingen hungrig auf Schnabeltierjagd. Neben uns gab es eine ganze Reihe weiterer Schaulustiger, die sich still am kleinen Fluss neben der Stadt auf die Lauer gelegt hatten. Aber die Schnabeltiere wollten nicht herauskommen, im Gegensatz zu den Mücken. Kurz vor der absoluten Dunkelheit sahen wir doch noch kurz eines schemenhaft auf- und wieder abtauchen, zufrieden stellte uns das aber nicht. So kamen wir am nächsten Tag kurz vor der Weiterfahrt um die Mittagszeit herum nochmals zum Fluss. Könnte ja klappen. Tat es auch. Kaum sahen wir den Fluss, tauchte schon das erste Schnabeltier auf. Ich war angesichts des Glücks völlig perplex und fuchtelte bloß blöde mit dem Arm herum, ohne ein Wort herauszubekommen. Wir verfolgten das Schnabeltier schließlich, immer am Fluss entlang in die Richtung, in die es abtauchte. Auch einige Artgenossen ließen sich blicken und einmal, als ich gerade direkt am Ufer Ausschau hielt, tauchte eines nur einen Meter vor mir auf. Sehr zufrieden, nochmals am Fluss angehalten zu haben, obwohl die Schnabeltiere laut Touriinfo bloß in der Dämmerung aktiv sind, machten wir uns auf nach Cairns.
Cairns ist schön. Grün, jung und dynamisch. Schöne Esplanade mit Picknickbänken, Fitnessgeräten, Beachvolleyballfeldern, einem Skatepark und einem Boulderbereich. Nachts ist alles toll beleuchtet. Mit 120.000 Einwohnern ist es für uns die mit Abstand größte Stadt seit Perth, dennoch ist sie angenehm übersichtlich und selbst die Parkgebühren sind noch bezahlbar. Wenn die Sonne untergeht, fliegen tausende Flughunde lärmend über die City. Einen Strand hat Cairns zwar nicht, dafür aber eine schöne künstliche Lagune. Nur ein paar Kilometer nördlich gibts mehrere Strände.
In Cairns sind wir nun schon seit etwa 3 Wochen. Was haben wir also die ganze Zeit gemacht? Zuerst einmal haben wir uns um Pumba gekümmert. Da unsere Reise ja in wenigen Wochen zu Ende geht, müssen wir uns langsam um den Verkauf kümmern. Daher haben wir alle Mängel beheben lassen, die in der Vergangenheit gefunden wurden, haben währenddessen wegen mangelnder Kompetenz die Werkstatt gewechselt und haben fleißig Verkaufsanzeigen geschrieben. Das hat deutlich mehr Zeit beansprucht als gedacht. Aber immerhin hatten wir schnelles und kostenloses Internet über die Uni in Cairns, voll gut.
Cairns liegt in der reizvollen Lage zwischen tropischem Regenwald, der zum Welterbe gehört, und dem Great Barrier Reef, dem größten Korallenriff dieser Erde, das ebenfalls zum Welterbe gehört. Tauchen ist hier also ein Muss. Deshalb haben wir mit mehrtägigen Tauchtouren geliebäugelt. Die gehen zwar ins Geld, aber wann kann man schon mal am Great Barrier Reef tauchen gehen? Einen Strich durch die Rechnung machte uns das Wetter. Zwar ist die Regenzeit längst vorbei, aber es regnete zwei Wochen lang täglich, was uns ziemlich frustrierte. Freilich bleibt man beim Tauchen auch nicht trocken, aber mit dem Regen kam auch Wind und hoher Wellengang. Das verschlechtert die Sicht unter Wasser und trägt nicht gerade zum Wohlbefinden an Bord bei. Wir wollten also besseres Wetter abwarten und dann tauchen gehen.
Während der Warterei war ich einen Nachmittag endlich mal Bungee-Springen. Wollte ich schon lange mal machen, aber auf der Abifahrt damals ist es an meinem Vertrauen in ungarische Sicherheitsstandards gescheitert. Die Anlage hier liegt am Hang eines mit Regenwald bewachsenen Berges mit Blick über die Stadt. Mit 50 Metern Höhe fällt man zwar nicht allzu tief, aber was solls. Nachdem ich mich angemeldet hatte, ging es die vielen Stufen hinauf zur Plattform. Während ich bei der Vorbereitung keinerlei Aufregung verspürte, änderte sich dies, als ich dann tatsächlich springen durfte. Die 50 Meter waren auf einmal doch ganz schön tief und überhaupt… Ich habs dann einfach getan, Kopf voran, Blick nach unten ging es dem Wasser entgegen. Kurz vor dem Aufprall straffte sich dann das Seil, jedoch spät genug, um noch mit Händen und Gesicht baden zu gehen. Danach schleuderte das Gummi mich wieder weit empor und es ging erneut nach unten. Dieser Vorgang wiederholte sich noch einige Male, bis ich auf ein bereits wartendes Schlauchboot auf dem Teich abgelassen wurde. Hat wirklich Spaß gemach, mein erster Bungee-Sprung.
Nun ist es aber so, dass nur der erste Sprung richtig teuer ist. Also habe ich noch für einen zweiten bezahlt.
Ronja musste ein weiteres Mal um meine Gesundheit bangen. Um etwas Abwechslung in die Sache zu bringen, stieg ich mit dem Personal aufs Dach der Plattform, von der ich zuvor noch gesprungen war. Dort rannte ich dann das Dach entlang bis zur Kante und sprang. War gut, wirklich. Der Anlauf hatte mich gereizt. Schade war, dass man bei dieser Art Sprung nicht an den Füßen festgemacht wird, sondern an der Taille mit einem Gurt, ganz ähnlich den Klettergurten. Dadurch hängt man nicht kopfüber, sondern schwingt nach dem Sprung sitzend auf und ab.
Na ja, ein dritter Sprung ist noch günstiger, ein vierter fast geschenkt und der fünfte gar kostenlos. Also buchte ich die nächsten drei Sprünge. Nummer drei war wie eben beschrieben, aber mit Looping. Nummer 4 war wie der erste, aber rückwärts. Das war ziemlich spannend, ist zu empfehlen! Der letzte Sprung wurde mir vom Personal nahe gelegt. Da springt man rückwärts, mit den Füßen voran und mit dem Kopf nach oben schauend, sieht daher nicht, wohin man fällt und wie weit es noch bis zum Boden ist. Durch die Befestigung des Seils an den Füßen gibt es da diesen unschönen Moment, wenn das Seil sich strafft: Die Füße werden gestoppt, der Rest des Körpers will weiter nach unten, weshalb man schlagartig nach unten umklappt.
Letztlich muss ich sagen, dass es sich gelohnt hat, gerade auch die verschiedenen Sprungarten! Das Personal fotografiert und filmt jeden Sprung und vertickt die Aufnahmen für viel Schotter. Nach etwas Rumgeheule gabs dann auch die Aufnahmen aller 5 Sprünge zum Preis der Aufnahmen eines einzelnen Sprungs. Ich musste übrigens feststellen, dass ich vor jedem Sprung immer wieder reichlich Bammel hatte, während damals beim Fallschirmspringen der zweite Sprung mit deutlich weniger Aufregung verbunden war als der erste. Für meinen Körper war das alles jedoch etwas viel. Durch das viele Kopfüberhängen und den Ruck, wenn das Seil sich strafft, schoss das Blut einige Male in meinen Kopf, sodass mir schummrig vor Augen wurde. Abends quälte ich mich dann mit Kopfschmerzen und entging nur knapp einem Migräneanfall.
Während Ronja fürs Bungeejumping nicht zu begeistern war, hatte auch sie Lust auf Wildwasser-Rafting. Ein Stückchen südlich von Cairns liegt der Tully River, der sich dazu bestens eignet. Wir buchten also eine Tour und fuhren früh morgens mit dem Bus dorthin. Auf meinen Wunsch hin hatten wir die XTREME-Variante gebucht. 😉 Diese sollte sich durch besonders kleine Gruppen und einige Extras auszeichnen. Ausgerüstet mit Paddel, Schwimmweste, Helm und Sonnencreme starteten wir an einem wolkenverhangenen Tag unseren Trip auf dem Tully. Ronja und ich hatten uns im Bus mit 4 weiteren Extremisten zu einer Gruppe zusammengefunden und gemeinsam mit einem Steuermann bestiegen wir unser Schlauchboot. Wir waren eine Mischung aus 3 Deutschen, 2 Australiern, einem in Schweden lebenden Portugiesen und einer Kanadierin. Nach einer Sicherheitsunterweisung gings los. Der Tully ist nun keinesfalls eine niemals endende Aneinanderreihung von Stromschnellen. Von diesen gibt es durchaus so einige, aber es gibt auch viele entspannte Abschnitte, auf denen man ruhig dahin paddelt. Dann kann man die Landschaft genießen, weil der Fluss mitten durch den Regenwald führt, der ebenfalls zum Welterbe gehört. Bei den Stromschnellen hingegen gehts zur Sache. Die wichtigste Aufgabe übernimmt der Steuermann, die anderen Insassen dienen nur als Motor. Wirklich sicher sitzt man auf dem Rand des Bootes nicht: Als Halt dient nur der im Luftpolster verschränkte Fuß. Die Hände hat man im Idealfall auch nicht zur Verfügung, weil ja das Paddel gehalten werden muss. Da dieses allerdings zu häufig nicht unter Kontrolle ist, gehören ausgeschlagene Zähne zu den häufigsten Verletzungen. Kam bei uns aber zum Glück nicht vor.
Beim Manövrieren durch die vielen Steine in den Stromschnellen krachten wir so manches Mal gegen einen Felsbrocken, das Boot drohte zu kippen und lief bis zum Anschlag voll. Wir hatten alle sehr viel Spaß. Anfangs saßen wir beide ganz hinten, später bin ich nach vorne gegangen und da war es gleich noch besser. Dafür bin ich dort aber auch dreimal unfreiwillig baden gegangen, was bei der Strömung und den Felsen immer etwas spannend ist.
Da wir mehrere Stunden auf dem Wasser waren, gabs zwischendurch sogar Mittag. Brötchen, (vegetarischer) Burger, Salat, Soßen, fertig war unser schmackhafter Snack. Einige Leute fütterten die Fische an, die wenig später von mehreren Schildkröten und einem riesigen, zwei Meter langen und etwa 15 cm dicken Aal Gesellschaft bekamen.
Die Extras unserer XTREME-Variante waren zum Beispiel das Springen von hohen Felsen, das Schwimmen durch weniger schlimme Stromschnellen, bei denen man dennoch unfreiwillig tauchen geht und auch das Hinunterrutschen eines Wasserfalls. Die Verwirbelungen des Wassers am Fuße des Wasserfalls ziehen einen etwas in die Tiefe und es kann auch ein paar Sekunden dauern, bis man (trotz Schwimmweste) wieder auftaucht. Wegen des Untertauchens ist ein Druckausgleich auf den Ohren unter Wasser unerlässlich. Das können wir als Taucher ja auch gut und rutschten erwartungsvoll den Wasserfall hinunter. Beim Tauchen hat man alle Zeit der Welt, einen Druckausgleich zu machen, wenn die Ohren schmerzen. Am Wasserfall aber wurde man schnell in die Tiefe gezogen, der Druckausgleich musste also auch schnell erfolgen. Das wurde uns zum Verhängnis. Wir hatten in all dem Durcheinander unter Wasser Probleme und tauchten dann schon mit Ohrenschmerzen wieder auf. Im Bus wurde es später deutlich schlimmer und ohne Schmerztabletten wars nicht mehr auszuhalten. Da wir aus den Bergen wieder an die Küste fuhren, nahm der Luftdruck ohnehin zu, was die Schmerzen weiter verschlimmerte. Wie von den Angestellten der Rafting-Firma vorhergesagt, verschwanden meine Probleme innerhalb eines Tages. Ronja hat nach über zwei Wochen noch immer Ärger.
Nachdem es eine Woche nach dem Rafting noch schmerzte, gingen wir zum HNO-Arzt, der ein abschwellendes Nasenspray verschrieb. Wirklich glücklich waren wir damit nicht, da wir nicht den Eindruck hatten, dass er sich ernsthaft um Ronja gekümmert hatte. Für die maximal 10 Minuten dauernde Untersuchung durfte Ronja dann aber 350 Dollar blechen – die sie aber hoffentlich dank der Auslandskrankenversicherung wiederbekommt, ebenso wie die weiteren 50 Dollar für das Nasenspray.
Inzwischen hat Ronja das Spray eine Woche lang genommen, sollte danach aber damit aufhören. Die Schmerzen sind nun weg, eine gewisse Taubheit ist auf einem Ohr jedoch noch vorhanden, die aber in den letzten Tagen auch nachgelassen hat. Bevor aber nicht alles wieder völlig ok ist, werden wir nicht tauchen gehen.
Zwischen all der Action haben wir auch einen ruhigen Tag in Kuranda eingelegt. Das ist ein kleines Hippie-Dorf in den Bergen, wo jeden Tag die Touristen einfallen, um über den Markt zu schlendern. Neben normalen Klamotten, Lebensmittel usw. gibts dort einige Kuriositäten. Wer sein Bier schon immer mal mit einem Känguruhodenflaschenöffner aufmachen wollte, sich schon immer Kängurufelle an die Wand hängen, einen Bikini aus Kängurufell am Strand präsentieren wollte, ausgestopfte Kröten als Portemonnaie benutzen oder eine Kängurupfote zum Rückenkratzen kaufen wollte, wird dort fündig.
Was wir nördlich von Cairns im Regenwald angestellt haben, wie wir Pumba durch tosende Fluten* manövriert haben und was danach noch so geschehen ist, erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag.
Matze, Ronja und Pani
* Maßlose Übertreibung, nichts als Werbung
Schöner Beitrag!
Gut gefeiert hab ich bei der detailierten Beschreibung eures Schnabbeltier-Glücks – sehr anschaulich beschrieben dein Rumgefuchtel 😉 Als ob ich dabei war 😀
Ansonsten hoff ich die anderen Videos irgendwann auch ma sehen zu können. Is schon krass der Sprung – will ich auch irgendwann mal machen. Besonders Respekt vor dem ersten und dem Rückwärts-Fallenlassen O_O Die Angst sieht man nur wenn man drauf achtet 😉
Ach und: das ist kein Hippie-Dorf sondern eher ein Friedhof der Kuscheltiere. Voll eklig und makaber, was die da verticken -.-
Haltet die Ohren ähm druck-ausgeglichen!
lg
otti
Danke fürs Lob
Falls wir in den nächsten Tagen noch mal in der Uni sein sollten, kann ich die anderen Videos ja auch hochladen, ich lass dir dann die Links zukommen.
Ich muss die Hippies an dieser Stelle in Schutz nehmen: Der Verkäufer dieser perversen Produkte war irgendein schon unsympathisch wirkendender Typ, kein Hippie.
Hast du dir das Kookaburra-Gelächter angehört?
Ihr habt euch über das Wetter geärgert? Geht doch gar nicht, wenn man den Kookaburra hört.
Super, dass das Seil gehalten hat und die Zähne auch noch alle an ihrem angestammten Platz sind. Da habe ich Hoffnung für das Barriereriff … Passt schön auf euch auf! Hoffentlich kriegt ihr nicht noch Lust auf „Schwimmen mit Krokos“.
Wir wünschen euch noch eine schöne Zeit. Bis bald.
LG