Willkommen zum wirklich letzten Eintrag auf diesem Blog!
Weils vielleicht ganz interessant ist, ein paar Worte zu den Finanzen. Die genannten Beträge gelten für immer für uns beide zusammen. Vor der Reise kamen schon 5500 Euro für die Flugtickets, Visa, Versicherungen, das Starterpaket usw. zusammen. Allein für Benzin haben wir knapp 6000 Dollar ausgegeben. Bei knapp 29.000 Kilometern läppert sich das. Die Kosten für Lebensmittel liegen mit etwa 5500 Dollar knapp drunter. Wenn man noch den ganzen Rest dazu nimmt, abgesehen von allen Kosten für Pumba, haben wir insgesamt 21.000 Dollar ausgegeben. Vor der Reise hatten wir abgemacht, dass ich alle Kosten fürs Auto allein bezahlen werde, abgesehen vom Benzin. So habe ich nochmals knapp 11.000 Dollar in Pumbas Kauf, Reparaturen und Zubehör investiert. Das erschreckt mich nun selbst etwas. Wo kam das ganze Geld her? Wir haben in Monkey Mia zusammen 16.500 Dollar verdient. Pumbas Verkauf brachte nochmals umgerechnet gute 6000 Dollar. Die damit in Australien bei uns beiden zusammen noch offenen 9500 Dollar wurden bezahlt aus Ersparnissen, Geschenken zu Weihnachten, unseren Geburtstagen, Taschengeld und manch weiterer zweckgebundener Finanzspritze.
Bereuen wir nun, ein Auto gekauft zu haben? Die 17.000 Dollar für Pumba und Benzin hätte man sich doch sparen können, wenn man mit Bus durchs Land gereist wäre.
Der Autokauf war für uns definitiv die richtige Entscheidung. Wenn wir die in Pumba verbrachten Nächte in Hostels geschlafen hätten, kämen wir bei günstigen Preisen auf etwa 8.000 Dollar für die Unterkunft. Oben drauf kämen die Busreisen und die happigen Preise für Ausflüge und Touren. Was in dieser Rechnung keinen Platz findet, aber eigentlich am wichtigsten ist, ist die Unabhängigkeit und Flexibilität, die wir durch Pumba hatten. Wir haben gesehen, was wir wollten, wann wir wollten, wie lange wir wollten. Das war ganz allein unsere Reise dank unserem Pumba. Auf keinen Fall hätten wir anders reisen wollen.
Viele Australienreisende kennen nach ihrem Trip Menschen aus aller Welt, die sie in ihren Hostels und bei Ausflügen kennen gelernt haben. Und sie kennen an der Ostküste die Orte, an denen der Greyhound-Bus hält. Das geht uns eher nicht so, weil wir einen anderen Fokus hatten. Wir wollten Natur sehen.
Wir kamen im Frühling an, haben nachts manchmal ganz schön gefroren, dafür später umso mehr geschwitzt. Wir sind durch Regenwald gewandert und durch staubige Wüsten gefahren. Wir sind durch Meteoritenkrater gelaufen und standen an so manch steiler Felsklippe. Wir sind auf riesige Eukalyptusbäume und den Uluru geklettert. Wir haben Schluchten erkundet, zu Fuß und auch schwimmend. Wir sind in Dünen, über Strände und viel losen Untergrund gefahren und haben uns dabei in manch doofe Situation gebracht: Wir haben im Schlamm gesteckt, kamen die Dünen nicht mehr hinauf und hatten einen Platten. Wir haben uns viel zu viele Wasserfälle angeschaut und im Staub nach Fossilien gesucht. Wir haben riesige Würgefeigen bewundert und wurden in den Mangroven von Sandflliegen zerstochen. Und wir haben die Einsamkeit in den Weiten Westaustraliens gespürt.
Wir wollten auch die australische Tierwelt kennen lernen. Wir haben Kängurus gestreichelt und fast überfahren, träge Koalas bestaunt, Wombats hätten wir am liebsten geknuffelt. Wir haben vor frechen Possums unser Essen versteckt, Schlangen vorsichtig begutachtet, Spinnen angeekelt bewundert. Wir haben gehofft, dass unser Boot inmitten der Krokodile nicht untergeht. Wir haben über die Flugkünste von Papageien gestaunt und uns über den Krach der Kakadus geärgert. Wir sind vor Flughunden in Deckung gegangen, wurden von Dingos bestohlen und haben Kamele gesehen. Wir wurden von brütenden Vögeln attackiert und von einem herunter fallenden Wasserdrachen fast erschlagen. Wir haben 3 Monate bei Delphinen gewohnt und haben Schnabeltieren aufgelauert. Wir sind mit einem Walhai geschwommen und mit Schildkröten getaucht. Wir haben Seeschlangen gehalten und Wale aus der Ferne beobachtet. Wir haben auf tapsige Pinguine gewartet und sind Kasuaren gefolgt. Wir haben einen Dornteufel von der Straße gejagt und wurden von Pelikanen angekackt. Wir haben uns über Emus lustig gemacht und wurden von lachenden Kookaburras geweckt. Es sind schöne Erinnerungen. Verdammt schöne Erinnerungen.
Würden wir wieder zu zweit fahren? Auf jeden Fall. Gerade während der Vorbereitungen und in den ersten Wochen dort dachte ich mir einige Male, dass ich auch hätte allein fahren können. Ronja hielt sich anfangs bei der Organisation sehr zurück. Das besserte sich später glücklicherweise. Wirklich zerstritten haben wir uns nie, auch wenn Konflikte nicht ausbleiben, wenn man rund um die Uhr aufeinander hockt. Viel wichtiger ist aber, dass wir jemanden hatten, mit dem wir all die Erfahrungen teilen konnten. Mit wem würden wir in Zukunft über unsere Reise reden? Es wird schön sein, gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen.
Aber nun sind wir erst einmal zurück. Ronja hatte gehofft, nach Australien zu wissen, ob es nun mit Ausbildung oder Studium weitergehen soll. Weil sie sich aber noch immer unschlüssig ist, hat sie gerade ein Freiwilliges Soziales Jahr begonnen. Ich fang in wenigen Wochen mein Masterstudium an und bin tatsächlich halbwegs motiviert. Eingelebt haben wir uns ohnehin schon lange wieder, sodass nun alles ganz regelt weiter geht. Eigentlich schade. Wir haben schon festgestellt, dass uns, abgesehen von Pumba, am meisten das Gefühl fehlt, jeden Tag etwas Neues, Unbekanntes zu sehen und kennen zu lernen.
Es soll nicht die letzte große Reise gewesen sein.
Wir danken euch fürs Lesen! Es war schön zu wissen, dass sich jemand für unser Abenteuer interessiert und wir hoffen, dass wir euch wenigstens ein bisschen daran teilhaben lassen konnten.
Ronja, Pani & Matze
Hallo,
danke für den schönen Blog! Ich hab eure Berichte immer gern gelesen und war fasziniert von euren Abenteuern. Durch die super Fotos und lustigen Beschreibungen konnte ich mir das Land und eure Fahrt gut vorstellen. Danke, dass ich mit euch „reisen“ durfte
Alles Gute bei euren nächsten Projekten!
Liebe Grüße
Manne
Es hat uns viel Spaß gemacht, eure Blogs zu lesen und immer voller Erwartung auf euren nächsten Bericht zu warten. Auch wenn wir Australien noch nicht gesehen haben, erscheint uns durch eure Reiseberichte dieser Kontinent schon irgendwie vertraut.
Danke, dass wir auf diese Weise an eurer Reise teilnehmen konnten!
Robert, Mama, Paps