Magnetic Island & Segeln in den Whitsundays

Whitehaven Beach

Huhu!

Als wir wieder in Cairns ankamen, hatten wir nichts mehr zu erledigen. Nachdem wir ein paar Tage an der Uni verbrachten und das schnelle Internet genossen, machten wir uns auf den Weg nach Süden.

Der erste Stopp auf unserer Route lag an den Boulders. Dies sind Steine, die von einem reißenden Fluss seit tausenden Jahren geformt werden. An einer Stelle konnte man baden gehen. Ich hatte auf Grund der Kälte keine wirkliche Lust. Also musste Matze allein ins Wasser.

LangschwanztrieleEinige Meter von der Badestelle entfernt befand sich ein hübscher kleiner Campingplatz, wo man gratis übernachten konnte. Dort sahen wir am Morgen zwei Langschwanztriele. Diese Vögel schleichen sich im Dunkel der Nacht durchs Land und machen dabei ganz komische heulende Geräusche. Wenn man nicht gerade schlafen will, klingt es recht süß. Mit ihren großen Augen gucken sie einen am Tage immer ganz unschuldig und gleichzeitig traurig an und versuchen durch Stillstehen nicht im Laub aufzufallen.

Unseren zweiten Halt machten wir in Mission Beach. Wir hatten gehört, dass man dort mit großer Wahrscheinlichkeit Kasuare sehen kann. Leider hatten wir schlechtes Wetter und entschieden uns, auf dem Rückweg nach Cairns noch einmal vorbeizuschauen.

SeeroseWenige Kilometer entfernt hielten wir an einem künstlich angelegten Feuchtgebiet, um Vögel zu beobachten. Wir hofften, ein paar Eisvögel zu erspähen. Außerdem sind diese Wetlands auch bekannt für die vielen Wallabys, die in der Dämmerung auftauchen.

Neben den Eisvögeln haben wir auch Matzes Lieblingsvogelarten Australiens gesehen, die kleinen Staffelschwänze und ein paar Kookaburras. Auch ein paar Wallabys konnten wir beobachten. Viele Fotos wurden geschossen und wir blieben bis es dunkel wurde und die Mücken anfingen, uns zu zerstechen.

Die Mücken sind besonders hier in den Tropen wirklich schrecklich! Wenn man nicht mit Insektenschutzspray ausgestattet ist, kann man die ganzen Wanderwege überhaupt nicht genießen. Ich habe im Schneidersitz mal meine Beine untersucht und mehr als 70 Stiche gefunden. Noch dazu scheinen wir auf einige Stiche allergisch zu reagieren. Ich hatte schon wirklich üble angeschwollene Stellen. Angeblich soll sich das wieder ändern, wenn es kälter wird. Zumindest sind mir die vielen Mücken tausendmal lieber als die ekligen Fliegen im Outback!

Matze rutschtDas nächste Ziel befand sich im Paluma Range National Park. In einem seiner schönen Wasserlöcher waren wir baden. Danach ging es zu einer anderen Badestelle, die sich Rock Slides nannte. Dort ist eine Rutschstrecke vom Fluss ins Gestein geschliffen und andere Steinflächen sind von Algen übersäht, wodurch man teilweise unfreiwillig ins Wasser reinrutschte und kaum noch herauskam. Allein das Gleiten über die Algen hat Spaß gemacht! Auch die Rutschstrecke ging es nach kurzem Zweifeln mehrmals runter. Das war vielleicht ein Spaß! Da konnte man fast das kalte Wasser vergessen.

KookaburragruppeNach dem Rutschspaß ging es zum kleinen Nationalparkcampingplatz, wo wir kalt duschten. Als wir gerade weiter Richtung Townsville fahren wollten, tauchte eine Gruppe Kookaburras auf, woraufhin Matze die Kamera zückte und gefühlte tausend Fotos schoss.

Zwei Stunden später erreichten wir Townsville und besuchten dort das Postamt. Hier hatten wir uns das Weihnachtspaket meiner Eltern hinschicken lassen. Leider waren wir an einem Samstag dort und das Postamt öffnete erst wieder am Montag. Danach gings weiter zur Touri-Info, um eine Karte von Townsville zu bekommen und Informationen über Magnetic Island zu erhalten. Bevor es dunkel wurde, spazierten wir noch an der Strandesplanade und aßen als Abendbrot einen Burger.

Panorama Townsville

Sonntags fuhren wir auf den aus der Stadt herausragenden Berg. Dieser ist 286 Meter hoch und man hat von ihm aus einen wahnsinnig guten Blick über Townsville bis nach Magnetic Island und den Bergketten im Hinterland. Es war auch wieder erstaunlich, wie viele Jogger diesen Berg hinaufrannten. Gut, dass wir mit Pumba fahren konnten. 😛 Den Rest des Tages nutzten wir das schnelle Internet der Universität in Townsville.

Ronja freut sich über PuffreisAm Montag holten wir unser Weihnachtspaket ab. Es wog mehr als 4 Kilo. Darin waren Puffreistüten, Ketchupchips, Weihnachtsgebäck, Brausepulver und viele Leckereien mehr! Da haben wir uns tierisch gefreut. Matze hatte nun endlich seine Dominosteine und ich bekam auch noch eine schöne Eulenkette. :) Danke liebe Mami und lieber Papi! Ein Wunder, dass dieses Paket überhaupt nochmal aufgetaucht ist und sich die Australier nicht drüber her gemacht haben.

Dienstags früh ging es dann zur Fußgängerfähre, die uns in zwanzig Minuten nach Magnetic Island fuhr. Mir war ganz schlecht vom Schaukeln und als wir anschließend im Bus saßen, der uns durch hüglige kurvenreiche Straßen brachte, wurde es nicht besser.

Aufmerksam wurden wir auf Magnetic Island, weil wir gelesen hatten, dass sich dort die größte Koalakolonie Australiens befindet, jedoch haben wir nur einen einzigen sehen können, da diese auf der westlichen unerreichbaren Inselseite liegen. Deswegen wurden von nahezu keinem Touranbieter die Koalas beworben … wir hatten uns schon gewundert.

Panorama Magnetic Island FestungAuf Magnetic Island haben wir einen Wanderweg besucht, der sich an einem Hügel durch Buschland, vorbei an alten Militärbaracken, hinaufschlängelt. Magnetic Island besaß im zweiten Weltkrieg nämlich einen Stützpunkt der Arme. Man konnte sogar noch die Betoneinlassungen im Boden sehen, wo die Geschütze standen, die vom Hügel aus abgefeuert wurden. Auf der Spitze des Hügels kann man auf eine Baracke gehen und von dort aus hat man einen schönen Rundblick auf die Insel.

Magnetic Island Arthur BayAls wir wieder am Startpunkt des Weges ankamen, hatten wir noch ein paar Stunden Zeit bis Sonnenuntergang und beschlossen, einen nahen Strand zu besuchen. Dort sollte man gut schnorcheln können und wir hatten extra Flossen, Maske, Schnorchel und Badesachen mitgenommen. Angekommen, legte ich mich erst kurz zur Seite, um mich auszuruhen. Matze wollte stattdessen auf den Steinen am Wasser klettern gehen. Ich war so müde, dass ich einfach einschlief und gar nicht bemerkte, dass Matze eine ganze Weile weg war. Als ich erschrocken bemerkte, dass ich geschlafen hatte, stand die Sonne schon deutlich tiefer und Matze war immer noch nicht zurück. Ich entschloss, um mich zu beruhigen, erst mal eine Tüte Puffreis aufzumachen und als hätte er es gerochen, konnte ich ihn zurückkommen sehen. Er war lieber umgekehrt, weil er sich schon vorstellte, dass ich mir Sorgen mache.

Ganz kaputt vom Herumklettern, legte sich Matze zu mir und wir entschieden, nicht mehr schnorcheln zu gehen. Wenig später machten wir uns auf den Weg zum Bus, um die Fähre noch rechtzeitig zu erreichen. Weil wir ein wenig Geld sparen wollten, entschieden wir uns, auf die andere Fähre zu warten, bei der wir 20$ sparten. Jedoch mussten wir dadurch noch eine dreiviertel Stunde länger am Hafen bleiben. Ein Glück!

RockwallabygruppeUm die Zeit totzuschlagen, liefen wir zum Hafendamm. Von weitem konnte man dort einen Angler sehen, der auf den Steinen stand. Hätten sich die Rockwallabys nicht bewegt, hätten wir sie gar nicht bemerkt und wären sicher wieder gegangen. Nicht einmal zehn Meter von uns entfernt saßen die Kleinen auf den Steinen und schauten gelangweilt aufs Wasser. Sie wohnen dort in dem Damm und wenn jemand zu nah kam, verschwanden sie aufgeregt in die Löcher. Die waren so klein und niedlich, dass wir uns gar nicht satt sehen konnten und blieben dort, bis unsere Fähre kam.

Ganz erledigt vom Tag kamen wir dann bei Pumba an, der geduldig auf dem Parkplatz der Fährgesellschaft auf uns wartete. Glücklich, wieder bei ihm zu sein, fuhren wir los, um uns eine Pizza bei Domino’s zu holen. Es ist immer ganz komisch, wenn wir ihn mal ein Paar Stunden aus den Augen lassen müssen. Unser schöner Pumba! :)

Panorama Magnetic Island Bucht und Ruine

Langsam wird es uns schon mulmig im Magen, weil unsere Reise sich dem Ende neigt. Erst recht, als wir nach Townsville die Whitsunday Küste in Airlie Beach erreichten. Das Segeln zwischen den Inseln hatten wir immer als eines unserer letzten Wunschaktivitäten geplant. Nun waren wir dort und planten unsere Tour.

British DefenderWir entschieden uns nach langem Preis vergleichen für eine zweitägige Fahrt, mit zwei Übernachtungen auf unserem Segelboot, der British Defender. Im Preis enthalten war die Verwahrung von Wertsachen und ein überwachter Parkplatz für Pumba. Am nächsten Tag um zwei Uhr sollte das Abenteuer losgehen. Abends gingen wir von meinem restlichen Geburtstagsgeld von Matzes Eltern bei einem Thailänder essen.

Natürlich musste sich Matze dort das schärfste Gericht bestellen, welches es für Vegetarier gab. Selbst mein Curry war schon scharf und ich hatte die mildeste Stufe gewählt. Da saß er dann ganz angestrengt vor mir und aß langsam sein Essen. Er sah so schlimm aus, dass ich dieses Mal nicht schadenfroh sein konnte. Noch lang nach dem Essen tat ihm der Mund weh.

Abends versuchten wir unseren Flug zu buchen, aber leider konnten wir niemanden erreichen. Also schrieb Matze eine E-Mail an die Fluggesellschaft und wir hofften, dass unser Flug nicht ausgebucht sein würde, wenn wir vom Segeln wieder kämen.

Ronja beim SegelnAm nächsten Tag ging es um zwei Uhr aufs Boot. Wir hatten Glück und fuhren anstatt mit 28 Passagieren nur mit 11 anderen an Board.  Als erstes ging es nach unten in den Schlafbereich, wo alle ihren Betten zugeteilt wurden. Wir bekamen ein Doppelbett neben der Küche. Wieder an Deck stellten sich alle Gäste untereinander vor. Unser Boot hatte wieder einen großen Anteil an Deutschen und auch Leuten aus der Schweiz. Außerdem an Bord waren Mädchen aus Israel, Belgien und den Niederlanden, sowie ein Brite und die Crew aus Australien und Neuseeland. Danach mussten wir uns alle als Gegengewicht auf die rechte Seite des Bootes setzen und wir segelten das erste Mal.

Draußen an der frischen Luft ging es mir ganz gut, aber als ich zum Kekse holen beim Segeln unter Deck war, wurde mir sofort flau im Magen. Das Boot lag nicht nur unglaublich schräg, man konnte auch jede Welle spüren. Wenn man dann in der Kajüte nicht mal sehen kann, worauf man sich gefasst machen muss, fühlt man sich ganz anders. Nicht mehr Herr seiner eigenen Bewegungen zu sein, ist mehr als unangenehm.

Eine typische Insel in den WhitsundaysDie Inseln waren ganz anders als wir es uns vorstellten. Sie haben meist eine ganz felsige Küste und hohe Berge, die mit Nadelbäumen bewachsen sind. Auch die Strände sind eher mit Korallenstücken übersät als weiß und weich. Wenn man die typischen Fotos sieht, erwartet man eher ein paar flache Palmeninseln. Ganz anders, aber auch wunderschön. So gaben sie uns jedenfalls Schutz vor Wind und starkem Wellengang.

Angekommen am ersten Schlafplatz gab es einen kleinen Snack und wenig später auch das Abendessen. Das Wasser in unserer Schlafbucht war sehr ruhig, aber trotzdem war es komisch, beim Wippen zu essen. Wie sollten wir da nur schlafen?

Das Schlafen lief gut, aber zum Frühstück musste ich an Deck, um zu essen. Wir wollten uns eigentlich noch Reisetabletten für mich besorgen, hatten das aber zeitlich nicht geschafft.

Kaputte UnterwasserweltDann gings direkt nach dem Frühstücken ins Wasser zum Schnorcheln. Die Inseln sind hier alle von Korallen umgeben. Sie gehören zum Great Barrior Reef. Dementsprechend waren meine Erwartungen ziemlich hoch, etwas Tolles zu sehen. Als die Fische dann aber angefüttert wurden, sank meine Vorfreude. Im Wasser war der Anblick schon ziemlich erschreckend. Vieles war kaputt und eine Menge Fische waren auch nicht zu sehen, außer um die Stelle, wo ein Crewmitglied permanent Futter in Wasser warf. Um wohl nicht noch mehr Schaden anzurichten, haben wir auch keine Flossen bekommen. Dazu kam, dass die Sicht äußerst schlecht war und man kaum Farben erkannte. Viele Weichkorallen gab es auch nicht zu sehen. Dafür bissen mir silberne Fische in die Fingerkuppen und Ohrläppchen.

Eine lila MördermuschelEs ging noch weiter zu einem anderen Schnorchelplatz, der (mit Ausnahme der Sicht) auch nicht besser war. Wenigstens konnte man jetzt ein paar Farben erkennen. Aber etwas Besonderes gab es wieder nicht zu sehen.

Völlig durchgefroren machten wir uns daran, uns umzuziehen, damit wir weiter zum Whitehaven Beach segeln konnten. Bei dieser Fahrt wurde mir so schlecht, dass ich mich schon erwartend über den Bootsrand lehnte. Es ging gerade noch so glatt und da wir ja bald auf festem Boden waren, konnte sich mein Magen eine Pause gönnen.

Panorama Whitehaven Beach

Der Whitehaven Beach besteht aus ganz feinem weißen Sand, der wegen seiner Reinheit sogar als Mineral bezeichnet wird. Mit ihm kann man seinen Schmuck putzen und auch die Zähne reinigen. Nach dem Besuch waren meine Hände auch ganz glatt geschliffen. Der Strand wird stark von den Gezeiten beeinflusst. Die Muster und Farben, die durch dieses Wasser-Sonnenspiel entstehen, sehen von Tag zu Tag anders aus. In seinem seichtem Wasser befinden sich hunderte von Stachelrochen, die hier Schutz suchen und aufwachsen.

Fußspuren im weißen Sand vom Whitehaven BeachNach zwei Stunden ging es zurück an Board und wir schipperten im Schutz der Inseln durch ruhiges Wasser zu unserem nächsten Ankerpunkt. Es gab Spaghetti Bolognese mit Knoblauchbrot und Fetasalat. Für uns Vegetarier gab es anstatt Fleischsoße einfach noch eine Lasagne drauf. Nach dem Essen gönnten wir uns unseren billigen Sekt, den wir seit Monkey Mia noch mit uns rumfuhren und waren nach der geteilten 0,75 er Flasche ziemlich angeschwippst. Dann wurden mehrere Runden Mau-Mau mit einem deutschen Pärchen gespielt.

Matzes RiesenschildkröteAm letzten Tag ging es am Morgen nochmal zu einer kleinen Insel, wo wir entweder schnorcheln oder uns einfach zur Entspannung an den Strand legen konnten. Ich entschied mich für die wärmere Variante, weil ich eh nichts Besonderes erwartete und Matze ging schnorcheln. Als er dann manchmal vom Strand aus nicht mehr zu sehen war, machte ich mir schon Sorgen, dass er von der Strömung weggetragen wird. Es wirkte so, als ob er sich nicht einmal umschaute, wohin er eigentlich schnorchelte. So interessant konnte es jedenfalls nicht sein, was er da sah. Alle anderen „Schnorchler“ waren nach nicht mal zehn Minuten, gelangweilt und enttäuscht, aus dem Wasser gekommen.

Als wir Matze dann mit dem Boot wieder einluden, wussten wir, warum er so lang im kalten Wasser blieb. Er hatte eine Schildkröte verfolgt, die fast so groß war wie er selbst. SCHEIßEEEEEE! :( Ich hab bis jetzt noch nicht eine Schildkröte beim Schnorcheln oder Tauchen sehen können und er sieht eine, die über hundert Jahre alt ist.

Aber ich gönn es ihm! Die Videos von ihr sind wirklich toll!

Am Nachmittag kamen wir ganz geschafft wieder in Airlie Beach an und schleppten uns zu Pumbi. <3

Matze hinterm SteuerAls Matze dann seine Emails abholte, hatte uns Malaysia Airlines schon per Mail die Flugtickets geschickt. Wir haben jetzt also offiziell einen Rückflugtermin: Der Flieger geht am 10. Juli um 23 Uhr aus Brisbane nach Kuala Lumpur als Zwischenstopp. Weil die Flieger nach Deutschland immer nur zu einer bestimmten Zeit aus Kuala Lumpur abheben, haben wir dort einen schrecklichen Aufenthalt von 18 Stunden. Insgesamt sind wir mehr als zwei Tage unterwegs. Am 12. Juli landen wir dann um 6:50 Uhr in Frankfurt und haben noch 4 Stunden Zugfahrt vor uns, bis wir endlich in Berlin Spandau von meinem Papi oder Opili nach Haus gefahren werden. Trotz des langen Heimwegs freuen wir uns auch schon ein bisschen auf unser Zuhause. 😛 Aber nur ein bisschen!

Jetzt genießen wir jedoch noch unsere letzten Tage.

Eure Kuhsaftiker

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One Response

  1. Rob says:

    Moin ihr Saftnasen!

    Wir konnten erst heute euren Beitrag lesen. Sind hier im Internetcafe in unserer Unterkunft in Namibia.

    Cooler Beitrag, warten auf den naechsten.

    Haltet die Ohren steif.

    Gruesse von MPR