Tauchen am Great Barrier Reef

Schildkröte im Canyon

Halluhu!

Seit mehr als drei Wochen sind wir wieder zu Hause. Dieser Eintrag wird sich aber um unsere wunderschönen Erfahrungen beim Tauchen am Great Barrier Reef drehen.

PressluftflaschenNach unserem Tauchgang in Townsville sollte es direkt wieder ins Wasser gehen. Dafür suchten wir uns ein Unternehmen, das von Cairns aus mit seinen Tauchbooten ans äußere Riff hinaus fährt. Man hätte auch noch weiter nördlich tauchen können, jedoch sind die Trips in die abgeschiedenen Riffe unverschämt teuer und für uns somit noch nicht erschwinglich. Je weiter im Norden, desto abgeschiedener und unberührter ist die Unterwasserwelt. Immerhin ein guter Grund, noch einmal nach Australien zu kommen. Dieses Mal entschieden wir uns also für einen Drei-Tages-Trip mit Pro Dive Cairns.

Wir hatten großes Glück und konnten durch eine Rabattaktion 100 $ pro Person sparen. Trotzdem kostete der Spaß zusammen 1260 $. Insgesamt wurden 11 Tauchgänge angeboten, von denen zwei in der Nacht stattfinden sollten. Am ersten und zweiten Tag fanden 4 Tauchgänge statt und am dritten 3.Das war auch mehr als genug! Am Abend fielen Matze und ich immer hundemüde in die Koje.

Pumba durften wir auf dem Parkplatz der Buchungsagentur stehen lassen, dort war er außerhalb der Stadt und vor Einbrechern geschützt.

GorgonieDer Weg zum Riff bestand aus einer holprigen 3 ½-stündigen Fahrt, auf der leider nicht alle Mägen gefüllt blieben. Dieses Mal waren wir so schlau und besorgten uns vorher Reisetabletten. Es flogen sogar Stühle um und kurzzeitig rollten aus dem Kühlschrank geflogene Getränkedosen durch den Essbereich.

Unser Boot war sehr groß und für die insgesamt 34 Personen gab es genügend Platz. Matze und ich hatten eine eigene Schlafkabine, die auch super gemütlich war.

Der erste Tagtauchgang war, wie der erste Nachttauchgang auch, geführt. Also sollten wir 9 Tauchgänge allein herumdümpeln. Aus diesem Grund war ich schon ein wenig besorgt, dass wir verloren gehen würden. Auch wenn Matze einmal Navigation gelernt hatte, waren wir beide absolut planlos bei unserem ersten alleinigen Tauchgang. Wir meckerten uns förmlich unter Wasser an, weil wir beide in entgegengesetzte Richtungen schwimmen wollten. Da unsere Tauchgänge aber alle sehr flach waren, hatten wir die Möglichkeit, langsam aufzutauchen, um nach dem Boot zu sehen.

PilzMeistens bekam man aber bei der Einführung für jeden Tauchgang ein paar Anhaltspunkte, an denen man sich orientieren konnte. Diese Punkte waren zum Beispiel große Korallenfelsen in Form eines Pilzes oder einer Knoblauchzehe. Von Tauchgang zu Tauchgang wurden wir immer besser im Orientieren und Kommunizieren. Trotzdem konnte mir Matze manchmal nicht glauben, wenn ich ihm klar machte, dass wir schon um die Wand geschwommen waren. Aber wir haben es eigentlich immer geschafft, das Boot wiederzufinden. Selbst wenn man nicht dort entlang tauchte, wo es geplant war, konnte man trotzdem genügend Spannendes sehen. 😛

Taucher unter BootUnser Tauchboot hat versucht, uns zu so vielen unterschiedlichen Kulissen zu bringen wie möglich. Jeder Tauchgang war einzigartig. Manchmal konnte man gemütlich an einer Wand entlang schwimmen oder in kleinere Tunnel hineinschauen. Andere Tauchgänge waren sehr verwinkelt und die Korallenblöcke standen verstreut im flachen Wasser. Besonders schön war es, wenn man durch kleinere Höhlenkanäle schwimmen konnte, was auch ab und zu sehr eng und aufregend war. Häufig war an diesen Stellen das Wasser sehr ruhig, aber an manchen Ecken musste man gegen anstrengende Strömungen ankämpfen.

Oft hört man, dass alles schon viel zu übertaucht und kaputt ist, weshalb ich befürchtete, auf graues, zerstörtes Riff zu treffen wie auf den Whitsunday Islands. Es gab ein paar Stellen, an denen Korallen zerstört waren, jedoch war dieser Anteil so gering, dass man es kaum bemerkte. Erstaunlich ist jedoch, dass es dort trotzdem nicht leblos ist, weil sich viele Nacktschnecken und kleine Krabbeltiere anfinden. Auch Schildkröten kommen dort hin, weil sie total verrückt nach Korallenmatsch sind. Denn genau auf diesen abgestorbenen Stücken bilden sich Algen, die von den Schildkröten weggemampft werden.

Schildkröte von untenAuf so einem zerbrochenem Stück hatten wir eine Begegnung mit einer Schildkröte. Matze drehte sich mit einem Mal ganz aufgeregt um und wedelte mit seinen Armen und versuchte mir das Handzeichen für „Schildkröte“ zu geben. Da war ich schnell wie ein Blitz! Beim Annähern sahen wir eine Schildkröte, die sich genussvoll über die Korallenreste hermachte. Wir schossen viele Fotos und chillten fast 10 Minuten mit ihr und betrachteten sie von allen Seiten. Sie ließ sich gar nicht stören und als Matze seinen Finger in ihre Richtung streckte, schaute sie diesen interessiert an. Nach vermehrtem Wackeln mit dem Finger, streckte sie ihren Hals in seine Richtung und ließ sich daran streicheln. Dabei schloss sie ihre Augen, als ob sie es wirklich genoss. Mir kamen fast die Tränen vor Freude! Auch das Anknabbern konnte sie sich nicht verkneifen. 😀 Da bekam Matze dann doch kurz einen Schreck. Leider mussten wir aus dem Wasser, weil die Luft knapp wurde.

Aber es blieb nicht bei dieser einen Begegnung. Insgesamt haben wir mehr als 10 Schildkröten gesehen und mit einigen richtig gespielt unter Wasser. Der Wackelfinger ist inzwischen eine bewährte Flirttechnik für Schildkröten geworden!

Ronja und SchildkröteDas eine Mal zog ich Matze an der Flosse, weil hinter uns eine Schildkröte auftauchte. Als Matze um den Korallenblock bog, hinter dem sie verschwand, drehte er sich hektisch um und machte eine Bewegung für „groß!!“.

Da lag doch tatsächlich eine Schildkröte, die größer als mein eigener Oberkörper war! Sie schlief auf dem Sandboden und so hatten wir die Gelegenheit, sie von ganz Nahem zu beobachten. Das war unglaublich! Um ihre Größe zu vergleichen, haben wir ein Foto geschossen, bei dem ich über ihr schwebte. Ansonsten glaubt uns das doch keiner! 😛

Neben den vielen schönen Erfahrungen mit Schildkröten haben wir auch große Napoleonfische getroffen, die uns interessiert verfolgten. Sogar ein Schwarzpunkt-Stechrochen wurde von uns aufgeschreckt, der größer war als ich. Als er vor unseren Augen davonschwebte, wirbelte er weißen Sand auf. Fast fünf Minuten konnten wir ihn langsam vor uns her fliegen sehen.

ClownfischAuch Anemonenfische aller Arten konnten wir beobachten und jede Menge andere interessante Unterwasserlebewesen, wie Kugel- und Trompetenfische oder kleine Krabben. Sogar Nacktschneckenarten, die wir noch nicht kannten, fanden wir. Aber ich will gar nicht zu viel schreiben, weil die Fotos wirklich für sich sprechen! 😉

Die Nachttauchgänge waren leider nicht allzu spannend. Matze und ich waren eher damit beschäftigt, die kleinen Fische vor den Raubfischen zu retten, die unser Taschenlampenlicht als Jagdhilfe nutzten. Für mich war das der erste und auch definitiv der letzte Nachttauchgang. Auch als Matze das zweite Mal allein nachts tauchen war, hat er nichts Besonderes gesehen.

Großer RaubfischNeben den atemberaubenden Tauchgängen muss man auf jeden Fall noch das Essen erwähnen. Verdaaaaammt lecker! Besonders gut war es, dass Fleisch hier nicht als Hauptgericht diente, sondern als eine alternative Beilage. Nachmittags gab es immer einen selbstgemachten Kuchen. NOM NOM NOM! Nach den drei Tagen waren wir richtig traurig, dass es so schnell vorbei ging, aber auch froh wieder, an Land zu sein. Zum Glück kamen wir genau dienstags wieder in Cairns an und konnten uns abends eine Pizza bei Domino’s gönnen.

Am Ende noch mal ein ganz großes DANKESCHÖN an Matzes Eltern, die uns finanziell unterstützt haben. Wir sind richtig froh, dass wir uns diesen Ausflug so noch finanzieren konnten.

Dies ist nun auch der vorletzte Blogeintrag, den wir schreiben. Der nächste wird von unseren restlichen Tagen in Cairns, dem Autoverkauf und unserem Rückflug handeln, sowie eine kleine Zusammenfassung der Kosten für die Reise beinhalten.

Wir drei.

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One Response

  1. Eve & Jeremy says:

    So nice to have some news….We really appreciate your website..and your pictures….Hope you have a great time in Germany !