Brisbane – Teil 2

Beim Nachtspaziergang

Hallo ihr,

wir leben noch. Sind noch nicht verhungert. Eher erfroren. Jetzt sitzen wir zwar gerade wieder in kurzen Sachen im Schatten, aber mitunter ist es hier wirklich kalt. Als gestern die Sonne hinter den Hochhäusern verschwand und es etwas windig war, wurde uns richtig kalt. Und das in Australien! Damit haben wir wirklich nicht gerechnet. Aber die Australier meinen dazu nur, dass wir uns schon bald solche Temperaturen zurückwünschen werden. Denn hier wird es ja jetzt erst Frühling. Das heißt aber auch, dass es abends schon früh dunkel (und kalt) wird. Andererseits können wir so schon relativ früh abends den wirklich beeindruckenden Blick auf die Skyline genießen. Wir haben da so viele Fotos von gemacht und finden die auch wirklich gut und trotzdem kommt das auf ihnen nicht ansatzweise so schön zur Geltung wie in Wirklichkeit. Aber das ist ja das Schöne daran, dass wir zu zweit sind. Man kann alle Erlebnisse mit jemandem teilen.

Gestern Abend sind wir aus der City mal herausgegangen. Skyline und so. :) Ich wollte eigentlich Brücke und Skyline auf einem Foto haben, aber dazu hätten wir völlig woanders hinlaufen müssen. Umsonst war der eigentlich falsche Weg dennoch nicht, weil wir neben riesigen Flughunden, die durch die Nacht flogen, auch das niedliche Tierchen auf dem Titelbild gesehen haben. Wer weiß, worum es sich dabei handelt, darf es gern als Kommentar unter diesen Artikel schreiben – wir wissen es nämlich nicht.

Im Hostel haben wir wie angekündigt die Zimmer gewechselt. Bislang hatten wir mit der Fülle jedoch echt Glück. Nachdem wir das vorherige 4er-Zimmer zuerst ganz für uns uns in der Nacht drauf mit nur einer weiteren Person teilen mussten, waren wir heute Nacht im jetzigen 10er-Zimmer auch bloß zu dritt. So richtig beklagen können wir uns also nicht. Und trotzdem: Hostel ist irgendwie doof. Die eigenen Sachen lassen sich nicht wegschließen und dieses ständige aus dem Rucksack leben ist auch nicht so pralle (im Gegensatz zum Rucksack/Koffer). Die morgendliche Aussicht aus dem Fenster war im kleinen Zimmer auch schöner. Jetzt kommt frische Luft durch eine Lüftung. Fenster? Quatsch. Wir sehnen uns also schon nach unserem zukünftigen Auto.

Dieses wollen wir einem ausgewanderten deutschem Ehepaar abkaufen. Leider wohnen die aber nicht in Brisbane, sondern in Hervey Bay, etwa 300 km weiter nördlich. Für australische Verhältnisse einmal um die Ecke. Für uns aber ein ganzes Ende weg. Wir schauen also gerade, wann und wie wir dort hin gelangen. Es gibt mehrere Busunternehmen, die für die Strecke etwa 7 Stunden brauchen. Als ob wir vom Rumgesitze im Flieger nicht genug gehabt hätten. 😉 Problematisch ist deren Gepäckbegrenzung. 20 kg je Person sind überall festgelegt. Das könnte knapp werden. Notfalls müssen wir probieren, alles mit viel Masse ins Handgepäck zu quetschen. Wir werden sehen. Vielleicht fahren wir schon am Wochenende. Allerspätestens jedoch Anfang nächster Woche.

Solange wollen wir aber eigentlich nicht mehr hier bleiben. So schrecklich viel zu sehen gibt es in Brisbane auch irgendwie nicht. Wir waren im Touristenbüro und haben festgestellt, dass wir vieles, was die Sightseeing-Busse so anfahren, bereits zu Fuß abgelaufen hatten. Generell kommt uns die City relativ klein und überschaubar vor für etwa 2 Millionen Einwohner in dieser Stadt. Leider gibt es keinen wirklichen Aussichtspunkt. Die ganzen Hochhäuser haben für Besucher leider keinen Zutritt gewährt. Wirklich schade, der Blick von oben wäre bestimmt super.

Schön war gestern unser Besuch in einem der vielen Parks in Brisbane. So ein grünes Fleckchen zwischen all den hohen Häusern hat schon was für sich. Da gabs allerhand schicker Pflanzen und ein paar Leguane sind dort auch rumgekraucht. Mehr Bilder unter anderem von dort gibts in der Gallerie am Ende dieses Artikels.

Bevor wir letztlich Brisbane verlassen, bekommen wir noch Besuch. Aus Ronjas Jahrgang sind mehrere Leute in der Welt verstreut. Auch nach Australien hat es mehrere verschlagen. Zwei von ihnen kommen übers Wochenende nach Brisbane und wollen mit uns feiern gehen. Lustigerweise haben sie eine Location vorgeschlagen, die von unserem Hostel ganze 30 Sekunden Fußweg entfernt liegt – ohne zu wissen, dass wir dort wohnen. Das kann heiter werden. 😉 Außerdem wollen wir uns noch Mangroven anschauen. Die soll es hier wohl auch geben. Wie sich das mit der City verträgt, können wir uns noch nicht so recht vorstellen. Da wollen wir heute noch hin und wenn es erwähnenswert ist, werdet ihr davon hören. 😉 Und schließlich wollen wir noch an die Küste. Da waren wir noch gar nicht, weil die zumindest für Fußgänger zu weit weg ist. Das können wir ja eventuell morgen in Angriff nehmen. Vielleicht gehen wir ja baden… aber eher nicht, wir frieren ja so schon  ständig. Da muss man schon so ein harter Kerl wie mein Paps sein, der im Winter baden geht. 😛

Organisatorisch sind wir inzwischen auch etwas weitergekommen. Wir haben jetzt beide australische Simkarten und somit neue Handynummern. Wir sind unter den deutschen Nummern also nicht mehr erreichbar. Heute haben wir uns auch je ein australisches Bankkonto eingerichtet. Das brauchen wir, weil die australischen Arbeitgeber das Gehalt nicht ins Ausland überweisen wollen.

Der Akku neigt sich dem Ende und es ist schon 15 Uhr bei uns, es wird also bald wieder dunkel. Wir wollten ja noch zu den Mangroven. Wird also Zeit, dass wir uns auf den Weg machen. Ihr hört von uns, bis bald. :)

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4 Responses

  1. Mama und Papa says:

    Hallo,ihr drei!
    Wir sind gut in Verona angekommen,noch ist’s hier sehr warm, aber schlechteres Wetter und Regen sind schon angesagt….

    Vielleicht muesst ihr ein paar australische Dollar fuer etwas waermere Sachen investieren?
    Fotos sind gut.
    Es koennte sich bei dem Tier auf dem Baum vielleicht um ein Baumkaenguruh handeln? Schaut mal im Internet nach…
    Kann man nicht auch per Bahn in Richtung Auto kommen?
    Mangroven sind bestimmt toll. Und ans Meer muss man doch auch,..
    Wie geht’s Pani?
    Wir machen uns jetzt auf in das pralle Leben, bevor es zu heiss wird.
    Liebe Gruesse
    Mama und Paps

    • matze says:

      Nein, ein Baumkängeruh wars nicht. Sieht schon ziemlich nach einem (O)Possum aus. Bus ist im Vergleich besser als Bahn, haben gerade das Ticket gebucht, später mehr dazu. Pani gehts gut, er hätte nur gerne mehr Kuhsaft.
      Wenn wir uns dick anziehen, passt das mit den arktischen Temperaturen hier auch. Ich habe ja nicht umsonst eine Fleecejacke eingepackt :)
      Viel Spaß in Verona! :)
      Gruß,
      Wir 3

  2. Hallo Ihr Zwei,
    Possum (Opposum) auch australische Heidi. Klein, putzig und sehr zutraulich, wenn es was zu futtern gibt. Die klettern ins Fenster rein und klauen. Anfassen lieber nicht. Scharfe Krallen, sehr mutig und frech. Mangroven = Salty. 7 Meter pur Gewalt. Seit also vorischtig und springt nicht überall ins Wasser, nur weil es toll aussieht. Die sind auch im Meer. Zusammen mit dem Jelly. Toller tödlicher Mix aus groß, gemein und klein, fies. Kontakt, meistens tödlich. Die Großen kommen schon mal an Land und sind unglaublich schnell zu Fuß. Darum sind oft schöne Strände menschenleer. Sorry, will keine Angst verbreiten, mach mir halt bloß Sorgen. Viel Spaß bei Eurer Disco-Party. Gruß P.

    • matze says:

      Die Mangroven waren direkt an der Stadt, dementsprechend klein. Da war nix mit Salzwasserkrokos. Das angrenzende Wasser gehörte auch zum Brisbane River, nicht zum Meer. Also alles ok, aber danke für die Warnungen. :)
      Mit der Disko wirds auch nichts, aber dazu im nächsten Blogeintrag mehr, vermutlich Samstag, sonst Sonntag.
      Wir sehen uns beim Skypen :)
      Ronja und Matze