Ich sitze gerade wieder in Brisbane an der Steilküste, gegenüber von der Skyline. Matze wäscht sich die Haare an einem Wasserspender und ich mach mich über den Rest unserer Erdbeeren her und genieße die Abendsonne. Wir haben gerade den Rest unserer Reispfanne und jeweils zwei leckere vegetarische Schnitzel gegessen. Nom nom nom. Nach dem Kochen sieht es bei uns zwar immer wie auf einem Schlachtfeld aus, aber bis jetzt hat alles immer gut geschmeckt und satt gemacht. Die Angst, hier als Vegetarier zu verhungern, ist also unbegründet. 😛
Die letzten Tage sind wir viel an der Sunshine Coast unterwegs gewesen. Das ist der Bereich südlich von Fraser Island bis nach Brisbane heran.
Montag sind wir relativ früh aufgestanden, um gerade so dem Ranger zu entfliehen, damit er uns nicht beim Schwarzcampen erwischt. Wie alles hier sind die Strafen fürs ungenehmigte Campen unglaublich teuer. Dann sind wir in die Stadt gefahren und haben dort unsere Schmutzwäsche gewaschen. Auch unsere Kuscheltiere eingeschlossen Pani mussten dran glauben. Froh darüber war er nicht, aber jetzt riecht er nach Frühlingsblüten. Ein Bad in Kuhsaft wäre ihm lieber gewesen. Weil die in der Wäscherei ganz schön viel Geld für einmal Trocknen verlangen, haben wir dann unsere nassen Sachen eingepackt und sie in der Nähe einer Picknick-Area an einer grandiosen selfmade-Wäscheleinen-Konstruktion aufgehangen. Eigentlich jeder, der an uns vorbeigefahren ist, hat komisch geguckt, wie dort die Sachen im Wind, mitten an der Straße, rumflatterten. 😀 In Rainbow Beach selber gibt es nicht viel zu sehen, also haben wir uns nach unserer Waschsession dann noch die Sanddüne dort angeschaut. Das mit dem Runterrollen hatte leider nicht geklappt, auch die Sanddüne selber war relativ klein. Trotzdem war der Weg nach unten ziemlich lustig! Montag Abend sind wir dann noch nach Mooloolaba (ausgesprochen: Mäluleba) zum Hostel, wo wir dank unseres Arrival-Packages 2 Nächte frei hatten, gefahren.
Am Dienstag haben wir dann die kostenlosen Sportangebote ausgenutzt und sind im Fluss neben dem Hostel Stehpaddeln gegangen. Das kann man sich bildlich so vorstellen, dass man auf einem Surfbrett stehend mit einem Paddel in der Hand durch den Fluss fährt. Matze ist mehrmals ins Wasser gefallen und hat daraufhin auch versucht, mich zu Fall zu bringen, aber er hat es nicht geschafft, mich mächtigen standhaften Koloss vom Brett zu schubsen. 😛
Mittwoch waren wir im Australia Zoo und haben dort den ganzen Tag verbracht. Es gab dort einen Bereich, wo man Kängurus und Koalas streicheln konnte. Da hat sich Pani gleich wieder neue Freunde gemacht. Glücklicherweise (findet zumindest Matze) konnten wir dort auch eine Schlagenhäutung miterleben. Danach sind wir zum Nächtigen auf einen Campingplatz gefahren. Dort haben wir uns dann solange wohl gefühlt, bis wir wussten, dass die im Gebüsch reflektierenden Punkte die Augen einer riesigen Spinne waren.
Gestern sind wir dann zu einem Aussichtspunkt gefahren, um uns die Glasshouse Mountains anzusehen. Das sind 14 Gipfel mit vulkanischem Ursprung, die teilweise sehr steil aus dem Sunshine Coast Hinterland herausragen. Von dort aus haben wir uns auf den Weg zum Kondalilla National Park gemacht, der bekannt für seine Wasserfälle ist. Wir sind auf einem Wanderweg durch dichten Regenwald einem 80 Meter hohen Wasserfall von der Spitze bis zu seinem Aufprall gefolgt. Fast 4 Stunden waren wir im Gestrüpp aus Lianen, Baumriesen und Palmen unterwegs. Auf dem Weg zurück zum Parkplatz haben wir dann unsere erste Schlange in freier Wildbahn gesehen. Im Nachhinein, muss ich zugeben, war sie ziemlich klein. Aber im ersten Moment ist mir vor Angst fast das Herz stehen geblieben. Matze stört das ziemlich, dass ich immer gleich doppelt gucke, wenn es irgendwo raschelt, aber nach diesem Vorfall konnte ich mich erstmal schwer entspannen. Nicht ganz unbegründet, wenn man bedenkt, dass uns nicht mal eine halbe Stunde später beinahe ein herunterspringender Wasserdrachen erwischt hätte. Angekündigt hatte er sich durch ein lautes Rascheln herunterfallender Blätter. Eine Katze wäre nach so einem Aufprall Matsch, aber er kletterte rasend schnell wieder auf den nächsten Baum.
Noch zwei erfreuliche Infos zum Schluss: Unsere Zentralverriegelung geht wieder. Matze hat heute Morgen die Sicherung der funktionierenden Innenbeleuchtung herausgezogen und wieder eingesteckt und seitdem geht alles wieder. 😀 Keine Ahnung, wie das zusammenhängt, aber das kann uns auch egal sein, es geht schließlich.
Und wir haben jetzt eine Autoversicherung, die preislich in Ordnung ist und für uns beide gilt. Hat ja lang genug gedauert, aber jetzt waren wir erfolgreich und unsere lieben Eltern können nun wieder beruhigt schlafen. 😉
Idee fürs Schwarzcampen: Über Nacht die Sicherung der Zündung rausnehmen und bei Kontrolle in Tränen aufgelöst beteuern, dass das Auto nicht mehr abspringt 😉
Den ersten Teil kriegen wir wahrscheinlich noch hin, aber danach mangelt es wohl an unserem schauspielerischen Können. Ich würde wahrscheinlich tatsächlich in Tränen ausbrechen, allerdings vor Lachen. Kritisch ist auch, dass viele Leute hier sehr hilfsbereit sind. Der Trick würde also vermutlich sofort auffliegen, wenn der Ranger unser Auto checkt. Weitere kreative Ideen werden gerne entgegen genommen.
Ich kannte ja schon viele herausragende Eigenschaften von Pani. Doch nun bin ich überzeugt, dass er ein Held ist.
Kaum wird Ronja vom Riesenkrokodil angemacht, eilt Pani unter Aufbietung alles Mutes und aller Kraft und Findigkeit zu ihrer Rettung herbei und wirft sich selbst ins Maul des Ungeheuers. Danke Pani!!!
Ich hoffe, es geht Pani gut? Ausserhalb des Korokomagens?
Pani, wir lieben dich!
Liebe Grüße an deine beiden federlosen Begleiter
Hallu, hier spricht Pani. Ich hatte morgens Kuhsaft getrunken und darum war ich klar im Vorteil. Das Krokodil hatte keine Chance. Mir gehts also gut, Ronja und Matze auch.
Kuhsaftige Grüße zurück