Gold Coast

Wasserfall bei Natural Bridge

Huhu,

wir haben Brisbane wieder verlassen. Nun endlich auch in die eigentliche Reiserichtung – nach Süden. Schließlich wollen wir ja im Uhrzeigersinn um Australien herum fahren.

Brisbane hat uns diesmal nur 2 Tage lang gehalten, wir kannten ja auch schon alles Wesentliche und haben dort diesmal zwei Leute aus Ronjas Jahrgang getroffen und allerhand nützliche Infos ausgetauscht. Mein persönliches Highlight ist ja, dass man Essen nicht nur nach Masse je Preis einkaufen kann, so wie wir es tun, sondern auch nach Kalorien je Preis…

Da wir nun unser Auto in Brisbane hatten und somit nicht auf ein Hostel angewiesen waren, hatten wir aber auch einige Probleme. Parkplätze. Das ist richtig schwierig! In der City selbst ausgeschlossen. Ach doch, ein 7-stöckiges, unterirdisches Parkhaus. Für 10 Dollar je 30 Minuten etwa. Genau das, was wir suchen. Und selbst, wenn ein Parkplatz gefunden ist, muss man ja auch irgendwo schlafen. Idealerweise länger als 2 oder 4 Stunden. So sind nämlich die maximalen Parkzeiten. Und Falschparken ist hier richtig teuer, das ist nicht mit 15 Euro getan. So haben wir also die erste Nacht in einer Straße in einem Wohngebiet verbracht. Doof nur, dass die Straße nicht etwa eben, sondern an einem Berg war. Schon mal bergab geschlafen? Richtig blöde, also haben wir mit den Köpfen am Fußende gelegen. Alle nächtlichen Passanten durften also den Anblick unserer Gesichter an der Rückscheibe genießen. Hauptsache die Polizei sieht uns nicht. Sehr spannend, relativ viel Verkehr und somit laut und nicht richtig erholsam. Die zweite Nacht standen wir in irgendeiner kleinen sandigen Gasse, da wars schön ruhig.

Gut ausgeruht wollten wir noch Sushi essen gehen. Vegetarisch natürlich. Mit Gurken, Avokado, echt lecker. Nur hatten irgendwie alle Sushiläden geschlossen. Könnte am Sonntag gelegen haben…

Mit einer Packung Chips im Bauch sind wir dann also nach Süden aufgebrochen, Richtung Gold Coast. Das ist der Abschnitt zwischen Brisbane bis hin zur Grenze des nächsten Bundesstaates, New South Wales, in dem auch Sydney liegt. Dort haben wir uns erst einmal ins Hinterland begeben und sind zu einem „Skywalk“ gefahren, einem Pfad auf Höhe der Baumgipfel im subtropischen Regenwald. Viel Neues gesehen haben wir dort zwar nicht, aber es gab allerhand interessante Infos zu Planzen, die wir bisher nur vom Sehen kannten. Diese supercoolen Bäume, mit dem beeindruckenden, verzweigten Stamm kurz über dem Boden sind eine Feigenart, die nicht etwa vom Boden aus nach oben wächst, sondern ihr Leben oben im Baum beginnt. Wenn so ein Vögelchen nämlich eine Feige nascht, dann kommt der Rest ja auch irgendwann wieder raus. Wenn dieser dann auf einem anderen Baum landet, dann geht es diesem Baum echt beschissen. Die Feige ist nämlich ein Parasit und rankelt den Baum hinab, um ihn herum und irgendwann geht der Wirt wegen Lichtmangel ein. Und tatsächlich waren die meisten dieser gigantischen Würgefeigen innen hohl. Da war also überall mal ein anderer Baum drin.

Abends haben wir uns in den Springbrook National Park begeben, genauer gesagt zur Natural Bridge. Dort hat ein Wasserfall eine große Höhle in den Fels gegraben und diesen unterspült, sodass eine Felsbrücke übrig geblieben ist. Der Blick aus der Höhle heraus und auf den Wasserfall ist schon tagsüber genial, richtig cool wirds aber erst im Dunkeln. In der Höhle wohnt nämlich die größte Glühwürmchenpopulation in Südqueensland. Wenn also gerade mal keiner unserer asiatischen Mitmenschen die in der Höhle verbotenen Taschenlampen auf die Wände gerichtet hielt, waren diese übersäht mit tausenden kleinen grünen Punkten. Beim Blick nach oben wirkte das wie ein Sternhimmel. Wirklich beeindruckend, richtig schön und lächerlich auf meinen Fotos.

Nun war es wie gesagt schon dunkel und in Australien vermeidet man es, bei Dunkelheit zu fahren, weil die Kängurus so gerne in die Lichter hüpfen, die ihnen auf der Straße entgegen kommen. Nachdem wir also die beiden Nächte zuvor auf einem günstigen Campingplatz verbracht hatten, sind wir nach den Glühwürmchen zu einem Rastplatz gefahren, den uns ein Ranger empfohlen hatte. Natürlich ist Camping dort verboten, aber das macht ja auch nichts, der Ranger wird schon wissen, wo kontrolliert wird und wo nicht. So hatten wir dort eine recht ruhige, kostenlose Nacht. :) Am nächsten Morgen wurden wir von allerhand Papageiengezwitscher geweckt. Die Vogelvielfalt dort war wirklich beachtlich, neben den verschiedenen Papageienarten haben wir auch Eis- und weitere Singvögel gesehen. Dummerweise auch welche, die gerade brüten. Als Ronja also nichts ahnend aufs Klo gehen wollte, wurde sie von einem dieser Biester attackiert, von hinten kommend, direkt gegen den Kopf. Übrig blieb ein kleiner blutiger Kratzer. Die folgenden hinterhältigen Attacken blieben dank unseres beherzten Stockeinsatzes folgenlos. :)

Nach dem dortigen Frühstück sind wir einen Berg hinauf (gefahren, nicht gelaufen, wo denkt ihr hin?!) und haben dort den Ausblick genossen.
Da die Region nun aber Gold Coast heißt, wollten wir auch einmal an die Küste. Hier gibt es viele Ortschaften. Von Partyhochburgen wie Surfers Paradise bis hin zu eher entspannteren Bade- und Surforten wie Coolangatta. Wir haben uns für Letzteren entschieden und waren hier zum ersten Mal richtig im Pazifik baden. Es war recht windig und so hatten wir viel Spaß mit den Wellen. Weniger spaßig war die anschließende Suche nach einem nächtlichen Parkplatz. Nach einigem Umhergeirre blieben wir in einer abgelegen wirkenden Straße neben einer hohen Mauer, sodass uns die Anwohner nicht sehen konnten. Morgens wussten wir dann, dass es sich um eine Schallschutzmauer handelte. Das örtliche Busunternehmen hat dort seine Zentrale und der Flughafen ist auch bloß einen Katzensprung entfernt. Wirklich super Nacht hatten wir da. Als dann um halb 6 die Security uns gegenüber stehen blieb, haben wir uns aus dem Staub gemacht.

Heute noch werden wir Queensland verlassen. Coolangatta liegt bereits ganz im Südosten, es sind nur noch ein paar Meter bis nach New South Wales. Dort wird unser erstes Ziel das recht alternative Örtchen Byron Bay sein. Aber dazu mehr, wenn wir da sind.

Machts gut! :)

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4 Responses

  1. Pauli says:

    Ihr seht so viele verrückte Sachen und seid überall und nirgends.
    Das sieht so aus als wenn ihr im Nimmerland wärt oder in einem verwunschenen Wald wie Prinzessin Mononoke. Total krass!!!
    Ich hoffe euch gehts gut und lasst euch viel Zeit um alles zu erkunden und macht aufjedenfall noch viele viele Fotos, denn ich persönlich
    warte immer auf die Nächsten. Außerdem ist euer Auto extrem coolio.
    Allerliebste Grüße aus dem bescheidenen Altruppeng!

    PS: Euli ist ja mal die coolste Eule der Welt!

    • matze says:

      Huhu, ein Glück, dass dir die Fotos gefallen. So hab ich nämlich was gegen Ronja in der Hand, wenn sie genervt ist, dass ich so viel Zeit hinter der Kamera verbringe. 😉
      Pani fühlt sich geehrt, besteht aber darauf, dass er ein Kauz und keine Eule ist. :)

    • matze says:

      Die Frage hören wir häufiger. Wieso eigentlich? Nee, müssen wir noch nicht. Aber es wird sich nicht vermeiden lassen, mal sehen, wie weit wir kommen. :)