Hey ho!
Heute Abend ist es so kalt, dass ich besonders froh bin, in unserem kuscheligen Pumba zu liegen. Matze und Pani bearbeiten gerade fleißig die Fotos und ich schreibe ganz altmodisch mit Füller auf dem Benzinverbrauch-Block unseren neuen Eintrag. Vor zwei Tagen haben wir New South Wales verlassen und tuckern jetzt mit Pumba durch den Bundesstaat Victoria.
Nach den Blauen Bergen hatten wir vor, auf direktem Weg zurück zur Küste und dann nach Jervis Bay zu fahren. Wir landeten auch in der Jervis Bucht, nur nicht in deren Hauptort, sondern in einem abgetrennten Nationalparkbereich, dem Boderee National Park. Weil wir nun aber schon die 11 Dollar teure Zweitagesgebühr zur Einfahrt bezahlt hatten, beschlossen wir, dort zu bleiben. Der Park besteht aus der Halbinsel, die Jervis Bay im Süden begrenzt. Aus diesem Grund gab es eine Menge schöne, strahlend weiße Strände, die man besuchen konnte. Teilweise so weiß, dass es blendete, wenn man die Sonnenbrille abnahm.
Von dem äußersten Zipfel des Parks konnte man auf eine kleine Insel, auf der Zwergpinguine leben, schauen. Und tatsächlich, mit angestrengtem Blick, konnte man kleine Pinguine an den Klippen stehen sehen. Leider reichte der Zoom vom kleinen Objektiv nicht, um die Pinguine zu fotografieren.
Am Murrays Beach waren wir dann auch im kalten Wasser schnorcheln. Das Einzige, was nach der nicht besonders erfolgreichen Suche nach Fischen nicht kalt war, waren unsere Füße, weil wir wenigstens unsere Neoprenfüßlinge getragen hatten. Sonderlich schlau war das im Nachhinein betrachtet aber auch nicht, denn die Füßlinge sind nach 6 Tagen immer noch nicht trocken gewesen.
Am selben Tag haben wir noch das alte Lighthouse besucht. Heute ist der Leuchtturm nur noch eine Ruine. Man hatte vor Jahren festgestellt, dass er auf der falschen Stelle stand und einen neuen erbaut. Weil dann aber zwei Leuchttürme zu Verwirrung und zu Navigationsfehlern führten, musste er leider abgerissen werden.
Nachdem wir seine Trümmer fotografiert hatten, meinte Matze zu mir: „Los, lass uns wieder zu Pumba gehen.“ Als er sich ein letztes Mal zum Ozean drehte, sagte er lachend: „Haha, wäre voll lustig, wenn wir jetzt Wale sehen würden… WALE, DA HINTEN!!!“
Neben den Walen haben wir auch eine Menge Kängurus, Wallabies, kleine bunte Vögel, elegante Weißbauchseeadler und viele Tiere mehr gesehen. Doch die Begegnung mit einem aufdringlichen Possum war die, die sich mir am meisten ins Gedächtnis gebrannt hat.
Am letzten Abend konnte ich mich endlich durchsetzen, meine lang ersehnten Eierkuchen zu machen. Wir waren spät dran und es wurde beim Essen dunkel. Kaum war der letzte Sonnenstrahl verschwunden, kam aus dem Gebüsch ein plüschiger Schwanz zügig in unsere Richtung. Es war schneller mit unseren Essensresten beschäftigt, als man „Possum“ sagen kann. Das Ding fühlte sich nicht einmal von unseren lauten Bellgeräuschen und dem grellen Licht unserer Stirnlampen gestört. Dass ich dann auch noch die Pancakepackung zum Wegscheuchen nahm, kam ihm gerade recht. Es nahm das andere Ende und schluckte den letzten Teig aus der Verpackung.
Am letzten Tag im Boderee National Park war es so windig, weshalb wir erfreut unseren Drachen auspackten. Leider es für die billige Schnur zu heftig: Nicht einmal fünf Minuten fliegen und das Band war gerissen. Wir müssen uns wohl mal Angelsehne besorgen. Angenehm wars eh nicht bei dem Wind. Kaum drehte man sich zur See, schon hatte man die geballte Ladung Sand im Gesicht.
Mal so zwischendurch eine kleine Feststellung: Egal wo wir sind, den Einwohnern fällt immer sofort auf, dass wir Deutsche sind. Sie meinen, dass man Deutsche an ihrem Aussehen und Gang erkennt. Ob uns das nur gesagt wird, um von unserem Akzent abzulenken, wissen wir nicht, aber ich glaube, sie hören das schon an der Art, wie wir „Hello“ sagen.
Nach dem Nationalpark suchten wir den Hauptort in Jervis Bay auf, um in der Tauchschule nach Jobs zu fragen. Wie schon so oft gab es für uns keine Arbeit.
Am nächsten Morgen hatte Matze, während ich noch schlummerte, über unser Reisetempo nachgedacht. Am Ende der Rechnung stellte er fest: Wenn wir so schnell wie bisher weiterfahren, brauchen wir gute zwei Jahre, um Australien zu umrunden. Nach diesem Schock landeten wir am Nachmittag im 300 km entfernten Mallacoota in Victoria. Dort haben wir uns dann einfach an den Campingplatzduschen aufgefrischt und danach die Touristeninformation aufgesucht. Unsere Haare waren kaum trocken, als wir das kleine Gebäude verließen. Als plötzlich platsch… ein riesiger Pelikan über uns sein Geschäft niederließ. Der Einheimische, der dieses Schauspiel aus erster Reihe beobachten durfte, meine nur lachend, dass wir jetzt besonders viel Glück haben würden. Matze und ich konnten es kaum fassen. Ein Pelikan hatte uns tatsächlich angeschissen. Ich meine, ein Taubenschiss ist ja schon widerlich, aber der geballte Fischverrottungsgestank eines Pelikans ist echt nicht mehr feierlich. Wir rannten zum Klo und waren uns nach dem Entfernen der weißen Flecken an Matzes Hals und meinem Shirt sicher, das Problem losgeworden zu sein. Beim Spaziergang rochen wir bei Windzügen aber, dass es noch irgendwo eine Gestanksquelle geben musste. Beim gegenseitigen Verdächtigen mussten wir leider feststellen, dass sich auf beiden gerade frisch gewaschenen Köpfen weitere weiße Flecken befanden. Na gut, dass gerade meine Haarspülung alle geworden war und die Handtücher (die wir gerade frisch gewaschen hatten) nass auf der Wäscheleine hingen.
Eigentlich hatten wir vor, Mallacoota noch am gleichen Tag zu verlassen. Doch wir wurden durch ein Buschfeuer aufgehalten, sodass wir noch eine Nacht länger bleiben mussten. Am nächsten Tag machten wir uns dann früh auf den Weg. Wir versuchen jetzt immer, unsere acht Stunden Schlaf nicht zu überschreiten. Sonst schafft man immer nichts! 😛 Ich bin tatsächlich zum ersten Mal durchgehend gefahren und habe mehr als 400 km zurückgelegt. Auf der Strecke sind wir noch an der Mündung des Snowy River vorbeigefahren, dieser entspringt in den Snowy Mountains, dem einzigen Hochgebirge Australiens. Dort kann man im Winter sogar Ski fahren. Die Berge mussten wir leider aus zeitlichen Gründen auslassen. Die Nacht haben wir hinter den Dünen des Ninety-Mile-Beach verbracht, umgerechnet ist der Strand also 140 km lang. Jetzt befinden wir uns im Wilson Promontory Küstennationalpark, wo sich der südlichste Punkt des australischen Festlands befindet. Bei der kurzen Fahrt durch sein Gelände haben wir schon beeindruckende Gesteinsgebilde und schöne Strände gesehen. Hier laufen sogar am Tage die süßen Wombats durch die Gegend.
Mal sehen, was uns der morgige Tag so bringt.
Matze, Ronja und Pani
„Die Strände waren sooo weiß, dass es blendete“… Ja ne is klar ;P Wer gibt euch Geld dafür, dass ihr sowas schreibt? TUI? Oder habt ihr das direkt ausm Katalog übernommen?
Und das Buschfeuer nur kurz angesprochen… Pfff was sind schon australische Buschfeuer, nicht wahr?
https://www.southpark.de/alle-episoden/s16e10-insecurity
Wäre schön, wenn wir von TUI für sowas bezahlt werden würden. Dann gäbe es solche Sätze viel öfter hier zu lesen. 😉 Aber das war tatsächlich so.
Das Buschfeuer war jetzt nicht so spektakulär für uns. Die Polizei hatte halt die Straße gesperrt und wir habens am nächsten Tag noch etwas qualmen sehen. Sowas scheint hier aber öfter mal vorzukommen. Nächstes Mal kriegste ein Foto. 😉
Warum hast du die Southparkfolge verlinkt? Wir haben uns zwar amüsiert, suchen aber noch einen Zusammenhang. Wobei wir gestern tatsächlich mehrere Stellenangebote als Milkman gesehen haben. 😀
Erstmal Hallo meinerseits,
Ich wollte nur einwerfen, dass euer Blog einfach der Hammer ist!
Ich lese jeden Beitrag gerne und muss jedesmal lachen.
VIele Grüße und weiterhin viel Glück
Danke..:)
wir freuen uns voll, dass er so gut ankommt!:)
Das Glück können wir für die Jobsuche tatsächlich gut gebrauchen!! 😛
Hallo Australia, tolle Berichte! Wir sind jedes Mal gespannt was Ihr wieder berichtet. „Man mueste noch noch mal 20 sein…..“ Gibt es unter den Touris denn auch Welche, die mit dem Fahrrad oder zu Fuss unterwegs sind? Wenn ja, dann koent Ihr auf mich zaehlen. An einer Kurve hinter den Duenen erwarte ich Euch dann mit einem grossen Zelt voller Komfort beim Essen einer leckeren K…. Keule. Igitt , Igitt.
Weiterhin viel Glueck und Spass, von Opi und Omi natuerlich
s
Du würdest dich freuen, bei uns zu essen!:D Das ist Campingkocheressen Deluxe!
Tatsächlich gibt es hier einige, die wir schon mit bepacktem Fahrrad haben rumfahren sehen. Die fahren dann direkt neben der „Autobahn“. Jetzt noch angenehm, aber wenn erstmal das heiße Wetter kommt, dann will man nicht mehr mit Fahrrad unterwegs sein.
Liebe Grüße an Omili!:) Auf den nächsten Eintrag darf Oma ganz besonders gespannt sein! 😛
die bilder küste sehen ja genial aus
und wenn ihr die tage nach melbourne kommt bitte ein foto der bon scott statue^^