Schnorcheln und Tauchen am Ningaloo Reef

Matze und Ronja tauchen

Halluuhuu!

Wir sind ja seit einer Weile wieder unterwegs. Unsere letzten zwei Tage in Monkey Mia haben wir mit dem Packen verbracht. Auch die wenigen kleinen, kaputten Dinge an und in Pumba wurden von Matze und einem unserer französischen Freunde repariert.

Der Abschied von der Arbeit war nicht besonders schwer. Wer hätte das auch gedacht? Doch die Landschaft und die Tiere in Shark Bay werden uns noch fehlen. Natürlich auch die Kollegen. 😉 Wenn auch nicht alle.

Perons rote DünenDas erste Ziel nach Monkey Mia war der nicht weit entfernte François Peron National Park. Dieser liegt am Zipfel der Halbinsel, etwa zwanzig Minuten Fahrzeit vom Resort entfernt. Der Weg dorthin ist nur für Allradwagen zugänglich. Das ist auch kein Wunder, denn dort gibt es einige sehr sandige Stellen. Die Landschaft ist durch rote Dünen, Salzpfannen, die kleinen grau-grünen Büsche und das türkise Wasser geprägt. Dort haben wir dann eine schrecklich heiße Nacht am Strand geschlafen. Am Ende der Halbinsel gibt es einen Aussichtspunkt auf das Meer. Von dort aus kann man auch regelmäßig Haie und Mantarochen beobachten.

Panorama Peron Skipjackpoint Westen

Stromatolithen Hamelin PoolBeim Verlassen von Shark Bay haben wir uns im Hamelin Pool Stromatolithen angesehen. Diese waren mit die ersten Lebewesen auf unserer Erde und haben einen großen Anteil an wichtigem Sauerstoff produziert. Aussehen tun sie wie normale Felsen im Wasser. Doch sie leben heute noch.

Unser nächstes großes Ziel war Carnarvon. Dort wollten wir unsere Vorräte auffrischen, bevor es zum Tauchen und Schnorcheln an die bekanntlich teure Coral Coast ging. Dort haben wir uns Schwimmflossen gekauft und unsere alten und kaputten Schuhe ersetzt.

Ronja beim Schorcheln in Coral BayAm nächsten Tag erreichten wir am frühen Nachmittag Coral Bay. Dieser kleine Ort liegt am südlichsten Ende des Ningaloo Riffes. Das besondere an diesem Riff ist, dass es wenige Flossenschläge von der Küste entfernt liegt und so schnappt man sich einfach seine Schnorchelausrüstung und genießt die Fische und Korallen. Dort sind wir, bis unsere Finger und Füße völlig verschrumpelt waren, umher gedümpelt.

Wir haben jetzt zwar eine Menge an Geld angespart, sodass wir uns auch ein paar Aktivitäten leisten können, das heißt aber noch lange nicht, dass wir von nun an für unsere Campinggebühren bezahlen werden! So sind wir abends noch einen Allradweg hineingefahren und haben dort übernachtet. Dort sind unglaublich kleine Wallabys umhergesprungen! Die waren vielleicht süß!

Panorama Von Coral Bay zum Cape Range NP

Blaue Mördermuschel vor gelber KoralleWeiter ging es auf dem Allradweg über Dünen, vorbei an tausenden Termitenhügeln, zum Cape Range National Park. Auf dem Weg mussten wir ein militärisches Übungsgelände durchfahren. Wir waren zur rechten Zeit dort, denn zwei Tage später sollte dieses Gebiet gesperrt werden. Angekommen im Nationalpark haben wir uns gleich auf die Suche nach guten Schnochelstellen gemacht.

Drei Tage lang sind wir dann im Nationalpark die verschiedenen Spots entlang geschnorchelt. Teilweise musste man bei Flut ins Wasser, weil man sonst die Korallen abgebrochen hätte. Es gibt nur Hartkorallen zu sehen und ein paar kleinere bunte Fische. Außerdem gibt es große Mördermuscheln in allen Farben. Wir konnten sogar einige Tintenfische, Rochen und Kugelfische entdecken. Zu meiner Freude gab es auch wieder viele schöne, bunte Papageienfische, die sich aber leider sehr schlecht fotografieren lassen. Doch wenn man die ganz großen Fische sehen möchte, muss man am äußeren Riff tauchen gehen!

BlaupunktstachelrochenDer schönste Spot war mit Abstand der gefährlichste! :O Dort sieht man vom Strand aus vier kleine Felsen aus dem Wasser herausragen. Beim näheren Heranschwimmen kann man aber sehen, dass diese komplett aus Austeransammlungen bestehen. In denen verstecken sich große und kleine Fische, die nur auf ein nichtwissendes Opfer warten, um sich an ihm zu vergreifen! OhrläppchenbeißerIm ersten Moment dachte ich, dass sie einfach nur zutraulich waren, doch in Wirklichkeit hatten sie Hunger und nur Ohren konnten sie zufrieden stellen! Nach mehreren Versuchen, meine Ohren von meinem Körper abzubeißen, flüchtete ich aus dem Wasser! Weil Matze einfach so charming war, haben sie ihn in Ruhe gelassen. Bei den nachfolgenden Schnorchelgängen habe ich mir vor Angst immer die Ohren festgehalten. 😀

Doch weil wir endlich die ganz großen Fische sehen wollten, beschlossen wir, nach Exmouth zu fahren. Diese Stadt liegt am nördlichsten Ende des Riffes und dort gibt es mehrere Tauchschulen, die für viel Geld Tauchgänge anbieten. Von März bis Juli kann man hier mit dem größten Fisch der Welt schwimmen, dem Walhai. Da die Saison gerade erst begonnen hatte, wollten wir unser Glück auch einmal probieren und buchten neben unseren zwei Doppeltauchgängen auch eine Whaleshark-Tour.

TeufelsschneckeDer Erste Tauchgang war an den Muiron Islands. Dort hofften wir auch ein paar Weichkorallen sehen zu können. Es gab nicht viele Fische zu sehen, aber die Formen und Strukturen der Korallen waren wirklich sehr schön. Leider gab es auch hier nicht viele Weichkorallen, dafür aber ein paar schöne, bunte Nacktschnecken. Wir hätten beinahe einen Auffrischungstauchgang machen müssen, weil unser letzter Tauchgang schon mehr als ein Jahr her war. Dementsprechend war ich mit meinen 12 Tauchgängen schon ziemlich aufgeregt. KorallenvorsprungAber alles lief glatt und so blieben wir mehr als eine Stunde unter Wasser. Nach einer Oberflächenpause mit leckerem Essen und Trinken konnte ich es kaum erwarten, wieder ins Wasser zu springen. Was zum Teil auch daran lag, dass ich das schwankende Boot endlich wieder verlassen wollte! Nach einer weiteren Stunde unter Wasser gabs dann noch einen kleinen Snack und dann ging es zum abschließenden Schnorcheln an eine andere Stelle.

Rot-blaue SchneckeAm späten Nachmittag kamen wir dann wieder ans Land und waren beide sehr kaputt. Leider kann man sich nicht einfach mal kurz hinlegen und ein Nickerchen halten, denn es ist immer heiß! Selbst wenn die Sonne schon lange untergegangen ist. Trotzdem kann man auch nicht draußen sitzen, denn dann kommen die Mücken und zerstechen einen von oben bis unten! Deswegen schmieren wir uns mehrmals am Tage mit irgendwelchen Salben ein. Sonnencreme tags und nachts Anti-Mückenspray. Echt nervig! Am schlimmsten ist es dann aber, wenn man nach einer beschissenen Nacht total verschwitzt aufwacht und einfach nur aus dem heißen Pumba raus will, doch dann sofort von den Fliegen angeflogen wird. Da wünscht man sich schon manchmal an die Ostküste zurück.

Den nächsten Tag haben wir an der Walhai-Tour teilgenommen. Am Morgen ging es ans Riff für ein Probeschnorcheln, um zu üben, wie wir mit dem Walhai schwimmen müssen. Beim Schnorcheln habe ich endlich meinen ersten Hai gesehen! Soo cool und überhaupt nicht gruselig! 😛

Walhai mit geöffnetem MundDie Walhai-Boote werden von einem Flugzeug informiert, wo sich die Walhaie befinden und kaum waren wir mit dem Schnorcheln fertig, hatte unser Suchflugzeug schon einen entdeckt. Das ganze Boot war aufgeregt, ob alles glatt laufen würde. Dann kamen wir an den Ort und konnten einen graubraunen Punkt an der Wasseroberfläche schwimmen sehen. Zuerst springt die Gruppenleiterin ins Wasser, um den Hai ausfindig zu machen und der Schwimmergruppe anzuzeigen, wo sie hinschwimmen muss. Walhai von hintenWir waren in der ersten Gruppe und standen schon ganz aufgeregt an der Bootskante. Mit einem großen Schritt in Wasser gings dann schnell in Richtung Gruppenleiterin und da war er, unser Walhai. Ein 3-4 Meter langes Männchen mit dem Mund geöffnet, langsam auf uns zuschwimmend. Ein unbeschreibliches Gefühl neben diesem Giganten zu schwimmen! Der größte je gesehene Walhai war 18 Meter groß. Im Ningaloo Riff kann man Haie bis zu 12 Metern beobachten, aber durchschnittlich sind männliche 4-5 Meter große Haie hier anzufinden.

Nach wenigen Minuten mussten wir ihn an uns vorbeiziehen lassen und die nächste Gruppe konnte ihn bestaunen.

Wenn man mit einem Hai schwimmt, bildet man eine Art Tunnel um ihn herum und muss immer einen Mindestabstand von 3 Metern von ihm entfernt bleiben. Nach mehreren Durchgängen waren wir alle eingespielt und es konnte eigentlich nichts mehr schief gehen!…Eigentlich…

Walhai taucht aufAls wir das vorletzte Mal ins Wasser sprangen, hatten zwei ältere deutsche Frauen nicht aufgepasst, was ihnen die Gruppenleiterin sagte. Sie versuchten im letzten Moment auf die andere Seite des Walhais zu schwimmen und guckten dabei aber nicht ins Wasser, wie weit er noch entfernt war. So kam es, dass sie dem Walhai mit ihren Flossen ins GESICHT traten!!!….
Als wäre das nicht schon dämlich genug, machte sich die eine noch einen Spaß draus und sagte belustigt „Feindkontakt“…Wie dämlich kann man sein? Zum großen Glück tauchte der Walhai nach kurzem Zögern wieder auf und wir konnten noch eine Weile mit ihm im Wasser bleiben.

Am Ende der Tour sind wir dann noch einmal schnorcheln gewesen und haben wieder ein paar Riffhaie gesehen. Als wir dann endlich wieder auf trockenem Boden waren, wollte ich einfach nur schlafen.

Am nächsten Tag sollten wir wieder früh aufstehen, um zum nahegelegenen Navy Pier zu fahren. Dies ist der sechstbeste Tauchspot der Welt, den man von der Küste aus erreichen kann. Das besondere ist, dass man an diesem Steg eine riesige Ansammlung an Unterwasserleben vorfinden kann. Man konnte schon leicht erahnen, wie es wird, wenn man bei der Befahrung des Piers ins umliegende Wasser schaute. Selbst von oben betrachtet waren schon Fischschwärme zu sehen.

FeuerfischAls wir dann im Wasser waren und der Tauchguide das Zeichen zum Abtauchen gab, war ich schon ziemlich aufgeregt. Es war einfach unglaublich, was dort los war! Riesige Fischschwärme, Haie, Muränen, Skorpionsfische, Feuerfische und noch vieles mehr! Am genialsten fand ich die großen Zackenbarsche, vor denen man sich schon ein bisschen fürchten kann. Bunte Korallen gab es nicht viele, dafür haben die kleinen Nacktschnecken für Farbe gesorgt. Das Einzige, was mich beim ersten Tauchgang störte, war ein Leck meines Atemreglers, sodass ich immer aufpassen musste, dass ich nicht zu viel Salzwasser schluckte. ZackenbarschAuch Luft ist durch den Atemregler verschwendet worden, aber wir waren trotzdem 50 Minuten unter Wasser. Auch die Sicht hätte besser sein können, aber trotzdem bin ich immer noch völlig begeistert von diesem Tauchgang. Beim zweiten Tauchgang verlor Matzes Atemregler viel Luft, woraufhin er ihn noch auswechseln musste, bevor es losgehen konnte. Doch auch der zweite Tauchgang war einfach toll!

Da kann man schon mal beide Augen zukneifen und nicht auf den Preis schauen. Schon komisch, dass wir an der Ostküste gemeckert haben, weil wir 160$ für einen unverschämten Preis hielten. Trotz Rabatt auf die Walhaitour haben wir in den 3 Tagen mehr als 1.400$ in Exmouth gelassen. Das mussten wir Sparfüchse leider hinnehmen. :/

Alles in allem hat sich die Fahrt ans Ningaloo Reef mehr als gelohnt! :)

Bis zum nächsten Mal!

Wir 3

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5 Responses

  1. Paps & Co. says:

    Wow,
    wir sind schwer beeindruckt. Das Ningaloo Reef hat sich ja offensichtlich sehr gelohnt. Schön, dass es auch mit den Walhaien geklappt hat. Besonders freut uns das auch für Matze, nachdem er auf den Malediven seinen Walhai verpennt hatte….
    Gute Weiterreise, und frohe Ostern!
    Bei uns liegt nach wie vor Schnee.
    RMP

    • matze says:

      Ich wusste, dass von dir noch eine Anspielung auf die Walhaigeschichte von den Malediven kommen würde! Aber lass mal, genau das hat mich unter anderem motiviert, den unverschämten Preis für die Tour zu bezahlen! 😀 Letztlich hats sichs ja aber gelohnt. :)

      Frohe Ostern aus der Mitte der Tanami Road, auf dem Weg nach Alice Springs :)

  2. Otti says:

    Krasser Scheiss! Beeindruckende Bilder!

    Und seid den Deutschen nicht böse… Das mit dem „Feindkontakt“ liegt in den Genen… Die können halt nicht anders… -.-

    Und 1.400$ O_O Alter Falter! Wir lange habt ihr dafür arbeiten müssen? Kann man das in geputzte Toiletten umrechnen? 😉 Ich lausche gespannt!

    • matze says:

      Die 1.400$ sind für uns beide zusammen, also 700 pro Person. Nun hab ich ja nicht nur die Klos geputzt, sondern die ganzen Bäder, also Waschbecken und Duschen ebenso und am Ende den Boden fegen und moppen. Für die 700 $ mussten wir gute 30 Stunden arbeiten. In dieser Zeit habe ich neben dem ganzen anderen Kram etwa 140 Toiletten geputzt.

      Bei Ronjas ist das schwieriger zu berechnen, weil sie als normales Zimmermädchen ja andere Schwerpunkte hatte.

      Zufrieden? 😉